Installation in der Ausstellung "High Five. Kunst in Bewegung"
Bildrechte: Matthias Kolb, Kunstpalais Erlangen

Yarisal & Kublitz, HIGH FIVE, 2015, Holz und Neonlicht, 125 x 135 x 8 cm

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Warhol trifft auf Shrimp – Ausstellung im Erlanger Kunstpalais

Die neue Sonderausstellung im Erlanger Kunstpalais trägt den Titel "High Five – Die Sammlung in Bewegung". Zu sehen sind in den kommenden Monaten rund 50 Werke aus dem Bestand der vergangenen sechs Jahrzehnte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Dieses Kichern ist irgendwie schräg. Ein bisschen menschlich und dann wieder gar nicht. Gezähmte Füchse machen diese schrillen Kicherlaute, wenn sie gekrault werden. Aus der bunten Welt der Social Media Videos kommt dieses Geräusch und das weltweit bekannte Künstler-Duo Böhler&Orendt hat das Kichern in ihre Videoinstallation eingebaut.

"The lit skit" heißt der humorvolle Titel, was man mit "Der angezündete Sketch" übersetzen kann. Sechs wandhohe Feuerzungen umschließen die Besucherinnen und –besucher im Ausstellungsraum und diese orangenen Feuerkerlchen wirken wie aus einem Comic entsprungen. Der Mensch als Brandstifter auf der Erde und die Feuerzungen zwinkern spöttisch zurück. Das Künstlerduo Böhler&Orendt beschäftigt sich in ihren Werken viel mit den Auswirkungen des menschlichen Handelns, sei es Raubbau an der Natur, Artensterben oder Krieg.

Originale aber keine Unikate

Seit über 60 Jahren kauft die Städtische Galerie in Erlangen Kunstwerke an. Das Einmalige an der Sammlung ist, dass es meist Werke aus der multiplizierten Kunst sind. Das heißt, die Werke sind Originale aber keine Unikate. Andy Warhol zum Beispiel ist in der Sammlung mit einigen Werken aus seiner Siebdruck-Serie "Elektrischer Stuhl" vertreten. Gleich im Eingangsbereich hängen die immer gleich gestalteten, etwas schief gelegten, bunten Ovale von Rupprecht Geiger. "Modulation" hat Geiger diese Serie genannt, die Farbe zum Thema hat.

Kunst in Bewegung

Das Besondere an der diesjährigen Sammlungspräsentation ist der Fokus auf Bewegung, erklärt die Museumsleiterin Amely Deiss. So werden in den kommenden Monaten die Bilder immer wieder umgehängt, es kommen neue Objekte dazu und Installationen entstehen. So soll die Sammlung in immer neuen Kontexten stehen. Dazu gehört auch, dass die Besucherinnen und Besucher den Aufbau der Künstler während der Öffnungszeiten mit anschauen können.

"High Five" – Begrüßung oder Gebet?

Den Titel verdankt die Ausstellung der Installation "High Five" von Yarisal&Kublitz aus dem Jahr 2015. Zu sehen sind riesige, in dunklem Holz gearbeitete Hände, zum Gebet aneinandergelegt oder zur Begrüßung aneinandergeschlagen. Das liegt im Auge der Betrachtenden und ist ein Spiel mit den Bedeutungen. Im nächsten Raum liegt eine riesige Garnele. "Shrimpboy" heißt die Installation der Luxemburgerin Mary-Audrey Ramirez. Das Werk hat sie mit der Hand aus einer weißen Steppdecke genäht. An der Wand gegenüber hängen dann drollig und gleichzeitig ein bisschen gruselig dreinschauende Tierchen. Diese Drucke, die der großen Garnele ein bisschen ähneln, hat die Künstlerin von einer Künstlichen Intelligenz anfertigen lassen. KI in der Kunst ist eine sehr aktuelle Position und stellt die Frage der Reproduzierbarkeit, die schon Warhol und Beuys beschäftigte, nochmal ganz anders.

Raphaela Vogel - von Nürnberg international durchgestartet

Raphaela Vogel zeigt in der aktuellen Sammlungspräsentation zwei Werke. Mittlerweile ist die gebürtige Nürnbergerin international sehr erfolgreich. Ihre erste große Ausstellung hatte sie vor ein paar Jahren im Erlanger Kunstpalais. Dafür hat sie das Werk "She Shah" geschaffen, eine Videoinstallation, die aus einer Wasserpfeife besteht. Die Ausstellung "High Five – die Sammlung in Bewegung" im Erlanger Kunstpalais bis Mai 2024 zu sehen.

Sonderausstellung im Erlanger Kunstpalais
Bildrechte: BR
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Sonderausstellung im Erlanger Kunstpalais

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