Eine Haselmaus in einer Röhre
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christian Strätz

Forschende der Uni Bayreuth haben einen neuen Lebensraum für die streng geschützte Haselmaus nachgewiesen.

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Forscher weisen neuen Lebensraum der geschützten Haselmaus nach

Die Haselmaus ist stark gefährdet. Wissenschaftler der Uni Bayreuth haben jetzt einen bislang unbekannten Lebensraum der Maus erforscht. Das könnte Folgen für die Schutzbemühungen haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Forschende der Uni Bayreuth haben herausgefunden, dass die Haselmaus sich nicht nur in Gehölzen aufhält, sondern auch im Schilf. Wie die Uni am Mittwoch mitteilte, ist die Erkenntnis von großer Bedeutung für den Schutz der Tiere.

Haselmäuse legen auch Nester im Schilf

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler Haselmäuse im Regnitztal südlich von Bamberg gefangen und mit einem Funksender ausgestattet. Danach konnten sie verfolgen, wie sich die Tiere fast gleichermaßen oft im Schilf und in den angrenzenden Gehölzbeständen aufhielten. Auch wurden Haselmaus-Nester im Schilf gefunden.

Die Forscher vermuten, dass sich die Tiere im Schilf vor Raubtieren sicher fühlen. Außerdem finden sie dort Insekten, von denen sie sich ernähren. Die Haselmaus könnte zudem auf Schilf als Lebensraum ausweichen, wenn sie in einem Gebiet mit Waldmäusen und der stärkeren Gelbhalsmaus um Nahrung und Nistplätze konkurriert.

Ergebnis hat Auswirkungen für Schutzmaßnahmen

Das Forschungsergebnis könnte Konsequenzen für Schutzbemühungen haben: Bei Baumaßnahmen beispielsweise werde bislang lediglich geprüft, ob Haselmäuse in Waldlebensräumen und Hecken vorkommen. "Der Nachweis, dass sie Schilfbestände nutzt, ist für den Naturschutz und die Anpassung von Schutzmaßnahmen somit von großer Bedeutung", folgern die Forschenden aus Bayreuth.

Die Studie wurde durchgeführt, nachdem Forscher im Ökologisch Botanischen Garten der Uni Bayreuth erste Hinweise aus Haselmäuse in Schilfbeständen gefunden hatten.

Haselmaus steht auf der Roten Liste

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) gehört zur Familie der Schlafmäuse, genau wie Siebenschläfer oder Gartenschläfer. Sie wird etwa sieben Zentimeter groß. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten in Deutschland. Beim Naturschutzbund (NABU) heißt es, die Populationszahlen der Haselmaus gingen stetig zurück.

Mit Informationen der dpa

Im Video: Die Haselmaus verschmäht ihre Brücke in Vilshofen

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