Eine "Cell Broadcast"-Anzeige auf einem Smartphones während eines Probealarms.
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Das Handy-Warnsystem "Cell Broadcast" gibt es seit einem halben Jahr.

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Warnsystem "Cell Broadcast": In Bayern vor allem bei Bränden

Warnsystem "Cell Broadcast": In Bayern vor allem bei Bränden

Seit einem halben Jahr gibt es das Warnsystem "Cell Broadcast". Die Bevölkerung kann damit per Handy über Gefahren informiert werden – eine Lehre aus der Flutkatastrophe im Ahrtal. Bayerns Behörden nutzen "Cell Broadcast" vor allem bei Bränden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Ob Explosionsgefahr, Hochwasser oder Großbrand: Seit einem halben Jahr gibt es das Handy-Warnsystem "Cell Broadcast". Wie wird es in Bayern und Deutschland eingesetzt? Eine Zwischenbilanz.

Bayern nutzte "Cell Broadcast" bei Bränden und Fliegerbomben

Die bayerischen Behörden nutzen Cell Broadcast bisher vor allem zur Warnung der Bevölkerung bei größeren Bränden. Im August gab es in Traunstein auch nach dem Fund von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg zweimal Handy-Alarm. Ein Brand in Parsberg hatte am 27. Februar die erste Handy-Warnung via Cell Broadcast in Bayern ausgelöst.

Nürnberg hingegen hatte bei dem verheerenden Unwetter vergangene Woche bewusst auf eine Warnung über Cell Broadcast verzichtet. In der "Frankenschau aktuell" im BR Fernsehen sagte der Pressesprecher der Stadt, dass die Nachricht, Nürnberg befinde sich in einer Superzelle, sehr kurzfristig gekommen und es lange unklar gewesen sei, wie und wo Nürnberg betroffen sein würde. Nach Warnungen über den Deutschen Wetterdienst sowie die Apps "Katwarn" und "Nina" habe man eine zusätzliche Warnung per Cell Broadcast nicht für notwendig erachtet. BR-Wetterexperte Michael Sachweh hatte das für einen Fehler gehalten.

Die meisten Warnungen in Nordrhein-Westfalen

Bei den meisten Warnungen ging es auch bundesweit um Großbrände und Bombenfunde, gefolgt von Unwettermeldungen. Aber auch nach Schüssen in Hamburg-Alsterdorf, wo ein Mann am 9. März sieben Menschen tötete, hatten die Behörden die Menschen im Umkreis des Tatorts gewarnt. Ein weiterer Warngrund war verschmutztes Trinkwasser.

Anlass für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 mit mehr als 180 Toten. Wie der Mobilfunkbetreiber Vodafone mitteilte, gab es seit dem 23. Februar die meisten Warnungen in Nordrhein-Westfalen (39), Rheinland-Pfalz (34), Niedersachsen (20) und Hessen (19) - erst auf dem fünften Platz folgte Bayern mit nur 15 Meldungen, einschließlich eines Probealarms und einer Aktualisierung.

Insgesamt ist laut der Mobilfunkfirma Vodafone "Cell Broadcast" bereits 175 Mal ausgelöst worden. Das System sei bis heute technisch reibungslos gelaufen, sagte Hendrik Roggendorf vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

"Cell Broadcast" ist keine App und keine SMS

Bei "Cell Broadcast" senden die Behörden den Mobilfunkbetreibern Vodafone, Deutsche Telekom und O2 eine gezielte Warnung, die diese dann jenen Kunden aufs Handy schicken, die in den Funkzellen der Gefahrenregion eingebucht sind. Es erscheint ein Text auf dem Handy-Display, der auf eine Gefahr hinweist, und es schrillt laut.

Die Netzwerkchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, sagte, dass alle empfangsbereiten Endgeräte bei jeder Warnung sicher erreicht worden seien. Unter den ausgelösten Warnungen waren auch Probealarme. Cell Broadcast ergänzt die bereits vorhandenen Warnkanäle, also Sirenen, Rundfunk, TV und Apps wie Nina oder Katwarn.

Bundesweiter Probealarm am 14. September

Für den 14. September ist ein bundesweiter Warntag geplant - alle kompatiblen Geräte sollen um 11.00 Uhr eine Nachricht bekommen, um die bundesweite Funktionsfähigkeit des Systems zu testen - nach Schätzung von Vodafone werden dann mehr als 50 Millionen kompatible Handys schrillen.

Mit Informationen von dpa

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