Wohnhaus in Saporischschja nach russischem Angriff
Bildrechte: Reuters/Stringer

"Gnadenlose Angriffe": Ukraine beklagt Tote in Saporischschja

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 41 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 10. bis 16. Oktober im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Dienstag, 11. Oktober 2022

Samstag, 15. Oktober

23.28 Uhr: Sieben Tote bei russischem Angriff auf südukrainische Region Saporischschja

Bei einem neuerlichen russischen Angriff auf die südukrainische Region Saporischschja sind nach Angaben der Regierung in Kiew am Dienstagabend sieben Menschen getötet worden. Sieben weitere Menschen seien bei den Angriffen auf die Städte Orichiw und Stepnohirsk verletzt worden, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko.

Die nahe der Front gelegene Stadt Saporischschja war bereits zuvor von Raketen getroffen worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden traf der Beschuss zivile Infrastruktur, ein Mensch wurde getötet.

Moskau hatte die Region Saporischschja für annektiert erklärt, obwohl sie nicht vollständig unter Kontrolle der russischen Truppen steht. Per Dekret stellte Russlands Präsident Wladimir Putin am vergangenen Mittwoch auch das gleichnamige Akw unter russische Verwaltung. Die Anlage geriet in den vergangenen Wochen immer wieder unter Beschuss, für den sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich machten.

Am Dienstag gab die ukrainische Regierung auch die Freilassung von 32 ukrainischen Soldaten im Zuge eines weiteren Gefangenenaustausches mit Russland bekannt. Wie der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde im Zuge der Vereinbarung zudem die Leiche eines Israelis übergeben, der auf Seiten der Ukraine gekämpft hatte.

21.35 Uhr: Leichen aus Massengrab in Lyman geborgen

Forensiker haben am Dienstag mehrere Leichen aus einem Massengrab in der zerstörten ukrainischen Stadt Lyman geborgen. Insgesamt seien dort 32 Leichen gefunden worden, sagte der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko. Bei den Toten handle es sich um ukrainische Soldaten. Außerdem seien die Leichen von 22 Zivilisten ganz in der Nähe gefunden worden, allesamt vergraben in Einzelgräbern am Rande eines Friedhofs. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien sie aber nicht von russischen Soldaten begraben worden, sondern von Einwohnern von Lyman, sagte Kyrylenko.

Mehr als vier Monate lang war Lyman in der ostukrainischen Provinz Donezk unter russischer Besatzung, bevor es im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive wieder befreit wurde. Experten untersuchen, was dort und in anderen Städten der Region in dieser Zeit vorgefallen ist.

  • Zum Artikel: "Russland gibt strategisch wichtige Stadt Lyman auf"

20.40 Uhr: Kanada baut Ausbildung ukrainischer Soldaten aus

Kanadische Experten sollen in Polen Ukrainer in den Bereichen Minenräumung, Pionieraufklärung und für den Umgang mit Sprengstoff trainieren. Wie die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand am Dienstag bekanntgab, sollen dafür etwa 40 Kampfingenieure zu dem Nato-Verbündeten geschickt werden. Bei einem Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau sagte sie, die kanadischen Experten würden in den kommenden Wochen damit beginnen, die polnischen Streitkräfte bei der Ausbildung von ukrainischen Pioniereinheiten zu unterstützen.

20.25 Uhr: USA sehen keine Hinweise auf drohenden Atomwaffen-Einsatz

Den USA liegen weiterhin keine Hinweise auf russische Vorbereitungen für einen Atomwaffen-Einsatz in der Ukraine vor. "Wir sehen keine Anzeichen, nichts, was dafür sprechen würde, dass (Kremlchef Wladimir) Putin beschlossen hätte, Atom- oder Massenvernichtungswaffen in der Ukraine einzusetzen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, am Dienstag in Washington. Man sehe auch keine Anzeichen dafür, dass die zuständigen Stellen sich auf eine solche Entscheidung vorbereiteten, erklärte er weiter.

19.50 Uhr: Musk dementiert direktes Gespräch mit Putin

Elon Musk, Tesla-Gründer und der reichste Mann der Welt, hat Berichte dementiert, er habe direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen, bevor er seinen Friedensplan für die Ukraine twitterte. Musk hatte unter anderem vorgeschlagen, die Ukraine solle die besetzte Krim dauerhaft an Russland abtreten. Das Magazin "Vice" hatte den Politikexperten und Autoren Ian Bremmer zitiert, Musk habe ihm erzählt, Putin sei verhandlungsbereit, wenn die Krim sowie die anderen besetzten Gebiete russisch, sowie die Ukraine neutral blieben. Musk sagte laut Bremmer auch, Putin habe ihm gesagt, diese Bedingungen würden ohnehin erreicht.

Sonntag, 16. Oktober

Freitag, 14. Oktober

Donnerstag, 13. Oktober

23.32 Uhr: Ukrainische Behörden - Großstadt Charkiw unter Beschuss

Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Angaben der regionalen Behörden am Donnerstagabend von russischen Raketen getroffen worden. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens zwei Einschlägen. Teilweise sei in der Stadt der Strom ausgefallen. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Angaben. Auch im Umland von Charkiw seien Raketen eingeschlagen, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow mit. Dort gebe es ebenfalls Stromausfälle.

Ukrainische Medien deuteten den Angriff auf die Stadt an der Grenze zu Russland als Reaktion auf den Einschlag von Raketenteilen in ein Wohnhaus in der russischen Stadt Belgorod früher am Donnerstag. Dort hatte die Luftabwehr auf angeblichen Beschuss von ukrainischer Seite reagiert. In der Stadt gefunden wurden Teile russischer Flugabwehrraketen

23.09 Uhr: Ukraine macht Druck auf Rotes Kreuz wegen Gefangenen

Die Ukraine macht Druck auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), sich stärker um ukrainische Soldaten in russischer Gefangenschaft zu kümmern. Bei einer Videoschalte gab der Chef des Kiewer Präsidialamtes, Andrij Jermak, dem IKRK eine Frist von drei Tagen, das russische Gefangenenlager Oleniwka bei Donezk zu besuchen. In dem Lager würden seit Mai ukrainische Soldaten gefangen gehalten, schrieb er am Donnerstag auf Twitter. "Wir können nicht noch mehr Zeit vergeuden. Menschenleben stehen auf dem Spiel."

22.28 Uhr: Stoltenberg warnt Russland vor Überschreiten einer "wichtigen Linie"

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland davor gewarnt, mit dem Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg eine "sehr wichtige Linie" zu überschreiten. Wie eine Antwort der Allianz aussehen würde, wollte Stoltenberg nach einer Sitzung der Nuklearen Planungsgruppe der Nato nicht sagen. "Aber natürlich würde das die Natur des Konflikts fundamental verändern", erklärte er. Denn auch der Einsatz einer kleineren Atomwaffe "wäre eine ernste Sache ... und selbstverständlich würde das Konsequenzen haben".

Sowohl Nato als auch Russland wollen in der kommenden Woche routinemäßige Manöver mit Atomwaffen abhalten. Diese dauern in der Regel eine Woche. Dabei werden Kampfflugzeuge eingesetzt, die mit atomaren Sprengköpfen bestückte Waffen tragen können. Scharfe Sprengköpfe werden von der Nato bei diesen Manövern nicht verwendet. Stoltenberg betonte, die Nato werde sehr genau beobachten, was Russland mache.

21.19 Uhr: Ermittlungen nach Zerstörung von weltgrößtem Flugzeug Antonow

Die Zerstörung des größten Flugzeugs der Welt, der ukrainischen Antonow An-225 "Mrija", zu Beginn der russischen Invasion hat für die frühere Leitung des Antonow-Konzerns ein strafrechtliches Nachspiel. Das einzige flugfähige Exemplar dieses übergroßen Transporters war am 27. Februar beim Angriff russischer Fallschirmjäger auf dem Flugplatz Hostomel bei Kiew verbrannt.

Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine und der Geheimdienst SBU untersuchen, warum der Flieger trotz Warnungen nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden sei. Das meldeten ukrainische Medien in Kiew am Donnerstag. Juristisch werde dies als Verstoß gegen Amtspflichten oder sogar als Kollaboration mit einer ausländischen Militärmacht gewertet. Zu den Beschuldigten wurden keine Angaben gemacht.

21.09 Uhr: IAEA-Chef sieht "Fortschritte" bei Gesprächen zu AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat sich nach Gesprächen mit den Präsidenten Russlands und der Ukraine zum Kernkraftwerk Saporischschja positiv geäußert. "Die Arbeit geht weiter, und ich denke, dass wir gute Fortschritte machen", sagte Grossi zu seinen Plänen für eine Sicherheitszone um das umkämpfte ukrainische Atomkraftwerk. Konkrete Signale der Zustimmung von Moskau und Kiew gab es aber nicht.

21.08 Uhr: Rosneft verklagt Bund wegen Zwangsverwaltung von Deutschlandtöchtern

Im Streit über die Treuhandverwaltung der deutschen Rosneft-Töchter verklagt der russische Ölkonzern den Bund. Rosneft habe am Donnerstag Klage beim Bundesverwaltungsgericht gegen das Wirtschaftsministerium eingereicht, teilte die Berliner Kanzlei Malmendier auf dem Karrierenetz Linkedin mit. Die Voraussetzungen für eine Zwangsverwaltung lägen nicht vor. Der Fall unterscheide sich grundlegend von dem der Deutschlandtochter des Gaskonzerns Gazprom.

"Bis zum heutigen Tage kommt Rosneft seinen Rohöllieferverpflichtungen in vollem Umfang nach, es gibt keine Lieferunterbrechungen und keine Leistungsstörungen", argumentierten die Juristen. Das Wirtschaftsministerium kommentierte die Klage nicht. Auch das "Handelsblatt" hatte darüber berichtet.

19.51: Habeck-Ressort setzt Grundpfeiler für Rüstungsexport-Kontrollgesetz

Das Bundeswirtschaftsministerium hat laut Regierungskreisen Eckpunkte für ein Gesetz zu Rüstungsexportkontrollen erstellt. In einem Entwurf heißt es demnach, der Berücksichtigung der Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Empfängerland werde bei Rüstungsexportentscheidungen "größeres Gewicht" beigemessen.

Maxime der Rüstungsexportentscheidungen der Bundesregierung bleibe die Einzelfallentscheidung. Offenbar auch mit Blick auf Staaten wie die Ukraine soll zudem ausdrücklich die Möglichkeit festgeschrieben werden, Länder in Konflikten insbesondere beim Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen.

19.25 Uhr: Ukraine und Russland geben Austausch von je 20 Gefangenen bekannt

Die Ukraine und Russland haben den Austausch von jeweils 20 Gefangenen bekanntgegeben. Der Chef des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, sprach im Onlinedienst Telegram von "Momenten der Freude". Auf ukrainischer Seite seien 14 Soldaten, vier Mitglieder der Landesverteidigung, ein Mitglied der Nationalgarde und ein Angehöriger der Marine freigekommen. Jermak erklärte, die Freigekommenen würden medizinisch untersucht.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass 20 russische Soldaten von ukrainischem Gebiet zurückgekehrt seien. Sie erhielten alle die "erforderliche psychologische und medizinische Hilfe". Schon im September hatten die Kriegsparteien Gefangene ausgetauscht. Die Türkei hatte vermittelt.

19.08 Uhr: Ukraine könnte Russen an Internationalen Strafgerichtshof ausliefern

Die Ukraine könnte nach Einschätzung von IStGH-Chefankläger Karim Khan mutmaßliche russische Kriegsverbrecher an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ausliefern. Dies sei möglich, wenn der Prozess aus rechtlichen Gründen nicht in der Ukraine stattfinden könnte, sagte der Chefankläger.

