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Von einer künstlichen Intelligenz gemalte Gemälde.

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Achtung, künstliche Intelligenz am Werk!

"Edmond de Belamy" ist ein einzigartiges Gemälde, auch wenn keine Menschenhand den Pinsel führte: "Gemalt" hat das Bild eine künstliche Intelligenz. Im Auktionshaus Christie's wurde das KI-Gemälde 2018 für mehr als 430.000 US-Dollar verkauft.

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Künstliche Intelligenz malt einen Rembrandt

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Gut zu wissen-Moderator Willi Weitzel sieht keinen Unterschied. Und Sie? Links der KI-Rembrandt und rechts ein echter Rembrandt (Nachdruck)

Signiert hat die künstliche Intelligenz ihr Gemälde mit einem Code: "min G max D Ex[log(D(x))]+Ez[log(1-D(G(z)))]". Künstliche Intelligenz arbeitet mit Algorithmen. Deren Werke besitzen für Kritiker zwar (noch) keinen künstlerischen Wert, hatten jedoch erstmals im Oktober 2018 einen monetären: Genau 432.500 US-Dollar blätterte ein Käufer bei Christie's für das erste KI-Gemälde hin. Ähnlich wie "Edmond de Belamy" ist auch "The next Rembrandt" die Schöpfung einer KI. Diese druckte 148 Millionen Pixel mit einem 3-D-Drucker auf eine Leinwand, nachdem sie mit insgesamt 346 bekannten Kunstwerken des Künstlers gefüttert wurde. Und so entstand knapp 350 Jahre nach dem Tod des Malers ein Porträt, das Rembrandts Pinselstrich täuschend ähnlich imitiert.

Künstliche Intelligenz schreibt Geschichten weiter

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Video: Künstliche Intelligenz erzählt eine Geschichte weiter.

Im Wissenschaftsjahr 2019 mit dem Motto "Künstliche Intelligenz" zeigt sich, dass KI Texte schreiben kann: Gespeist mit Millionen von Schriftstücken aus dem Internet kann ein Textgenerator der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation "Open AI" kurz nach der Eingabe grammatikalisch sinnvolle Texte bauen. Und sogar noch mehr: Gibt man der KI zwei Sätze vor, spinnt sie die Geschichte weiter. Hier zwei Sätze: "Es war ein schockierender Fund: Wissenschaftler haben eine Herde Einhörner in einem abgelegenen, bisher unerforschten Tal in den Anden entdeckt. Noch mehr hat die Forscher allerdings überrascht, dass die Einhörner perfektes Englisch sprachen." Welche Geschichte KI daraus bastelt, sehen Sie im Video ...

Was bedeutet Kreativität?

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Video: Professor Klaus Diepold über künstliche Intelligenz und Kreativität

Sind Gemälde und Geschichten von künstlichen Intelligenzen kreativ und Kunst oder nur nachgemacht? Klaus Diepold, Professor für Datenverarbeitung an der Technischen Universität München, sagt, dass es verschiedene Arten von Kreativität gibt: eine, die Gelerntes neu kombiniert und eine, die gänzlich Neues erschafft. Mehr im Video ...

Künstliche Intelligenz komponiert Musik

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Video: Gut zu wissen-Moderator Willi Weitzel spielt Flöte für eine KI-Musik-App.

Ob nun künstlerisch oder doch eher künstlich, mit der passenden KI kann mittlerweile fast jeder zum Musikproduzenten werden. Es mag vielleicht nicht für einen Chart-Erfolg reichen, aber mit KI-Musik-Apps kann jeder ganz einfach Songs komponieren. Unser Moderator Willi Weitzel zeigt im Video, wie sich das anhört.

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KI komponiert - Projekt der University of Toronto

Einen Schritt weiter gingen Computerwissenschaftler der University of Toronto. Die Forscher entwickelten ein Neuronales Karaoke-System. Es kann eingegebenen Bildern Begriffe zuordnen und Texte dazu schreiben. Zusätzlich schulen rund 100 Stunden Musik aus Online-Quellen das System und zeigen ihm, wie Texte mit einfachen Melodien und Schlagzeug-Takten unterlegt werden sollen. Die Vertonung des obigen Weihnachtsbildes ist kurios: Der von einer KI erschaffene Text lässt vielleicht keine weihnachtliche Stimmung aufkommen, aber die ins Absurde gleitende Kinderreime mit Fahrstuhlmusik sind amüsant und gehen ins Ohr. Der Text ins Deutsche übersetzt von einem KI-Übersetzungsprogramm:

"Viel zu dekorieren im Raum. Der Weihnachtsbaum ist mit Blumen gefüllt. Ich schwöre, es ist Heiligabend. Ich hoffe, das ist es, was du sagst. Das beste Weihnachtsgeschenk der Welt ist ein Segen. Ich war schon immer für den Rest unseres Lebens dort. Vor einhundertfünfzig Stunden. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Ich kann die Musik aus dem Saal hören. Ein Märchen. Ein Weihnachtsbaum. Es gibt viele und viele und viele Blumen." Neuronales Netzwerk der University of Toronto - übersetzt mit der kostenlosen Software "DeepL"

Chancen der KI

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Intelligenter Assistent Cimon auf der ISS mit Astronaut Alexander Gerst

Spielen Sie Schachcomputerspiele? Nutzen Sie Chatbots oder Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Cortana? Dann hatten Sie schon Kontakt mit künstlicher Intelligenz. Jenseits von Kultur, Unterhaltung und Industrie bietet die KI aber noch andere Einsatz-Möglichkeiten: Medizinische Diagnostik und intelligente Verkehrssteuerung beispielsweise, die Stauzeiten und Unfallzahlen verringern soll. Oder intelligente Assistenten für Astronauten wie den Fußball großen Assistenzroboter Cimon, der 2018 erstmals Alexander Gerst auf der ISS zu Diensten war. Auch autonome Fahrzeuge nehmen Autofahrern Arbeit ab und machen Autofahren gemütlicher.

Gefahren der KI

Drohnen können gehackt werden.
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Drohnen können gehackt werden.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass autonome Fahrzeuge von Hackern angegriffen werden können und bereits Unfälle verursacht haben. Autonome Flugzeuge will man sich da gar nicht erst vorstellen. Obwohl diese heutzutage schon größtenteils automatisch und sicher fliegen. Auch Drohnen können gehackt werden. Von den USA werden sie bereits als Kampfmittel eingesetzt.

Fazit

Wer weiß: Vielleicht überholen Maschinen mal den Menschen. Vielleicht enthüllt der freundlich lächelnde intelligente Assistenzcomputer Cimon irgendwann eine böse Seite - wie der Computer HAL 9000 im Science Fiction-Film "2001 - Odyssee im Weltraum". Vielleicht ist die Angst vor dem Kontrollverlust aber auch unbegründet. Künstliche Intelligenz kann hilfreich eingesetzt werden, ist aber nur so intelligent, wie die eingegebenen Daten. Noch kann KI auch nicht mit unserem Gehirn konkurrieren, wenn es um die Interpretation und Einordnung von Daten geht und beim Erschaffen von Neuem - jener Art von Kreativität, die Professor Klaus Diepold transformative Kreativität nennt. Wie schlau KI werden kann, dazu geben Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hier eine Einschätzung.

Die Geschichte der künstlichen Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist keine neue Technologie. Die Forschung begann schon in den 1950er-Jahren. Die Homepage "Lernende Systeme - die Plattform für künstliche Intelligenz" gibt einen Überblick über die Geschichte der KI.