Das Flüchtlingszelt steht aktuell in Lauingen. An einem Zaun vor dem Zelt hängt ein Plakat, auf dem steht: DZU dezentrale Unterkunft
Bildrechte: BR/Judith Zacher

Der Landkreis Dillingen hat, wie viele andere Landkreise auch, nicht genügend Unterkünfte für Flüchtlinge. Er setzt deshalb auf ein mobiles Zelt.

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Flüchtlingszelt im Landkreis Dillingen ist wieder umgezogen

Im Schnitt kommen jede Woche 30 Menschen aus der Ukraine in den Landkreis Dillingen. Weil es dort zu wenig Unterkünfte gibt, müssen die Flüchtlinge anfangs in einem Messe-Zelt leben. Dieses Zelt muss allerdings noch regelmäßig umziehen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im mobilen Flüchtlingszelt in Lauingen sind seit dieser Woche 30 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht, neun davon sind unter 18 Jahren. Das Zelt hatte von Jahresbeginn an in Wertingen gestanden, jetzt steht es in Lauingen auf einem Platz an der Durchgangsstraße. Um keine Sporthallen belegen zu müssen, hat Landrat Markus Müller die Option mit einem großen Messezelt gewählt, da nicht für alle ukrainischen Flüchtlinge bei Ankunft sofort dezentrale Unterkünfte im Landkreis zur Verfügung stehen. Rechtlich gilt die Halle derzeit als "fliegender Bau" und darf deshalb aus baurechtlichen Gründen nur über einen begrenzten Zeitraum an einem Ort stehen bleiben.

Geflüchtete leben nach der Ankunft im Messezelt

So bleiben die ankommenden Menschen die ersten Wochen im Messezelt, bis alle Formalitäten erledigt und für sie entsprechende Unterkünfte gefunden sind. Nachdem alle Flüchtlinge, die in Wertingen untergebracht waren, inzwischen verteilt sind, konnte gestern das Zelt in Lauingen in Betrieb genommen werden. Während ihrer Zeit im Messezelt werden die Flüchtlinge von den Johannitern sowie einem Caterer betreut und versorgt. Die Kosten für das Essen werden von den staatlichen Leistungen abgezogen, die den Geflüchteten zustehen.

Wann wie viele Flüchtlinge kommen, erfährt der Landkreis kurzfristig

Aktuell geht das Landratsamt in Dillingen davon aus, dass wöchentlich etwa 30 Personen in den Landkreis Dillingen kommen. Insgesamt könnten 120 Personen im Zelt untergebracht werden. Wann und wie viele Flüchtlinge genau kommen, werde dem Landkreis in der Regel einige Tage zuvor von der Regierung von Schwaben zuverlässig mitgeteilt, so ein Sprecher des Landratsamts. Zuvor sind die Flüchtlinge im Ankerzentrum in Untermeitingen untergebracht.

Das Zelt soll maximal vier Monate in Lauingen bleiben

Höchstens vier Monate lang soll das Zelt jetzt in Lauingen an der Ortsdurchgangsstraße stehen. Wo es dann im Landkreis aufgebaut wird, steht laut Landratsamt noch nicht fest. Hier sucht der Landkreis noch nach einem geeigneten Ort und bittet die Kommunen oder auch Privatleute, geeignete Plätze zu melden. Landrat Markus Müller plant, das Zelt abwechselnd in verschiedenen Kommunen im Landkreis aufzustellen. Falls man einen geeigneten Platz findet, wäre es auch denkbar, ein solches Zelt mit entsprechender Genehmigung für eine längere Zelt aufzustellen.

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