Russland ist kein Vertragsstaat des Haager Strafgerichtshofs. "Rechtlich ist das kein Hindernis für unsere Gerichtsbarkeit", sagte Khan auf einer Pressekonferenz. Der IStGH hatte kurz nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine eigene Untersuchungen eingeleitet. Der Strafgerichtshof erklärte jedoch, Wert darauf zu legen, dass die Ukraine die Verdächtigen nach Möglichkeit selbst vor Gericht bringt.

Khan sagte nicht, wann der IStGH die ersten Anklagen erwartet. EU-Justizkommissar Didier Reynders sagte, Khan habe ihm mitgeteilt, dass die ersten Fälle bereits "vor Ende des Jahres auf dem Tisch des Internationalen Strafgerichtshofs liegen sollten und die ersten Prozesse beginnen könnten".

18.30 Uhr: Auch Spanien schickt Luftabwehrsysteme in die Ukraine

Spanien wird nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Flugabwehrraketensysteme an die Ukraine liefern. Das Land werde vier Hawk-Startgeräte zur Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung bereitstellen, sagte Stoltenberg nach einem Verteidigungsministertreffen am Donnerstag in Brüssel. "Dies kommt zu dem hinzu, was andere Verbündete in den letzten Tagen geliefert haben." Neben Spanien hat laut Stoltenberg auch Frankreich weitere Luftabwehrsysteme für die Ukraine angekündigt, ebenso wie die Niederlande und "viele andere Länder". Zuletzt hatten zudem die USA und Deutschland Luftabwehrsysteme geliefert. "Ich vertraue darauf, dass die ukrainischen Kommandeure wissen, wie sie die verschiedenen Luftabwehrsysteme, die wir liefern, am besten einsetzen können", sagte Stoltenberg.

17.45 Uhr: Nato liefert Ukraine Hunderte Störsender zur Drohnenabwehr

Die Nato wird die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen Russland mit Ausrüstung zur Drohnen-Abwehr unterstützen. In Kürze würden Hunderte sogenannte Jammer geliefert, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel. Diese könnten dabei helfen, in Russland und im Iran hergestellte Drohnen unwirksam zu machen. Jammer sind elektromagnetische Störsender. Sie senden in der Regel ein Signal aus, das die Funkverbindung zwischen der Drohne und deren Steuerungsgerät stört oder blockiert. Die russische Armee hat nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche erstmals Ziele nahe der ukrainischen Hauptstadt mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. Den Luftstreitkräften zufolge flogen insgesamt zwölf iranische Drohnen aus südlicher Richtung auf Ziele. Auch bei den massiven russischen Angriffen in dieser Woche kamen laut ukrainischen Angaben Drohnen zum Einsatz.

17.40 Uhr: Ukraine hat nach russischen Angriffen wieder eine stabile Energieversorgung

Nach den massiven russischen Angriffen der vergangenen Tage hat der ukrainische Versorger Ukrenergo am Donnerstag mitgeteilt, die Energieversorgung sei in "allen ukrainischen Regionen" wieder stabil. Es sei nicht weiter nötig, die Stromversorgung zu rationieren, fügte das Unternehmen hinzu. In den vergangenen Tagen hatte es in zahlreichen ukrainischen Städten und Regionen infolge der russischen Angriffe Stromausfälle gegeben. Russland hatte am Montag damit begonnen, landesweit in der Ukraine Städte zu bombardieren und dabei vor allem auf die Infrastruktur zur Energieversorgung gezielt. Erstmals seit Monaten wurden auch die Hauptstadt Kiew und die westukrainische Stadt Lwiw wieder getroffen. Zeitweise wurde die Stromversorgung rationiert. Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte gesagt, die Angriffe seien die Antwort auf die Explosion an der Krim-Brücke, für die er den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich machte.

17.15 Uhr: Dänemark: Alte Munition in Ostsee erschwert Ermittlungen zu Pipeline-Lecks

Alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg erschwert die Ermittlungen zur zur mutmaßlichen Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee. Ungeachtet dessen dauere die Untersuchung an und sei "auf gutem Weg", sagte der dänische Verteidigungsminister Morten Bodskov am Donnerstag am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Es handele sich um "eine Zone mit - genutzter sowie ungenutzter Munition - aus dem Zweiten Weltkrieg", sagte Bodskov vor Journalisten. "Da liegt viel Zeug auf dem Meeresboden herum, daher ist es nicht so einfach", erklärte er. Ende September waren an den Pipelines vier große Lecks entstanden. Mehrere Länder führten diese auf Explosionen unter der Meeresoberfläche zurück. Die schwedische Regierung erklärte, ihre ersten Untersuchungen wiesen auf eine Sabotage hin. Bodskov sagte, die Untersuchungen würden unter dänischer Leitung mit Schweden und Deutschland fortgesetzt. Die Ergebnisse würden "selbstverständlich" veröffentlicht, fügte er hinzu. Russland hatte eine Beteiligung an den Untersuchungen zu den Lecks gefordert, die in internationalen Gewässern entstanden. Das wurde aber von Dänemark und Schweden abgelehnt. Die russische Botschaft stellte daraufhin das Ergebnis der Untersuchung in Frage.

16.45: Moskau zieht Verlängerung des Getreideabkommens in Zweifel

Die russische Führung erwägt, das Abkommen über die Ausfuhr ukrainischen Getreides nicht zu verlängern. "Ich weiß es nicht, weil der zweite Teil der Vereinbarung nicht eingehalten wird", antwortete der Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, der Nachrichtenagentur Interfax. Im Vertrag hat sich Russland zur Beendigung der Blockade ukrainischer Seehäfen für den Getreideexport verpflichtet, will aber im Gegenzug Erleichterungen für die eigene Ausfuhr von Dünge- und Lebensmitteln. Uschakow klagte nun, dass rund 300.000 Tonnen russischer Düngemittel in europäischen Häfen lagerten, die niemand abholen könne. Russland habe angeboten, sie kostenlos an die ärmsten Länder abzugeben. "Aber bisher erhält niemand Zugang zu diesen Düngemitteln", sagte Uschakow. Die Vereinten Nationen hatten bereits eingeräumt, dass der Export russischer Dünger stocke, während die Ausfuhr von Nahrungsmitteln aus der Ukraine deutlich an Fahrt aufgenommen habe. Eine UN-Beauftragte machte dafür Unsicherheit in der Privatwirtschaft verantwortlich.

16.40 Uhr: Merkel bereut Entscheidung für russisches Gas nicht

Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Entscheidung verteidigt, bei der Energieversorgung Deutschlands maßgeblich auf russisches Gas zu setzen. Mit dem geplanten schrittweisen Atom- und Kohleausstieg sei für eine Übergangszeit bis zur umfassenden Versorgung mit CO2-freien Energieformen Erdgas notwendig gewesen, sagte Merkel am Donnerstag in Lissabon. Es sei dabei "sehr rational und nachvollziehbar" gewesen, russisches Gas zu beziehen. Denn dieses sei billiger gewesen als Flüssiggas aus den USA, Saudi-Arabien oder Katar. Darüber hinaus sei Russland "selbst im Kalten Krieg (...) ein verlässlicher Energielieferant" gewesen, sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in der portugiesischen Hauptstadt. Sie habe zwar "nie daran geglaubt, dass es so was wie Wandel durch Handel" gebe, "aber durchaus Verbindung durch Handel. Und insofern bereue ich Entscheidungen überhaupt nicht, sondern glaube ich, dass das aus der damaligen Perspektive richtig war." Der "brutale Überfall" Russlands auf die Ukraine habe die Lage verändert. "Es ist eine Zäsur", sagte die Altkanzlerin. "Mit der muss die neue Regierung natürlich umgehen. Und das tut sie auch."

16.20 Uhr: Russischer Raketenterror: Europäer wollen Schutzschirm ausbauen

Unter dem Eindruck massiver russischer Luftangriffe auf Wohngebiete und Infrastruktur in der Ukraine haben Deutschland und 14 weitere Staaten ein Projekt zur Verbesserung der europäischen Luftverteidigung auf den Weg gebracht. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht unterzeichnete am Donnerstag am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel eine Erklärung zu der sogenannten European Sky Shield Initiative. Diese soll über die Beschaffung neuer Waffensysteme helfen, bestehende Lücken im derzeitigen Nato-Schutzschirm für Europa zu schließen. Defizite gibt dort beispielsweise im Bereich ballistischer Raketen, die auf ihrer Flugbahn große Höhen erreichen, aber auch bei der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern.

Derzeit hat Deutschland für den näheren Bereich und die Bekämpfung von Flugzeugen und Hubschraubern die Luftabwehrrakete Stinger im Einsatz. Auf die mittlere Distanz wirkt das größere Patriot-System. Deutschland verfügt noch über zwölf Abschussanlagen - was aber bei weitem nicht für den Schutz des gesamten Landes reicht. Bei der Abwehr ballistischer Raketen, die auf ihrer Flugbahn große Höhen erreichen, wird der Bundeswehr sogar eine "Fähigkeitslücke" bescheinigt. Als nun wahrscheinliche Option gilt bei der Bundeswehr die Anschaffung des israelischen Systems Arrow 3. Dieses kann angreifende Waffensysteme bis über 100 Kilometer Höhe außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum zerstören. Zudem sollen nach Angaben von Lambrecht zusätzliche Patriot-Flugkörper und Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T angeschafft werden. Darüber hinaus ist die Realisierung eines Flugabwehrsystems für den "Nächstbereich" - also zum Beispiel für die Drohnenabwehr - im Gespräch.

15.55 Uhr: Lindner: G20-Treffen trotz Streits mit Russland wichtiger Austausch

Finanzminister Christian Lindner hat trotz Uneinigkeit mit Ländern wie Russland Treffen im G20-Format als bedeutsam bezeichnet. "Besser man hat ein Format, in dem man spricht, als man hat keins", sagte der FDP-Politiker am Donnerstag. Am Mittwoch waren Finanzministerinnen und -minister der führenden Industrie- und Schwellenländer in Washington am Rande der Jahrestagung von Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zusammengekommen. Auch ein russischer Vertreter sei anwesend gewesen, sagte Lindner - nannte aber keine Details. Dieser habe sich erwartbar geäußert und die Sanktionen des Westens für wirtschaftliche Krisen verantwortlich gemacht. Es sei dennoch wichtig, in diesem Kreis zusammenzukommen, selbst wenn es abweichende Meinungen gebe. Im November steht ein G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali an. Offen ist, ob Russlands Präsident Wladimir Putin kommen wird. Zuletzt waren bei zahlreiche G20-Ministertreffen wegen der Streitigkeiten über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine keine Erklärungen zustande gekommen.

15.45 Uhr: Ukraine: 186 mutmaßliche russische Kriegsverbrecher identifiziert

Die Ukraine hat nach Angaben ihres Generalstaatsanwaltes bislang 186 mutmaßliche russische Kriegsverbrecher identifiziert. Nur wenige von ihnen befänden sich aber bereits in Haft, teilte Generalstaatsanwalt Andriy Kostin am Donnerstag in Den Haag mit. Das Ausmaß der Verbrechen sei immens, sagte er. Es gebe Hinweise, dass seit Ausbruch des Krieges jede Art von Kriegsverbrechen begangen worden sei, wie Folter, Mord, Vergewaltigung oder Vertreibung. In 45 Fällen wurden die Ermittlungen nach Informationen von Kostin abgeschlossen und dem Gericht übergeben, zehn Personen wurden bereits verurteilt. Zusätzlich wurden in anderen Staaten nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust 20 Ermittlungsverfahren eröffnet.

