Am Wochenende startet im Kloster Frauenzell 15 Kilometer östlich von Regensburg das erste Literaturfestival seiner Art. Unter dem Motto "Leben auf dem Land" will der Schriftstellerverband Ostbayern für alle Altersgruppen verschiedene Aktionen auf dem Festivalgelände der ehemaligen Benediktinerabtei Frauenzell anbieten. Ab dem heutigen Freitag um 18 Uhr bis zum Sonntag, 2. Juli um 17 Uhr, gibt es Lesungen, Ausstellungen, Filme, Präsentationen, Poetry Slams, eine offene Bühne und ein abwechslungsreiches Familienprogramm.
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Thema: Leben auf dem Lande
Im Fokus steht das Thema "Leben auf dem Lande", sagt Veranstalterin Carola Kupfer: "Das Leben auf dem Lande als Motto liegt nahe für uns, zum einen sind wir mitten auf dem Lande, kann man nicht anders sagen, das passt also dort hin. Zum anderen ist gerade das Thema Klimaschutz ein ganz großes gesellschaftliches."
Literatur in ehemaliger Benediktinerabtei
Das Kloster Frauenzell ist ein ganz besonderer Ort für das neue Festival, wie Carola Kupfer findet: "Das Kloster Frauenzell ist eine ehemalige Benediktinerabtei, die so in der Kirche schon länger nicht mehr genutzt wird. Die Immobilie ist interessant, weil sie teilweise von Parteien privat bewohnt wird." Weiter gibt es Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sowie eine Kirche, die noch in Benutzung ist.
Kupfer sagt: "Das ist sehr reizvoll, weil man von Hightech-Ausstattung in der Bibliothek bis hin zu einem halb sanierten, ganz gruseligen Refektorium unterschiedliche Möglichkeiten hat, Literatur und künstlerische Darstellungen zu präsentieren."
Krimiautoren, Dialektforscher und Filmemacher zu Gast
Zu den Gästen des Literaturfestivals zählen unter anderem der österreichische Schriftsteller Dominik Barta mit seinem 2020 erschienenen Roman "Vom Land", aber auch Dialektforscher wie Ludwig Zehnter, Filmemacher oder auch Krimiautoren wie Leonhard F. Seidl, der davon erzählt, wie er über die Natur in der Klimakrise schreibt.
"Wir alle fühlen uns sehr wohl in der Natur, zu der wir eigentlich auch gehören, von der wir uns nur sehr weit entfernt haben, und beim Schreiben über Natur muss man immer auch im Blick behalten, dass Natur etwas Eigenständiges ist", so Leonhard Seidl.
Tatort Bayerischer Wald: Krimilesung von Leonhard Seidl
Leonhard F. Seidl liest außerdem einen Kurzkrimi aus dem Sammelband "Tatort Bayerischer Wald" vor, darin wird der Bayerische Umweltminister entführt. Die Entführung spielt unter anderem am Fuße des ostbayerischen Falkensteins. Und auch Deggendorf kommt darin vor.
Monika Pfundmeier aus Oberbayern ist ebenfalls dabei und hat ihrem Impulsvortrag den Titel "Kreative Intelligenz - künstliche Intelligenz" gegeben: "Ich liebe Technik, muss ich gleich mal vorneweg sagen und ich finde wahnsinnig toll, was es für Gimmicks gibt und ich nutze zum Beispiel auch ein Schreibprogramm, was von leichter KI unterstützt ist und was es mir auch einfacher macht, Wiederholungen im Text zu finden oder was es noch einfacher macht, zu überlegen, wie ich noch besser formulieren kann, so dass es einfach verständlicher ist", so Monika Pfundmeier.
Literatur vs. Künstliche Intelligenz
Sowohl in der Filmbranche als auch in der Literatur wird Künstliche Intelligenz heiß diskutiert: Auf die Frage hin, ob es dann künftig noch Autorinnen gibt und die nicht ganz von der KI abgelöst werden, hat Monika Pfundmeier überzeugt "ja" gesagt, dennoch: "Die Kehrseite der Medaille ist für mich, dass diese Programme gelernt haben, aus Texten, die wir eingegeben und schon durchgedacht haben, daran schon mal gearbeitet haben, Zeilen sozusagen zu klauen im weitesten Sinne, weil wir ja keine Vergütung dafür erfahren haben."
Literaturfestival soll künftig wachsen
Von Poetry-Slams mit Poetenwettstreit, "Young Writers" bis hin zu ein bisschen Lyrik im Garten mit Picknick, steht das Kloster Frauenzell dieses Wochenende im Zeichen der Literatur. Das erste Literaturfestival in Ostbayern steckt noch in den Kinderschuhen, soll allerdings noch größer werden und künftig alle zwei Jahre stattfinden.
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