Handy mit Haushaltsapp zeigt Ausgaben an. Viele Apps zeigen schnell und übersichtlich an, wofür das monatliche Haushaltsbudget ausgegeben wird. Aber nicht alle sind auch datensicher.
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Viele Apps zeigen schnell und übersichtlich an, wofür das monatliche Haushaltsbudget ausgegeben wird. Aber nicht alle sind auch datensicher.

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Haushaltsbuch per App führen: Das müssen Sie beachten

Neben Energiesparen ist es in Zeiten der Inflation sehr hilfreich, die Ausgaben für den Haushalt im Blick zu behalten. Das funktioniert recht einfach per App, allerdings muss vorher auch einiges berücksichtigt werden. Eine Expertin gibt Tipps.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Sich mit dem eigenen Haushaltsbudget zu beschäftigen, das kann entweder extrem langweilig sein – oder aber auch sehr interessant. Letzteres meint jedenfalls Judit Maertsch vom Verbraucherservice Bayern. Als Finanzberaterin weiß sie, dass es eigentlich immer ein großes Erstaunen gibt, wenn Menschen mal aufgelistet sehen, wie viel Geld sie wofür ausgegeben haben.

App ist praktisch, aber auch sensibel

Am einfachsten bekommt man so eine Auflistung heutzutage per App. Denn damit lassen sich die Ausgaben gut grafisch darstellen. Allerdings verlangen die Apps dafür oft eine Gegenleistung: Die meisten wollen sich mit dem Bankkonto verbinden. Judit Maertsch warnt deshalb davor, einfach irgendeine App auf das Smartphone zu laden: "Wir sprechen hier von sehr sensiblen Daten."

Als Daumenregel empfiehlt Maertsch: Man sollte zumindest wissen, wo der App-Anbieter seinen Sitz hat und in welchem Land die Daten gespeichert werden. Allerdings ist sie da nicht ganz unbefangen, weil es vom Verbraucherservice selbst eine kostenlose Haushaltsbuch-App gibt, die auch offline funktioniert und sich nicht, wie viele andere, mit dem Bankkonto verbindet.

Geldausgeben funktioniert inzwischen auf verschiedensten Wegen

Aber was genau bringt es denn nun, all seine Einnahmen und Ausgaben zu dokumentieren? Maertsch sagt, da fange es ja schon an. Die wenigsten Menschen wüssten weder genau, welche Einnahmen sie haben, geschweige denn – und das ist noch entscheidender – welche Ausgaben. Denn längst zahlen wir nicht mehr nur mit Euro-Scheinen an der Supermarktkasse. "Die Ausgaben werden immer diverser", so Maertsch: In-App-Käufe, Zahlungen per Paypal, auf Rechnung oder Kreditkarte. Der schnelle Kaffee zwischendurch, die Streaming-Abos und der Ein-Click-Einkauf im Online-Handel: All das sind auch Ausgaben, die wir selten im Blick haben.

Buchführung hilft gegen Verschuldung und für große finanzielle Pläne

Wer merkt, dass am Ende des Geldes noch sehr viel Monat übrig ist, dem empfiehlt Maertsch dringend, all diese Ausgaben zu dokumentieren. Aber auch, wer ein Haushaltskonto gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin führt, kann sich auf diese Weise klar darüber werden, wo es womöglich Geldverschwendungs-Löcher gibt. Und die beste Variante: Wer jeden Monat noch etwas Geld übrig hat, kann sich mit so einer App einen soliden Sparplan anlegen und neue Anschaffungen, Urlaube oder sogar Kreditzahlungen vorab sicher planen.

Maertsch versteht, dass es sich zunächst ungut anfühlen kann, jede Ausgabe ehrlich offenzulegen – auch das Eis, das eigentlich nicht im Diät-Plan steht. Aber in ihren Augen ist der Gewinn größer. Letztlich müsse jeder selbst entscheiden: "Will ich das einfach so weiterlaufen lassen oder ist es eine Chance zu sagen: Okay, jetzt sehe ich die Zahlen, ich kann etwas unternehmen, weil: Ich habe das verstanden."

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