Astronaut Matthias Maurer auf der Erde gelandet
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Astronaut Matthias Maurer auf der Erde gelandet

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer ist in einer Raumkapsel im Meer gelandet. Gemeinsam mit drei weiteren Crew-Mitgliedern hatte er gestern die Rückreise angetreten. Gut sechs Monate war Maurer auf der Internationalen Raumstation ISS im All.

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Nach rund einem halben Jahr im All ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer wieder zurück auf seinem Heimatplaneten. Am frühen Freitagmorgen landeten Maurer und drei US-Kollegen in ihrer Raumkapsel wie geplant im Golf von Mexiko vor der Westküste des US-Bundesstaats Florida.

Reibungsloser Rückflug von der ISS nach kleiner Verspätung

In einem Livestream der US-Raumfahrtbehörde Nasa war zu sehen, wie die Dragon-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX an Fallschirmen ins Meer fiel - nach dem Eintritt mit Feuerschweif in die Erdatmosphäre und zum Schluss abgebremst von vier weißen Fallschirmen.

Der vollautomatisierte Rückflug an Bord der "Dragon" hatte gut 23 Stunden gedauert und klappte - nach einer kleinen Verspätung beim Start von der Internationalen Raumstation ISS - reibungslos. Die Bergung der Astronauten dürfte knapp eine knappe Stunde dauern.

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SpaceX-Raumkapsel, angedockt an die Internationale Raumstation ISS

Maurer war am 11. November 2021 als Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur ISS gestartet. Dort experimentierte er in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den NASA-Astronauten Raja Chari, Thomas Marshburn und Kayla Barron und erprobte dabei neue Technologien. In 400 Kilometern Höhe experimentierte Maurer etwa mit Wasser in der Schwerelosigkeit, neuartigen Betonmischungen für nachhaltiges Bauen auf der Erde und aus Hautzellen hergestellten Biopflastern.

Außeneinsatz mit Schwierigkeiten

Als eines der "herausragendsten Erlebnisse meines Lebens" bezeichnete Maurer rückblickend einen kräftezehrenden Außeneinsatz, den er mit seinem Kommandanten und NASA-Kollegen Chari absolvierte. Mehr als sechs Stunden lang führten die beiden unter anderem Reparaturen am Kühlsystem der Station aus und ersetzten eine Außenkamera.

Bei dem Einsatz hatte der Saarländer mit Schwierigkeiten zu kämpfen, weil seine Helmkamera und sein Helmlicht wackelten. Unter Anleitung des NASA-Teams auf der Erde konnte beides befestigt und der Einsatz fortgesetzt werden. Danach verhedderte er sich noch in seinen Halteseilen, konnte sich aber mit Hilfe von Anweisungen aus dem Kontrollzentrum wieder befreien.

Am Ende des Außeneinsatzes gab es dann noch kurz Anlass zu Besorgnis, weil etwas Wasser in Maurers Helm entdeckt wurde. Auf den Weltraumspaziergang hatte sich Maurer in 150 Trainingsstunden unter Wasser vorbereitet, um die Arbeit unter Weltraumbedingungen zu simulieren.

Maurer ist der zwölfte deutsche Astronaut im All

In Online-Netzwerken teilte Maurer während seines Einsatzes regelmäßig Videos oder Fotos aus der Raumstation, mit denen er seine Experimente und seinen Alltag als Astronaut dokumentierte. Unter anderem zeigte er darin, wie seine abendliche Routine vor dem Zubettgehen aussah und welche Herausforderungen es mit sich brachte, sich in der Schwerelosigkeit die Zähne zu putzen.

Maurer ist der zwölfte deutsche Astronaut und war nach Angaben der ESA der 600. Mensch im All. Wegen der kommerziellen Angebote des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX nahm die Zahl der Flüge ins All zuletzt deutlich zu. Der erste vollständig privat organisierte Flug zur Weltraumstation ISS fand Anfang April 2022 statt.

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Matthias Maurer und seine Crew-Kollegen vor dem Rückflug zur Erde.

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Matthias Maurer, der 12. Deutsche Astronaut, war ein gutes halbes Jahr im All. Wer wird sein Nachfolger? Ist die Zeit reif für eine Astronautin?

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