Archivbild: Altschnee liegt auf dem Blaueisferner, der zwischen den Wänden der Blaueisspitze (l.) und dem Hochkalter eingebettet ist.
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Archivbild: Altschnee liegt auf dem Blaueisferner, der zwischen den Wänden der Blaueisspitze (l.) und dem Hochkalter eingebettet ist.

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Mehrere Wanderer in den Berchtesgadener Alpen verunglückt

Das hochsommerliche Wetter zieht derzeit Tausende Urlauber in die Berchtesgadener Berge. Die Bergwachten sind immer wieder im Einsatz, um verletzte oder erschöpfte Wanderer zu retten. Für vier Menschen kam zuletzt jedoch jede Hilfe zu spät.

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In den Berchtesgadener Alpen sind in den vergangenen zehnTagen vier Wanderer ums Leben gekommen. Am Samstagmorgen verunglückte eine 29-Jährige am Berg Hochkalter in Ramsau. Eine 49-Jährige starb ebenfalls am Morgen auf der Reiteralpe - in ihrem Fall geht die Polizei allerdings nicht von einem Unfall, sondern einem natürlichen Tod aus.

Zuvor war am Freitagnachmittag eine 57 Jahre alte Frau aus dem Schwarzwald in der Almbachklamm bei Marktschellenberg in den Tod gestürzt. Am Samstag zuvor war ein 34 Jahre alter Mann aus Nordrhein-Westfalen nicht von einer Wanderung zum Hohen Laafeld zurückgekehrt.

Junge Österreicherin stürzt durch Fehltritt im steilen Gelände

Bei der 29-Jährigen, die am Hochkalter in den Tod stürzte, handelt es sich laut Polizei um eine Urlauberin aus Österreich. Sie hatte demnach gemeinsam mit einer Freundin auf der Blaueishütte übernachtet. Am frühen Morgen sei die junge Frau dann durch einen Fehltritt im steilen Gelände rund 300 Meter weit abgestürzt.

Der Rettungshubschrauber "Christoph 14" und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau flogen in das Einsatzgebiet und mussten nach einer kurzen Suche feststellen, dass die Frau tödliche Verletzungen erlitten hatte. Die Freundin der tödlich Verunglückten wurde mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen und vom Kriseninterventionsteam betreut. Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppe Berchtesgaden und der Bergwacht bargen die Leiche.

Einsatz auf Reiter Alpe: Tschechin stirbt natürlichen Todes

Einen weiteren Einsatz hatten die Bergwacht Reichenhall und die Berchtesgadener Polizei am selben Morgen in der Nähe der Neuen Traunsteiner Hütte, als eine 49-Jährige auf der Reiter Alpe reanimiert werden musste. Die Touristin aus Tschechien, die gemeinsam mit ihrem Mann als Tagesgast auf der Alm war, konnte jedoch ebenfalls nicht gerettet werden. Sie starb laut Polizei eines natürlichen Todes. Auch ihre Leiche wurde durch Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppe mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht.

57-Jährige rutscht vor Augen ihres Mannes ab

Tags zuvor wurden die Einsatzkräfte in die Almbachklamm bei Marktschellenberg gerufen: Dort war eine 57-Jährige aus dem Schwarzwald an einem befestigten Weg ausgerutscht und "etwa 200 Meter an der sogenannten Hammerstielwand in die Tiefe" gerutscht, wie die Polizei mitteilte.

Ihr Mann habe den Unfall am Freitagnachmittag mit ansehen müssen. Der eingeflogene Notarzt habe nur noch den Tod der 57-Jährigen feststellen können. Die Einsatzkräfte der Bergwacht gelangten zu Fuß über einen Steig zu dem leblosen Körper und konnten ihn so bergen. Wie genau es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. Ein Fremdverschulden schloss die Polizei jedoch aus.

Am Königssee verunglückt: Mann folgte womöglich Wander-App

Der 34-jährige Bergwanderer, der am Samstag der Vorwoche östlich vom Königssee ums Leben gekommen war, war hingegen alleine unterwegs. Der Urlauber aus Nordrhein-Westfalen hatte sich auf der Gotzenalm eingemietet. Als dem Wirt am Sonntag das unbenutzte Bett auffiel, informierte er die Polizei. Deren alpine Einsatzgruppe und die Bergwacht starteten eine Vermisstensuche.

Vom Hubschrauber aus wurde der tödlich verunglückte Wanderer schließlich entdeckt. Er war im Bereich der Roten Wände rund 150 Meter über felsiges Gelände abgestürzt. Dabei habe er tödliche Kopfverletzungen erlitten. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Mann einem Pfad gefolgt war, der in einer Wander-App angezeigt wird, aber in Wirklichkeit gar nicht oder nicht mehr existiert.

Mit Informationen von dpa und AFP

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