Panoramaansicht der Stadt Kelheim an der Donau
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Mit der Seilbahn über die Donau zum Bahnhof

Zwischen Kelheim und Saal an der Donau soll in Zukunft eine Seilbahn verkehren. Diese würde die Menschen barrierefrei über die Donau - vom Wöhrdplatz zum Saaler Bahnhof - bringen. Laut Landratsamt ein zukunftweisendes Projekt - für 28 Millionen Euro.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Stadt Kelheim hat - als eine von nur zwei bayerischen Kreisstädten - keine eigene Bahnverbindung. So müssen Reisende erst mal nach Saal an der Donau fahren, wo der nächste Bahnhof ist. Das sind über sieben Kilometer, auf stark befahrenen Straßen. Das Landratsamt will diese Strecke abkürzen: über die Donau soll eine fünf Kilometer lange Seilbahn gebaut werden.

In 12 Minuten zum Bahnhof nach Saal an der Donau

Kelheims Landrat Martin Neumeyer, Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger (CSU) und Christian Nerb (FW), der Bürgermeister der Gemeinde Saal an der Donau, haben das Projekt am Dienstagabend vorgestellt. Geht es nach ihnen, sollen die Menschen in zwölf Minuten barrierefrei über die Donau - vom Wöhrdplatz zum Saaler Bahnhof - befördert werden. Die fünf Kilometer lange Seilbahn soll die schnellste und längste Anlage Deutschlands werden und künftig zum ÖPNV in Kelheim dazugehören, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes.

Wird Kelheim zur "Überfliegerstadt"?

Die Trasse sei bereits geprüft worden. Außerdem habe es "positive Vorgespräche" mit dem Bundesministerium für Verkehr und Digitales (BDMV) und mit dem Bayerischen Verkehrsministerium gegeben. "Das BMDV fördert eine Auswahl an 'Überfliegerstädten' und plant, den Landkreis Kelheim als Teil der Studie zur Realisierung von Seilbahnen als Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs zu implementieren", heißt es dazu in der Mitteilung.

Landratsamt hofft auf 90 Prozent staatliche Förderung

Kosten würde das Projekt mit dem Namen "Smart Urban Connection" 27,6 Millionen Euro. Bis zu 90 Prozent davon könnten staatlich gefördert werden. Landrat Neumeyer spricht von einer "einmaligen Gelegenheit, eine attraktive Verkehrsanbindung mit einer zukunftsfähigen, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verkehrsform zu schaffen". Der Straßenverkehr soll dadurch entlastet werden. Es soll einen barrierefreien Direktzugang von der Seilbahn auf den Bus- und Bahnsteig geschaffen werden, so das Amt. Auch die Schifffahrt werde mit eingebunden.

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Alle 36 Sekunden eine Gondel

Über fünf Kilometer soll die Einseilumlaufbahn mit 21 Stützen gebaut werden. 44 Gondeln sollen mit einer Geschwindigkeit von sieben Metern pro Sekunde im 36 Sekunden-Takt fahren. Der Strom werde lokal, unter anderem durch Windenergie und Wasserstoff, erzeugt. Bürgermeister Schweiger hält eine Seilbahn für "die wohl zukunftsweisendste und umweltschonendste Form der Personenbeförderung".

Demnächst sollen in Bürgerveranstaltungen Fragen rund um das Seilbahnprojekt beantwortet werden. Auch in anderen Städten in Bayern wurden schon Seilbahnen als Ergänzung des lokalen ÖPNV vorgeschlagen. Zuletzt lehnte der Regensburger Planungsausschuss des Stadtrats ein derartiges Projekt ab.

Mehr innovative Verkehrsideen aus Kelheim

Kelheim machte schon öfter in Sachen Personennahverkehr Schlagzeilen: zum Beispiel mit dem Projekt "Kelride". Dabei will der Landkreis autonom fahrende Fahrzeuge, die auf Abruf bestellt werden können, in den öffentlichen Nahverkehr integrieren. Bisher gibt es das "KEXI-System" im Raum Kelheim. Dabei handelt es sich um On-Demand-Busse mit Fahrer.

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