Laboruntersuchung (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich ein Mensch mit Borna-Virus angesteckt und ist nun gestorben.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Franken: Mit Borna-Virus infizierte Person gestorben

Im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich vor zwei Wochen ein Mensch mit der Tierseuche Borna Disease Virus (BoDV-1) infiziert. Die erkrankte Person ist nun an den Folgen der Infektion gestorben.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr am .

Eine Person aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die sich Ende November mit dem Borna Desease Virus (BoDV-1) infiziert hat, ist an den Folgen der Infektion gestorben. Das teilte das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen mit. Das Virus sei zuvor über eine Feldspitzmaus übertragen worden.

Der genaue Übertragungsweg des Virus von der Feldspitzmaus auf den Menschen sei den Angaben zufolge jedoch bisher unbekannt und Gegenstand der aktuellen One-Health-Forschung zu BoDV-1, die laut Landratsamt in Bayern einen Schwerpunkt habe. Auch im Zuge der kürzlich an BoDV-1 verstorbenen Person werde intensiv ermittelt.

Virus kann schwere Gehirnentzündung verursachen

Früher war das Virus nur als Erreger von Tierseuchen bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren in Mitteleuropa bekannt. Im Jahr 2018 sei erstmals eine Erkrankung bei einem Menschen durch dieses Virus festgestellt worden, so die Behörde. Deutschlandweit seien bisher nur etwa 50 Fälle dieser Erkrankung aufgetreten. Beim Menschen kann das Borna-Virus 1 eine schwere Gehirnentzündung auslösen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist darauf hin, dass eine Übertragung von BoDV-1 nach dem aktuellen Stand der Forschung durch den Kontakt zur Feldspitzmaus und deren Ausscheidungen erfolgen könne.

LGL empfiehlt: Kontakt zu Spitzmäusen vermeiden

Das LGL empfiehlt grundsätzlich, den Kontakt zu Spitzmäusen zu vermeiden. Feldspitzmäuse haben deutlich spitzere Nasen als Mäuse und sind sehr selten. Sie leben auf Brachflächen, Böschungen, Steinmauern oder unter Hecken.

Insgesamt seien Begegnungen zwischen Feldspitzmäusen und Menschen eher selten, heißt es aus dem Landratsamt. Bisher ist unklar, ob auch Gartenspitzmäuse oder die Hausspitzmaus das Borna-Virus übertragen können.

Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragbar

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wird davon ausgegangen, dass es jährlich ungefähr zwei bis sechs akute Erkrankungen in Deutschland gibt. In Bayern ist bereits im vergangenen Jahr eine Frau nach einer Borna-Virus-Infektion gestorben. Grund zur Sorge gibt es allerdings laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung nicht: Das Virus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und sehr selten.

Die Infektionszahlen lagen 2021 mit sieben Ansteckungen deutlich über den Werten der vergangenen Jahre. Fünf Infektionen davon meldeten die Gesundheitsämter in Bayern. Teile Bayerns gelten als Kerngebiet des Borna-Virus.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!