15.30 Uhr: Ukrainer Andrej Kurkow erhält Geschwister-Scholl-Preis 2022

Der bayerische Landesverband des Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die bayerische Landeshauptstadt München verleihen ihren Geschwister-Scholl-Preis dieses Jahr an den ukrainischen Schriftsteller Andrej Kurkow. Verliehen werden soll ihm der Preis am 28. November für sein im Haymon Verlag erschienenes „Tagebuch einer Invasion“. Kurkow wurde 1961 in Sankt Petersburg geboren, lebte seit seiner Kindheit bis zum Beginn des Krieges aber in Kiew. Er gilt als einer der bekanntesten politischen Intellektuellen der Ukraine. In der Jury-Begründung heißt es, mit Kurkows "Tagebuch" werde ein Werk ausgezeichnet, „das zugleich als eindringliche Chronik wie als kritische Reflexion einer politischen und zivilisatorischen Katastrophe zu lesen ist“. Der Geschwister-Scholl-Preis wird seit 1980 vergeben. Sinn und Ziel der Auszeichnung ist es, jährlich ein Buch jüngeren Datums auszuzeichnen, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

15.20 Uhr: Lindner - Deutschland in EU größter Geldgeber

Bundesfinanzminister Christian Lindner wehrt sich gegen Kritik, der Ukraine zu wenig finanziell zu helfen. Deutschland sei innerhalb der EU der größte Geldgeber. Im Frühjahr sei ein Zuschuss von einer Milliarde Euro zugesagt worden. Dieses Geld sei sofort überwiesen worden. "Unser Geld fließt." Weitere Auszahlungen von Krediten würden nicht an Deutschland scheitern, so Lindner.

14.30 Uhr: Pro-russische Verwaltung von Cherson erbittet Evakuierung von Zivilisten

Die von Russland eingesetzte Verwaltung in der südukrainischen Region Cherson hat von Moskau die Evakuierung von Zivilisten aus dem Gebiet erbeten. "Wir haben vorgeschlagen, dass alle Einwohner der Region Cherson, die sich vor (ukrainischen) Angriffen in Sicherheit bringen wollen, sich in andere (russische) Regionen begeben können", erklärte Verwaltungschef Wladimir Saldo am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. "Nehmen Sie Ihre Kinder mit und gehen Sie", rief er die Einwohner auf. Die Führung in Moskau bat Saldo, bei der Organisation der Evakuierungen zu helfen. Das Ende September von Russland annektierte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die immer weiter vorrücken konnte.

13.05 Uhr: Estland liefert Winterausrüstung und Munition an Kiew

Estland will die Ukraine mit Munition, Winterfeldkleidung und Ausrüstung beliefern. Dieser Nachschub solle schnell erfolgen, twitterte Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Sie forderte auch andere Staaten auf, die Ukraine zügig zu unterstützen. "Das ist der Weg zum Frieden", schrieb sie. Estland hat eine knapp 300 Kilometer lange Grenze zu Russland und hat sich als einer der schärfsten Kritiker seines großen Nachbarn profiliert.

12.20 Uhr: Weitere 3,5 Milliarden für Ukraine-Flüchtlinge in EU

Zur Versorgung ukrainischer Flüchtlinge stehen den EU-Staaten weitere 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Geld soll aus dem sogenannten Kohäsionsfonds für regionale Entwicklung umgeschichtet und flexibler genutzt werden können. Die EU-Staaten folgten mit ihrer Entscheidung einem Vorschlag der EU-Kommission und machten so den Weg für die Hilfe frei. Das Europaparlament hatte bereits zugestimmt.

10.58 Uhr: Pro-russische Separatisten erobern laut eigenen Angaben Dörfer nahe Bachmut

Pro-russische Separatisten haben nach eigenen Angaben zwei Dörfer nahe der Industriestadt Bachmut in der Donezk-Region eingenommen. Eine Gruppe von Soldaten der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk hätten "mit Feuerunterstützung der russischen Streitkräfte" die Dörfer Opytine und Iwangrad "befreit", erklärten die prorussischen Behörden auf Telegram. Die Dörfer befinden sich südlich von Bachmut, einer Stadt mit Salzbergbau und Weinproduktion, mit einstmals etwa 70.000 Einwohnern.

10.46 Uhr: Russland bestätigt erstmals Tod von Rekruten

Erstmals seit dem Beginn der Teilmobilmachung haben russische Behörden den Tod mehrerer gerade erst einberufener Soldaten in der Ukraine eingeräumt. "Leider hat das Wehramt die Information über den Tod von fünf Einberufenen aus dem Südural bestätigt", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Behörde in der Region Tscheljabinsk. Den hinterbliebenen Familien solle nun zusätzlich zu regulärer staatlicher Unterstützung jeweils eine Million Rubel (16.200 Euro) gezahlt werden.

10.28 Uhr: Lambrecht warnt vor Verharmlosung von Atomdrohungen

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel davor gewarnt, die Atomdrohungen Russlands auf die leichte Schulter zu nehmen. "Es ist ganz wichtig, dass wir die Drohungen, die seitens Russlands ausgestoßen werden, dass wir die sehr wohl ernst nehmen und dass wir uns eben auch darauf entsprechend einstellen." Deshalb sei es ganz wichtig, dass man sich innerhalb der Nato austausche und überlege, wie man darauf reagiere.

  • Zum Artikel: Biden warnt vor nuklearer "Apokalypse" - Putin "scherzt nicht"

10.11 Uhr: Ansbach nicht mehr Koordinations-Zentrum für Nato-Ostflanke

Die V. Corps haben die Ansbacher Barton Kaserne verlassen. Die rund 300 Soldatinnen und Soldaten sind nach Posen in Polen verlagert worden, bestätigte die Sprecherin der US-Army, Gerlinde Hoyle. Damit ist in Ansbach nicht mehr das Hauptquartier der Einheit, die von Ansbach aus Befehle und Streitkräfte in Europa koordiniert, um die Ostflanke der Nato zu schützen.

09.17 Uhr: Großbritannien - Russland baut neue Front in Region Cherson auf

Nach einem Rückzug über ein Gebiet von rund 20 Kilometern in der Region Cherson in der Südukraine versuchen die russischen Truppen britischen Angaben zufolge wohl, westlich der Ortschaft Mylove eine neue Frontlinie aufzubauen. "Entlang dieser Linie wird weiterhin heftig gekämpft, vor allem am westlichen Ende, wo der ukrainische Vormarsch dazu führt, dass die Flanke der russischen Streitkräfte nicht mehr durch den Fluss Inhulez geschützt ist", teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht mit.

08.51 Uhr: Europäische Nato-Staaten planen Luftabwehr-System

Deutschland und 13 andere europäische Nato-Staaten wollen zusammen ein Luftabwehrsystem beschaffen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Länder unterzeichnet, wie Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht in Brüssel mitteilt. Dabei handele es sich unter anderem um das Patriot-System. Neben Deutschland sind demnach Großbritannien, die Slowakei, Norwegen, Lettland, Ungarn, Bulgarien, Belgien, Tschechien, Finnland, Litauen, die Niederlande, Rumänien und Slowenien dabei.

  • Zum Artikel: Deutschland startet Projekt für neuen Luftabwehr-Schutzschirm

08.39 Uhr: Baerbock lobt UN-Resolution gegen Annexionen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßt das Votum der UN-Vollversammlung für eine Verurteilung der völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine. "Mit 143 Ja-Stimmen hat die Weltgemeinschaft klargemacht: Mit diesem Völkerrechtsbruch wird Putin niemals durchkommen", schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. "Immer mehr Staaten bekennen Farbe: gegen den Krieg, für die UN-Charta."

  • Zum Artikel: Baerbock lobt UN-Resolution gegen russische Annexionen

08.35 Uhr: Deutsche Russland-Exporte im August nahezu halbiert

Die deutschen Exporte nach Russland haben sich im August wegen der Sanktionen in etwa halbiert. Sie brachen um 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 1,2 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Importe aus Russland sanken dagegen nur um 6,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. "Dieser Rückgang wäre ohne die gestiegenen Preise – vor allem im Energiebereich – noch deutlicher ausgefallen", so die Statistiker.

08.20 Uhr: Russland droht mit Drittem Weltkrieg

Die Aufnahme der Ukraine in die Nato könnte Russland zufolge in einen Dritten Weltkrieg münden. "Kiew ist sich bewusst, dass ein solcher Schritt eine sichere Eskalation hin zu einem Dritten Weltkrieg bedeutet", sagt der Vize-Sektretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Alexander Wenediktow, in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Wenediktow wiederholte die Ansicht Russlands, dass der Westen wegen seiner Hilfe für die Ukraine bereits direkt in den Konflikt involviert sei.

07.34 Uhr: Druschba-Betreiber schließt Sabotage vorerst aus

Nach der Entdeckung eines Lecks an der Ölpipeline Druschba in Polen hat der Betreiber der Leitung Sabotage vorerst ausgeschlossen. Techniker seien zu der beschädigten Stelle vorgedrungen und hätten das Loch gefunden, teilte das Unternehmen Pern mit. "Nach den ersten Erkenntnissen und der Art und Weise, wie die Rohrleitung verformt ist, gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung", heißt es in dem Statement.

07.19 Uhr: Russland will eigenen Brennstoff im AKW Saporischschja verwenden

Russland will das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja einem russischen Medienbericht zufolge künftig mit eigenem Brennstoff betreiben. Wenn der in Betrieb befindliche Brennstoff verbraucht sei, werde in Zukunft Brennstoff aus Russland verwendet, sagt ein Vertreter des russischen Kernkraftbetreibers Rosenergoatom laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

06.26 Uhr: Drohnenangriffe auf Infrastruktur in Region Kiew

Bei neuen russischen Luftangriffen am frühen Morgen sind nach ukrainischen Angaben Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in der Region der Hauptstadt Kiew getroffen worden. Es habe sich wieder um Angriffe mit iranischen Kamikaze-Drohnen gehandelt, teilt der stellvertretende Chef des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Tymoschenko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ob es Opfer gegeben hat, war noch unklar. Für die Bewohner von Kiew war es der vierte morgendliche Sirenenalarm in Folge. Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialkanzlei, Kyrylo Tymoschenko, teilte mit, es seien wichtige Infrastrukturanlagen getroffen worden. Er sagte aber nicht, welche.

05.58 Uhr: Mykolajiw unter schwerem Beschuss

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mit schwerem Raketenbeschuss die Stadt Mykolajiw angegriffen. "Ein fünfstöckiges Wohnhaus wurde getroffen, die beiden oberen Stockwerke wurden vollständig zerstört, der Rest liegt in Trümmern. Rettungskräfte arbeiten vor Ort", sagt Bürgermeister Oleksandr Senkewitsch in den sozialen Medien. Die Stadt im Süden des Landes in der Nähe des Schwarzen Meeres werde "massiv beschossen".

04.56 Uhr: Neuer ukrainischer Botschafter wird nächste Woche in Berlin erwartet

Der neue ukrainische Botschafter Olexij Makejew wird bereits Anfang kommender Woche in Berlin erwartet. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr, dürfte der bisherige Sonderbeauftragte für die Sanktionen gegen Russland am Montag aus Kiew an seiner neuen Wirkungsstätte eintreffen. Zwei Tage zuvor - am Samstag - wird der jetzige Botschafter Andrij Melnyk Deutschland verlassen. Er soll in Kiew einen neuen Posten im Außenministerium übernehmen.

Der 1975 geborene Makejew, der wie Melnyk sehr gut Deutsch spricht, war in früheren Jahren schon einmal an der Botschaft in Berlin tätig. 2014 machte der damalige Außenminister Pawlo Klimkin ihn zu seinem politischen Direktor, 2020 wurde er dann Sanktionsbeauftragter.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den amtierenden Botschafter Melnyk Mitte Juli von seinem Posten abberufen. Melnyk hatte sich nicht erst seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit oft harter Kritik an der Bundesregierung einen Namen gemacht.

