Der Asteroid Dimorphos, aufgenommen von der Raumsonde DART aus einer Entfernung von 68 Kilometern, 11 Sekunden vor dem Aufprall
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Der Asteroid Dimorphos, aufgenommen von der Raumsonde DART aus einer Entfernung von 68 Kilometern, 11 Sekunden vor dem Aufprall

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Raumsonde DART kracht auf Asteroiden

Die NASA-Sonde DART ist wie geplant auf dem Asteroiden Dimorphos eingeschlagen. Der Aufprall war ein Test, ob sich auf diese Weise Asteroiden ablenken lassen, die auf Kollisionskurs mit der Erde sind.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Pünktlich um 01.14 Uhr MESZ prallte die Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) mit einer Geschwindigkeit von 22.500 Kilometern pro Stunde direkt und absichtlich auf den Asteroiden Dimorphos. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will mit diesem geplanten Zusammenstoß testen, ob sich Asteroiden auf diese Weise ein wenig aus der Bahn bringen lassen. Das erinnert sehr an Hollywood-Filme wie "Armageddon - Das jüngste Gericht", in dem 1998 Stars wie Bruce Willis und Ben Affleck in kürzester Zeit mit einem komplizierten und gefährlichen Manöver einen direkt auf die Erde zurasenden Asteroiden zerstörten. Die rund 330 Millionen Dollar teure Mission der US-Raumfahrtbehörde NASA war jedoch unbemannt und der Asteroid Dimorphos rast auch nicht auf die Erde zu. Nach Berechnungen der NASA stellt er derzeit keine Gefahr dar.

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Der größere Asteoroid Didymos ist hier oben in der Mitte zu sehen, Dimorphos unter rechts aus rund 920 Kilometern Entfernung.

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DART schlug auf dem Asteroiden Dimorphos ein, um dessen Umlaufbahn um Didymos zu verändern. LICIACube folgte, um den Einschlag zu beobachten.

DART war im November 2021 an Bord einer Falcon 9-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus ins All gestartet. Die würfelförmige und rund 610 Kilogramm schwere Sonde hat eine Kantenlänge von knapp zwei Metern, Nach rund zehn Monaten erreichte sie ihr Ziel Dimorphos. Dieser hat einen Durchmesser von rund 160 Metern und kreist wie ein Mond um den größeren Asteroiden Didymos.

DART wurde von einem Satelliten von der Größe eines Toasters verfolgt, der vor ein paar Wochen von der eigentlichen Raumsonde abgedockt war. Er trägt den Namen LICIACube und stammt von der italienischen Raumfahrtagentur ASI. LICIACube flog nach dem Aufprall an der Kollisionsstelle vorbei, um Nahaufnahmen von ihr zu liefern. Es wird allerdings Wochen und Monate dauern, bis die Bilder auf der Erde eintreffen. Auch Teleskope auf der Erde waren auf Dimorphos gerichtet, denn derzeit ist der Asteroid "nur" rund elf Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das James Webb-Weltraumteleskop war ebenfalls auf Dimorphus gerichtet. 2024 soll zur noch genaueren Untersuchung die ESA-Mission HERA starten, um die Folgen des Aufpralls von DART zu erforschen.

  • Ausführlicher Hintergrund zur Doppelmission DART und HERA
  • Asteroiden sind nicht nur gefährlich - sie sind auch für den Bergbau interessant: Space Mining auf der Suche nach Rohstoffen
  • ARD alpha: Von Weltraum bis Klima - das Wissensangebot der ARD
  • Bildrechte: ESA–ScienceOffice.org
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    Die Raumsonde HERA soll erkunden, welche Auswirkungen der Einschlag von DART auf den Asteroiden hatte.

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    Die Asteroidensonde DART (Illustration) im Anflug auf den Asteroiden Dimorphos mit gezündetem NEXT–C-Ionen-Antrieb
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    DART im Anflug auf Dimorphos. Die Asteroidensonde soll auf dem Asteroiden einschlagen, um zu testen, ob so die Flugbahn geändert werden könnte.