Sparkasse an der U-Bahn Maximilianstraße-
Bildrechte: BR / Tobias Burkert

Direkt an der U-Bahn Maximilianstraße steht der Sparkassenbau, der eigentlich abgerissen werden sollte und nun unter Denkmalschutz steht.

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Denkmalschutz versus Wohnungsbau – Sparkassengebäude bleibt

Vielen in Nürnberg dürfte der wuchtige, braune Bau an der Kreuzung Maximilian- und Fürther Straße bekannt sein. Ein auffälliger Gebäudekomplex, der eigentlich weichen sollte, jetzt aber unter Denkmalschutz steht. Wohnungsbaupläne liegen nun auf Eis.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Matthias Benk legt die Stirn leicht in Falten, zieht den Mantelkragen näher an den Hals. Ungemütlich nasskalt ist es an diesem Vormittag in Nürnberg. Es ist aber weniger das Wetter, das die Laune des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Nürnberger Sparkasse beeinträchtigt.

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Matthias Benk zeigt auf den dreigliedrigen Gebäudekomplex auf der anderen Straßenseite Ecke Fürther- und Maximilianstraße. Wohnungen hätten hier anstelle der stillgelegten Sparkassenfiliale wahrscheinlich gebaut werden sollen. Für private und oder gewerbliche Nutzung. Daraus wird jetzt aber nichts. Das Areal steht überraschenderweise neuerdings unter Denkmalschutz.

"Ich hatte bereits Abrissanträge eingereicht, weil die Nutzung so nicht mehr gegeben ist!" Matthias Benk, Sparkasse Nürnberg

Schönheit liege im Auge des Betrachters

Fest steht: Das bei vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern optisch zumindest fragwürdige Bauwerk bleibt bestehen, so wie es ist. Zumindest äußerlich. Ihr habe es noch nie gefallen, sagt eine Passantin an der Bushaltestelle, aber Schönheit liege nun mal im Auge des Betrachters. Ihr Begleiter habe sich dagegen bereits an den Anblick gewöhnt, es sei halt schon immer ein Kuriosum gewesen, vor allem mutig, das damals so zu bauen, meint er.

Denkmalschutz dank Landesamt

Dass das umstrittene Gebäude erhalten bleibt, ist eine Entscheidung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Angeregt worden dazu sei man von der Nürnberger Unteren Denkmalschutzbehörde. "Die skulpturale, postmoderne Architektur mache das Bauwerk denkmalschützenswert!", sagt Detlef Knipping vom Landesamt für Denkmalpflege.

Erbaut wurde der Koloss in den Jahren 1979 bis 1981 nach Plänen des Nürnberger Architekten Albin Hennig. Der hatte sich schon mit seinen auffälligen Bauten unter anderem in Nürnberg Langwasser einen Namen gemacht. Das Einkaufszentrum "Frankencentrum" steht noch heute. Sein Werk in Eberhardshof hat es jetzt geschafft. Denkmalgeschützt. Die Münchner Behörde würdigt damit die Leistung des 1931 geborenen Architekten.

Kunst statt "Kohle"

Die Sparkasse Nürnberg als Eigentümerin ist überrascht von dieser Entscheidung. Im Erdgeschoss ist zwar noch ein Geldautomat, die einstige Kunden-Filiale hier ist aber längst Geschichte. Aktuell wird das leerstehende Bankgebäude für regelmäßige Kunstausstellungen genutzt. Das habe durchaus seinen Reiz, bestätigt Matthias Benk vom Nürnberger Sparkassenvorstand, andere Nutzungen stünden derzeit noch in den Sternen. Das Gebäude sei keinesfalls als Wohnraum nutzbar. Allein die runde Dachform lasse keine Schränke oder dergleichen aufstellen.

Man wolle sich jetzt mal in aller Ruhe mit der Stadt zusammensetzen, um über weitere Möglichkeiten gemeinsam zu sprechen. Auch ein kompletter Verkauf des Ensembles sei denkbar. Der U-Bahn-Eingang müsse natürlich mitgedacht werden, der bleibe bestehen. Die Entscheidung des Landesamtes sei generell zu respektieren, so Benk.

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