Fußballerinnen des FFC Hof in der Kabine.
Bildrechte: BR/Lorenz Storch

Die Fußballerinnen des FFC Hof fänden es nicht schlecht, wenn sie mit ihrem Hobby künftig Geld verdienen würden. Aber schafft das der Verein?

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Frauenfußball: Jetzt kommt mehr Geld ins Spiel

Nicht erst seit der WM in Australien und Neuseeland ist der Frauenfußball im Aufwind. Das spüren auch die Vereine in den Regionen. Es bedeutet aber auch: Künftig weht ein härterer Wind in diesem Sport.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Frauen vom FFC Hof sind führend in ihrem Sport in Oberfranken. Im Umkreis von 150 Kilometern spielen nur sie in der Dritten Liga. Der FFC trainiert im Städtischen Stadion an der Ossecker Straße – unter besten Bedingungen. Was nicht selbstverständlich ist, betont Sabine Sattler, Mitglied in der 1. Mannschaft und im Vereinsvorstand.

Nach Ansicht von Sabine Sattler hat der Erfolg der Hofer Fußballerinnen durchaus damit zu tun, dass der FFC ein reiner Frauenfußballclub ist: "Bei uns sind die Frauen im Fokus. Bei den anderen Vereinen ist es halt trotzdem so, dass man den Männern irgendwo untergeordnet ist, auch obwohl man vielleicht in der höheren Liga spielt." Und dann würden Frauenteams eben oft auf einen Nebenplatz abgeschoben.

Viele Frauenvereine werden von Männerclubs übernommen

Dass reine Frauenfußballvereine auch künftig noch oben mitspielen können, gilt jedoch inzwischen nicht mehr als selbstverständlich. Denn seit der Frauenfußball stärker von der Öffentlichkeit beachtet wird, verändert er sich. Und zwar immer schneller, beobachtet Kevin Schmidt, Trainer beim FFC Hof: Es gehe im Frauenverein immer professioneller zu: "Es ist ein Boom, viele Profivereine steigen ein. Und alle bringen auch viel mehr Wertschätzung, das merkt man momentan extrem."

Männerclubs haben Frauenvereine übernommen. Die heißen jetzt FC statt FFV Heidenheim, aus Hertha Zehlendorf wird Hertha BSC. Und Union Berlin, in der Regionalliga wie Hof, will seine Spielerinnen künftig so gut bezahlen, dass sie keinen weiteren Job brauchen. Den Hofer Clubchef Siegfried Penka macht das nachdenklich. Er fragt sich, wie sein FFC da mithalten soll. Denn in Hof stehen noch reine Amateurinnen auf dem Platz. Sie bekommen zwar kostenlose Ausrüstung und teils einen Fahrtkostenzuschuss, wenn sie von weit her kommen. Aber sogenanntes Handgeld - also Bezahlung für einen Vertragsabschluss wie im Profi-Fußball üblich? "No way, keine Chance!"

Wird "Handgeld" auch im Frauenfußball üblich?

Bei männlichen Fußballern in der vergleichbaren Liga sieht das ganz anders aus, sie werden heutzutage ganz selbstverständlich bezahlt. Auch die Spielerinnen des FFC Hof machen sich darüber ihre Gedanken. "Natürlich wär das ganz gut, wenn das langsam gerechter wird mit der Bezahlung", findet Stephanie Köhler. Und Lilly Beyer betont, dass ihre Motivation nicht vom Geld kommt: "Wir machen das ja, weil es ein Hobby ist, weil es unsere Leidenschaft ist."

Trotzdem zeichnet sich ab, dass das Geld jetzt auch im Frauenfußball Einzug halten wird - was viele Vorteile mit sich bringt, aber auch Nachteile. So sehen das zumindest die Hofer. Die Konkurrenz wird schärfer werden und der Verein hofft, auch künftig bestehen zu können. Leicht wird das aber nicht.

Mit mehr finanziellen Mitteln können Frauenvereine wie der 1. FFC Hof bald in höheren Ligen mitspielen.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Frauenfußball: Jetzt kommt mehr Geld ins Spiel

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!