Meisterspieler und Clublegende Heiner "Heini" Müller
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Zum 90. Geburtstag wird gebührend gefeiert und telefoniert: Meisterspieler und Clublegende Heiner "Heini" Müller

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Meister mit dem FCN: Clublegende Heini Müller zum 90sten

Schon als Jugendlicher schwärmte er für den Club – Heiner "Heini" Müller. Wenigstens einmal wollte er für den 1. FC Nürnberg in dem roten Trikot spielen. Es wurden 313 Spiele samt Meistertitel. Am 18. Februar feierte Heini seinen 90. Geburtstag.

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Rausgeputzt in kurzer braunblauer Tracht und topfit, so tritt Heini Müller am Sonntag an seinem 90. Geburtstag vor die Haustüre im mittelfränkischen Roth. Stellvertretend steht daneben ein überlebensgroßes Konterfei der Club-Legende, damit die Gratulanten auch an der richtigen Tür klingeln.

Die ersten elf Gratulanten = "Startaufstellung"

Ab sechs Uhr morgens ging es bei dem Mann, der 1961 den 1. FC Nürnberg mit zum Deutschen Meister machte, zu, wie in einem Taubenschlag. "Meine Enkelkinder sind die ersten, die anrufen", schmunzelt Heini Müller. Müller führt Buch: Die ersten Elf seien seine "Startaufstellung", erklärt er. Allen anderen Anrufern frotzelte er fränkisch-fröhlich entgegen, sie mögen das nächste Mal doch früher anrufen, dann wären sie auch mit in der Mannschaft.

Museum im Keller

"Das Spiel seines Lebens" bestreitet der damals 28-jährige Heiner "Heini" Müller gegen Borussia Dortmund. 1961 war das, als er links von Max Morlock das zweite von drei Toren schoss. Damals wurde der 1. FCN Deutscher Meister. Alles, was an den Titelgewinn erinnert, hat der 90-Jährige gebunkert. Fotos von der ganzen Mannschaft, die Menükarte der Meister-Feier, eine Serviette mit den Clubspielern als Karikaturen gezeichnet.

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Eine beeindruckende Sammlung: Das kleine Club- und Meisterschaftsmuseum im Keller von Heiner Müller.

Ein Schnappschuss zeigt den laufstarken Ballzauberer in Aktion – beide Beine in der Luft, den Ball Richtung Tor schießend. Da sei er nicht etwa beim Eislauf gewesen, erklärt Müller verschmitzt, sondern im Spiel seines Lebens. Für das Titelendspiel habe er am Vorabend ein Stoßgebet gen Himmel geschickt: "Lieber Gott, lass mich nicht der schlechteste Spieler auf dem Platz sein!" Der größte Schatz, der Club-Legende ist ein schlichtes feuerrotes Baumwoll-Trikot mit V-Ausschnitt. "Damit man Luft bekommen hat", erklärt der 90-Jährige, dafür "ohne Sternli, ohne Lametta und ohne Streifen."

Liebe zum Club ungebrochen

Er habe als einziger noch das einfache rote Meistertrikot. Für den "Glubb" habe er schon immer spielen wollen. 1956 war es dann so weit, da trat er in der Oberliga für den 1. FC Nürnberg an, Position Halblinks, ein Spielmacher, der sich ganz und gar dem Verein verschrieben hat. Bis 1967 zog sich Stürmer Heini Müller 313 mal das Club-Trikot über.

Seinen alten Spielerpass habe er sicherheitshalber mit nach Hause genommen, so Müller. Nur für den Fall, dass er aktuell noch mal beim 1. FC Nürnberg eingewechselt werden müsste, sagt er mit seinem typischen Augenzwinkern. Manchen Spielern heute wünsche er mehr Bescheidenheit im privaten Auftreten und mehr Kampfgeist auf dem Platz.

Hoffnung in die Club-Jugend

Der 1. FCN sei aber schon immer eine Talentschmiede gewesen, sagt Müller an seinem Geburtstag schließlich sehr versöhnlich. So hoffe er, dass der Teenager und Jungstar Can Uzun noch ein kleines Weilchen bei seinem Club bleiben werde.

Und als hätte dieser den Wunsch gehört: Uzun sorgte in der Zweitliga-Partie des 1. FCN am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern in der 34. Minute für den 1:1 Ausgleich. Damit bescherte der Youngster dem 90-jährigen Heini Müller zumindest einen Punkt zum Geburtstag!

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