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Der nächste Autokauf E-Mobil, Diesel oder Benziner?

Seit 2. Juli kann offiziell eine Kaufprämie für Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge beantragt werden. Die Bundesregierung bezuschusst den Kauf mit einer Summe von bis zu 4.000 Euro.

Von: Martina Schuster, Johannes Thürmer

Stand: 10.07.2016

Car dealer offering a vehicle to young couple | Bild: picture-alliance/dpa

13 Jahre alt ist der 5er BMW unserer Kollegin. Bisher war die Familienkutsche, die schon viele Urlaubs- und Einkaufsfahrten hinter sich hat, sehr zuverlässig. Doch nun kommt das Auto in die Jahre. Außerdem: Es ist ein Diesel. Da hört man gerade wenig Gutes. Also überlegt sie einen Neuwagen zu kaufen?  Aber mit welchem Antrieb? Ein Benziner? Elektro-Auto? Oder doch wieder einen Diesel? Da muss erst einmal ein Experte her.

"Das Problem beim Diesel ist derzeit: wir wissen nicht, was in ein oder zwei Jahren ist. Vielleicht darf man dann schon gar nicht mehr mit den heute gekauften Diesel in die Innenstädte fahren."

Melanie Mikulla, ADAC

Diesel raus aus Innenstädten?

Verschiedene Umweltplaketten

Beispiel München: hier denkt man schon laut über weitere Fahrverbote für die Innenstadt nach. Besonders im Fokus: die Diesel-Autos. Warum dann nicht zur Sicherheit gleich ein Elektro-Auto? Immerhin gibt es dafür seit kurzem 4.000 Euro Prämie vom Staat. Deshalb also der Check des BMW i3. Ein Hightech-Wagen, doch die Autoindustrie ist schon einen Schritt weiter - mit dem sogenannten autonomen Fahren, also wenn die Autos ganz von selbst steuern. Kann man so einen Wagen schon kaufen?

"Ich glaube, dass wir 2021 wirklich die ersten Autos in Deutschland auf der Straße sehen werden. Wir glauben auch, dass die Serientechnologie heute noch nicht reif ist."

Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender BMW AG

Elektrofahrzeug oder doch Hybrid?

Da muss also noch gewartet werden. Was aber ist jetzt mit einem Elektro-Auto? Der Nachteil: geringe Reichweite, in diesem Fall rund 200 Kilometer. Und die immer noch recht wenigen Ladestationen, vor allem auf dem Land. Wer auch mal längere Strecken fahren will, hat aber eine Alternative: Hybridfahrzeuge. Die haben sowohl Elektro-Antrieb als auch einen Benzinmotor. Und das Schöne: Auch für Hybride gibt’s jetzt Geld vom Staat. Zwar keine 4.000 Euro, aber immerhin 3.000 Euro – allerdings nur für sogenannte Plug-In-Hybride, die man an der Steckdose aufladen kann.

Vorsicht: Es gibt auch Hybridfahrzeuge ohne diese Plug-In-Funktion. Wie sieht es da aus? Wir fragen einen Toyota-Händler. Schließlich ist der japanische Hersteller einer der Vorreiter dieser Technik. Hier gibt es sogenannte Voll-Hybrid-Autos gezeigt, die sich während der Fahrt selbst aufladen. Auf der staatlichen Förderliste sind die nicht zu finden, aber der Markt hat reagiert.  

"Wir gewähren dem Kunden in der Sekunde die 3000 Euro Prämie und er muss keinen Antrag stellen. Er kriegt von uns, von Toyota in der Sekunde 3000 Euro pro Hybrid-Modell abgezogen quasi vom Preis."

Thomas Ollinger, Autohaus Feldmoching

E-Auto an einer Ladestation

Unser Tipp also: Beim Händler ruhig verhandeln, wenn es keine staatliche Prämie gibt. Interessant: Mit den 3.000 Euro Nachlass ist ein Hybrid oft sogar günstiger als herkömmliche Benziner und erst recht als ein Diesel.

Welchen Antrieb sollte das nächste Auto haben?

