Impfstoff gegen Chikungunya-Virus
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An adult mosquito floats on the surface of a cattle water

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Chikungunya-Virus: Erster Impfstoff steht vor Zulassung

Die Tropenkrankheit Chikungunya, die durch einen Virus ausgelöst und durch Stechmücken übertragen wird, tritt mittlerweile auch in Europa vereinzelt auf. Jetzt könnte der erste Impfstoff gegen das Virus kurz vor der Zulassung stehen.

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Das sogenannte Chikungunya-Fieber ist eine ursprünglich tropische Erkrankung mit starken Fieberschüben, Hautausschlag, Gelenk- und Muskelschmerzen. Inzwischen kommt sie allerdings vereinzelt auch in Europa schon vor.

Nun liegen den Arzneimittelbehörden in den USA, in Kanada und der EU erste klinische Daten vor: Studienergebnisse einer Phase-III Studie für den allerersten Impfstoff gegen die von Stechmücken übertragene Infektionskrankheit.

Chikungunya-Virus: Erster Impfstoff zeigt gute Resultate

Das französische Pharmaunternehmen Valneva hat einen ersten Impfstoff entwickelt, einen abgeschwächten Lebendimpfstoff, der bei über 98 Prozent der Studienteilnehmenden zu neutralisierenden Antikörper-Spiegeln geführt hat.

Ein wirklich guter Anfang, kommentiert Jonas Schmidt-Chanasit die Ergebnisse. Wenn auch mit geringen Einschränkungen, erläutert der Virologe am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung in Hamburg: "Hier wurden in Anführungszeichen "nur" neutralisierende Antikörper-Titter gemessen. Auf der anderen Seite eine recht überschaubare Anzahl von knapp 3.000 Geimpften und 1.000 Placebo. In anderen Zulassungsstudien ist man da zum Teil bei dem über Zehnfachen, also 30.000", sagt Jonas Schmidt-Chanasit.

Vielversprechende Ausgangslage

Die Studie ist also eher klein. Insgesamt wurde der Impfstoff aber gut vertragen und führte auch bei älteren Teilnehmenden zu einer robusten Immunantwort. Da ist eine grundsätzlich vielversprechende Ausgangslage, auf der weitere Studien jetzt aufbauen können, so Schmidt-Chanasit: "Es wurde nicht geschaut, ob Krankheit dadurch verhindert wird. Infektion oder Krankheit ist ja auch noch mal ein Unterschied. Das müssen jetzt die weiteren Daten zeigen, gerade auch aus den Endemie-Gebieten. Und die wird es wahrscheinlich bis Ende des Jahres geben."

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