Blick auf den Hochkalter im Berchtesgadener Land.
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Blick auf den Hochkalter im Berchtesgadener Land.

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Bayerische Alpen: Wieder zahlreiche Einsätze für Bergretter

Bergretter in ganz Bayern waren in den letzten Tagen gefordert. Am Hochkalter stürzte ein Kletterer 30 Meter tief ins Seil und verletzte sich schwer. Im Allgäu wurden mehrere Wanderer gerettet, im Berchtesgadener Land gab es mehrere Todesfälle.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das sommerliche Wetter hat auch in den vergangenen Tagen wieder Tausende Menschen in die Berge gelockt. Bergretter in ganz Bayern waren damit beinahe im Dauereinsatz. Im Berchtesgadener Land ist es am Montag erneut zu einem schweren Unfall gekommen.

Kletterer verletzt sich an Kopf und Rückgrat

Am Nachmittag gingen kurz nach 13 Uhr mehrere Notrufe von der Blaueishütte am Hochkalter und von anderen Bergsteigern an der Schärtenspitze ein. Die Zeugen hatten Hilferufe gehört und einen rund 30 Meter tiefen Sturz eines Kletterers aus Niedersachsen ins Seil mitbekommen. Der Mann hatte sich in rund 2.000 Höhe in einer schwierigen Kletterroute, der sogenannten "Logic Line" verstiegen und war ohne weitere Zwischensicherungen 30 Meter tief ins Seil gestürzt. Er prallte dabei an den Fels und wurde schwer am Kopf und am Rückgrat verletzt.

Die Besatzung des alarmierten Notarzthubschraubers "Alpin Heli 6" aus Zell am See nahm an der Blaueishütte den Ramsauer Bergretter ans Tau und flog ihn zum verunglückten Kletterer in die Wand. Der Mann aus Niedersachsen musste sitzend in einer Crash-Rettung ausgeflogen werden. Nach einer notärztlichen Versorgung am Zwischenlandeplatz, flog ihn der Heli zum Salzburger Unfallkrankenhaus. Danach wurden noch sein Seilpartner und der Bergretter abgeholt. Der Einsatz dauerte bis kurz nach 15 Uhr.

Mehrere Todesfälle im Berchtesgadener Land

Bereits am Samstagmorgen verunglückte eine 29-Jährige am Hochkalter in Ramsau tödlich. Durch einen Fehltritt im steilen Gelände stürzte sie rund 300 Meter ab. Eine 49-Jährige starb ebenfalls am Samstagmorgen auf der Reiteralpe. Allerdings nicht durch einen Unfall. Die Frau war leblos zusammengebrochen und konnte auch nicht mehr reanimiert werden.

Einsatzreiches Wochenende für Bergwacht Oberstdorf

Die Bergwacht Oberstdorf berichtet ebenfalls von einem arbeitsintensiven Wochenende. Ein Arbeiter hatte sich bei Wegebauarbeiten zwischen Enzianhütte und Rappenseehütte verletzt, er musste mit dem Rettungshubschrauber ins Tal gebracht werden. Wenige Stunden später hatte sich ein Wanderer beim Abstieg vom Waltenberger Haus verletzt, auch er musste mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden. Schon recht früh am Sonntag mussten unabhängig voneinander zwei Frauen ins Klinikum geflogen werden, beide hatten sich am Sprunggelenk verletzt. Sonntagmittag musste ein Kletterer kurz unterhalb des Trettach-Gipfels vom Fels geholt werden, weil er sich am Finger verletzt hatte und somit nicht mehr alleine hätte absteigen können, erklärte die Bergwacht. Weitere Einsätze gab es am Sonntag an der Petersalpe und erneut wegen Kletterern an der Trettach.

Unterdessen sorgt ein Fall beim Steinernen Meer für Kopfschütteln. Ein Bergsteiger aus Niederbayern hatte seinen erschöpften Bergleiter einfach am Wegrand zurückgelassen und sich im Ingolstädter Haus schlafen gelegt.

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