04.09 Uhr: Treffen Erdogans mit Putin in Kasachstan geplant

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan trifft am Donnerstag voraussichtlich seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in Kasachstan. Wie aus türkischen Regierungskreisen verlautete, soll das Treffen am Rande eines Regionalgipfels in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden. Erdogan versucht seit einiger Zeit, Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen über einen Waffenstillstand zusammenzubringen.

Der Kreml rechnet nach eigenen Angaben mit einem konkreten Vermittlungsvorschlag Erdogans bei dem Treffen. Zwei Verhandlungsrunden russischer und ukrainischer Vertreter in der Türkei im März waren ergebnislos geblieben. Das Nato-Mitglied Türkei ist stark von russischem Öl und Gas abhängig und ist seit Kriegsbeginn bemüht, seine Beziehungen zur Ukraine und zu Russland gleichermaßen aufrechtzuerhalten.

02.43 Uhr: Großbritannien sagt Ukraine Lieferung von Luftabwehrraketen zu

Großbritannien will der Ukraine Luftabwehrraketen zur Verteidigung gegen Russland liefern. "Die AMRAAM-Raketen (...) werden in den kommenden Wochen für den Einsatz mit den von den USA zugesagten NASAMS-Luftabwehrsystemen bereitgestellt", erklärte das britische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Donnerstag. Die Raketen würden dazu beitragen, die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu schützen, hieß es.

Außerdem kündigte Großbritannien an, Drohnen zur Unterstützung der ukrainischen Nachrichtendienste sowie 18 Haubitzen - zusätzlich zu den bereits gelieferten 64 Geschützen - zu liefern.

"Diese Waffen werden der Ukraine helfen, ihren Luftraum gegen Angriffe zu verteidigen und (...) ihre Raketenabwehr zu stärken", sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace.

Zuvor hatte Frankreich der Ukraine bereits die Lieferung von Luftabwehrsystemen zugesagt. "Wir werden Radargeräte, (Luftabwehr-)Systeme und Raketen liefern", um die Ukrainer "insbesondere vor Drohnenangriffen zu schützen", sagte Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch im Interview mit dem Sender France 2.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Montag, 10. Oktober 2022

22.46 Uhr: Selenskyj bittet internationale Geldgeber um 55 Mrd. Dollar

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet internationale Geldgeber um weitere Hilfen in Höhe von bis zu 55 Milliarden Dollar. Das Geld werde benötigt, um das erwartete Haushaltsdefizit im kommenden Jahr abzudecken, sagt er in einer Videoansprache vor Finanzministern bei den Jahrestreffen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Zudem würden weitere 17 Milliarden benötigt, um mit dem Wiederaufbau der kritischen Infrastruktur zu beginnen. "Je mehr Hilfe die Ukraine jetzt erhält, desto schneller wird der russische Krieg zu Ende gehen", so Selenskyj.

22.16 Uhr: UN-Vollversammlung verurteilt Annexionen Moskaus mit großer Mehrheit

Die UN-Vollversammlung hat die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine mit überwältigenden Mehrheit verurteilt. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten am Mittwoch im größten Gremium der Vereinten Nationen in New York für eine entsprechende Resolution - fünf Länder votierten dagegen, 35 enthielten sich, darunter darunter China, Indien, Südafrika und Pakistan. Gemeinsam mit Russland stimmten lediglich Belarus, Nordkorea, Nicaragua und Syrien. Der Beschluss ist völkerrechtlich zwar nicht bindend, zeigt aber die klare internationale Isolation Moskaus.

Das Ergebnis war besser als die 141 Stimmen in der Vollversammlung für eine Verurteilung des russischen Einmarsches in die Ukraine im März - und die 100 Stimmen für eine ähnliche Resolution nach der Annexion der Krim im Jahr 2014.

Die nun verabschiedete Resolution verurteilt Russlands Annexion und erklärt sie für ungültig. Zudem wird der Kreml aufgefordert, die Einverleibung der teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson rückgängig zu machen.

21.42 Uhr: USA warnen UN-Vollversammlung: "Sie könnten die Nächsten sein"

Die Vereinigten Staaten haben die Mitglieder der UN-Vollversammlung zu einer klaren Verurteilung der russischen Annexionen in der Ukraine aufgefordert. "Heute ist es Russland, das in die Ukraine einmarschiert. Aber morgen könnte es eine andere Nation sein, deren Territorium verletzt wird. Sie könnten es sein. Sie könnten die Nächsten sein", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas Greenfield. Die Grenzen eines jeden Landes - so groß oder klein es auch sein möge - seien durch das internationale Völkerrecht geschützt.

Die Vollversammlung soll noch am Mittwoch über eine Resolution zur Verurteilung der Annexionen abstimmen - das Votum wird auch als globaler Stimmungstest zu Moskaus Angriffskrieg im Nachbarland gesehen. Das Ergebnis ist völkerrechtlich zwar nicht bindend, kann aber eine politische und moralische Kraft entfalten.

21.40 Uhr: "Russland will Kälte als Waffe einsetzen"

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat seine Landsleute aufgerufen, sich für den Winter mit warmer Kleidung, Kerzen und Taschenlampen einzudecken. Russland plane die Kälte als Waffe im Krieg einzusetzen, sagte der Regierungschef am Mittwoch. Das Stromnetz funktioniere zwar im Moment normal, Ziel sei aber den Verbrauch an den Abenden um 25 Prozent zu reduzieren. Vor allem Betreiber von Unternehmen sollten dazu beitragen.

Schmyhal erklärte, dass nach wie vor Reparaturen an der von russischen Raketen getroffenen Energieinfrastruktur im Gange seien. Vorübergehende Stromausfälle seien nötig, um eine Überspannung zu verhindern.

21.12 Uhr: Selenskyj - Ukraine hat die Kraft weiterzukämpfen

Die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge die Kraft, den Krieg gegen den Angreifer Russland fortzusetzen. "Wir haben mutige Menschen, wir haben tapfere Soldaten", sagte der 44-Jährige laut Übersetzung in einem am Mittwoch veröffentlichten ZDF-Interview. "Keiner verliert gern, keiner will als Verlierer dastehen(...) Wir können es uns nicht leisten, zu verlieren, das ist eine Frage des Überlebens für uns."

Der ukrainische Präsident äußerte sich auch zur deutschen Unterstützung:

"Ich habe Deutschland immer sehr positiv bewertet, weil ich die Unterstützung der Gesellschaft von Anfang an gespürt habe, seit dem Beginn dieser illegitimen Besatzung." Woldymyr Selenskyj

Die Ukraine habe allerdings "lange an den deutschen Türen und Fenstern geklopft, damit wir gehört werden".

20.48 Uhr: Selenskyj fordert ständige Arbeitsgruppe zu Finanzhilfen für Ukraine

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat ein regelmäßiges Forum zur finanziellen Unterstützung für sein Land gefordert. Das Format sollte sich an der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe orientieren, über die vor allem Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte koordiniert werden, so Selenskyj. Diese Gruppe wurde im April von den USA ins Leben gerufen. Bei einem Format, das sich mit den Finanzen beschäftigt, sollten internationale Geldgeber und einzelne Länder zusammenarbeiten, sagte der ukrainische Präsident.

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa stellte ein solches Forum in Aussicht. "Wir bewegen uns mit Ihnen in Richtung einer starken Ukraine", sagte Georgiewa. Selenskyi forderte außerdem unter anderem gezielte Kredite in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar, um etwa die elektrische Energieinfrastruktur nach der Zerstörung wieder aufzubauen.

20.39 Uhr: Macron kündigt Lieferung von Flugabwehrsystemen an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Radaranlagen an die Ukraine an. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, sagte Macron dem Sender France 2. Zudem werde zusammen mit Dänemark daran gearbeitet, weitere Haubitzen zu liefern. Da die Intensität der russischen Angriffe auf die Ukraine sich geändert habe, müsse auch die Militärpräsenz in Osteuropa verstärkt werden.

20.30 Uhr: Kanada kündigt weitere Militärhilfe für die Ukraine an

Kanada kündigt weitere Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von umgerechnet etwa 35 Millionen Euro an. Dazu gehörten Artillerie-Munition, Winterkleidung und Drohnenkameras, erklärt Verteidigungsministerin Anita Anand.

20.27 Uhr: G7-Staaten wollen Ukraine weitere Finanzhilfen geben

Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte wollen der Ukraine auch im kommenden Jahr weitere Finanzhilfen geben, erklärten die G7-Finanzminister am Mittwoch nach einem Treffen am Rande der IWF-Herbsttagung in Washington. Das Land stehe 2023 vor einer erheblichen Finanzierungslücke um die Grundversorgung zu sichern und Mängel an der kritischen Infrastruktur zu beheben.

Der dringendste Finanzbedarf der Ukraine für das laufende Jahr sei durch die internationale Unterstützung abgedeckt, erklärten die Finanzminister. Zusätzlich zur militärischen und humanitären Unterstützung seien bereits Budgethilfen in Höhe von 20,7 Milliarden US-Dollar (21,3 Mrd Euro) geflossen, insgesamt seien für dieses Jahr 33,3 Milliarden Dollar zugesagt worden.

Mit Abstand größter Geldgeber sind die USA, Deutschland ist laut Finanzministerium mit einem Anteil von 1,4 Milliarden Euro größter Geber innerhalb der EU. Die Mittel sollen helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und etwa Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu zahlen.

19.59 Uhr: Nato - Ukrainisches Militär in zehn Jahren auf Weststandard

Die geplante Anpassung der ukrainischen Streitkräfte an Nato-Standards wird nach Einschätzung des Militärbündnisses noch viele Jahre dauern. Für das Ziel der vollständigen Interoperabilität gebe es eine Zehnjahresperspektive, sagte ein Nato-Vertreter am Mittwoch am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Es gehe dabei um den Umstieg auf westliche, Nato-kompatible Ausrüstung, aber auch um die Militärdoktrin und Themen wie Taktik und Ausbildung.

Bislang nutzt die von Russland angegriffene Ukraine überwiegend Ausrüstung, die noch in der Zeit der früheren Sowjetunion entwickelt wurde. Das erschwert es dem Westen derzeit auch, Nachschub an Waffen und Munition für die Verteidigung gegen Russland zur Verfügung stellen.

22.10 Uhr: Offenbar Schwere Kämpfe in Bachmut und Soledar

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge konzentrieren sich die Kämpfe im Dombass auf die beiden Orte Bachmut und Soledar. Dort fänden heftige Gefechte statt, sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. Soledar liegt etwas nördlich von Bachmut.

19.55 Uhr: Raketenbeschuss in Donezk und Saporischschja

Aus zahlreichen Regionen der Ukraine sind am Sonntag neue Raketenangriffe gemeldet worden. In der von den mit Russland verbündeten Separatisten kontrollierten Stadt Donezk seien Raketen in einem Verwaltungsgebäude eingeschlagen, in dem auch das Büro des Bürgermeisters untergebracht sei, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Separatistenführung machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Die Regierung in Kiew meldete unter anderem Angriffe auf die Stadt Nikopol auf der gegenüberliegenden Flussseite vom Atomkraftwerk Saporischschja.

19.25 Uhr: Außenminister wollen Ukraine-Hilfe und Iran-Sanktionen beschließen

Die Außenminister der EU-Staaten beraten am Montag in Luxemburg über die jüngsten Entwicklungen im Iran und die weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Bei dem Treffen sollen ein Ausbildungseinsatz für die ukrainischen Streitkräfte sowie der Einsatz von weiteren 500 Millionen Euro für den Kauf von Waffen und Ausrüstung beschlossen werden. Als Reaktion auf die gewaltsame Unterdrückung von Protesten im Iran sind zudem neue EU-Sanktionen geplant. Auf alle diese Maßnahmen hatten sich Vertreter der EU-Staaten in Brüssel bereits in der vergangenen Woche geeinigt.

