Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer.
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Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer.

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Foto mit Rassistengruß: Bistum spricht von Diskreditierung

Weiter Wirbel um die Teilnahme des Regensburger Bischofs Voderholzer an einem Marsch von Abtreibungsgegnern. Ein Demonstrant zeigte in seiner Nähe eine rassistische Geste. Unklar ist, ob Voderholzer auch künftig am "Marsch für das Leben" teilnimmt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Auf dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) kursiert ein Foto mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in der Nähe eines Demonstranten, der eine rassistische Geste zeigt. Das Bistum spricht von einer "Diskreditierung des Bischofs mit unlauteren Mitteln". Das grenze schon an "Rufschädigung".

Demo gegen Schwangerschaftsabbruch

Voderholzer geht seit Jahren beim "Marsch für das Leben" mit. Die Veranstaltung von Abtreibungsgegnern gilt als umstritten, weil dort regelmäßig auch Rechtsextremisten mitmarschieren. Auch der Passauer Bischof Stefan Oster war in der Vergangenheit war bei der Demonstration der Abtreibungsgegner dabei.

Voderholzer hatte auch am vergangenen Samstag am "Marsch für das Leben" in Berlin teilgenommen, einer Demonstration gegen Schwangerschaftsabbrüche. Der Demonstrant habe sich mit einer Begleiterin "an unsere Seite geschlichen, gleichwohl wir die Positionen beim Marsch permanent wechselten".

Frage nach künftigem Verhalten bleibt offen

Die Frage nach einer künftigen Teilnahme von Bischof Voderholzer beim "Marsch für das Leben" lässt das Bistum bislang offen. Ein Sprecher hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass am Dienstag über Konsequenzen aus dem Zwischenfall beraten werden sollte. Demnach hätte es auch um die Frage gehen sollen, ob der Bischof auch künftig bei der Veranstaltung mitgehen will. Auf BR-Anfrage nach den Ergebnissen dieser Beratung antwortete die Diözese am Donnerstag ohne konkrete Aussage mit der knappen Mitteilung, das Bistum werde sich "weiter für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen".

Gegendemos in Berlin und Köln

An der Demonstration der Abtreibungsgegner gibt es seit Jahren Kritik, weil unter anderem Organisationen aus dem rechten Spektrum zur Teilnahme aufrufen. Auch am Wochenende gab es deshalb Protestkundgebungen gegen die Veranstaltung, die in Berlin und erstmals auch in Köln stattgefunden hatte.

Voderholzers Teilnahme hatte das Bistum am Wochenende auch auf X gegen Kritik anderer Nutzer wegen des Fotos verteidigt: "Waren Sie schon einmal auf einer Demonstration? Kannten Sie ausnahmslos jeden, der da mitgelaufen ist?", hieß es in Antworten auf kritische Kommentare. "Hätten Sie für jeden Teilnehmenden die Hand ins Feuer legen können, dass er eine gute Gesinnung hat?"

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