Jubelszenen nach dem Gewinn der WM 1954, dem "Wunder von Bern"
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Jubelszenen nach dem Gewinn der WM 1954, dem "Wunder von Bern"

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DFB-Jubiläum: Zahlen, Namen und Fakten zu 999 Länderspielen

Max Morlock, Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Lothar Matthäus oder zuletzt Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm - es waren häufig Bayern, die die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geprägt und zu ihren größten Erfolgen beigetragen haben.

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Vor dem 1.000. Länderspiel in der Geschichte des DFB am Montag gegen die Ukraine (Anstoß: 18 Uhr/Livereportage zum Hören im BR24Sport Livecenter) lohnt sich ein Blick zurück - auf 999 Länderspiele, unendlich viele Geschichten, prägende Spieler und Momente.

Die Bilanz

  • In 999 Partien gab es 578 Siege, 207 Unentschieden und 214 Niederlagen. 17-mal musste ein Spiel in die Verlängerung, achtmal ins Elfmeterschießen (Bilanz 6:2). Das häufigste Ergebnis nach maximal 120 Minuten war ein 1:1 (91x),
  • Zwölf Spiele währte die längste Siegesserie in den Jahren 1979 und 1980, sieben Niederlagen in Serie kassierte die deutsche Mannschaft von 1912 bis 1915.

Besondere Spiele

  • Natürlich sind besonders die WM- und EM-Finals in Erinnerung geblieben: "Das Wunder von Bern" 1954 ist bis heute das vielleicht legendärste Länderspiel einer deutschen Mannschaft: Vor allem Nürnbergs Max Morlock, Kapitän Fritz Walter und Siegtorschütze Helmut Rahn sind mit dem 3:2 gegen Ungarn im Berner Wankdorfstadion verbunden.
  • Bei den weiteren drei WM-Triumphen 1974, 1990 und 2014 führten jeweils Bayern die deutsche Nationalmannschaft als Kapitäne an: Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus (zu der Zeit allerdings bei Inter Mailand) und Philipp Lahm.
  • Unvergessen sind aber auch diverse Gruppenspiele, positiv wie negativ. Wer erinnert sich nicht an die "Schmach von Cordoba" gegen Österreich bei der WM 1978 oder an die "Schande von Gijon" bei der WM 1982. Positiv bleiben das angeblich beste WM-Spiel aller Zeiten, das Halbfinale 1970 gegen Italien, das Halbfinale der WM 1982 gegen Frankreich und zuletzt natürlich der unfassbare 7:1-Halbfinaltriumph gegen Gastgeber Brasilien 2014 in den Köpfen. Und selbst auf eine Endspiel-Niederlage ist man in Deutschland ein wenig stolz - das 2:4 nach Verlängerung 1966 im Wembley-Stadion.
  • Der höchste Sieg, den es jemals für die deutsche Nationalmannschaft gab, war ein 16:0 gegen Russland, ein 0:9 gegen England bedeutete die höchste Niederlage.

"Schicksalsgegner" Schweiz, Österreich und Argentinien

  • Deutsche "Schicksalsgegner" gab es in der Geschichte mehrere: Die Schweiz war am 5. April 1908 der erste deutsche Gegner (3:5) - und der erste nach beiden Weltkriegen. Gegen keine andere Mannschaft gab es mehr Spiele (53) und mehr Siege (36).
  • Mit einem anderen Nachbarn, mit Österreich, verbinden uns vor allem zwei unschöne Momente (Cordoba und Gijon, s. oben), obwohl die Bilanz gegen Team Austria positiv ist.
  • Zuletzt entwickelte sich auch Argentinien zu einem "Schicksalsgegner". Bei zwei WM-Triumphen - 1990 und 2014 - war die Albiceleste der deutsche Endspielgegner. Mit einer 2:3-Niederlage gegen Diego Maradona & Co. endete das WM-Finale 1986.
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Gerd Müller (l.) und Franz Beckenbauer mit dem WM-Pokal

Länderspieltore

  • 2.250 Tore erzielte die Nationalmannschaft bislang. Die beiden erfolgreichsten Torschützen heißen Miroslav Klose (71) und Gerd Müller (68 in nur 62 Spielen).
  • Die DFB-Auswahl kassierte dagegen nur 1.174 Treffer, darunter 31 Eigentore.
  • Neun Nationalspieler schossen im DFB-Trikot ein "Tor des Jahres", Fallrückzieherkönig Klaus Fischer gelang dies zweimal. Die zehn Tore von Gottfried Fuchs in einem Spiel sind seit 1912 unerreicht.

Nationalspieler

  • 968 Spieler kamen zum Einsatz, 26-mal gab es einen Feldverweis (bei den Gegnern: 46).
  • Fritz Walter trug niemals die Kapitänsbinde - denn diese wurde erst in den 1960er Jahren eingeführt. Rekordhalter (75-mal) ist Lothar Matthäus. 2008 trugen die DFB-Binde vier Spieler in einem Spiel, bedingt durch Auswechslungen.
  • Lothar Matthäus ist nicht nur Rekordnationalspieler (150/12.153 Spielminuten), sondern in der DFB-Historie auch der älteste Spieler (39 Jahre, 91 Tage) und Torschütze (38 Jahre, 128 Tage).
  • Jüngster Spieler ist seit 1908 Willy Baumgärtner (17 Jahre, 104 Tage), jüngster Torschütze seit 1910 Marius Hiller (17 Jahre, 241 Tage).
  • Sechs Spieler wurden bisher zu Ehrenspielführern ernannt. In der Reihenfolge der Ernennung: Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann, Philipp Lahm.

Bundestrainer

  • Elf Bundestrainer gab es bislang in der Geschichte des DFB. Alle waren sie männlich, weiß und vor allem: deutsch.
  • Nur Otto Nerz, Erich Ribbeck, Joachim Löw und Hansi Flick waren selbst vorher keine Nationalspieler.
  • Franz Beckenbauer und Rudi Völler liefen mangels Lizenz unter der Bezeichnung "Teamchef".
  • Der DFB hat noch keinen Nationaltrainer entlassen, die meisten traten selbst zurück.

Länderspielorte

Die Bilanz der Hauptstadt ist sehr bescheiden. 46 von insgesamt 440 Heimspielen wurden in Berlin ausgetragen, aber nur 18 davon gewonnen. Acht Städte waren nur ein einziges Mal Gastgeber. In Bayern wurde bislang in drei Städten gespielt - München liegt mit 29 Partien (darunter 14 Siege) vor Nürnberg (22) und Augsburg (fünf).

Das WM-Finale 1974 im Münchner Olympiastadion (2:1 gegen die Niederlande) und das WM-Eröffnungsspiel 2006 in der Arena (4:2 gegen Costa Rica) waren die bedeutendsten Partien auf bayerischem Boden.

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