FCA-Präsident Markus Krapf spricht sich gegen Rechtsextremismus aus.
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FCA-Präsident Markus Krapf spricht sich gegen Rechtsextremismus aus.

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FCA-Präsident Krapf positioniert sich gegen Rechtsextremismus

Der FC Augsburg hat eine Demonstration gegen Rechtsextremismus unterstützt. Damit will FCA-Präsident Markus Krapf ein Zeichen senden: Man dürfe auch als Fußballverein nicht länger schweigen und müsse jetzt gegen Rechtsextremismus aufstehen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Nach dem Trainer des SC Freiburg, Christian Streich, FC Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Bayern-Coach Thomas Tuchel hat sich nun auch der Präsident des FC Augsburg, Markus Krapf, klar gegen Rechtsextremismus positioniert: Er hält ein Engagement "gegen rechts" für wichtig und befürwortet deswegen auch die zahlreichen Demonstrationen, die in den vergangenen Wochen deutschlandweit Hunderttausende Menschen auf die Straßen gebracht haben.

FC Augsburg unterstützt Demo gegen Rechtsextremismus

Auch wenn sich Sportvereine früher in aller Regel aus der Politik heraushielten, müsse man in diesen Zeiten politisch sein – als Mensch und auch als FCA-Präsident, sagte Krapf im Gespräch mit dem BR. Erst am vergangenen Samstag (03.02.) hatte der FC Augsburg genau wie der Eishockeyverein Augsburger Panther die Demonstration "Gemeinsam gegen Rechts – für Demokratie und Vielfalt“ unterstützt. Geschätzt 25.000 Menschen waren laut Polizei zur Kundgebung auf den Rathausplatz und die umliegenden Straßen und Plätze geströmt, die vom überparteilichen "Bündnis für Menschenwürde" organisiert worden war.

Markus Krapf: Fußballverein darf nicht schweigen

Im Gespräch mit dem BR betonte Krapf: Für ihn und seinen Bundesliga-Fußballverein sei klar, dass man nicht schweigen dürfe. "Es geht nicht mehr, sich nicht zu äußern. Wir wollen das auch nicht mehr den anderen überlassen. Sondern: Wir müssen alle etwas dafür tun, dass wir in Deutschland nicht in eine Situation reinlaufen, die wir schon mal hatten", sagte Krapf. Es sei "extrem beängstigend, wie hier Teile von 'demokratischen' Parteien Bilder herbeiführen, die eben an früher erinnern." Ganz bewusst bereite man was da vor, sogar früher als es damals der Fall gewesen sei. "Wenn man jetzt nicht aufstehen sollte, wann sollte man es dann tun?"

Fußballvertreter positionieren sich gegen Rechtsextremismus

Worte, die ganz ähnlich klingen wie die von Christian Streich, dem Trainer des SC Freiburg. Dieser hatte Mitte Januar gesagt: "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf." Und Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, hatte kurze Zeit später während der Gedenkfeier für den verstorbenen Franz Beckenbauer für eine Ablehnung der AfD plädiert.

Und auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel sagte während einer Pressekonferenz: "Zum Thema Rechtsextremismus muss man klar sagen, können nicht genug aufstehen. Da stehen wir 1.000 Prozent dagegen auf. Da gibt es keine Zweifel gegen jede Art von Extremismus."

Wie politisch kann Sport sein?

Ob die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, das Verbot der FIFA, eine "One Love"-Binde beim Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft zu tragen oder die teilweise Rückkehr von russischen Athleten auf die internationale Bühne: Immer wieder rücken der Sport und große Sportereignisse in den politischen und kritischen Fokus. Wann und wie politisch darf oder muss der Sport sein?

Die Bundeszentrale für politische Bildung etwa schreibt, dass das Verhältnis von Sport und Politik sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt habe. "Während lange Zeit gefordert wurde, den Sport von politischer Einflussnahme freizuhalten, zeichnet sich gegenwärtig ab, dass das Beziehungsgeflecht von Sport und Politik neu verhandelt wird."

Geht es um Rechtsextremismus oder Antisemitismus, bezieht auch der DFB Stellung: Seit 20 Jahren schon gibt es den Erinnerungstag "Nie wieder ist jetzt" am 27. Januar. Dieser soll an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erinnern. Jedes Jahr wird so an den Spiel- und Turniertagen um den 27. Januar der verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen gedacht. Gerade solche Aktionen befürwortet auch FCA-Präsident Markus Krapf.

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