Ein Schild informiert über freie Zimmer und freie Ferienwohnungen.
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Der Fremdenverkehr in Bayern floriert wie selten zuvor.

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Tourismus in Bayern teilweise auf Rekordkurs

Trotz Inflation und unsicherer Weltlage: Der Fremdenverkehr in Bayern floriert wie selten zuvor. In Bayerns Städten wurden in diesem Jahr bislang sogar mehr Gäste gezählt als vor der Corona-Pandemie, heißt es auf dem Tourismustag in München.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bayerns neue Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte bei der Eröffnung des bayerischen Tourismustags in München gleich gute Nachrichten: Der Urlaubsbranche im Freistaat geht es insgesamt wieder gut. Teilweise übertreffen die Umsätze sogar das Vor-Corona-Niveau.

Neue Ministerin sieht sich als "Kämpferin" für den bayerischen Tourismus

Sie sei als Wirtskind in Bayern am Stammtisch groß geworden und dürfe nun als Ministerin für den bayerischen Tourismus kämpfen. Etwas Besseres sei doch kaum denkbar, so Kaniber. Sie blicke zuversichtlich auf die Branche, gerade auch wegen der guten Umsatz- und Übernachtungszahlen im Sommer. Aufgrund von Messen und Großveranstaltungen profitierten die Städte besonders. Das Land hinkt zum Teil noch hinterher. In Summe sei man aber fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

Weltweite Krisen schaden Bayern-Tourismus aktuell nicht

Auch die aktuellen Krisen weltweit, politisch wie wirtschaftlich, würden dem Tourismus in Bayern nicht nachhaltig schaden. In einer solch schwierigen Zeit hätten die Menschen besonders große Sehnsucht nach Entspannungs-, Wellness- und Gesundheitstourismus. All das könne Bayern bieten. Kaniber forderte Kampfgeist und äußerte sich zuversichtlich, dass Bayern seine Spitzenposition im Tourismus weiter verteidigen könne. Als Ministerin, die auch für die Themen Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständig ist, wolle sie nicht nur den ländlichen Raum stärken. Aber es gibt durchaus Beispiele, wo das künftig der Fall sein könnte.

So will sich die neue Tourismusministerin etwa näher mit dem Kongresstourismus beschäftigen. Viele Kongresse könnten auch gut auf dem Land statt in den Metropolen stattfinden. Auch die enge Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus will Michaela Kaniber künftig stärker betonen. Diese spiele besonders in Bayern eine große Rolle. Eines bedinge das andere: Ohne starke Landwirtschaft gäbe es keine schönen Kulturlandschaften. Diese seien in vielen Gegenden Bayerns die Grundlage für einen einzigartigen Tourismus. "Argritourismus" sei in Österreich oder Südtirol bereits sehr populär, in diesem Segment könne sich Bayern durchaus noch steigern.

Klimawandel als Herausforderung

Zu den großen Herausforderungen der Branche zählt der Klimawandel. Hier vor allem der fehlende Schnee im Winter. Investitionen in Beschneiungsanlagen hätten die Lage aber stabilisiert. Die winterlichen Angebote würden zudem bunter und nicht mehr nur aufs Skifahren setzen, so der Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München, Oswald Pehel. Man gehe auf jeden Fall optimistisch in die kommende Wintersaison.

Auch der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben ist optimistisch. Dessen Geschäftsführer Bernhard Joachim freut sich ebenfalls auf den Winter. Es sei wichtig, den Menschen zu sagen, dass auch die Themen Gesundheit, Wellness oder Winterwandern in den Bergregionen eine wichtige Rolle spielen. Was alternative Angebote betrifft, sei man gut aufgestellt. Schnee könne im Winter in den Bergen auf jeden Fall erlebt und gesehen werden, "wenn auch nicht immer in der Tallage".

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