Asylunterkunft in Nürnberg-Schmausenbuck
Bildrechte: BR/Leon Baatz

Die Regierung von Mittelfranken hat ihrer Sicherheitsfirma außerordentlich gekündigt. Wurde bei Abrechnungen betrogen?

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Betrugsverdacht: Regierung kündigt Sicherheitsfirma

Die Asylunterkunft am Schmausenbuck in Nürnberg stand zuletzt wegen eines Vergewaltigungsprozesses in den Schlagzeilen. Nun hat die Regierung von Mittelfranken der Sicherheitsfirma wegen Betrugsvorwürfen gekündigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Asylbewerberunterkunft in der Schmausenbuckstraße in Nürnberg scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Vor rund zwei Monaten ging der Prozess gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des zuständigen Sicherheitsdiensts mit einer Verurteilung des Angeklagten zu Ende. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 54-Jährige zwei Bewohnerinnen des Asylheims teils über Jahre hinweg mindestens 67-mal vergewaltigt hatte. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt – der ehemalige Security ging aber gegen das Urteil in Revision. Es ist also noch nicht rechtskräftig.

Zudem wird gegen einen weiteren ehemaligen Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts wegen sexueller Nötigung ermittelt, bestätigt die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth BR24 auf Nachfrage. Um ermitteln zu können, wartete die Behörde ab, was der Mann im Prozess gegen seinen früheren Kollegen aussagen würde. Und nun wurde das Personal der Unterkunft komplett ausgetauscht. Die Sicherheitsfirma verlor ihren Auftrag.

Personaltausch in zwölf Unterkünften

Wie die Regierung von Mittelfranken BR24 auf Anfrage bestätigt, hat sie der Sicherheitsfirma bereits Anfang März dieses Jahres außerordentlich gekündigt. Demnach habe die Regierung "Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung" festgestellt. Zuvor war die Firma bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt worden. Auch dies bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft BR24 auf Anfrage. Gegen zwei Verantwortliche der Sicherheitsfirma werde wegen des Verdachts auf Betrug ermittelt. Weitere Angaben wollte die Sprecherin mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen.

Regierung: Kein Zusammenhang mit Strafprozess

Wie der Sprecher der Regierung von Mittelfranken weiter mitteilt, wurde das komplette Sicherheitspersonal in der Unterkunft am Schmausenbuck ausgetauscht. Auch in elf weiteren Asylheimen in Mittelfranken wird das Security-Unternehmen nicht weiter eingesetzt. Dieser Personaltausch stehe aber "in keiner Weise in Zusammenhang mit dem strafgerichtlichen Verfahren gegen den ehemaligen Security-Mitarbeiter", so der Sprecher. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unterkunftsverwaltung hätten die Unterkunft am Schmausenbuck "besonders im Blick", so der Regierungssprecher weiter. Die Sicherheit der Bewohnerinnen sei mit der aktuellen Besetzung des Sicherheitsdienstes gewährleistet.

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