Skulptur von Angela Merkel, die auf einem Pferd sitzt
Bildrechte: Wilhelm Koch

Reiterstandbild, jetzt in weiß

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Angela Merkels Reiterstandbild saniert: "Es bekommt Risse"

Der Amberger Künstler Wilhelm Koch hatte im Oktober 2021 zum Ende der Amtszeit der Langzeit-Kanzlerin ein ungewöhnliches Denkmal geschaffen. Jetzt zerfiel es in Einzelteile und musste saniert werden. Der Bildhauer: "Es hält noch maximal ein Jahr."

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Sogar der "Spiegel" berichtete im Oktober 2021 über die Kunstaktion: Der Amberger Künstler Wilhelm Koch, regional bekannt für sein "Luftmuseum", präsentierte der Öffentlichkeit ein bronzefarbenes Reiterstandbild der Kanzlerin, allerdings ohne Sockel. Doch das Denkmal war nicht besonders witterungsbeständig, zumal es im 3-D-Druckverfahren aus Leichtbeton hergestellt worden war. Es zeigten sich schon bald Risse, die rechte Hand der Kanzlerin fiel ebenso ab wie der Kopf des Pferdes, wie Koch dem BR mitteilte. Er habe das Standbild zunächst abräumen wollen, dann sei es ihm jedoch mit Fliesenkleber gelungen, die abgefallenen Teile zu befestigen und das Ganze mit weißer "Gummifarbe" wieder ansehnlich zu machen. Rechtzeitig zu Merkels 69. Geburtstag am 17. Juli sei die Sanierung abgeschlossen worden.

"Ich habe noch einen halben Eimer Farbe"

"Ewig wird das nicht halten, wahrscheinlich bekommt es wieder Risse. Ich denke, es hält noch maximal ein Jahr", so Koch im Gespräch mit dem BR: "Dass es nicht so haltbar ist wie Bronze- oder Aluminium-Guss ist klar gewesen, allerdings war es auch ein Prototyp. Insofern war es für alle Beteiligten ein Testlauf, man musste damit rechnen, dass es nicht dauerhaft ist." Es handelt sich zwar um ein Unikat, es sei jedoch möglich, das Objekt jederzeit in anderen, beständigeren Materialien nachzubauen: "Es ist ja aus 3-D-Daten entstanden, die aus dem Internet stammen. Ich habe die Daten der Formen eines Pferdes und von Angela Merkel gekauft, ihren Körper und ihren Kopf jeweils separat. Ein Freund hat dann ihre Beine angepasst, damit sie auf das Pferd passen. Man könnte das jederzeit neu zusammenbauen, auch in jeder Größe."

Zunächst will Wilhelm Koch nach eigenen Worten versuchen, das Reiterstandbild optisch ansehnlich zu halten: "Ich werde immer wieder mit Gummifarbe nachstreichen, denn je dicker die Schicht, desto mehr hält sie aus. Ich habe noch einen halben Eimer und kann sie noch fünf bis zehn Mal überstreichen." Der Künstler hatte bei der Präsentation darauf verwiesen, dass er den Sockel absichtlich weggelassen habe, um ein "Bürgerreiterstandbild" anzufertigen. Koch hatte sich intensiv mit der Kulturgeschichte der Reiterstandbilder befasst und dazu in seinem eigenen Verlag auch ein Buch vorgelegt ("Pferd und Reiter/in").

Bildrechte: Wilhelm Koch
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Lädiertes Standbild mit Merkel

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