19.00 Uhr: Ukraine setzt hohes Kopfgeld auf Girkin aus

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat 100.000 Dollar Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers Igor Girkin ausgesetzt, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass angeführt hatte. "Die Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums garantiert die Auszahlung von 100.000 Dollar für die Übergabe von Igor Girkin (Strelkow) in ukrainische Gefangenschaft", teilte der Militärnachrichtendienst am Sonntag auf seiner Webseite mit. Girkin, bekannt unter seinem Decknamen "Strelkow", wird unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht.

Girkin hatte zuletzt monatelang die seiner Meinung nach ungenügende Härte gegen Ukrainer, die Unfähigkeit der russischen Militärführung und die teils absurden Erfolgsmeldungen des Generalstabs kritisiert. Er forderte eine Generalmobilmachung in Russland für einen großen Krieg gegen den Nachbarn. Laut russischen Militärbloggern ist Girkin nach der Ausrufung der Teilmobilmachung durch Kremlchef Wladimir Putin inzwischen selbst wieder in ein Freiwilligenbataillon eingetreten, um in der Ukraine zu kämpfen.

18.00 Uhr: Kreml will Angriff weiterführen

Russland hält ungeachtet der westlichen Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen im Nachbarland fest. Die Nato sei "de facto" schon in den Konflikt involviert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in einem Interview des Staatsfernsehens. Dies beeinflusse aber nicht Russlands Ziele.

Mit Blick auf die vor knapp acht Monaten gestartete Invasion sagte Peskow am Sonntag, die "Operation" werde fortgeführt und zu Ende gebracht. Die Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine erschwere dies zwar. Russland habe aber genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes. Eine Sache sei das "Kiewer Regime", eine andere das Potenzial der Nato, meinte er. Dies sei eine Zusatzbelastung.

16.21 Uhr: Belarus - 9.000 russische Soldaten in gemeinsamer Eingreiftruppe

Der von Russland und Belarus angekündigten gemeinsamen Eingreiftruppe gehören belarussischen Angaben zufolge knapp 9.000 Soldaten aus Russland an. Die ersten Eisenbahnzüge mit russischen Mitgliedern dieser Truppe seien in Belarus angekommen, teilt das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte die gemeinsame Truppe als Maßnahme zur Grenzverteidigung angekündigt.

15.20 Uhr: Ehemaliger US-General Hodges: Befreiung der Krim bis Sommer möglich

Der ehemalige US-General Ben Hodges hält eine Befreiung der von Russland besetzten Halbinsel Krim bis zum Sommer kommenden Jahres für möglich. Aus seiner Sicht hat die russische Führung unter Präsident Wladimir Putin nur noch die "eine Hoffnung", dass der Westen in seiner Unterstützung für die Ukraine nachlässt. Also täte sie alles, um den Krieg zu verlängern und im Westen Angst und Unsicherheit zu verbreiten. Dazu sei jedes Mittel recht. Die jungen Männer, die jetzt als Kanonenfutter einberufen werden, ebenso, wie Anschläge auf die Infrastruktur im Westen, so der Ex-General. "Ich glaube, dass wir deshalb in den nächsten Wochen und Monaten noch mehr solcher Sabotageakte und Anschläge oder zumindest Versuche erleben werden."

13.15 Uhr: Neuer Ukraine-Botschafter: Makeiev folgt auf Melnyk

"Unser Kampf geht weiter. Die Ukraine wird siegen." Mit diesen Worten verabschiedet hat sich der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk aus Deutschland verabschiedet. Am Montag nimmt Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin seine Arbeit auf. Das politische Berlin wird Melnyk, der acht Jahre das Amt des ukrainischen Botschafters ausgeübt hat, nicht vergessen. Die einen werden nun froh sein, dass die "Nervensäge" endlich weg ist. Andere werden möglicherweise die Radikalität vermissen, mit der Melnyk die Interessen eines Landes im Krieg gegen einen vermeintlich übermächtigen Aggressor verteidigte.

10.57 Uhr: Atombehörden-Chef - Lage in AKW Saporischschja schlecht

In dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja verschlechtert sich die Situation nach Worten des ukrainischen Atombehörden-Chefs mit jeder Woche. Die Besatzer hätten unter anderem das Verwaltungsgebäude, ein Schulungszentrum und einen Block des AKW beschädigt, sagte Petro Kotin dem ZDF. Sie lagerten Ausrüstung und Lastwagen, was große Brandgefahr schaffe. "Niemand weiß, was sich in diesen Lastwagen befindet."

Gleichzeitig stünden die Mitarbeiter unter hohem Druck. "Im Moment versuchen sie, das Personal zu drängen, Arbeitsverträge mit Russland zu unterzeichnen", so Kotin. "Das Personal hat die Wahl, entweder diesen Vertrag zu unterschreiben oder geschlagen oder gefoltert zu werden." Etwa 100 Menschen seien gefangen genommen worden, von anderen wisse man nicht, was mit ihnen passiert sei. Den Menschen sei es verboten, das Gebiet zu verlassen.

Auf dem Gelände in und um das Kraftwerk sind immer wieder Artilleriegeschosse eingeschlagen, wobei beide Seiten sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich machen. IAEA-Chef Rafael Grossi versucht in Pendeldiplomatie zwischen Russland und der Ukraine, dass um das AKW eine Sicherheitszone ohne Kämpfe eingerichtet wird.

Nach Kotins Worten liegt ein möglicher Reaktor-Unfall weiterhin nahe. "Wir waren schon dreimal in unmittelbarer Nähe zu diesem Reaktorunfall", sagte Kotin. Das liege daran, dass das AKW von der Stromversorgung abhängig sei. Wenn die Kühlung gestoppt werde, komme es zu einer Art Schmelze. Er verglich die Gefahr mit dem Fall Fukushima, als der Tsunami die Stromversorgung gekappt habe. "Die Kernschmelze begann innerhalb von drei Stunden."

10.52 Uhr: Baerbock - Luftverteidigung aktuell relevanter als Panzerfrage

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht die Luftunterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland aktuell als zentral an. "Wir haben gerade Anfang der Woche gesehen, wie wichtig die Luftverteidigung ist. Es konnten zum Glück die Hälfte der Raketenangriffe auf Kiew abgefangen werden, auch dank unserer Waffenlieferungen vor Ort", so Baerbock im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Daher werde es "gerade im Luftverteidigungsbereich weitere Unterstützung geben."

Die Ausstattung der Ukraine mit Panzern sieht Baerbock hingegen angesichts der aktuellen Lage als zweitrangig an. "Mit Blick auf die Panzer, die sie angesprochen haben, haben wir mit dem Ringtausch gerade durch andere Länder die Panzer, die die Ukraine dringend brauchte. Zusätzlich konnten aufgrund dessen, dass die ukrainischen Truppen im Osten weiter vorgezogen sind, sehr viele russische Panzer übernommen werden, die jetzt genutzt werden.

10.14 Uhr: Großbritannien: Russland verbraucht mehr Munition als es produziert

Russland kommt nach britischen Angaben wegen seines Vorgehens beim Angriffskrieg gegen die Ukraine bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher. "Die russische Verteidigungsindustrie ist vermutlich nicht in der Lage, fortschrittliche Munition in dem Maße zu produzieren, in dem sie verbraucht wird", teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.

Die mehr als 80 Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte zu Wochenbeginn bedeuteten eine weitere Verschlechterung der russischen Bestände an Langstreckenraketen, erklärten die Briten. Dies schränke voraussichtlich die russischen Möglichkeiten ein, in Zukunft erneut diese Anzahl an Zielen zu treffen.

Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert - darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Rund 20 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte am Freitag an, Angriffe auf verfehlte Ziele würden "nachgeholt". Er betonte zugleich, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien.

08.50 Uhr: Stadtverwaltung - Ukraine hat Gebäude in Donezk beschossen

Ukrainische Streitkräfte haben laut der von Russland unterstützten Stadtverwaltung ein Verwaltungsgebäude der Stadt Donezk beschossen und beschädigt. Der Haupteingang sei getroffen und einige Autos in der Umgebung seien beschädigt worden, schreibt die Stadtverwaltung auf Telegram.

06.11 Uhr: Söder fordert Luftabwehrsysteme auch für deutsche Großstädte

Nach der Lieferung eines deutschen Luftabwehrsystems vom Typ Iris-T SLM an die Ukraine fordert CSU-Chef Markus Söder eine Anschaffung solcher Militärtechnik auch zum Schutz deutscher Großstädte. "Wir müssen Raketen- und Luftabwehrschutzsysteme für deutsche Städte installieren", sagte Söder der "Bild am Sonntag". "Damit hätten wir einen kompletten Schutzschirm über Deutschland. Es reicht nicht, nur unsere Partner zu schützen, sondern wir müssen das auch für das eigene Land tun."

Deutschland hatte vor wenigen Tagen ein erstes hochmodernes Luftabwehrsystem Iris-T SLM an die Ukraine geliefert. Drei weitere dieser Systeme sollen im kommenden Jahr folgen.

Das Iris-T SLM kann zur Abwehr von anfliegenden Raketen in einer Höhe bis zu 20 Kilometern und in einer Entfernung von bis 40 Kilometern eingesetzt werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zufolge kann das System "eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen" schützen.

  • Zum Artikel: Erstes Flugabwehrsystem Iris-T in der Ukraine angekommen

06.04 Uhr: Selenskyj - Am schwierigsten ist die Lage in Bachmut

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sind die Kämpfe in den östlichen Provinzen Donezk und Luhansk an der Grenze zu Russland im Moment besonders heftig. Wie er am Samstagabend in seiner Videoansprache erklärte, ist die Situation in den genannten Regionen nach wie vor schwierig. "Am schwierigsten ist die Lage in Richtung Bachmut. Wir halten unsere Positionen", so Selenskyj. Russische Streitkräfte hätten wiederholt versucht, Bachmut einzunehmen. Kiew hatte am Freitag erklärt, es erwarte, dass die USA und Deutschland noch in diesem Monat hoch entwickelte Flugabwehrsysteme liefern würden.

22.25 Uhr: Frankreich bildet bis zu 2.000 ukrainische Soldaten aus

Frankreich wird Verteidigungsminister Sebastien Lecornu zufolge bis zu 2.000 ukrainische Soldaten ausbilden. Präsident Emmanuel Macron habe einem entsprechenden Plan zugestimmt, sagt er der Zeitung "Le Parisien". Zudem solle die Ukraine Flugabwehr-Systeme des Typs "Crotale" erhalten.

21.50 Uhr: Mindestens elf Tote bei Zwischenfall auf russischem Militärgelände

Bei Vorbereitungen von Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind bei einem Zwischenfall mit Waffen nahe der Stadt Belgorod im Südwesten Russlands elf Menschen getötet worden. 15 weitere wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mitteilte. Zwei Personen hätten auf einem Truppenübungsplatz das Feuer eröffnet. Das Ministerium sprach von einem Terroranschlag. Zwei Bürger eines GUS-Staates seien dafür verantwortlich. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten.

21.10 Uhr: 500 Familien in Isjum haben wieder Gas

Nach massiven russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine meldet Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Fortschritte bei den Reparaturarbeiten. In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen, sagte er am Samstagabend in einer Videobotschaft. "Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern." In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden.

