Archivbild: Ein M1A1-Abrams-Panzer der US-Armee mit montiertem Minenroller, so, wie er an die Ukraine geliefert wird.
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Archivbild: Ein M1A1-Abrams-Panzer der US-Armee mit montiertem Minenroller, so, wie er an die Ukraine geliefert wird.

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Selenskyj bestätigt Ankunft von Abrams-Panzern aus USA

Die ersten US-Panzer vom Typ Abrams sind laut Kiew in der Ukraine angekommen. Es gebe Vorbereitungen für den Einsatz. Derweil teilte das Militär mit, es habe den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet. Überprüfen lässt sich dies nicht.

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Die ersten US-Panzer vom Typ Abrams sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine angekommen. "Die Abrams sind schon in der Ukraine und bereiten sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken", schrieb er am Montag auf Telegram. Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern des Typs an die Ukraine angekündigt. Selenskyj machte keine Angaben zur Anzahl der bereits im Land befindlichen US-Panzer. Er dankte den Verbündeten für die Waffenhilfe. Die USA gelten dabei im militärischen Bereich als wichtigster Unterstützer Kiews.

Kiew will Kommandeur der Schwarzmeerflotte getötet haben

Derweil scheint Kiew ein militärischer Schlag gelungen zu sein: Das ukrainische Militär gab an, es habe den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte, Admiral Viktor Sokolow, getötet. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Zugleich meldete die Ukraine nach einem russischen Luftangriff erhebliche Schäden in der Schwarzmeer-Region Odessa. Es sei "ein weiterer massiver Angriff auf Odessa" gewesen, erklärte Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko. Getreidelager seien zerstört und der Hafen von Odessa erheblich beschädigt worden.

Waffen und Ausrüstung aus den USA

Seit Kriegsbeginn beläuft sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Regierungsangaben auf 43,9 Milliarden Dollar. Zuletzt wurden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar (rund 120 Millionen Euro) aus Beständen des US-Militärs neu genehmigt. Aus Kiew seit langem geforderte ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer waren darin nicht enthalten.

Langes Ringen um Kampfpanzer

Die westlichen Verbündeten der Ukraine hatten lange um die Lieferung von Kampfpanzern gerungen. Die Ankündigung der USA kam schließlich Ende Januar parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern. Zunächst hatte die US-Regierung noch argumentiert, sie halte die Bereitstellung dieses Kampfpanzers aus verschiedenen praktischen Gründen nicht für sinnvoll. Am Ende schwenkte Washington jedoch überraschend um. An den Abrams wurden ukrainische Soldaten auf dem US-Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr ausgebildet.

Die Ukraine wehrt seit 19 Monaten einen russischen Angriffskrieg ab. Sie ist dabei massiv auf westliche Finanz- und Militärhilfe angewiesen. Im vergangenen Jahr ist es den ukrainischen Militärs gelungen, die russische Armee vor Kiew zu stoppen und später dann auch, die Russen im nordostukrainischen Gebiet Charkiw und im Schwarzmeergebiet Cherson zum Rückzug zu zwingen.

Seit Juni läuft eine weitere Offensive der Ukrainer mit dem Ziel, speziell im Süden weitere Gebiet zu befreien und einen Keil zwischen die dort stationierten russischen Besatzungstruppen zu treiben. Bislang verläuft diese Offensive schleppend. Westliche Militärbeobachter führen dies auf eine massive Verminung des Geländes durch die russischen Truppen zurück. Diesen ersten Verteidigungswall hätten die Ukrainer aber nun zumindest an einer Stelle durchbrochen, heißt es. Die Panzer sollen dazu dienen, nach der Überwindung der Minenfelder dann möglichst schnell vordringen zu können, um weiteres Gelände zu erobern.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Munition mit Uran angereichert

Washington hatte Kiew Ende Januar 31 Abrams versprochen, die mit panzerbrechender Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran ausgestattet sein sollen. Die Verwendung von Uranmunition ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Material giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben.

Ende Januar hatte die Bundesregierung am selben Tag die Lieferung von deutschen Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 angekündigt. Die Bundesregierung hatte eine solche Lieferung wochenlang abgelehnt und betont, sie wolle keine nationalen Alleingänge.

Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte getroffen

Bei ihrem Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben derweil den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet. "Nach dem Treffer im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte starben 34 Offiziere, darunter auch der Kommandeur der Schwarzmeerflotte Russlands", teilte der Pressedienst der Spezialkräfte beim ukrainischen Militär am Montag auf Telegram mit. Von russischer Seite gab es zunächst noch keine Bestätigung für den Tod des Admirals.

Das ukrainische Militär hatte die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim mit einem kombinierten Angriff von Drohnen und Marschflugkörpern überzogen. Videos zeigen, dass dabei das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol mehrfach getroffen und schwer beschädigt wurde. Moskau sprach nach der Attacke allerdings von lediglich einem Vermissten.

Viktor Sokolow wurde im September 2022 zum Kommandeur der Schwarzmeerflotte ernannt. Sein Vorgänger wurde Medienberichten zufolge nach dem Untergang des Raketenkreuzers "Moskwa" dem Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, wenige Monate nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine seines Amtes enthoben.

Mit Informationen von dpa und AFP

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