Die Befreiungshalle über Kelheim: Die Endstation der Seilbahn soll auf dem Wöhrdplatz nahe der Schiffsanlegestelle (rechts im Bild) entstehen.
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Die Befreiungshalle über Kelheim: Die Endstation der Seilbahn soll auf dem Wöhrdplatz nahe der Schiffsanlegestelle (rechts im Bild) entstehen.

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Gegner der Donautal-Seilbahn starten Bürgerbegehren

Eine Seilbahn durch das Donautal, die Touristen und Pendler binnen zwölf Minuten zwischen der Kreisstadt Kelheim und dem Bahnhof von Saal hin- und her transportiert: Seit gut einem Jahr wird dieses Projekt diskutiert. Jetzt formiert sich Widerstand.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Gegen die Pläne zum Bau einer Seilbahnverbindung zwischen der Stadt Kelheim und der Gemeinde Saal an der Donau im Landkreis Kelheim formiert sich weiterer Widerstand. Nachdem die Freien Wähler in der Stadt Kelheim bereits im Juni ein Bürgerbegehren zum Stopp des Seilbahnprojekts gestartet haben, werden jetzt auch in Saal Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. Initiiert wird das zweite Bürgerbegehren von einer unabhängigen Wählervereinigung in Saal.

In zwölf Minuten vom Bahnhof zur Schiffsanlegestelle

Seit rund einem Jahr werden Pläne diskutiert, zwischen der Kreisstadt Kelheim und dem Bahnhof Saal eine fünf Kilometer lange Seilbahnverbindung zu installieren. Die Fahrgäste würden von Saal in zwölf Minuten zum Wöhrdplatz am Donauufer in Kelheim gelangen. Dort starten im Sommer die Ausflugsschiffe zum Kloster Weltenburg, mit jährlich 600.000 Besuchern eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Niederbayern.

Die Baukosten für die urbane Seilbahn wurden in einer ersten Schätzung auf rund 28 Millionen Euro taxiert. Weil es sich aber um ein Pilotprojekt handelt, könnte der Bund 90 Prozent der Baukosten übernehmen. In den kommenden Wochen wollen die beiden beteiligten Kommunen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Diese Studie soll dann als Basis für die weiteren Planungen dienen.

Kritiker bemängeln hohe Kosten und Eingriff in Landschaft

Die Initiatoren der Bürgerbegehren in Saal und Kelheim fordern, die Planungen unabhängig vom Ergebnis der Machbarkeitsstudie schon jetzt einzustellen. Bau und künftiger Betrieb der Seilbahn seien zu teuer, gleichzeitig sei die Zahl der zu erwartenden Fahrgäste viel zu gering und das Bauwerk mit seinen geplanten 21 Stützen stelle einen massiven Eingriff ins Donautal dar, heißt es zur Begründung.

Der Saaler Bürgermeister Christian Nerb, selber ein Freier Wähler, kritisiert die Initiatoren der beiden Bürgerbegehren. "Man sammelt Unterschriften gegen ein Projekt, welches bisher überhaupt nicht beschlossen wurde. Das ergibt für mich keinen Sinn", schreibt Nerb in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme. Er fordert die Kritiker auf, die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und dann die entsprechenden Beschlüsse der Kommunalparlamente in Kelheim und Saal abzuwarten.

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