20.15 Uhr: Musk will Starlink für Ukraine doch weiterfinanzieren

Tech-Milliardär Elon Musk wird das Satelliten-Internet seiner Raumfahrt-Firma SpaceX für die Ukraine nun doch weiter finanzieren. Obwohl Starlink immer noch Geld verliere, werde man das Angebot für die Ukraine weiter kostenlos bereitstellen, kündigte Musk am Samstag auf Twitter an. Am Freitag hatte er noch betont, SpaceX wolle keine Erstattung bisheriger Ausgaben, aber könne "auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND tausende weitere Terminals schicken." Das System stellt schnelle Internet-Verbindungen über eigene Satelliten her.

19.40 Uhr: Armut in der Ukraine hat sich verzehnfacht

Die Armut in der Ukraine hat sich nach Angaben der Weltbank in diesem Jahr verzehnfacht. Der für Osteuropa zuständige Regionaldirektor Arup Banerji verweist im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters darauf, dass die Angriffe Russlands auf die Infrastruktur des Landes die Lage weiter verschlimmern könnten. Bis Ende des Jahr dürften 25 Prozent der Ukrainer unter die Armutsgrenze fallen.

19.25 Uhr: Neue russische Raketenangriffe gemeldet

Der ukrainische Generalstab hat am Samstag neue russische Raketen- und Luftangriffe registriert. Im abendlichen Lagebericht sprach das Militär von vier Raketenangriffen. 17 Mal habe es einen Beschuss aus Flugzeugen gegeben, zehn Mal seien Raketenwerfer eingesetzt worden. Mehr als 20 Siedlungen seien getroffen worden, darunter Kostjantyniwka im Donezker Gebiet im Osten der Ukraine und Iwaniwka im Gebiet Cherson. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich kaum unabhängig überprüfen. Nach Angaben aus Kiew setzte die russische Armee erneut Kampfdrohnen iranischer Bauart ein. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden. Zudem wurden dem Bericht zufolge drei russische Munitionsdepots und mehrere Stellungen von Flugabwehrsystemen getroffen.

19.10 Uhr: Nach Raketentreffer auf Energieanlagen sollen Ukrainer Strom sparen

Nach einem neuen Angriff auf eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind die Menschen zum Stromsparen aufgerufen worden. Sie sollten ihr Abendessen zudem früher zubereiten, damit bis 23.00 Uhr (Ortszeit, 22.00 Uhr MEZ) "strikt" weniger Strom verbraucht werde. Grund sei, dass der Strom von Starkstromtrassen auf weniger leistungsfähige Leitungen umgeleitet werden müsse, schrieb das Unternehmen. Sollte der Verbrauch stark steigen, seien Notabschaltungen notwendig.

18.45 Uhr: Hacker aus Russland greifen Webseiten von Bulgariens Regierung an

Russische Hacker haben in Bulgarien in einer groß angelegten Attacke die Webseiten des Präsidenten, der Regierung, wichtiger Ministerien und des Verfassungsgerichts angegriffen. Dabei wurde amtlichen Angaben zufolge der Zugang zu den betroffenen Webseiten blockiert oder verlangsamt.

17.20 Uhr: Polnischer Betreiber - Öl fließt wieder durch Pipeline Druschba

Die leckgeschlagene Ölpipeline Druschba von Russland nach Mitteleuropa hat nach polnischen Angaben den Betrieb wieder aufgenommen. Der polnische Betreiber PERN teilt mit, er habe die volle Funktionalität der Pipeline wieder hergestellt, sodass von heute an wieder Öl an deutsche Kunden geliefert werden könne. Die Ursache des Lecks werde noch untersucht.

17.00 Uhr: Grünen-Parteitag mit großer Zustimmung für mehr Waffenlieferungen

Mit überwältigender Mehrheit haben sich die Grünen auf ihrem Bundesparteitag für die Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine ausgesprochen. Mehrere Anträge, in denen diese als Abkehr von der pazifistischen Tradition der Partei kritisiert wurden, lehnten die Delegierten am Samstag in Bonn ab. Ein Parteimitglied hatte gefordert: "Es muss Schluss sein mit immer mehr Waffen für diesen Krieg." Der Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky hielt dagegen und verwies auf das Selbstverteidigungsrecht. Den radikalen Pazifisten rief er - mit Hinweis auf das Parteilogo - zu, die Ukrainer könnten sich schließlich nicht "mit Sonnenblumen verteidigen".

Angesichts der imperialistischen Motive des Kremls sei die Verteidigung der Souveränität der Ukraine für die Grünen als "antikolonialistische Partei" eine Verpflichtung, fügte Lagodinsky hinzu. Die Mehrheit der Delegierten stellte sich mit ihrem Votum gegen mehrere Änderungsvorschläge zum außenpolitischen Leitantrag des Bundesvorstands hinter den Kurs der Parteispitze und der grünen Kabinettsmitglieder.

15.21 Uhr: Tanklager brennt in grenznaher russischer Stadt Belgorod

In der Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben ein Treibstofflager in Brand geraten. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow machte dafür Beschuss durch die Ukraine verantwortlich. "Ein Geschoss hat das Tanklager im Kreis Belgorod getroffen", schrieb er im sozialen Netzwerk Telegram.

Durch die Großstadt läuft der Nachschub für die russischen Truppen, die den Donbass erobern sollen. Auch die ukrainische Stadt Charkiw wird häufig aus der Region Belgorod beschossen. Deshalb gab es in den vergangenen Monaten mehrere Explosionen in Munitions- oder Tanklagern, die mehr oder weniger klar durch ukrainische Angriffe verursacht wurden. Zuletzt richtete am Donnerstag ein Raketenteil Schäden an einem Wohnhaus in Belgorod an. Dabei könnte es sich aber auch um Reste einer russischen Flugabwehrrakete gehandelt habe

14.01 Uhr: Erste russische Soldaten für gemeinsamen Truppenverbund in Belarus eingetroffen

In Belarus sind die ersten russischen Soldaten für eine gemeinsame Militäreinheit beider Länder eingetroffen. "Die ersten Konvois russischer Soldaten des regionalen Truppenverbunds sind in Belarus angekommen", erklärte das Verteidigungsministerium in Minsk. Der Auftrag der Soldaten bestehe "ausschließlich darin, den Schutz und die Verteidigung der Grenze zu stärken", hieß es weiter. Vom Ministerium veröffentlichte Bilder zeigten russische Soldaten, die von belarussischen Frauen in Tracht mit Brot und Salz begrüßt wurden.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte die Aufstellung eines gemeinsamen belarussisch-russischen Verbundes am Montag bekannt gegeben. Die Aussage hatte Befürchtungen ausgelöst, belarussische Soldaten könnten gemeinsam mit der russischen Armee im Osten der Ukraine eingesetzt werden.

13.05 Uhr: Grünen-Co-Chef - Ukraine so schnell wie möglich mit Waffen beliefern

Grünen-Co-Parteichef Omid Nouripour wirbt für schnellere Waffenlieferungen an die Ukraine. Nötig seien humanitäre Hilfe und Unterstützung für Geflüchtete, sagte Nouripour auf dem Bundesparteitag in Bonn. "Aber es braucht auch militärischen Beistand." Das gelte auch für Waffen, "egal ob das Zeug aus der Bundeswehr kommt oder aus der Industrie". Er fügte hinzu: "Das ist das Gebot der Stunde, dass wir so schnell wie möglich helfen."

12.38 Uhr: Weidel sieht in möglichen Gebietsverlusten der Ukraine kein Problem

AfD-Chefin Alice Weidel hätte mit Gebietsverlusten der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg kein Problem. "Was es letztendlich für die Ukraine bedeutet und für Russland für die Gebietsteilung, das ist überhaupt gar nicht unser Thema", sagte Weidel im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. "Wir müssen auf unser Land schauen", forderte sie stattdessen.

Die AfD-Vorsitzende beklagte einen "Wirtschaftskrieg gegen Deutschland", der aktuell geführt werde. "Deutschland werde am Ende der große Verlierer sein, "weil wir auch nicht kompetente Regierungsvertreter haben, die in irgendeiner Form das Problem verstehen", sagte Weidel. Als Ausweg forderte sie direkte Friedensverhandlungen mit der russischen Führung sowie die Inbetriebnahme der Gas-Pipeline Nordstream 2.

12.20 Uhr: Russland schickt erste Soldaten für gemeinsame Truppe nach Belarus

Russland hat die ersten Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk bestätigte am Samstag die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Angaben zu den aktuellen Zahlen der Truppenverlegung oder zur künftigen Stärke der Gemeinschaftstruppe wurden nicht gemacht.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.

Russland hat Belarus als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine genutzt und startet von dort auch Luftangriffe auf ukrainische Ziele. Ein eigenes Eingreifen von Belarus in den Krieg wird von Militärbeobachtern bislang für wenig wahrscheinlich gehalten. Dieser unpopuläre Schritt könnte auch Lukaschenkos Machtposition im Land erschüttern. Andererseits bindet ein russisch-belorussischer Aufmarsch an der Grenze ukrainische Kräfte, die dann im Osten und Süden des angegriffenen Landes fehlen.

In der belarussischen Opposition gegen Lukaschenko kursiert die Zahl von angeblich 120.000 russischen Soldaten, die in den kommenden Monaten in Belarus stationiert werden sollen. Außerdem solle die belarussische Armee durch Mobilisierungsmaßnahmen von etwa 45.000 auf 100.000 Mann aufgestockt werden. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es nicht.

11.05 Uhr: Nach acht Jahren als Botschafter: Melnyk nach Kiew aufgebrochen

Nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Deutschland ist Andrij Melnyk am Samstag Richtung Kiew aufgebrochen, wo er einen neuen Posten im Außenministerium übernehmen soll. Er sei gegen 10.00 Uhr mit dem Auto von seiner Residenz abgereist, teilte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Montag wird sein Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin erwartet. Der Wechsel an der Spitze der Botschaft wird formell aber erst mit der Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt.

Der 47-jährige Melnyk war im Januar 2015 Botschafter in Deutschland geworden und hat sich hier mit einer für einen Diplomaten ungewöhnlich harten Gangart gegen die deutsche Staatsführung einen Namen gemacht. In den ersten Kriegsmonaten wurde Melnyk zu einem der häufigsten Gäste in deutschen Talkshows. Kaum ein Tag verging, an dem er nicht Kampfpanzer und Luftabwehrgeschütze forderte und der Regierung Zögern und Zaudern vorwarf.

10.46 Uhr: Briten: Russische Reservisten müssen Körperschutz wohl selbst kaufen

Von Russland mobilisierte Reservisten werden nach britischen Angaben mit mangelhafter Ausrüstung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Kontingente russischer Reservisten seien in den vergangenen beiden Wochen in die Ukraine entsandt worden, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Das durchschnittliche Niveau ihrer persönlichen Ausrüstung ist mit ziemlicher Sicherheit niedriger als die ohnehin schlechte Versorgung von zuvor eingesetzten Truppen."

Viele Reservisten müssten ihren eigenen Körperschutz wahrscheinlich selbst kaufen, vor allem eine moderne Schutzweste vom Typ 6B45, die eigentlich im Rahmen des russischen Ausrüstungsprogramms Ratnik generell an Kampftruppen ausgegeben werden sollte. Deren Preis habe sich im russischen Online-Handel seit April mehr als verdreifacht.

10.25 Uhr: Kiew berichtet von Raketentreffer auf Energieanlagen

Durch einen russischen Raketentreffer ist eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew schwer beschädigt worden. Das teilte der Energieversorger Ukrenerho am Samstag mit. Der genaue Ort wurde nicht genannt. Spezialisten arbeiteten daran, für Kiew und die Zentralukraine wieder eine zuverlässige Stromversorgung herzustellen, hieß es. Die Bürger wurden aber aufgefordert, vor allem in den Abendstunden wenig Strom zu verbrauchen, um das Netz nicht zu überlasten.

