Seit 1997 gibt es das Walderlebniszentrum in Schernfeld. Schulklassen, Vereine oder andere Gruppen können sich hier rund um die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit informieren. Aber auch ohne Führung gibt es für die Besucher im Wald jede Menge auszuprobieren. Der Wald wird zum Erlebnis - für Interessierte jeden Alters.
Drei verschiedene Pfade führen durch den Wald
Insgesamt gibt es drei Rundwege, die tief in den Wald führen. Jeder steht unter einem Motto und es gibt auf allen drei Pfaden jede Menge auszuprobieren. Mit einem blauen Wolf ist der Abenteuerparcours gekennzeichnet. Er führt durch einen Mischwald. Neben einem Labyrinth in einem Nadelwäldchen und einem Niederseilgarten ist ein Drahtseil über einem Tümpel ein echtes Highlight. Denn dort ist Gleichgewicht gefragt: Gut zehn Meter müssen die Besucher über das Wasser balancieren, bis sie auf der anderen Seite ankommen. "Das hat mir am besten gefallen", erzählt ein Junge begeistert. Der rote Fledermaus-Pfad ist ein Sinnespfad. Das gelbe Kaninchen ist speziell für Schulklassen.
Führungen für Schulklassen, Vereine und Firmen
Jeder kann spontan und kostenfrei das Walderlebniszentrum im Wald in Schernfeld besuchen. Und wer mehr wissen will, kann eine Führung buchen. Auch diese sind kostenlos und gespickt mit Informationen rund um Wald, Umwelt und Nachhaltigkeit. Andreas Böhm, Forstwirtschaftsmeister, ist einer der Führer. Mit einer abgeschnittenen Scheibe eines Baumstamms erklärt er den Mädchen und Buben einer Ingolstädter Schule, wie ein Baum aufgebaut ist.
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Und dann dürfen die Kinder selbst zum Baum werden. Einige setzten sich als Wurzeln auf den Boden, in die Mitte stellt sich ein Junge als Kern im Kreis. Um ihn herum halten sich vier Kinder an den Händen, sie sind die Blätter. "Die Wurzeln saugen das Wasser für den Baum an. Da müssen die Wurzeln schlürfen", ruft Böhm den Kindern zu. Er will ihnen spielerisch Wissen um den Wald vermitteln. Unterwegs halten sie immer wieder an verschiedenen Stationen an und machen Spiele, bei denen es auch jede Menge "Aha-Effekte" gibt. "Ich finde es toll, den Tag im Wald zu verbringen", erzählt ein Mädchen. Neben Schulklassen können auch Vereine, Firmen oder Privatpersonen Führungen buchen.
Wald mit allen Sinnen erleben
Der rote Fledermaus-Parcours ist der Sinnespfad. Dort gilt es den Wald zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu schmecken: "Da sind Vogelstimmen, aber auch Spielgeräte, die gebaut sind, um zu hören. Fühlen kann man in Tastkästen, zu sehen gibt es natürlich ganz viele Grüntöne und alles, was kreucht und fleucht in den Wäldern. Schmecken wird natürlich ein bisschen schwieriger, aber da fallen uns auch immer gute Ideen ein. Wie zum Beispiel Fichtennadeln in Schokolade getaucht", erzählt Waldführer Böhm. Das Ziel: Den Wald mit allen Sinnen erleben - und das sogar barrierefrei, denn der Pfad ist auch geeignet für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator.
Rund 25.000 Besucher pro Jahr
Das Walderlebniszentrum spricht nicht nur Kinder an. Ein Ehepaar, das mit den Enkelkindern da ist, zeigt sich begeistert: "Wir haben auch alles ausprobiert. Übers Wasser balancieren, zwischen den Stämmen durch, Weitsprung. Das macht auch in unserem Alter noch Spaß. Und für die Kinder ist es super", erzählt das Paar. An schönen Tagen ist viel los: Rund 25.000 Besucher pro Jahr kommen in den Wald bei Schernfeld. Dazu noch mehrere Tausend mit Führungen.
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