Atomkraftwerk Isar 2 bleibt bis April im "Streckbetrieb"
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Bund Naturschutz - "Menschen in Bayern viel weiter als Politik"

Der Bund Naturschutz warnt vor einem Rollback in der Bewertung der Atomenergie. In vielen Belangen des Naturschutzes seien die Menschen in Bayern weiter als manche Politiker oder Wirtschaftsvertreter - etwa bei der Windkraft oder beim Flächenschutz.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Das ist nur die Hoffnung auf billige Energie," so erklärt sich Richard Mergner, warum einige Politiker und Wirtschaftsvertreter neuerdings die Atomkraft wieder unterstützen. Bei der Jahresbilanz des BUND Naturschutz (BN) äußerte der Landesvorsitzende große Sorge vor einem "massiven Rollback" in der Bewertung der Atomenergie. Deshalb werde man den Kampf "gegen diese hochgefährliche und überteuerte Technik" fortsetzen. Im April, zum Ende des sogenannten Streckbetriebs der drei verbliebenen Meiler, soll eine Demonstration das endgültige Aus der Atomkraft in Deutschland begleiten.

Klimaschutz als zentrales Wahlkampfthema

Mit Blick auf die bayerische Landtagswahl 2023 sieht Mergner die Energiewende weiterhin als zentrales Thema. Der Klimaschutz müsse voran gebracht und Straßenbauprojekte gestoppt werden. Die Hürden für Erneuerbare müssten wegfallen, dazu zähle auch die 10-H-Regelung bei der Windkraft.

  • Zum Artikel: Stimmung in Bayerns Politik dreht sich pro Windkraft

10H-Regel muss weg

Ob sich der Bund Naturschutz an dem entsprechenden, von der SPD angekündigten Volksbegehren beteiligen will, ist noch offen. Derzeit unterstütze man schon das Volksbegehren für einen Radentscheid in Bayern. Martin Geilhufe, Landesbeauftagter des BN, sieht die 10-H-Regelung aber wegen der bundespolitischen Ausrichtung ohnehin auf dem Abstellgleis: "Der Boom bei der Windkraft kommt", da ist sich Geilhufe sicher.

Menschen sind weiter als manche Politiker

Kritisch sieht Geilhufe, wie einige politisch Verantwortlichen in der Krise Ängste bei den Menschen schürten, etwa vor einem Blackout. Dafür müssen dann Natur und Umweltschutz hintanstehen. Dabei sind seiner Meinung nach die Bürgerinnen und Bürger vor Ort viel weiter, indem sie beispielsweise Straßenbauprojekte ablehnen und Energiewendeprojekte befürworten.

Bund Naturschutz wächst

Im Jahr 2022 verzeichnete der Bund Naturschutz in Bayern 2.500 neue Mitglieder, insgesamt sind es 265.000. Damit hat der BUND Naturschutz in Bayern deutlich mehr Mitglieder als CSU, SPD und Grüne zusammen. "Trotz Inflation, Krieg und Covid-Pandemie ist die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich für die Erhaltung unserer Heimat und unseres Planeten einzusetzen, nach wie vor groß - das sieht man allein an den abermals gestiegenen Mitgliederzahlen unseres Verbandes", betonte Mergner. Auch bei seinen Aktionen freut sich der BN über mehr Engagement. Vor allem die bisherige Beteiligung für einen Radentscheid in Bayern bewertet der BN als großen Erfolg.

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