Fernando Botero 2015 bei einer Ausstellungseröffnung im Elsaß
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Fernando Botero 2015 bei einer Ausstellungseröffnung im Elsaß

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Kolumbianischer Maler und Bildhauer Fernando Botero ist tot

Seine Kunst war unverwechselbar – und wer die korpulenten, gedrungenen Figuren sah, als Statuen oder auf Gemälden, der wusste sofort: Das kann nur Fernando Botero sein. Nun ist der kolumbianische Künstler gestorben. Er wurde 91 Jahre alt.

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Welchen Rang Fernando Botero hatte und welche Bedeutung, das lässt sich ganz gut an seiner Todesnachricht ablesen: Sie kommt vom Präsidenten selbst. Kolumbiens Staatsoberhaupt Gustavo Petro schreibt auf X (früher: Twitter), Botero sei "der Maler unserer Traditionen und Fehler" gewesen, "der Maler unserer Tugenden, der Maler unserer Gewalt und unseres Friedens".

Botero wurde 1932 in bescheidene Verhältnisse geboren – und entdeckte schon als Schüler die Malerei für sich. Als er seinen ganz eigenen, heute weltberühmten Stil für sich entwickelt hatte, da war er noch nicht mal 30.

Diese Körperfülle – ist das Dekadenz? Oder Sinnlichkeit?

Seitdem wuchs sein Ruhm, seine Gemälde und Skulpturen trafen einen Nerv. Grotesk wurden Boteros Figuren genannt und gedrungen, üppig und dick, aufgebläht und korpulent. Das konnte man immer schon hässlich finden oder schön, konnte darin Dekadenz erkennen oder pralle Lebensfreude.

1977 etwa malte Botero seine eigene, wirklich moppelige Mona Lisa, ein echter Gegenentwurf zu Da Vincis Grazie. In Bayern ist Boteros Kunst etwa in Bamberg zu bestaunen – die Stadt erwarb um das Jahr 2000 seine Skulptur "Liegende mit Frucht". In Passau zeigte das Museum Moderner Kunst vor sechs Jahren eine Schau mit sinnlich-erotischen Gemälden. Titel damals: "Botesutra", weil Botero sich für die Bilder an der Liebesfibel Karmasutra orientiert hatte.

Nun ist dieser so unverwechselbare, lateinamerikanische Künstler gestorben. Fernando Botero wurde 91 Jahre alt.

Bildrechte: JoachimKohlerBremen/CC BY-SA 4.0
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Botero in Bamberg: Die "Liegende Frau mit Frucht"

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