Finn Jeltsch beim Empfang der U17-Weltmeister in Frankfurt/Main
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"Man oft the Match": U17 Weltmeister Finn Jeltsch aus dem mittelfränkischen Raitersaich.

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Zwischen Raitersaich und Jakarta: U17-Weltmeister Finn Jeltsch

Finn Jeltsch aus Raitersaich in Mittelfranken wurde erst kürzlich Fußballweltmeister mit der U17-Nationalmannschaft. Der 17-Jährige vom 1. FC Nürnberg war der große Rückhalt in der Mannschaft. Seine Wurzeln in der Region vergisst er trotzdem nicht.

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Ganz Fußballdeutschland fieberte mit, als die U17-Nationalmannschaft im Finale gegen Frankreich um den WM-Titel spielte. Schon in den Runden zuvor zeigte der deutsche Nachwuchs das, was die Fans aktuell von der A-Nationalmannschaft vermissen: Leidenschaft und Siegeswille. Der dramatische Finalsieg im Elfmeterschießen löste einen regelrechten Hype um die DFB-Junioren aus. Mittendrin: Finn Jeltsch.

Fels in der Brandung

Der 17-jährige Innenverteidiger des 1. FC Nürnberg war der große Rückhalt in der Mannschaft des Wernecker Bundestrainers Christian Wück. Beim Viertelfinalsieg gegen Spanien überzeugte Jeltsch mit teils spektakulären Zweikämpfen und wurde als "Man oft the Match" ausgezeichnet. Auch ein verschossener Elfmeter im Halbfinale gegen Argentinien warf den gebürtigen Neuendettelsauer nicht aus der Bahn, sodass er auch im Finale über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand und einen wichtigen Teil zum Sieg beitrug.

Nächste Station: Profifußball

Beim 1. FC Nürnberg ist Jeltsch der U17 längst entwachsen. Aktuell führt er die U19 als Kapitän aufs Feld. Auch bei den Profis durfte das Abwehrtalent schon reinschnuppern, stand schon dreimal im Kader der Mannschaft von Cheftrainer Cristian Fiél. Wann er seine ersten Spielminuten in der zweiten Bundesliga sammeln wird, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Einen langfristigen Vertrag hat der 1,89 Meter große Abwehrspieler bereits in der Tasche.

"Er ist ein Paradebeispiel!" Michael Wiesinger, Leiter des 1. FCN-Nachwuchsleistungszentrums

Michael Wiesinger, Leiter des 1. FCN-Nachwuchsleistungszentrums und sein Team sind stolz, einen wie Finn Jeltsch ausgebildet zu haben. "Es ist noch nicht alles perfekt, er muss noch an sich arbeiten, aber er hat eine unglaubliche Dynamik, Zweikampfstärke, er hat Power", schwärmt Wiesinger von seinem Schützling. Doch es ist vor allem die Einstellung, die den Raitersaicher dahin gebracht hat, wo er nun steht. "Bei ihm muss man auch das Umfeld sehen, Eltern, Charakter, Mentalität, die er hierher mitgebracht hat, da ist es einfach so einen Jungen zu begleiten", so Wiesinger.

Heimat- und Familienmensch

Finn Jeltsch wird nie vergessen, wo seine Reise begonnen hat. Wie seine ganze Familie ist er auch heute noch Mitglied bei seinem Jugendverein, dem SV Raitersaich (SVR). Bevor er im Alter von neun Jahren zum 1. FC Nürnberg wechselte, schnürte er hier zum ersten Mal die Fußballschuhe und schoss seine ersten Tore. Sein Talent zeigte sich schnell, eingebildet war der damals langhaarige Blondschopf aber nie, wie sein Jugendtrainer Stefan Richter erzählt: "Ich glaube, er wusste, dass er der Beste ist, aber er hat es nie gezeigt. Er war auch derjenige, der lieber nochmal quergespielt hat und hat genau so gefeiert, wenn ein anderer ein Tor geschossen hat. Das hat ihn ausgemacht."

Wie beim Club war Jeltsch auch beim SVR immer Kapitän, einer der vorangeht, ein Vorbild für die anderen. "Er hat für gute Laune gesorgt, er hat den Mitspielern geholfen, die Schuhe zu binden, er war ein totaler Mannschaftsspieler", erinnert sich Rainer Wolf, der Jeltsch als Kind ebenfalls trainiert hatte.

Auch der frisch gebackene Weltmeister selbst erinnert sich gerne an seine Kindheit beim SV Raitersaich zurück und nutzt jede Gelegenheit, um bei seinem Jugendverein vorbeizuschauen. "Ich würde mich auf jeden Fall als Heimatmensch bezeichnen, als Familienmensch. Ich mag hier das Land, die Leute hier, alles sehr familiär."

Im diesem Jahr hat Jeltsch in Heilsbronn die mittlere Reife bestanden und sich zudem für die Fachoberschule qualifiziert. Nun will er sich aber zunächst auf seine Karriere als Fußballprofi konzentrieren.

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U-17 Weltmeister Finn Jeltsch am Trainingsgelände des 1. FC Nürnberg

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