Thomas Tuchel
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FC Bayern: Das vergebliche Hoffen auf den Palhinha-Transfer

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel hoffte am letzten Transfertag bis zum Ende auf seine "Holding Six". Joao Palhinha vom FC Fulham sollte der neue Münchner "Sechser" werden. Doch der Wechsel ist nach Medienberichten auf der Zielgeraden zufolge geplatzt.

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Dieser Tag, an dem um 18 Uhr eine Transferperiode endet, ist auch beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München noch einmal ein arbeitsreicher. Trainer, Mediziner, aber auch die Presseabteilung sind in Alarmbereitschaft, weil ja doch noch etwas passieren könnte an diesem Freitag, den 1. September. Gerade wo sich jüngst noch Benjamin Pavard verabschiedet hatte und etwa 30 Millionen Euro in die Kasse spülte.

Für Trainer Thomas Tuchel stand jedoch erst einmal die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach an. Business as usual? Keineswegs. Die erste Frage zu den Wechselgerüchten um den defensiven Mittelfeldspieler Joao Palhinha vom FC Fulham kam direkt zu Beginn: "Ein paar Stunden dauert es noch und wir versuchen unsere Mannschaft zu ergänzen und zu verstärken. Es scheint auf eine Last-Minute-Entscheidung rauszulaufen", sagte der Coach dazu.

Palhinha schon in München - dann der Fulham-Rückzieher

Eine Andeutung, eine Hoffnung ja, aber: Noch ist er nicht sein Spieler, also ging er nicht näher darauf ein. Das handhabte Tuchel auch bei Harry Kane so. Und wie Kane war auch Palhinha am Freitag in München, absolvierte den Medizincheck und wurde mit einem FCB-Trikot erwischt. Doch der Abend hielt dann das fast schon dramatische Update bereit: Nach übereinstimmenden Medienberichten platzte der Transfer auf den letzten Metern doch noch, weil Fulham keinen Nachfolger fand. Die schon feststehende Einigung zwischen den Klubs war dahin. 65 Millionen Euro sollten die Bayern angeblich nach Fulham überweisen.

Wie einst Guardiolas "Thiago oder nix"

Tuchel hätte diesen rein defensiv denkenden Mittelfeldspieler schon gerne gehabt. Ein wenig erinnerten seine sommerlichen Hinweise darauf in den vergangenen Wochen an das berühmte "Thiago oder nix" von Pep Guardiola im Sommer 2013. Guardiola bekam damals seinen spanischen Mittelfeldstrategen. Tuchel ging leer aus.

Einen Watschn für den Transferausschuss

Für den Trainer waren die vergangenen Monate ohnehin besonders anstrengend - schließlich hat der neue Sportdirektor Christoph Freund erst an diesem Freitag seine Stelle angetreten. Im Münchner Transferausschuss, dem unter anderem auch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge angehörten, war Tuchel der sportliche Wortführer.

Als solcher hat er seinen ersten Wunsch-Deal durchbekommen. Der FC Bayern hat in Harry Kane einen vorzüglichen Mittelstürmer für die in der Bayern-Ära nie da gewesene Summe von 100 Millionen Euro verpflichtet. Und jetzt sollte in seiner idealen Welt noch die "Holding Six" folgen, für 65 Millionen Euro. Doch die kommt erstmal nicht, genauso wenig wie neue Verteidiger.

Tuchel gibt Pavard-Makel zu

Ganz zufrieden wäre der Trainer mit diesem Transfersommer am Ende übrigens aber auch mit Palhinha nicht gewesen. Schließlich hatte er einige Lücken geschlossen - eine andere ging aber überraschenderweise wieder auf in seinem Kader: "Die Situation ist nicht ganz glücklich", sagte er über Pavards Abgang, der auf die Ausleihe von Josip Stanišić nach Leverkusen folgte. Beide könnten als Innen- und Rechtsverteidiger spielen. So eine defensive Flexibilität hat nun keiner mehr im Team.

Kein Konkurrenzkampf in der Defensive

"Da klafft jetzt schon eine große Lücke, und wir versuchen in einer sehr kurzen Zeit, diese sehr kurzfristig aufzufüllen. Wir haben Konrad Laimer, der flexibel spielen kann. Aber im Moment haben wir weniger Konkurrenzkampf, weniger Verlässlichkeit auf den einzelnen Positionen im Defensivbereich." Zuletzt hatte Laimer bereits 20 Minuten gegen Augsburg als Rechtsverteidiger gespielt. Gegen Gladbach wird zum Start erst einmal Noussair Mazraoui dort erwartet, wie in den ersten beiden Bundesliga-Partien.

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