Insolvenzantrag
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Insolvenzantrag: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2023 in Bayern wieder auf das Vor-Corona-Niveau angestiegen.

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Warum in Bayern mehr Unternehmen Insolvenz anmelden müssen

Deutlich mehr Firmenpleiten: In Bayern haben seit Jahresbeginn mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet als im Vorjahreszeitraum. Was dieser Anstieg mit den Regelungen aus der Corona-Zeit zu tun hat und welche Branchen besonders betroffen sind.

Die Zahl der Firmenpleiten in Bayern ist im ersten Halbjahr 2023 stark gestiegen. Wie das Landesamt für Statistik in Fürth am Montag mitteilte, meldeten in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 1.200 Unternehmen Insolvenz an – ein Anstieg um 23,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Entsprechend erreichte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in etwa das Vor-Corona-Niveau.

Corona-Zeit: Hilfen und Aussetzen der Antragspflicht

Die Bundesregierung hatte während der Corona-Pandemie die Wirtschaft mit Finanzhilfen unterstützt und die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen zeitweise ausgesetzt, um einer Pleitewelle vorzubeugen. Daher war die Zahl der Firmenpleiten während der Pandemie und der vergangenen drei Jahre geringer als üblich.

Besonders von Insolvenzen betroffen: Handel und Kfz-Werkstätten

Nach den Zahlen der Statistiker waren Händler und Kfz-Werkstätten mit 194 Insolvenzen im ersten Halbjahr am meisten betroffen. In der Mitteilung heißt es: "Hier nimmt die Zahl der Verfahren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum somit um 50,4 Prozent zu." Danach folgt demnach das Baugewerbe mit 182 Verfahren, was einer Steigerung von 3,4 Prozent entspricht.

Zu den bekannteren Insolvenzen im Freistaat zählten im ersten Halbjahr die Münchner Modekette Hallhuber und die Biomarkt-Kette Basic AG.

Insgesamt meldeten die bayerischen Insolvenzgerichte im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 5.790 Verfahren, darunter 1.202 Unternehmensinsolvenzen und 4.588 Verfahren der übrigen Schuldner, wovon wiederum 2.794 Verbraucherinsolvenzen sind, also von verschuldeten Privatpersonen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum werden damit insgesamt 6,0 Prozent mehr Insolvenzverfahren registriert. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging dabei allerdings im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück und sank um eineinhalb Prozent.

Mit Informationen von dpa.

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