Osteoporose
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Osteoporose-Behandlung: selber spritzen mit der Roboter-Pille

Volkskrankheit Osteoporose: Davon betroffen sind besonders oft Frauen ab 50. Rund jede Dritte entwickelt in ihrem Leben Osteoporose. Ein Medikament zur Hemmung des Knochenabbaus gibt es aktuell nur in Spritzenform. Ein Roboter könnte das bald ändern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Ein Viertel aller Frauen über 65 Jahren leidet an Osteoporose. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche. Ein Medikament hilft, die Knochendichte wieder zu erhöhen. Aber das gibt es bisher nur in Spritzenform. Es handelt sich um ein Hormon, das zum Knochenaufbau in der Regel zwei Jahre lang täglich gespritzt wird. Doch manche empfinden Spritzen als schmerzhaft oder haben sogar Angst davor. Eine mögliche Lösung kommt aus den USA.

Roboter-Pille: Die Spritze zum Schlucken

Forschende in Kalifornien haben eine sogenannte Roboterpille entwickelt, die geschluckt wird, aber - und das ist das Besondere: eine kleine Spritze enthält. Die Pille samt Mikronadel wandert erst einmal eine Weile durch den Körper, erklärt der Biotechniker Talat Imran: "Sie hat eine dünne Beschichtung, was die Kapsel im Magen schützt. Sie löst sich erst im Dünndarm auf."

Dort entfalte sich dann ein kleiner Ballon, der sich mit Kohlendioxid füllt, erklärt der Forscher. "Durch das Gas bau sich Druck auf. Die mit dem Arzneistoff gefüllte Mikronadel drückt es dadurch in die Darmwand, die den Wirkstoff aufnimmt." Das heißt, der Körper hat das Medikament schnell und an passender Stelle zur Verfügung. Die Mikronadel ist aus biologisch abbaubarem Material gefertigt, so dass sie sich im Dünndarm auflöst.

Gegen Osteoporose: Selber spritzen ohne Schmerzen

Es gibt Vorteile gegenüber einer normalen Spritze unter die Haut: Der feine Stich in den Dünndarm tut nicht weh - an dieser Stelle empfinden wir keine Schmerzen. Außerdem: Patientinnen und Patienten können die Roboterpille ganz einfach zu Hause mit etwas Wasser einnehmen. Patientenstudien zeigen bisher gute Ergebnisse, was den einfachen Gebrauch und die Wirksamkeit angehen.

Denkbar wären künftig auch Anwendungen bei anderen chronischen Krankheiten, die üblicherweise mit Spritzen behandelt werden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.