Gut ist es, dass man keinen Zeitdruck wegen der staatlichen Prämie hat. Denn bisher wurden bei der zuständigen Behörde gerade mal 175 Anträge gestellt. Da ist mit 1,2 Milliarden Euro noch länger Geld im Fördertopf.


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Rolf, Sonntag, 10.Juli 2016, 12:58 Uhr

7. Warum werden die Voll-Hybriden nicht gefördert?

Unverständnis!
Eine saubere Technologie mit weiterem Entwicklungspotential wird nicht gefördert? - Weil deutsche Autohersteller gesund geschlafen haben?
Sehr eigenwillig, diese Politik, Herr Dobrindt!

Willi, Sonntag, 10.Juli 2016, 12:03 Uhr

6. Elektroauto

Ich freue mich wenn dann mein Getränklaster umweltbewusst mit Elektromotor kommt.Diese Regierung ist so ... Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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Hübirid, Sonntag, 10.Juli 2016, 11:42 Uhr

5. Da muss man nicht lange nachdenken

Diesel? - Effizient, sparsam, aber zu dreckig und mit ungewisser Zukunft.

E-Mobil? - Postkutschenfeeling beim Reisen mit mehrmaliger Unterbrechung, Suchen nach Strom, Wartezeit zu Urlaubszeiten, keine Unabhängikeit des Reisezieles, zu teuer, Winterbetrieb mit Einschränkungen, Lebensdauer des Akkusatzes bei starker Kälte fraglich. Ersatz der Batterien sehr teuer. Auslandsreisen nur sehr eingeschränkt möglich.

Hybrid? - Meines Erachtens der beste Kompromiß. Akkusatz kostet nicht so viel, Lebensdauer normalerweise auf die Betriebszeit des Fahrzeuges ausgelegt, Energieeffizient, keine Kofferraumbeschränkung, da Akkus unter Rücksitzbank verbaut, Steuern liegen bei ca. 30-40.- €/Jahr, keine Reichweiteneinschränkung, keine Zwangsstops. Potential für weitere Modelle und Anforderungen. Zu wenig konkurrenzfähige Hersteller.

steamtrain, Sonntag, 10.Juli 2016, 11:12 Uhr

4. Ladesäulen

Laut Dobrindt sollen 15T neue Ladesäulen aufgestellt werden. Hört sdich zunächst einmal nach viel an, doch umgerechnet auf die Größe der BRD entspricht dies gerade einmal einer Säule auf einer Fläche von 24 km². Auf meine derzeite Heimatstadt Nürnberg entfielen somit gerade einmal 7 Ladestationen die bei Dobrindts Rechnung (1% Elektrofahrzeuge) für knapp 715 Nutzer je Säule ausreichen müßten. Selbst bei 700 Säulen und der Annahme das nur 1% der Hälfte der Einwohner (ges.501072) ein E-Fz hätte, müßten sich 3,5 Personen diese eine Ladesäule teilen. Utopia läßt höflich grüßen. Und dann noch die lächerlichen 4T € für ein Fz, das mit halbbwegs vernünftiger Ausstattung und dennoch gerade für kleinere Ausflugsfahrten oder Stadtverkehr tauglich ist, gut und gerne 60T € kostet.Vielleicht sollte Hr Dobrindt über eine Abnahmegarantie in Höhe von min. 10% des Kaufpreises nachdenken wenn ich ein solches Fz nach ggf. 4 Jahren, mit bis dahin sicherlich veralteter Technik und def.Akkus verkaufen will.

Mayer Wolfgang, Sonntag, 10.Juli 2016, 10:50 Uhr

3. E Mobil, Diesel, Benziner

Was kostet den eine Ladung Strom in Euro???
Wo kann ich zu welchen Preis im öffentlichen Raum (in Deutschland), zu welchen Preis das Auto aufladen?
Falls ich das E Mobil zuhause laden muss, bei einem Preis von € 0,30/kWh und mir bewußt bin, dass sich der Strompreis zu über 50% aus Steuern und Abgaben zusammen setzt, und sich dieser Preis in naher Zukunft - durch die deutsche Polik parteiübergreifend - weiter nach oben entwickelt, dann E Mobil nein Danke.