Die rund 190 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch mit einem Bus vor Ort.
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Die rund 190 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch mit einem Bus vor Ort.

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Ammoniakaustritt bei Ortenburg: Behörden geben Entwarnung

Auf einem Betriebsgelände nahe Ortenburg im Kreis Passau ist am Dienstagnachmittag Ammoniak ausgetreten. Anwohner können aber inzwischen wieder Fenster und Türen öffnen. Das Landratsamt Passau hat am Mittwochmorgen Entwarnung gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Nach dem Austritt von Ammoniak auf einem Betriebsgelände bei Ortenburg im Landkreis Passau können die Einsatzkräfte größtenteils Entwarnung geben. Das meldete das Landratsamt Passau am Mittwochmorgen.

Weitere Messungen folgen

Die Feuerwehr habe das Ammoniak mit Löschwasser unschädlich gemacht, heißt es aus dem Polizeipräsidium Niederbayern. Eine Fachfirma musste ein Rohr abdichten. Dadurch konnte der Austritt bei einem Futtermittelhersteller im Ortsteil Sammarei gestoppt werden. Alle Warnmeldungen, Fenster und Türen geschlossen zu halten und sich nicht im Freien aufzuhalten, sind daher aufgehoben, so die Behörden.

Im Laufe des Tages werden von den Einsatzkräften noch Messungen im Umfeld durchgeführt. Eine Gefährdung der Bevölkerung sei nach derzeitigem Stand nicht mehr gegeben. Sollten Bürgerinnen und Bürger im Bereich Sammarei und Umgebung dennoch ungewöhnliche Wahrnehmungen machen, sollen sie den Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst oder die Polizei anrufen.

Ammoniakaustritt: Ursache noch unklar - mehrere Menschen verletzt

Einsatzkräfte hatten am Dienstag rund 50 Mitarbeitende evakuiert. Bisher seien acht Menschen ins Krankenhaus gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Fünf von ihnen hätten das Krankenhaus nach einer ersten Versorgung bereits wieder verlassen können. 30 Menschen durften die Nacht nicht in ihren Wohnungen verbringen.

Wie das Ammoniak austreten konnte, ist noch unklar. Laut einem Sprecher der Polizei Vilshofen liegt der Verdacht nahe, dass ein Mitarbeiter einer Fremdfirma bei Installationsarbeiten ein Rohr angeschnitten habe. Sicher lasse sich das aber noch nicht sagen, da noch nicht alle Orte der Firma gefahrenlos für die Ermittler betretbar seien. Auch ein Defekt an einer Leitung könne derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Weitreichender Gefahrenbereich

Nach Einschätzung der Polizei reichte der Gefahrenbereich zwischenzeitlich bis Pocking und an die österreichische Grenze bis Schärding. Am Dienstag gegen 17 Uhr waren erste Messungen im Umkreis von Ortenburg erfolgt, um festzustellen, ob Entwarnung gegeben werden kann. Zwischenzeitlich waren bis zu 190 Einsatzkräfte eingebunden.

Ammoniak ist nach Angaben des Umweltbundesamts eine gasförmige Stickstoff-Verbindung. Es breitet sich in der Luft aus, reagiert mit anderen Luftschadstoffen und bildet Feinstaub. Ammoniak selbst und die in der Luft gebildeten Feinstaubpartikel gefährden demnach die menschliche Gesundheit und schädigen Pflanzen und Ökosysteme.

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