Luftaufnahme von Bad Wiessee am Tegernsee.
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Die Ziele, die in Oberbayern schon immer gut besucht waren, wie etwa der Tegernsee, sind auch 2023 bei Touristen beliebt

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Gästezahlen in Oberbayern: Fast auf Vor-Corona-Niveau

Fast die Hälfte der Touristen in Bayern zog es in der ersten Jahreshälfte nach Oberbayern. Neben den Seen ist auch der Tourismus in den Alpen wieder stark zugenommen. In München wurde sogar ein neuer Rekord erreicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das Rauschen in der Partnachklamm, die Feinkost auf dem Viktualienmarkt und natürlich der Blick von der Zugspitze - die Auswahl an Ausflugszielen in Oberbayern ist groß. Deshalb ist auch in diesem Jahr die Region bei Touristen besonders beliebt. Die Sommerferien sind halb vorbei und auch beim Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband ist man zufrieden mit den Besucherzahlen.

Mehr Übernachtungsgäste in Oberbayern als 2022

Etwa 1,8 Millionen Gäste haben allein im Juni in einem der oberbayerischen Beherbergungsbetriebe übernachtet. In ganz Bayern waren es im Juni etwa vier Millionen Gäste. Im gesamten ersten Halbjahr 2023 wurden 17,3 Millionen Gäste in Bayern gezählt, 8,1 Millionen davon reisten nach Oberbayern. Das ist über ein Viertel mehr als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres. Diese Zahlen meldete das Statistische Landesamt in Fürth.

Tourismus in Bayern bisher nicht auf Niveau von 2019

Dennoch habe der Tourismus in Bayern noch nicht das Niveau von vor der Corona-Pandemie 2019 erreicht. Das sagte Angela Inselkammer, Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Bayern, dem BR. Auffällig sei in diesem Jahr, dass die Touristen in Bayern sehr kurzfristig buchen würden und eine deutliche Kaufzurückhaltung zu spüren sei. Deshalb sei es für den Hotel- und Gaststättenverband wichtig, dass die bis Ende des Jahres laufende Umsatzsteuer-Senkung auf Speisen weitergeführt werden. Sollte die Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent erhöht werden, müssten Gaststätten die Preise anheben, sagte Inselkammer. "Dann haben wir ein echtes Problem. Uns würden etliche Betriebe wegsterben", so die Präsidentin.

Bis Juni: Acht Millionen Übernachtungen in München

Knapp 80 Prozent der Touristen in Bayern kommen aus Deutschland. Die meisten internationalen Touristen reisen aus Österreich, den Niederlanden, den USA, der Schweiz und Italien an. In diesem Jahr würden weniger Touristen aus Asien nach Bayern kommen, sagt Inselkammer. Etwa ein Viertel der Übernachtungen in Bayern entfallen auf die Landeshauptstadt München. Mehr als 8 Millionen Übernachtungen waren es in München allein im ersten Halbjahr und somit ein neuer Höchstwert. "In der Landeshauptstadt haben wir eine höhere Verweildauer, die Leute bleiben also länger, fast um elf Prozent. Es sind weniger Besucher da, aber ansonsten ist es eigentlich eine sehr positive Entwicklung", sagte der Münchner Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverband, Christian Schottenhamel, dem BR.

Oberbayern: Alpin-Tourismus stark gestiegen

Von München aus würden die Touristen besonders gerne ins Voralpenland fahren. Die Ziele, die in Oberbayern schon immer gut besucht waren, etwa der Tegernsee und der Chiemsee, seien auch 2023 bei Touristen beliebt, sagte Schottenhamel. Zudem sei der Alpin-Tourismus stark gestiegen. Doch vor allem in weniger bekannten Gegenden müssten sich Herbergen von der Konkurrenz, vor allem auf Vergleichsportalen im Internet, abheben. Zumal man in Oberbayern im Gastgewerbe merke, so Schottenhamel, "dass das Geld nicht mehr so locker sitze".

Schottenhamel: Vehement gegen Bettensteuer vorgehen

Schottenhamel hatte sich kürzlich auch zur sogenannten Bettensteuer geäußert. Der Hotel- und Gaststättenverband sei mit Vehemenz gegen das Verbot einer Übernachtungssteuer im Freistaat vorgegangen, so Schottenhamel. "Warum wird da nur eine Branche benachteiligt? Die Stadt hat das Problem, dass sie keinen ausgewogenen Haushalt hat und sie Geld braucht, um ihre Ziele umzusetzen", sagte Schottenhammel. Es müsse viel Geld für öffentliche Zwecke verdient werden, das solle aber nicht nur eine einzige Branche treffen, so Schottenhamel.

"Der Tourist, der nach München kommt, soll nicht dafür bestraft werden, dass er hierherkommt. Er soll eigentlich willkommen geheißen werden", so der Gastronom. München will von Hotelgästen fünf Prozent Übernachtungssteuer erheben. Weil der Freistaat das bislang verbietet, klagt die Landeshauptstadt jetzt auch vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Günzburg und Bamberg haben sich angeschlossen.

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