Ein Wolf im Tierfreigehege im Nationalpark Bayerischer Wald
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Ein Wolf im Tierfreigehege im Nationalpark Bayerischer Wald (Symbolbild)

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Bayerischer Wald: Letzte Wölfin im Nationalparkgehege gestorben

Die letzte Wölfin im Tierfreigehege bei Ludwigsthal ist tot. Noch ist unklar, woran das Tier gestorben ist. Es war kurz vor seinem Tod aufgrund von Waldarbeiten im Nationalparkgelände eingefangen und betäubt worden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wie die Nationalparkverwaltung meldet, ist die aktuell letzte Wölfin eines Tierfreigeländes im Nationalpark Bayerischer Wald gestorben. Die achtjährige Wölfin wurde kurz vor ihrem Tod im Gehege bei Ludwigsthal eingefangen, weil auf dem Gelände Anti-Borkenkäfer-Maßnahmen anstehen.

Wölfin musste wegen Waldarbeiten aus dem Gehege

Das Wolfsgehege beim Haus zur Wildnis liege am Rand des Nationalparks, deswegen müssten dort vom Buchdrucker befallene Fichten entfernt werden, heißt es von der Nationalparkverwaltung. Die Arbeiten seien nur ohne Tiere im Gehege möglich.

Genaue Todesursache noch unklar

Die Wölfin, die kürzlich an Gewicht verloren hatte, sei nur mit einer niedrigen Dosis betäubt worden. Es wurde ihr eine Blutprobe entnommen, deren Ergebnis noch aussteht. Sowohl die Narkose als auch der Transport ins Nationalparkzentrum Lusen bei Neuschönau seien unauffällig verlaufen, heißt es. Kurz darauf sei das Tier jedoch gestorben.

Zur Todesursache macht der Nationalpark noch keine Angaben, da das Ergebnis der Obduktion noch ausstehe.

💡 Hintergrund zum Tierfreigehege im Nationalpark Bayerischer Wald

Im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es für Besucher auch zwei Nationalparkzentren mit Tierfreigeländen: am Lusen und am Falkenstein. Dort kann man Wildtiere in beinahe freier Natur beobachten.

Im Tierfreigelände am Lusen leben zum Beispiel Luchse, Habichtskäuze, Wisente, Fischotter, Bären oder Auerhühner – typische Wildtiere, die im Bayerischen Wald heimisch sind und waren.

Inmitten der Waldwildnis kann man auf über 200 Hektar rund 40 Säugetier- und Vogelarten beobachten. Die Tiere sind in großräumigen, naturnahen Gehegen und Volieren untergebracht. Also beinahe wie in der freien Wildbahn – inklusive vieler Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. Ein sieben Kilometer langer Rundweg, für den sich Besucher drei bis vier Stunden Zeit nehmen sollten, lädt zur Entdeckertour ein, so der Nationalpark.

Der gesamte Nationalpark Bayerischer Wald erstreckt sich entlang der bayerisch-tschechischen Grenze zwischen Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen und Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau. Er wurde im Oktober 1970 als erster Nationalpark Deutschlands eröffnet. Zusammen mit dem Nachbarnationalpark Šumava bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. 72 Prozent der Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald sind Naturzone. Heißt: Hier dürfen keinerlei menschliche Eingriffe erfolgen. Dieser Anteil soll in den nächsten Jahren auf 75 Prozent erhöht werden.

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