Der Main, rechts die Festung Marienberg.
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Mainfranken wird als Wirtschaftsstandort mit "gut" von den regionalen Unternehmern bewertet.

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Wirtschafts-Standort Mainfranken: Digitalisierung ausbaufähig

Wie kommt die Region Mainfranken als Wirtschafts-Standort an? Die meisten Unternehmen sind zufrieden, doch in Sachen Digitalisierung ist noch Luft nach oben. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Umfrage der IHK Würzburg-Schweinfurt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Lebens-Qualität, Zugang zu Kunden, Kooperation mit Hochschulen oder Breitband-Internet: Das sind einige der Standort-Faktoren, die die unterfränkischen Unternehmen per Fragebogen bewertet haben. Auf einer Skala von 1 (sehr wichtig / sehr zufrieden) bis 6 (völlig unwichtig / unzufrieden) konnten die Verantwortlichen ihre Kreuzchen setzen. Insgesamt 3.500 Betriebe in Mainfranken hat die IHK Würzburg-Schweinfurt um ihre Einschätzung zum Wirtschafts-Standort Mainfranken gebeten. Das Ergebnis ist jetzt in Würzburg vorgestellt worden.

Zwei Drittel der Unternehmen in Mainfranken vergeben Note "gut"

Die regionalen Unternehmen seien mit dem Wirtschafts-Standort insgesamt zufrieden, heißt es von der IHK. Sie geben die Durchschnittsnote 2,4. Knapp zwei Drittel vergaben mindestens die Note "gut". Jedes dritte Unternehmen findet, dass sich die Qualität des Standorts Mainfranken in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat. Nur ein Sechstel beklagt eine Verschlechterung. Alle neun Regionen in Unterfranken schneiden in etwa gleich gut ab.

Lebens-Qualität wichtig für Mitarbeiter und ihre Familien

Die in Mainfranken ansässigen Unternehmen sind besonders mit den Standort-Faktoren Lebens-Qualität, Umwelt und Natur, Anbindung an das Fernstraßen-Netz, Energie-Versorgung und Energie-Versorgungs-Sicherheit sowie mit dem Angebot an Schulen zufrieden. "Dass auch solche weichen Faktoren wie Lebens-Qualität als wichtig bewertet werden, zeigt, dass man mit einem guten Job-Angebot noch keine Fachkraft sichern und binden kann. Die Familie spricht da auch immer ein Wort mit", sagt die Studien-Autorin und Konjunktur-Referentin Elena Fürst.

Noch Luft nach oben bei der Digitalisierung

Dahingegen zeigten sich die Unternehmen unzufrieden mit der digitalen Infrastruktur, der Verfügbarkeit von 5G-Netzen, der Breitband-Infrastruktur, der Dauer von Genehmigungs-Verfahren sowie dem Verständnis der Politik für betriebliche Angelegenheiten. Themen, die die Unternehmen auch in anderen Regionen und auf Bundesebene beschäftigen. "Da muss man in der Politik permanent nachfassen", sagt IHK-Präsident Klaus Mapara. Man sei im Austausch mit der Staatsregierung. Die Unternehmen müssten aber auch vor Ort agieren und das Gespräch mit Politikern in der Region suchen. "Digitalisierung, Fachkräfte-Sicherung und Infrastruktur dürfen keine Dialog-Themen nur zwischen der IHK und der Landespolitik bleiben", so Mapara.

Antworten von Unternehmen quer durch die Bank

Die IHK Würzburg-Schweinfurt wertete in ihrer Standort-Analyse die Rückmeldungen von 776 Unternehmen aus, die einen repräsentativen Querschnitt der mainfränkischen Unternehmerschaft abbilde: Vom Existenz-Gründer bis zum Traditions-Unternehmen, vom Kleinst-Unternehmer bis zum international tätigen Konzern. "Wir haben Betriebe aus allen Branchen und allen neun mainfränkischen Gebietskörperschaften um ihre Einschätzung zu 71 Standortfaktoren aus sechs Themenfeldern gebeten: Von A wie Attraktivität der Innenstädte bis Z wie Zukunftsfähigkeit der Region", erklärt Sascha Genders, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. "Die Unternehmen haben dabei sowohl Mainfranken als Ganzes, als auch ihre jeweilige Gebietskörperschaft im Einzelnen bewertet."

Corona hat sich kaum abgezeichnet in Studien-Ergebnissen

Beim ersten Standortreport im Jahr 2016 hatte Mainfranken als Wirtschaftsstandort noch die Durchschnittsnote 2,45 erhalten und knapp 60 Prozent der Unternehmen hatten ein "sehr gut" oder "gut" vergeben. Trotz der Corona-Pandemie sei das Ergebnis vergleichbar und würde ähnliche Herausforderungen der Region widerspiegeln.

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Die IHK hat den Standortreport Mainfranken vorgestellt. Von links: Sascha Genders, Klaus Mapara und Elena Fürst.

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