Playmobil-Figuren
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uli Deck

Playmobil hat zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Verlust eingefahren.

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Playmobil macht erstmals Verlust

Fast 50 Jahre gibt es Playmobil bereits, in vielen Kinderzimmern sind die kleinen Figuren zuhause. Nun fuhr die Firma erstmals in ihrer Geschichte einen Verlust ein. Der Firmenchef nannte die Gründe - und erklärte, was anders gemacht werden soll.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Die Spielwarenmarke Playmobil hat erstmals in ihrer Firmengeschichte im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Verlust gemacht. Das sagte Playmobil-Chef Bahri Kurter der "Zeit" laut einem vorab am Dienstag veröffentlichten Bericht. Der Umsatz der Spielwarenmarke der Horst Brandstätter-Gruppe schrumpfte von 653 Millionen Euro auf 614 Millionen Euro. Kurter erklärte aber, mit dem Weihnachtsgeschäft sei er "zufrieden".

Kinder spielen anders mit Playmobil

Die fränkische Unternehmensgruppe hatte Anfang Oktober angekündigt, weltweit 694 der etwa 4.000 Stellen bis 2025 abzubauen. Für das Unternehmen müsse künftig gelten: "Weg mit Denkverboten, mehr Kreativität", sagte Kurter. Die Spielgewohnheiten der Kinder hätten sich verändert und das Geschäft erschwert. "Die Relevanz in den Kinderzimmern ist um ein Drittel zurückgegangen", sagte der Manager. Vor allem digitale Angebote seien in Wettbewerb getreten zu den klassischen Spielwaren, damit habe sich die Zielgruppe verkleinert. "Jetzt funktioniert Playmobil nur noch zwischen vier und acht Jahren", erklärte Kurter. Gedacht war Playmobil einst für Kinder bis ins Alter von zehn Jahren.

Playmobil soll auch was für Erwachsene sein

Kurter war erst in diesem Jahr in die Geschäftsführung der Horst Brandstätter-Gruppe berufen worden. Um die Nachfrage anzukurbeln, will er künftig alle Altersgruppen ansprechen: Playmobil solle "vom Produkt zu einer Marke" werden, die auch für Jugendliche und Erwachsene interessant sei. Angedacht seien etwa Playmobil-Gesellschaftsspiele oder emotionale Figuren von prominenten Fußballspielern und anderer Stars.

Digitalisierung verschlafen

Die Spielfiguren von Playmobil, die 1974 erstmals auf der Spielwarenmesse vorgestellt worden waren, sind weltweit bekannt. Branchenkennern zufolge hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren jedoch wichtige Trends - etwa die Digitalisierung - verschlafen. Hier habe sich der dänische Konkurrent Lego besser aufgestellt.

Mit Informationen von Reuters

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