Schüler des Wirsberg-Gymnasiums proben im Bockshorn-Theater für 'Antigone'
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Schüler des Wirsberg-Gymnasiums proben im Bockshorn-Theater für 'Antigone'

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Ein Würzburger Gymnasium auf dem Weg zur "Kulturschule"

Kulturelle Bildung fördern – das ist das Ziel des Entwicklungsprogramms des Kultusministeriums, bei dem sie Kulturschulen ernennen. In diesem Jahr haben sich zwölf bayerische Schulen qualifiziert, eines davon ist das Wirsberg-Gymnasium in Würzburg.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Die Bühne ist vorbereitet, die Schauspielerinnen und Schauspieler können ihren Text und auch die Big Band steht in den Startlöchern. Bei den Proben für die Inszenierung des altgriechischen Werks 'Antigone' im Bockshorn Theater in Würzburg herrscht volle Konzentration. Nur hier und dort kann es manchmal etwas chaotisch werden, denn hier probt keine professionelle Theatergruppe. Auf der Bühne stehen über 20 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Wirsberg-Gymnasiums. Trotzdem läuft die Probe professionell ab und ist insbesondere enorm aufwändig für eine Schulproduktion. Diese Inszenierung ist aber nur ein Beispiel für die vielen kulturellen Angebote des Wirsberg-Gymnasiums in Würzburg.

Theater verbindet

Die Schülerinnen und Schüler sind sich einig, was ihnen an der Probenzeit am besten gefallen hat: es ist die Gemeinschaft, die sich gebildet hat. Diese Gemeinschaft lässt sich auch bei den Lehrkräften spüren: Das Theaterstück wurde in Form eines Projekt-Seminars unter der Leitung von Harald Kraus auf die Beine gestellt. Unterstützt hat zudem ein Kollege, der sich eigentlich bereits im Ruhestand befindet. Für Siegfried Hutzel ist Theater mehr als nur Arbeit: "Es ist ein Erlebnis zu sehen, wie Schüler, die man in ganz anderen Situationen kennt, auf einmal über sich hinauswachsen und Grenzen überschreiten, von denen man das nie für möglich gehalten hätte."

Kulturelle Angebote der Schule

Dass Theater spielen verbindet weiß auch Christian Raith, der Direktor des Wirsberg-Gymnasiums. Kulturelle Bildung in jeder Form wird an der Schule schon lange großgeschrieben: "Wir haben Wahlkurse im Bereich Orchester, wir haben einen Wahlkurs Big Band. Wir haben einen großen Chor. Wir haben drei Theatergruppen, die jährlich aufführen. Haben eine ganze Reihe von Angeboten im Bereich Film und Video und im Bereich bildende Kunst.", so Raith. Weil das Wirsberg-Gymnasium bereits ein sehr breites Spektrum an Kultur-Angeboten aufweisen kann, hat es sich neben weiteren Schulen zur Kulturschule qualifiziert.

Vier Jahre Entwicklung hin zur Kulturschule

Dieses Entwicklungsprojekt des Kulturministeriums hat eine Laufzeit von vier Jahren, in denen die teilnehmenden Schulen Unterstützung in ihrem kulturellen Schulentwicklungsprozess erhalten. Christian Raith hat schon Pläne für die kommenden Jahre, um noch mehr Kultur in den Schulalltag zu bringen: "Wir können uns eine noch viel weitgehendere Öffnung unserer Schule vorstellen. Gerade die Zusammenarbeit mit wichtigen Kulturträgern vor Ort hat großes Potential und für die Schüler hat das gleichzeitig den Charme, dass der Kontakt zur Berufswelt und zur Lebensrealität ganz unmittelbar spürbar wird."

Auch die Lehrkräfte sollen durch das Kulturschul-Programm profitieren: Sie bekommen – unabhängig vom Fach, das sie unterrichten – vielfache Fortbildungsangebote sowie Fördermittel für Projekte und Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern. Nach Ablauf von vier Jahren erfolgt bei erfolgreicher Teilnahme am Programm dann die Zertifizierung zur Kulturschule.

Zweite Runde im Kulturschulen-Programm

Als eines von zwei bayerischen Gymnasien hat das Kultusministerium das Würzburger Wirsberg-Gymnasium in das Programm "Kulturschule Bayern" aufgenommen. Insgesamt zwölf Schulen sollen im Rahmen des vierjährigen Projekts ihre Arbeit im künstlerisch-kulturellen Bereich weiterentwickeln, bevor sie am Ende voraussichtlich den Titel "Kulturschule in Bayern" erhalten. Das Pilotprojekt gab es erstmals ab dem Schuljahr 2019/2020. Im Herbst 2022 hat das Ministerium die neun teilnehmenden Schulen nach drei Jahren als "Kulturschulen" zertifiziert, darunter auch die Würzburger Elisabeth-Weber-Förderschule. Im neuen Schuljahr startet das Programm in die zweite Runde.

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