Blick in die neue Gesundheitsausstellung im Deutschen Museum, links Schaukästen, im Hintergrund ein übermannsgroßer rechter Fuß aus weißem Kunststoff.
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Neue Gesundheitsausstellung im Deutschen Museum

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Deutsches Museum in München: Endspurt bei der Sanierung

Das Deutsche Museum in München ist eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Seit 2015 wird es saniert. Jetzt steht der erste Abschnitt der Arbeiten vor dem Abschluss – und das Museum gewährt erste Einblicke.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Das Deutsche Museum, eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt, ist - im wahrsten Sinne des Wortes - in die Jahre gekommen: Bereits 1903 wurde es gegründet und seither immer wieder erneuert und erweitert. Eine Sanierung, die Überarbeitung alter und die Konzeption neuer Dauerausstellungen waren dringend nötig geworden; seit 2015 läuft nun die Renovierung in einer Hälfte des Museums. Es gab Verzögerungen und Kostensteigerungen, nun aber ist das große Etappenziel in Sicht: Am 8. Juli wird der generalsanierte Teil des Deutschen Museums eröffnet.

Dauerausstellungen sind vielerorts noch Baustellen

Noch sind viele der 8.000 Exponate mit Folien verhüllt. Bautrupps arbeiten in den Räumen, durch die Gänge hallen die Geräusche von Hämmern und Bohrern. 19 neue Dauerausstellungen wurden konzipiert – von Atomphysik und Gesundheit über Foto und Film bis zu Elektronik und Musikinstrumenten. Dazu gibt es noch die Ausstellung "Deutscher Zukunftspreis".

Gesundheits-Ausstellung mit wertvollen Exponaten

Als echtes Highlight gilt etwa die Gesundheits-Ausstellung. Dort findet man unter anderem auch ein rostiges, aber besonders wertvolles Zeitdokument: Es ist der Brutschrank, in dem Robert Koch vor mehr als 100 Jahren Bakterien gezüchtet und dadurch den Erreger der Tuberkulose entdeckt hat. Zu den neusten Exponaten gehört ein Fläschchen mit Corona-Impfstoff und ein weiteres mit dem Serum, das vor Pocken – und damit auch vor Affenpocken – schützen soll.

Mathematik, Chemie, Musik: Vieles im Deutschen Museum ist neu

Eine Sammlung historischer Synthesizer ist in der Musikinstrumente-Abteilung zu bestaunen, ebenso die Thalkirchener Orgel, die mit fast 400 Jahren die älteste Orgel Bayerns ist.

Fast selbsterklärend ist eine Skulptur aus alten Elektrogeräten, die sich wie ein Tornado hochschraubt und zur Decke der Elektronik-Abteilung hin immer grauer wird. Damit soll demonstriert werden, dass einem der Elektroschrott "über den Kopf wächst" – und dass aus dem bunten Handy oder der modernen Säge von heute schon morgen Müll wird.

Im Besucherlabor werden Chemie-Experimente gezeigt, und in der Mathematik-Abteilung kann man erleben, was geometrische Figuren mit unserem Alltag zu tun haben. Experimente und Demonstrationen gehörten schon zum Konzept von Museumsgründer Oskar von Miller, betont Direktor Wolfgang M. Heckl. Heute seien sie sie nur moderner geworden.

Mitarbeitende üben vor der Eröffnung im Probebetrieb

8.000 Exponate sind in den neuen Dauerausstellungen zu sehen. Die Auswahl ist nicht immer einfach. Aber mit einem repräsentativem Querschnitt soll die Entwicklung von Wissenschaft und Technik möglichst umfassend erklärt werden. Für die Besucherinnen und Besucher wird es auch einen Audio-Guide geben.

Damit bei der Eröffnung alles reibungslos klappt, werden die Mitarbeitenden vorher noch einen Probebetrieb absolvieren. Schließlich müssen nicht nur Besucherinnen und Besucher, sondern auch alle Mitarbeitenden, Dienstleister und Servicekräfte im wahrsten Sinne neue Wege gehen. Evakuierungsübungen gehören ebenfalls zum Programm.

Zweiter Museumsteil schließt nach Pfingstferien für Sanierung

Unterdessen beginnen bereits die Vorbereitungen für die Sanierung des anderen Teils des Museums. Noch bis 28. Juni – und damit auch in den gesamten Pfingstferien - sind die Ausstellungen dort zu sehen, darunter auch das berühmte Bergwerk und die beliebten Blitze-Shows. Pünktlich zum 125. Jubiläum des Museums im Jahr 2028 sollen alle Arbeiten erledigt und das Museum rundum erneuert sein. Kostenpunkt nach jetzigem Stand: 750 Millionen Euro.

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