Der Fürther Jude und Kommunist Rudolf Benario gehörte zu den ersten Todesopfern im KZ Dachau.
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Der Fürther Jude und Kommunist Rudolf Benario gehörte zu den ersten Todesopfern im KZ Dachau.

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Gedenkstunde für die ersten Fürther Opfer des Nazi-Terrors

Die beiden Juden und Kommunisten Rudolf Benario und Ernst Goldmann aus Fürth wurden vor 90 Jahren von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Dachau ermordet. In Fürth wird den beiden gedacht. In Wunsiedel findet ein Gedenk-Symposium statt.

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Die Stadt Fürth erinnert heute in einer Gedenkstunde an die ersten Fürther Opfer des Nazi-Terrors, Rudolf Benario und Ernst Goldmann. Zusammen mit dem Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus und dem Infoladen Benario wird an die Ermordung der beiden Männer vor 90 Jahren erinnert, teilt die Stadt Fürth mit. An der Gedenkstunde nimmt auch ein Nachfahre Rudolf Benarios aus Israel teil. Außerdem hält der ehemalige Leiter der KZ Gedenkstätte Dachau, Albert Knoll, eine Rede.

Benario und Goldmann wurden im KZ Dachau ermordet

Mitte März 1933 wurden die beiden Fürther Juden und Kommunisten von SA und Polizei verhaftet und am 11. April ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Am 12. April 1933 wurden die beiden nach bestialischen Folterungen von den Nazis ermordet. Die beiden jungen Fürther hatten sich aktiv gegen Faschismus und Krieg engagiert und waren wegen ihrer politischen Überzeugungen und als Juden ins Visier der Nationalsozialisten geraten. Mit Arthur Kahn aus Würzburg und Erwin Kahn aus München waren sie die ersten von 41.500 in Dachau ermordeten Häftlingen. Die Presse in Bayern berichtete im Anschluss wahrheitswidrig, dass sie "bei einem Fluchtversuch aus dem Dachauer Konzentrationslager erschossen" wurden.

Opfer-Gedenken auch in Wunsiedel

In Wunsiedel findet heute ein Symposium zum Gedenken an jüdische Opfer des Nationalsozialismus im Landkreis Wunsiedel statt. Organisiert vom Fichtelgebirgsmuseum sollen dabei verschiedene Referenten aus ganz Oberfranken das Schicksal jüdischer Menschen in der Region während der Zeit des Nationalsozialismus beleuchten. Themen sind das jüdische Leben in Oberfranken allgemein, die Quellenlage im Staatsarchiv Bamberg und die Erfassung jüdischer Grabmäler. Außerdem geht es um Todesmarsch-Opfer im Landkreis Wunsiedel und die Schicksale jüdischer Menschen in Selb und Marktredwitz. Das Symposium beginnt um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Wunsiedel, der Eintritt ist frei.

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