Elf Verletzte wegen Böller-Explosion bei FC-Augsburg-Remis
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Verletzte bei FC-Augsburg-Remis

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13 Verletzte wegen Böller-Explosion bei FC-Augsburg-Remis

Der FC Augsburg und Hoffenheim trennten sich am 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga remis. Das Spiel geriet aber zur Nebensache: Bei der Detonation eines Knallkörpers wurden 13 Zuschauer verletzt, die Partie stand kurz vor dem Abbruch.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Der FC Augsburg bleibt unter Trainer Jess Thorup ungeschlagen. Die bayerischen Schwaben erarbeiteten sich zu Hause ein 1:1 gegen 1899 Hoffenheim. Die Partie wurde allerdings von einem Zwischenfall überschattet: Im Gästeblock wurde ein Knallkörper gezündet, 13 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt -die Zahl wurde am Montag (13.11.) nach oben korrigiert

Böller gezündet, Zuschauer verletzt

Der Vorfall nach knapp einer Stunde Spielzeit drängte die Partie in den Hintergrund. Schiedsrichter Felix Brych unterbrach das Spiel (57.) nach einem lauten Knall und Rauch im Gästefanblock. Es kam zu turbulenten Szenen, Sicherheitskräfte und ein vermeintlicher Böllerwerfer lieferten sich eine Art Verfolgungsjagd.

Dann die Stadiondurchsage: Ein Zuschauer sei durch einen Knallkörper verletzt worden und musste behandelt werden. Weitergespielt wurde dann aber trotzdem, Schiedsrichter Brych pfiff wieder an (63.).

Zwei Tatverdächtige in Gewahrsam genommen

Wie die Polizei am Abend mitteilte, erlitten bei der Böller-Explosion mindestens elf Menschen Verletzungen. Die Polizei sprach von Knalltraumata.

Noch während des Spiels konnte die Polizei zwei Tatverdächtige ermitteln. Sie wurden festgenommen und befinden sich im Gewahrsam der Polizei. Zuschauer, die ebenfalls verletzt wurden, sich aber bislang nicht gemeldet haben, werden gebeten, sich an die Augsburger Polizei zu wenden (Tel. 0821/323-3810).

Hoffenheimer Fan schon von Polizei vernommen

Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll sprach nach dem Vorfall von einer "unschönen Situation", Hoffenheims Manager Alexander Rosen nannte es "gnadenlosen Irrsinn, der nicht in Worte zu fassen ist. Ganz große Entschuldigung von unserer Seite."

Spiel kurz vor dem Abbruch

"Ich habe noch nie einen so lauten Knall in einem Fußball-Stadion gehört", sagte Schiedsrichter Brych nach der Partie. Er bestätigte auch, dass die Möglichkeit eines Spielabbruchs im Raum stand: "Ich habe klar gesagt, wenn so etwas nochmal passiert, müssen wir das Spielfeld verlassen."

Die Entscheidung zum Weiterspielen sei dann aber "im Verbund mit allen Beteiligten" getroffen worden. Er habe die Partie jedoch äußerst sensibel verfolgt: "Wie reagieren die Spieler, wird es hektisch? Sind sie so betroffen, dass sie gar nicht mehr richtig spielen können?" Und: "Natürlich habe ich auch geguckt, was passiert auf den Rängen."

Fußball wird zur Nebensache

BIs dahin hatten sich beide Teams ein durchaus ansehnliches Fußballspiel geliefert. Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Hoffenheim, die ein ums andere Mal gefährlich vor dem FCA-Tor auftauchten. Augsburg schüttelte sich aber nur kurz und fand schnell in den positiven Rhythmus der vergangenen Wochen. Uduokhai köpfte zunächst noch weit vorbei (7.), Vargas setzte aus fünf Metern den Ball knapp neben das Tor (12.) - aber der FCA war drin im Spiel.

Doch eine Unachtsamkeit in der Defensive wurde direkt böse bestraft. In einer Hoffenheimer Druckphase bekamen die Hausherren den Ball nicht geklärt, eine Flanke fand Wout Weghorst am langen Pfosten und der Niederländer köpfte unbedrängt zur Führung für Hoffenheim ein (23.).

VAR verhindert möglichen Augsburger Elfmeter

Der nächste Aufreger nur zwei Minuten später. Hoffenheims Akpoguma wehrte eine Augsburger Flanke vermeintlich mit dem Arm ab, Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Strafstoß. Der Videoschiedsrichter (VAR) kassierte die Entscheidung richtigerweise aber ein. In der Folge verflachte die Partie bis zur Pause etwas, die knappe Gästeführung war durchaus verdient.

Demirovic sorgt für den FCA-Ausgleich

Der FC Augsburg startete dann wieder mit mehr Schwung ins Spiel, als die zweiten 45 Minuten angepfiffen wurden. Der Lohn fürs Engagement kam schnell, allerdings durch eine Einzelaktion. Ermedin Demirovic bekam den Ball im Strafraum, lief zunächst vom Tor weg, drehte sich dann und schlenzte unwiderstehlich in die Maschen (53.) - jetzt war der FC Augsburg wieder komplett im Spiel.

Kaum noch Offensivaktionen in der Schlussphase

Doch dann der Zwischenfall im Gästeblock nach knapp einer Stunde, der Spielfluss war auf beiden Seiten fast schon logischerweise dahin. Überhastete Abschlüsse, unsauber ausgespielte Angriffe - beiden Teams fehlte bei den zaghaften Offensivbemühungen die Präzision. FCA-Trainer Jess Thorup reagierte, und brachte mit Iago und Engels noch einmal frisches Personal für die Schlussviertelstunde.

Doch es blieb bei einem lauen Finale in Augsburg an diesem 11. Bundesliga-Spieltag. Hoffenheim mit etwas mehr Spielanteilen, aber kaum Ideen, Ein ums andere Mal landete die Kugel nach harmlosen Versuchen bei FCA-Torwart Finn Dahmen.

1899-Torwart Baumann verhindert FCA-Sieg

Den "Lucky Punch" setzte dann doch noch fast der FC Augsburg. Nach schnellem Umschaltspiel kam Demirovic zum Schuss - doch Hoffenheim-Keeper Baumann parierte (81.). Auch gegen Iago in der Nachspielzeit (90.+2) war er auf dem Posten.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 11. November um 17.28 Uhr veröffentlicht. Aufgrund neuer Entwicklungen wurde er am 13. November um 13.56 Uhr aktualisiert – in diesem Fall aufgrund der von der Polizei nach oben korrigierten Verletztenzahl von 11 auf 13)