Christian Stückl und Ursula Münch am Sonntags-Stammtisch
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Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau sein eine "Verschwendung von Ressourcen", meint Christian Stückl, Intendant des Münchner Volkstheaters.

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G7-Gipfel: Werbung für Region oder Geldverschwendung?

Der bayerische FDP-Vorsitzende Martin Hagen und der Oberammergauer Passionsspielleiter Christian Stückl streiten beim BR "Sonntags-Stammtisch" über den Austragungsort des G7-Gipfels. Ist das Treffen "unappetitliche" Werbung für das Werdenfelser Land?

Über dieses Thema berichtet: Der Sonntags-Stammtisch am .

Die Vorbereitungen für den anstehenden G7-Gipfel in Schloss Elmau laufen auf Hochtouren. Seit Sonntagmorgen ist das Gebiet im Umkreis von 16 Kilometern um das Tagungshotel nur noch für akkreditierte Personen zugänglich. Vom 26. bis 28. Juni treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Beim "Sonntags-Stammtisch" im BR Fernsehen entspann sich vorab eine Diskussion über Schloss Elmau als Austragungsort.

FDP-Chef Hagen: "Werbung für die Region"

Der bayerische FDP-Chef Martin Hagen meinte: "Es ist Werbung für die Region, das ist Werbung für Bayern." Viele Menschen würden erst durch die Fernsehübertragungen in alle Welt erfahren, wie schön die Region rund um das Werdenfelser Land ist. "Man muss es ja irgendwo machen. Dann doch lieber da, wo man die Wege gut sichern kann." Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Städte wie Hamburg als Austragungsort nicht geeignet seien, sondern eher ländliche Regionen.

Christian Neureuther und Martin Hagen am Sonntags-Stammtisch
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Martin Hagen (rechts) meint am "Sonntags-Stammtisch", der G7-Gipfel in Schloss Elmau sei eine Werbung für die Region.

Christian Stückl: "Unappetitlich" und "Ressourcen-Verschwendung"

Der Oberammergauer Theater-Regisseur Christian Stückl widersprach: "Ich finde es fast unappetitlich, wenn wir an Werbung denken. Erstens kostet es irre Geld. Zweitens wird der Landkreis für Tage stillgelegt." Es sei übertrieben, dass wegen des Politikertreffens wieder Homeschooling für die Kinder angeordnet wurde und Gäste nach Oberammergau in Bus-Konvois anreisen müssen. "Ich hoffe, es gibt wirklich viele Proteste gegen eine dermaßene Verschwendung von Ressourcen." Treffen müsse man sich, aber dafür gebe es andere bereits gesicherte Orte, so Stückl.

Christian Neureuther: "Ein Stück Ehre für die Region"

Der Garmischer Ex-Skirennläufer Christian Neureuther, Stammgast der Sendung, hatte den Begriff der Werbung in diesem Zusammenhang zuerst aufgebracht. Bereits beim letzten Gipfel in Elmau 2015 habe der Austragungsort bewiesen, "perfekt geeignet" zu sein. Denn rund um das Schloss gebe es nur Berge und "keine Pflastersteine, die geworfen werden können". Die Bilder mit dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Biergarten seien unvergesslich. "Es ist ein Stück Ehre für die Region", meinte Neureuther. Allerdings gab auch er zu: "Es kostet verdammt viel Geld."

Laut Innenministerium sind rund 170 Millionen Euro für das Gipfeltreffen vorgesehen. Den größten Posten machen die Sicherheitsvorkehrungen aus.

Nach Leak von G7-Sicherheitskonzept: Hagen vertraut bayerischer Polizei

FDP-Chef Martin Hagen betonte, dass der anstehende Gipfel wegen seines Fokus auf das Thema "globaler Klimaschutz" besonders wichtig sei. Er sprach der bayerischen Polizei sein Vertrauen bezüglich der Organisation des Gipfels aus. Als Reaktion auf die im Internet veröffentlichten vertraulichen Behördendokumente zum G7-Gipfel 2015 sagte er: "Mein Vertrauen in die bayerische Polizei ist sehr groß, was das angeht. Die haben in den vergangenen Jahren bei Großveranstaltungen gezeigt, dass sie diese Chaoten gut im Griff haben." Er gehe davon aus, dass die Dokumente über das Sicherheitskonzept 2015 von "linksradikalen Spinnern" geleakt wurden.

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