Das Unternehmen Novem mit Hauptsitz in Vorbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab geht am heutigen Montag an die Börse. Der Autozulieferer für die Oberklasse teilte knapp 15 Millionen Aktien zum Preis von 16,50 Euro zu. Damit ist die Novem Car Interior Design GmbH der 16. Börsenneuling in diesem Jahr an der Frankfurter Börse.
Novem ist Weltmarktführer
Nach eigenen Angaben ist das Oberpfälzer Unternehmen Weltmarktführer für hochwertige Zierteile und dekorative Funktionselemente in Autos der Oberklasse. Novem entwickelt und produziert zum Beispiel Mittelkonsolen, Zierleisten und Instrumententafeln aus Edelholz, Carbon, Aluminium und Premium Synthetik. Zudem entwickeln die Oberpfälzer innovative Produkte aus Porzellan oder Glasfaser. Verbaut sind die Zierteile in Autos der Oberklasse wie einem 7er-BMW, der E-Klasse von Mercedes Benz, einem Audi Q8 der auch Fahrzeugen der Marken Landrover und Porsche.
Angefangen mit Lenkrädern aus Echtholz
Die Mehrheit der Anteile am Unternehmen gehört seit 2011 der Beteiligungsgesellschaft Bregal Unternehmenskapital. Dahinter steht die deutsch-niederländische Unternehmerfamilie Brenninkmeijer, die die Bekleidungskette C&A besitzt. Gegründet wurde die Firma im Jahr 1947, damals wurden Lenkräder aus Echtholz hergestellt. Novem hat zwölf Standorte weltweit, zwei davon im Landkreis Neustadt an der Waldnaab mit Vorbach und Eschenbach. Insgesamt hat das Unternehmen mehr als 5.700 Mitarbeiter weltweit.
Premium-Segment trotzt Schwankungen der Autoindustrie
Das Unternehmen kommt seit 2011 vergleichsweise gut durch die wirtschaftlichen Schwankungen der Autozulieferindustrie. Das liegt laut einem Sprecher des Unternehmens am Premium-Segment, in dem Novem tätig sei. Das sei widerstandsfähiger als andere Segmente. Zudem gewinnt der Autoinnenraum mit der E-Mobilität und dem autonomen Fahren immer mehr an Bedeutung. Je einfacher das Fahren wird, umso höher würden die Ansprüche an einen hochwertigen Innenraum, beschreibt der Unternehmenssprecher. Das Auto werde so zu einer Art Wohnzimmer.
Mehr als 600 Millionen Umsatz
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2020/2021 beträgt rund 603 Millionen Euro. Insbesondere asiatische Kunden würden das Premium-Segment entdecken, heißt es in einer Pressemitteilung. Deshalb erweitere sich der Kundenstamm. Im März lag das Auftragsvolumen des Unternehmens bei rund 4,5 Milliarden Euro, also dem mehr als 7,5-fachen des Umsatzes im Geschäftsjahr 2020/2021. Das heißt, die Kapazitäten sind für längere Zeit ausgelastet.
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