Einsatzkräfte beim Ammoniakunfall bei Ortenburg
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Einsatzkräfte beim Ammoniakunfall bei Ortenburg

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Ursachenforschung nach Ammoniakaustritt in Ortenburg

Ursachenforschung nach Ammoniakaustritt in Ortenburg

Nach dem Ammoniakaustritt in einer Firma in Ortenburg im Kreis Passau haben die Behörden am Mittwochmorgen Entwarnung gegeben. Fenster und Türen können wieder geöffnet werden. Jetzt läuft die Suche nach der Ursache.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Seit dem Mittwochmorgen dürfen Anwohner im Ortenburger Gemeindeteil Sammarei wieder ihre Fenster und Türen öffnen. Die Behörden haben nach dem Ammoniakaustritt vom Dienstag in einer Firma Entwarnung gegeben.

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Nun ermittelt die Polizei, wie es zu dem Gasaustritt bei dem Futtermittelhersteller kam. Ein Defekt an einer Leitung könne derzeit nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Einer Polizeisprecherin zufolge werden sich die Ermittlungen noch einige Zeit hinziehen, da die Örtlichkeit derzeit nicht begehbar ist.

Möglich ist auch, dass bei einer Reparatur ein Rohr angeschnitten wurde. Das sagte die Junior-Chefin des Betriebs, Anna-Maria Aigner, zum Bayerischen Rundfunk. Die Produktion steht unterdessen weiter still. Das dauere solange, bis die Kriminalpolizei eine Freigabe erteile. Sie versucht, den Unfallverursacher zu ermitteln. In dem Betrieb wird Tierfeinkost für Hunde und Katzen hergestellt, das Ammoniak werde zur Kühlung der Gefrierhäuser benötigt.

Regen erleichtert Arbeit der Einsatzkräfte

Gut 20 Stunden hat es gedauert, bis der Ammoniakaustritt gestoppt werden konnte. Rund 190 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Letztendlich sei nichts anderes übriggeblieben, als das Ganze kontrolliert ausströmen zu lassen, so Kreisbrandrat Josef Ascher im Interview mit dem BR. Mit Wasser habe man das Gas bestmöglich niedergeschlagen. "Wir hatten tagsüber Glück, dass ein leichter Wind geweht hat, sodass sich das Ganze relativ schnell verflüchtigt und verteilt hat", so Ascher. In der Nacht hatte es dann geregnet. Damit wurde das Gas "gebunden". Die Werte gingen schlagartig nach unten.

Im Laufe des Mittwochs wird die Feuerwehr noch weitere Messungen rund um die Firma durchführen – nur, um auf Nummer Sicher zu gehen. Wer jetzt noch ungewöhnliche Wahrnehmungen macht, soll sich per Notruf bei der Polizei oder der Feuerwehr melden. Nach Einschätzung der Polizei waren in der Ortenburger Firma rund 800 Kilogramm Ammoniak ausgetreten.

Anwohner mussten Nacht auswärts verbringen

Einsatzkräfte evakuierten rund 50 Mitarbeitende vom Firmengelände. Acht von ihnen kamen nach dem Vorfall ins Krankenhaus. Zum Großteil konnten sie die Klinik bereits am Dienstag wieder verlassen. Drei seien über Nacht zur Beobachtung geblieben. Die Betroffenen klagten über Kopfschmerzen und Atemwegsprobleme.

Außerdem wurden 30 Anwohnerinnen und Anwohner aus ihren Häusern evakuiert. Sie mussten in der Nacht anderweitig unterkommen. So auch eine Bäckersfamilie aus dem Ort, die bei der Mesnerin unterkam. Das habe alles sehr gut geklappt, freute sich der Bürgermeister von Ortenburg, Stefan Lang, im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Inzwischen konnten alle wieder zurück in ihre Wohnungen.

Nach dem Ammoniak-Austritt bei einem Futtermittelhersteller in Ortenburg, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden, ist die Gefahrenmeldung mittlerweile wieder vollständig aufgehoben worden. Jetzt läuft die Suche nach der Ursache.
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Nach dem Ammoniak-Austritt bei einem Futtermittelhersteller in Ortenburg ist die Gefahrenmeldung vollständig aufgehoben worden.

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