Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf der Landessynode 2017.
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Protestanten diskutieren Haushalt - Sparsamkeit ist angesagt

Protestanten diskutieren Haushalt - Sparsamkeit ist angesagt

Es geht traditionell ums Geld: Auf der Herbsttagung der Evangelischen Kirche in Bayern wird der Haushalt für 2023 diskutiert. Der Finanzchef rief bereits zur Sparsamkeit auf. Wer der Nachfolger von Bedford-Strohm wird, entscheidet sich 2023.

Einigen Diskussionsstoff wird es bei der Herbsttagung der Landessynode in Amberg ab Sonntag geben: Das Kirchenparlament der bayerischen Protestanten wird bei der bis Mittwoch dauernden Tagung - wie immer im Herbst - den Haushalt der Landeskirche für das darauffolgende Jahr beraten und beschließen.

Der landeskirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne wirbt bei den 108 Synoden-Mitgliedern schon mal im Voraus für mehr Entscheidungsfreude. Angesichts knapper werdender Mittel müssten nun zeitnah Prioritäten gesetzt werden, sagte de La Lanne der Nachrichtenagentur epd.

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Sparsamkeit verordnet - trotz Millionen-Überschuss

So diskutiere man in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) seit mehr als 20 Jahren über die Zukunft der vielen Tagungshäuser. Entschieden worden sei aber kaum etwas: "So funktioniert das künftig nicht mehr." De La Lanne verweist auf den Haushalt für das kommende Jahr - demnach stehen den rund 980 Millionen Euro an Einnahmen etwa 948 Millionen Euro an Aufwendungen gegenüber.

Somit gebe es zwar einen Überschuss von 32 Millionen Euro, doch "das Gebot der Sparsamkeit" bleibe bestehen, erklärte er. Denn zum einen würden die Kirchensteuereinnahmen aus demographischen Gründen und wegen Kirchenaustritten immer weiter sinken, zugleich stiegen die Belastungen. Die Kirche müsse bis zum Jahr 2030 somit rund 189 Millionen Euro einsparen, erläuterte der Finanzchef weiter.

Finanzchef zu Einsparungen: "Gegenwind" absehbar

Konkrete Sparvorschläge will de La Lanne nicht machen: "Das muss die Landessynode entscheiden." Man müsse sich alle Handlungsfelder der Kirche anschauen und Prioritäten festlegen: "Kirche muss nicht alles machen. Wir haben einen Kernauftrag, und auf den sollten wir uns konzentrieren." Dabei sei "Gegenwind" programmiert, ist er überzeugt: "Egal, welches Handlungsfeld man anpackt: Immer gibt es jemanden, der genau dieses Handlungsfeld für das Wichtigste überhaupt und für unantastbar hält."

Sinkende Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen, weniger Pfarrpersonal

Neben Finanzfragen stehen aber auch Veränderungen auf der kirchlichen Leitungsebene zur Debatte, zum Beispiel eine Reduzierung der Zahl der derzeit sechs Kirchenkreise oder eine Verkürzung der aktuell zwölfjährigen Amtszeit des Landesbischofs. Die Landeskirche will mit neuen Leitungsstrukturen Konsequenzen aus den sich verändernden Rahmenbedingungen wie sinkenden Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen sowie weniger Pfarrpersonen ziehen.

Die Synode soll dazu Eckpunkte beschließen, wonach mittelfristig die Zahl der Kirchenkreise von derzeit sechs auf künftig vier oder fünf reduziert werden soll. Auch soll geprüft werden, ob die Synode weiterhin aus 108 Mitgliedern bestehen muss oder ob sie verkleinert werden kann. Ebenso geplant ist eine Verkürzung der Amtszeit des Bischofs von momentan zwölf auf dann zehn Jahre - analog zu den zehnjährigen Amtszeiten der übrigen Mitglieder des Landeskirchenrats.

Nachfolge von Heinrich Bedford-Strohm entscheidet sich im März

Wer der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Heinrich Bedford-Strohm wird, entscheidet sich im März 2023. 26 Personen seien dem Wahlvorbereitungsausschuss als potenzielle Nachfolger vorgeschlagen worden, teilte die Landeskirche im September mit. Amtsantritt des oder der "Neuen" ist dann im Herbst 2023.

Mit Informationen von epd

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