Wegen der Angriffe aus der Luft war in der gesamten Ukraine morgens zeitweise Luftalarm ausgelöst worden. Auch in der frontnahen Stadt Saporischschja wurden nach Behördenangaben Industrie- und Energieanlagen getroffen. Die Druckwelle einer Explosion habe zudem 16 Wohngebäude beschädigt. Verletzte gebe es aber nicht.

Russland hat seit Beginn dieser Woche den Beschuss des ukrainischen Hinterlandes verstärkt und zielt vor allem auf die Zerstörung der Energie- und Wasserversorgung. Russische Quellen berichteten am Samstag von ukrainischem Beschuss auf die Stadt Donezk und auf Nowa Kachowka am Unterlauf des Flusses Dnipro. In Donezk sei eine Frau getötet worden. Unabhängige Bestätigungen für diese Angaben gab es nicht.

08.05 Uhr: Iran dementiert Waffenlieferungen an Russland

Der Iran hat die Europäische Union wegen ihrer Haltung zu den anhaltenden Protesten im Land kritisiert und Berichte über Waffenlieferungen an Russland dementiert. Außenminister Hussein Amirabdollahian bestritt in einem Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell laut Webseite des Außenministeriums Waffenlieferungen an Russland und damit eine aktive Teilnahme an dem militärischen Konflikt in der Ukraine. "Wir haben zwar eine militärische Zusammenarbeit mit Russland, aber keine Waffenlieferungen", sagte Amirabdollahian in dem Telefonat nach iranischen Angaben.

Iran wolle ein Ende des Krieges und der menschlichen Leiden. Berichte über die Lieferung und auch Einsatz von iranischen Drohnen in dem Ukraine-Konflikt hat Teheran bislang stets dementiert, obwohl die von russischer Seite bestätigt wurden. Der Iran befürwortet zwar ein Kriegsende, aber hat die russische Invasion in der Ukraine niemals kritisiert.

07.43 Uhr: Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Regionen

Mehrere Regionen der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Samstag von russischen Truppen beschossen worden. In der frontnahen Großstadt Saporischschja im Süden wurden demnach Objekte der Infrastruktur getroffen. Es gebe Brände. Gouverneur Oleh Staruch rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben.

Über dem benachbarten Gebiet Dnjepropetrowsk gelang es nach Angaben der örtlichen Behörden, fünf feindliche Drohnen iranischer Bauart abzufangen. Dort schlugen aber im Kreis Nikopol mehr als 50 Geschosse von Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie ein. Zwei Menschen seien verletzt worden. Morgens kurz nach 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MESZ) wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst, weil weitere Angriffe befürchtet wurden.

07.12 Uhr: Kardinal Marx kritisiert russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. wandelt nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx auf Abwegen. Kyrill vertrete das Konzept des "Heiligen Krieges" - "das hatten wir eigentlich hinter uns", sagte Marx der "Welt am Sonntag". Die Kreuzzüge im Mittelalter seien "mit solchen Sprüchen" geführt worden.

Im Angesicht der Krise des Religiösen gebe es zwei Irrwege, führte der Kardinal aus. "Der eine ist die Sentimentalisierung der Religion, Religion als reine 'Erbauung', der andere ist die Politisierung. Ich hatte eigentlich gedacht, zumindest der zweite Weg habe sich irgendwann in der Geschichte erledigt. Aber er feiert gerade fröhlichste Auferstehung."

Religion, auch die christliche, könne zu einem "Schwungrad der Macht" werden. "Das ist die Versuchung des Großinquisitors in den 'Brüdern Karamasow'. Ihr nachzugeben, führt zur 'Perversion' des Christentums", so Marx. "Aber Kyrill ist nicht der Sprecher des gesamten Christentums."

06.15 Uhr: Bundeswehr übt Schutz von Häfen und Flughäfen in Estland

Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine üben spezialisierte Bundeswehreinheiten noch bis Ende Oktober in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur an der Nato-Ostflanke. Rund 170 Soldaten von Luftwaffe und Marine trainieren in dem an Russland grenzenden baltischen Land dazu überhaupt erstmals zusammen, wie Oberstleutnant André Knappe vom Objektschutzregiment der Luftwaffe in Schortens der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch der Übung in Tallinn sagte. Mit dabei sind bei der Übung auch rund 80 Soldaten von estnischen Verbänden.

Das knapp einmonatige Manöver "Baltic Tiger 2022", bei der unter anderem der Schutz für Häfen und Flughäfen geübt wird, wurde vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa angesetzt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die Nato einen verstärkten Schutz der Bündnispartner an der Ostflanke sicherstellen. "Wir zeigen damit, dass wir gewillt und bereit sind zur Bündnisverteidigung, wenn es nötig ist", betonte Knappe. 

04.03 Uhr: Saudi-Arabien sagt der Ukraine 400 Millionen Dollar als humanitäre Hilfe zu

Nach zunehmender Kritik der USA an Saudi-Arabiens Verhalten angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat die Führung in Riad Kiew humanitäre Hilfe in Höhe von 400 Millionen Dollar (411 Millionen Euro) zugesagt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur SPA am Samstag berichtete, machte der saudiarabische Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman die Hilfszusage in einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj.

Der Kronprinz betonte laut SPA in dem Telefongespräch die Haltung seines Landes, "alles zu unterstützen, das zu einer Deeskalation beiträgt". Riad sei weiterhin bereit, zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln. Vergangenen Monat hatte Saudi-Arabien überraschend zu einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beigetragen.

Saudi-Arabien widersetzte sich allerdings der Forderung der USA, auf eine Drosselung der Ölförderung zu verzichten, um die aus dem Ukraine-Krieg resultierende Energiekrise abzumildern. Zusammen mit Russland und anderen Staaten beschloss die von Saudi-Arabien angeführte Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) Anfang September erstmals seit einem Jahr eine Drosselung ihrer Fördermenge, die im November umgesetzt werden soll.

Der Schritt wurde weithin als diplomatischer Schlag ins Gesicht gegen die USA gewertet, die sich explizit dagegen ausgesprochen hatten. US-Präsident Joe Biden kündigte "Konsequenzen" und eine Neubewertung der Beziehungen zu Saudi-Arabien an. Saudi-Arabien versicherte daraufhin, die Entscheidung sei "rein aus wirtschaftlichen Erwägungen" getroffen worden. Es handle sich keinesfalls um eine "Parteinahme des Königreichs in internationalen Konflikten".

02.47 Uhr: Ukraine bekommt weitere Militärhilfe aus den USA

Die USA gewähren der Ukraine weitere Militärhilfe, mit der das Land unter anderem Artilleriegeschosse, Panzerabwehr-Waffen und Fahrzeuge bekommen wird. Das Hilfspaket habe einen Wert von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro), wie die US-Regierung in der Nacht zum Samstag mitteilte. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar hätten die USA damit rund 17,6 Milliarden Dollar als Sicherheitsunterstützung für die Ukraine zugesagt.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums soll nun unter anderem zusätzliche Munition für die Himars-Mehrfachraketenwerfer geliefert werden. Zudem gehe es um 23 000 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, 5000 Panzerabwehr-Waffen, über 200 der unter dem Namen "Humvee" bekannten Geländewagen, sowie Handfeuerwaffen und zwei Millionen Einheiten Munition dafür. Teil der Lieferungen sind auch Raketen, die auf Radaranlagen oder Funksender zusteuern können, sowie 500 Präzisions-Artilleriegeschosse.

23.38 Uhr: Faeser - Schutz der kritischen Infrastrukturen hat höchste Priorität

Nach dem Anschlag auf die Pipeline Nord Stream und die Sabotage gegen die Bahn will die Bundesregierung den Schutz der kritischen Infrastruktur weiter verschärfen. "Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert auch in der inneren Sicherheit eine Zeitenwende. Dafür wappnen wir uns", sagt Innenministerin Nancy Faeser (SPD) der "Süddeutschen Zeitung". "Der Schutz unserer kritischen Infrastrukturen hat höchste Priorität."

Die Sicherheitsbehörden träfen "zusätzliche Schutzmaßnahmen, wo dies erforderlich ist. "So haben wir etwa den Schutz maritimer Infrastrukturen durch eine deutlich erhöhte Präsenz der Bundespolizei auf See erhöht. Wir müssen Risiken und Bedrohungslagen früh erkennen, Gefahren stärker vorbeugen - und die Krisenresilienz insgesamt erhöhen", kündigt die Ministerin an. "Ich werde dem Kabinett noch in diesem Jahr Eckpunkte für ein KRITIS-Dachgesetz vorlegen", sagt Faeser.

23.35 Uhr: Selenskyj meldet Fortschritte bei Reparatur an Energieanlagen

Nach dem massiven russischen Raketenbeschuss auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine macht das Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Fortschritte bei den Reparaturen. 15 Objekte seien bereits wieder instandgesetzt worden, sagte Selenskyj, ohne Einzelheiten zu nennen. "Alle anderen werden wir auch erneuern", versprach er in seiner Videoansprache in Kiew. "In den meisten Regionen sind die technischen Möglichkeiten der Stromversorgung wieder hergestellt worden." In anderen seien noch zeitweise Abschaltungen zur Stabilisierung des Gesamtnetzes nötig.

Die russische Armee hatte am vergangenen Montag Dutzende Raketen auf Anlagen der ukrainischen Energie- und Wasserversorgung abgefeuert und auch in das Zentrum von Großstädten geschossen. Kremlchef Wladimir Putin sagte am Freitag, von 29 ins Visier genommenen Objekten seien sieben "nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war". Das werde man nachholen, drohte er an. Selenskyj rief seine Landsleute zum Stromsparen in Spitzenzeiten des Verbrauchs auf. Dies sei zur Stabilisierung des Netzes nötig. "Auch das ist ein Beitrag zur Verteidigung unseres Landes", sagte er.

Der Freitag wurde in der Ukraine als Tag der Verteidiger und Verteidigerinnen des Landes begangen. Selenskyj besuchte verwundete Soldaten im Krankenhaus. Außerdem zeichnete er Militärangehörige mit Orden aus. In seiner Videoansprache dankte er allen Verteidigern. Er erinnerte auch an alle Menschen in den russisch besetzten Gebieten, die den Tag "still, schweigend, nur in ihrem Herzen" begangen hätten.

"Die Ukraine erinnert sich an Euch."

21.31 Uhr: IWF-Mitglieder rufen Russland zur Beendigung des Krieges auf

Die Mitgliedsstaaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rufen fast einstimmig Russland auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Der Konflikt sei der größte der Gründe für die Inflation und ein sich abschwächendes globales Wirtschaftswachstum, teilte der Vorsitzende des IWF-Lenkungsausschusses mit. Die spanische Wirtswchaftsministerin Nadia Calvino erklärte, Russland habe erneut eine gemeinsame Stellungnahme des Ausschusses verhindert.

20.51 Uhr: Ukraine - Viele russische Waffen und Ausrüstung zerstört

Der ukrainische Generalstab teilte auf Facebook mit, dass man große Mengen russischer Waffen und Ausrüstung in Antratsyt südlich von Luhansk zerstört habe. Die Ukraine hofft, in diesem Gebiet größere Städte zurückzuerobern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, erklärte angesichts ukrainischer Geländegwinne in den vergangenen Wochen: "Die strategische Initiative liegt in unseren Händen. Das Wichtigtse ist nun, nicht anzuhalten."

20.27 Uhr: Deutsche Flugabwehr Iris-T bereits im Einsatz

Die Ukraine setzt das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem Iris-T bereits im Süden des Landes ein. Das sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Jurij Ihnat im Fernsehen. Den genauen Ort nannte er nicht, sprach nur allgemein von "südlicher Richtung". Die Ukraine sei weltweit das erste Land, das dieses hochmoderne Flugabwehrsystem einsetze.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte am Mittwoch bestätigt, dass das erste System Iris-T in dem von Russland angegriffenen Land angekommen sei. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Waffensysteme zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.

