Der Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2 ist hinter Häusern von Niederaichbach im Kreis Landshut zu sehen
Bildrechte: pa/dpa/Armin Weigel

Der Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2 ist hinter Häusern von Niederaichbach im Kreis Landshut zu sehen

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Atomausstieg: Betroffene Kommunen fordern Unterstützung

Im April will Deutschland endgültig aus der Atomkraft aussteigen. Kreise und Kommunen, auf deren Grund ein Atomkraftwerk steht, fordern nun Unterstützung von Bund und Ländern beim Strukturwandel in ihren Regionen – auch der Landkreis Landshut.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Rund drei Monate vor dem Atomausstieg Mitte April 2023 fordern betroffene Kreise und Kommunen Unterstützung. Unter anderem sollen Bund und Länder bei der Ansiedelung neuer Industriezweige rund um den Ausbau erneuerbarer Energien helfen. Insgesamt 13 Landkreise aus fünf Bundesländern haben dazu eine gemeinsame Initiative gegründet.

Auch der Landkreis Landshut, Standort des letzten bayerischen Kernkraftwerks Isar 2, beteiligt sich daran. Das teilte der federführende Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen am Mittwoch mit.

  • Zum Artikel: "Meinung 180 Grad geändert" - Bayerns Parteien und die AKW-Frage

Arbeitsplätze halten, Gewerbegebiete planen

Ziel der Initiative sei eine "angemessene Unterstützung beim anstehenden Strukturwandel", analog zu den Kohlerevieren. Diese Unterstützung solle vor allem durch neue, nachhaltige Arbeitsplätze erfolgen, um energieaffine Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Regionen zu halten.

Die Landkreise fordern außerdem einen Ausgleichsfonds für die Planung und Erschließung neuer Industrie- und Gewerbegebiete. Zudem sollen Anreize für Betriebe geschaffen werden, die beispielsweise auf die Herstellung, Speicherung oder den Vertrieb von grünem Wasserstoff setzen.

Auch die Ansiedlung oder der Ausbau von Forschungs- und Hochschuleinrichtungen insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien sollten gefördert werden.

Landkreis Landshut: Ausrichtung auf erneuerbare Energien

Der Landkreis Landshut unterstütze dieses Vorhaben, um den wirtschaftlichen und strukturellen Auswirkungen durch die Abschaltung der Atomkraftwerke begegnen zu können, teilte eine Sprecherin mit.

Auch die Ausrichtung hin zu Erneuerbaren Energien sei nach Ansicht von Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) sinnvoll – zumal der Landkreis Landshut im Bezug auf die Entwicklung grünen Wasserstoffs bereits aktiv ist: "Mit der Ansiedlung eines Wasserstoff-Technologie- und Anwendungszentrums und des Baus eines Elektrolyseurs zur Erzeugung grünen Wasserstoffs in Pfeffenhausen haben wir uns im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt."

  • Zum Artikel: Bayerns Wasserstoff-Pläne - Die wichtigsten Antworten

Noch drei Atomkraftwerke aktiv

Derzeit sind in Deutschland noch drei Kernkraftwerke am Netz. Neben Isar 2 bei Landshut sind das die Meiler Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen. Am 15. April 2023 wird Deutschland vollständig aus der Kernenergie aussteigen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!