Jede Einheit besteht aus Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierten Raketenwerfern. Iris-T SLM kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Entfernung feuern. Damit kann eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover geschützt werden.

19.10 Uhr: Russland - Ukrainische Streitkräfte beschießen Belgorod

Ukrainische Streitkräfte haben nach russischen Angaben die russische Region Belgorod beschossen. Das Gebiet grenzt an die nordostukrainische Region Charkiw, in der das ukrainische Militär vor allem im September bei einer Gegenoffensive große Flächen von den russischen Besatzern zurückerobert hatte.

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sowie andere russische Vertreter sagten, durch den Beschuss sei ein Munitionslager zerstört worden, ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden und der Strom in einigen Dörfern ausgefallen. Verletzte oder Tote wurden zunächst nicht gemeldet.

19.02 Uhr: Ungarn befragt Bürger zu Russland-Sanktionen

Die ungarische Regierung hat eine "nationale Konsultation" zu den EU-Sanktionen gegen Russland gestartet. "Wir glauben, dass die Sanktionen uns zerstören", heißt es auf der Seite der Regierung im Onlinedienst Facebook. In Brüssel hatte sich Budapest der Verabschiedung der wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen nicht entgegengestellt.

Die Umfrage umfasst sieben Fragen und wird an acht Millionen Haushalte verschickt. Darin werden die Teilnehmer unter anderem gefragt: "Befürworten Sie Sanktionen, die die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben", wodurch das "Risiko von Hungersnöten in Entwicklungsländern" und der "Migrationsdruck" an den Grenzen Europas erhöht würden? In einer weiteren Frage sollen die Bürger ihre Meinung zu Maßnahmen gegen den russischen Energiesektor äußern, die von den "führenden Politikern in Brüssel" verhängt worden seien.

17.14 Uhr: Mongolei pocht auf baldiges Ende des Krieges

Der mongolische Ministerpräsident hat zum baldigen Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen. "Dieser Krieg darf nicht zu lange weiter gehen", sagte Luwsannamsrain Ojuun Erdene nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Er warnte zudem vor einem atomaren Krieg, den alle Seiten verhindern müssten.

Die Mongolei, die zwischen Russland und China liegt, hat sich bei der Abstimmung über die territoriale Integrität der Ukraine in der UN-Vollversammlung enthalten. Der Ministerpräsident betonte die demokratische Entwicklung, aber auch die Energie- und Rohstoffabhängigkeit seines Landes von Russland und China.

16.51 Uhr: Putin rechnet nicht mehr mit Gaslieferungen durch Nord Stream 2

Deutschland wird nach Einschätzung des russischen Präsidenen Wladimir Putin wohl kein Gas mehr über die noch intakte Röhre der Pipeline Nord Stream 2 akzeptieren. "Eine Entscheidung wurde bislang nicht getroffen und es ist unwahrscheinlich, dass eine gefällt wird. Aber das ist nicht unsere Angelegenheit, es ist die Angelegenheit unserer Partner", sagt Putin. Putin hatte am Mittwoch gesagt, dass russisches Gas weiterhin über den intakten Nord-Stream-2-Strang nach Europa geliefert werden könnte. Ein deutscher Regierungssprecher schloss dies aber aus.

15.48 Uhr: Putin: Verfehlte Angriffsziele in Ukraine werden "nachgeholt"

Nach den verheerenden Angriffen auf weite Teile der Ukraine zum Wochenbeginn hat Russlands Präsident Wladimir Putin weiteren Beschuss in Aussicht gestellt. Von insgesamt 29 ins Visier genommenen Objekten seien sieben "nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war", sagte Putin am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana in Zentralasien. "Aber sie werden sie nachholen, die Objekte." Um welche Ziele es sich dabei konkret handele, sagte der Kremlchef nicht.

15.23 Uhr: Wegen Krim-Brücke: Putin droht mit Aus für Getreideabkommen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der Explosion auf der Krim-Brücke mit einem Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine gedroht. Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei, sagte Putin am Freitag auf einer Pressekonferenz beim Gipfel in Astana. "Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schließen wir sie." Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür räumte er ein.

15.00 Uhr: Litauen sendet erste gewartete deutsche Haubitzen in Ukraine zurück

Litauen hat die ersten deutschen Panzerhaubitzen 2000 nach ihrer Instandsetzung in dem baltischen EU- und Nato-Land wieder in die von Russland angegriffene Ukraine zurückgeschickt. "Viel Glück!", schrieb Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas am Freitag auf Twitter über das Bild eines Militärlastwagens, der eine Panzerhaubitze 2000 geladen hat und die litauische Grenze zu Polen überquert. Der Agentur BNS bestätigte er später, dass die wieder instandgesetzten Waffensysteme die Ukraine erreicht haben. "Wir werden diese Arbeit fortsetzen", sagte Anusauskas.

14.54 Uhr: Putin - Teilmobilmachung steht vor Abschluss

Die laufende Teilmobilmachung von Reservisten in Russland soll nach Aussagen von Kremlchef Wladimir Putin in den kommenden zwei Wochen abgeschlossen sein. Es seien bislang 222.000 Rekruten von insgesamt 300.000 einberufen worden, sagte Putin am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana in Zentralasien. Davon seien bereits 16 000 Männer im Kampfeinsatz. Für eine weitere Mobilmachung gebe es keine Pläne, sagt Putin bei einer Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana.

14.39 Uhr: EU-Staaten billigen Finanzierung von weiteren Waffen für die Ukraine

Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel billigte am Freitag einstimmig einen entsprechenden Plan, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Er soll am Montag bei einem Außenministertreffen formell bestätigt werden. Bislang wurden fünf mal je 500 Millionen Euro bewilligt, insgesamt also 2,5 Milliarden Euro. Den ersten Beschluss gab es Ende Februar, vier weitere folgten im März, April, Mai und im Juli. «Die Ukraine braucht mehr Waffen, wir werden sie liefern», sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zuletzt.

14.30 Uhr: Erdogan: Russischer Vorschlag zu Türkei als Gasdrehkreuz wird geprüft

Die Türkei prüft einen russischen Vorschlag, das Land zu einem Gasknotenpunkt für Europa zu machen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, die Türkei und Russland hätten ihre jeweiligen Energiebehörden angewiesen, unverzüglich mit technischen Studien zu beginnen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach dem Lieferstopp durch die mittlerweile durch Explosionen schwer beschädigte Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland die Idee ins Spiel gebracht, mehr Gas durch die TurkStream-Gaspipeline zu exportieren, die von Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei verläuft.

14.20 Uhr: Melnyk will auch als Ex-Botschafter nicht "die Klappe halten"

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk will sich auch nach seiner Rückkehr nach Kiew mit Wortmeldungen in die deutsche Politik einmischen. Zwar wolle er seinem Nachfolger nicht in die Quere kommen und auch kein Ersatzbotschafter sein, sagte Melnyk vor seiner für Samstag geplanten Abreise der Deutschen Presse-Agentur. "Aber ich kann nicht versprechen, dass ich die Klappe halten werde." Es könne schon sein, dass er "den einen oder anderen - auch scharfen - Kommentar abgebe, wenn ich sehe, dass etwas schiefläuft in Deutschland, wenn es um die Unterstützung meiner Heimat geht".

13.55 Uhr: Vernichtung von Russlands Armee? Warnung von Borrell erregt Aufsehen

Würde die EU im Fall eines russischen Atomwaffen-Einsatzes gegen die Ukraine direkt in den Krieg eingreifen? Der Auswärtige Dienst der EU will eine aufsehenerregende Warnung an Russlands Präsidenten Wladimir Putin nicht konkretisieren. Eine Sprecherin wiederholte am Freitag lediglich allgemeine Äußerungen, nachdem der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zuvor mit einer Vernichtung der russischen Armee gedroht hatte. Es stehe außer Frage, dass Europa und seine Verbündeten auf den Einsatz von Atomwaffen reagieren müssten, sagte sie. Ein Atomangriff hätte "schwerwiegende Folgen". Borrell hatte am Donnerstag in einer Rede zu russischen Drohungen mit einem Atomwaffeneinsatz gesagt: "Auf jeden nuklearen Angriff auf die Ukraine wird es eine Antwort geben - keine nukleare Antwort, aber eine so kraftvolle militärische Antwort, dass die russische Armee vernichtet wird." Russlands Präsident Putin sage, er bluffe nicht. Die USA, die Nato und die EU blufften aber auch nicht.

13.39 Uhr: UN-Beauftragte: Vergewaltigungen im Ukraine-Krieg "eindeutig Militärstrategie"

Vergewaltigungen durch russische Soldaten stellen nach Einschätzung der UN-Sonderbeauftragten für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, eine "eindeutige Militärstrategie" Russlands im Ukraine-Krieg dar. Sexuelle Gewalt sei "eine bewusste Taktik, um die Opfer zu entmenschlichen", sagte Patten in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. "Alle Hinweise" dafür lägen vor, dass sexuelle Gewalt im Ukraine-Krieg als Waffe eingesetzt werde. Laut Patten untersuchten UN-Experten mehr als einhundert Fälle von Vergewaltigung und sexueller Gewalt seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Die Untersuchungen bestätigten klar "Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von den russischen Streitkräften begangen wurden". Die Opfer seien dabei zwischen vier und 82 Jahre alt gewesen. Die meisten Opfer seien Frauen und Mädchen, aber auch Männer und Jungen würden sexuell misshandelt.

13.38 Uhr: Regionalrat - Russischer Aufruf zur Flucht aus Cherson ist Abschiebung

Der Aufruf der russischen Besatzungsverwaltung in der Region Cherson zur Flucht vor den Kämpfen nach Russland kommt nach Einschätzung eines Vertreters der ukrainischen Regionalrates einer Abschiebung gleich. Man solle nicht wie Russland von Evakuierung sprechen, es sei denn, es betreffe Kollaborateure mit Russland, sagt Serhij Chlan. Der von Russland installierte Verwaltungsleiter Wladimir Saldo hat die Bevölkerung zur Flucht nach Russland aufgerufen. "Diese von Saldo angekündigte 'Evakuierung' ist eine Evakuierung für Kollaborateure und Verräter in der Region ... Sie wollen diese Kollaborateure nach Russland bringen", sagt Khlan. "Die Besatzer verstehen, dass sie sich nicht lange halten können." Dies betreffe vor allem das rechte Ufer des Dnjepr und die Stadt Cherson.

13.27 Uhr: Russe an norwegischer Grenze mit Drohnen und Digitalfotos festgenommen

An der norwegischen Grenze ist ein Russe festgenommen worden, der zwei Drohnen und Speichermedien mit etlichen in Norwegen aufgenommenen Fotos und Videos dabei hatte. Wie die norwegische Justiz am Freitag mitteilte, wurde der 50-Jährige am Mittwoch am Grenzübergang Storskog im äußersten Nordosten des Landes festgenommen, als er nach Russland zurückkehren wollte. Am Freitag ordnete ein Haftrichter an, ihn für zwei Wochen in Untersuchungshaft zu nehmen. "Es gibt Grund zu der Annahme, dass der Beschuldigte versuchen wird, sich dem Gerichtsverfahren zu entziehen, wenn er nicht in Untersuchungshaft genommen wird", erklärte der Richter. Der Mann, der sich seit August in Norwegen aufhielt, hatte demnach russische und israelische Ausweispapiere dabei. Laut Gerichtsdokumenten räumte er ein, die Drohnen "im ganzen Land" betrieben zu haben. Die Fotos und Videos, von denen einige verschlüsselt waren, haben demnach ein Speichervolumen von vier Terabyte.

12.28 Uhr: Rotes Kreuz wartet auf Zusage für Gefangenenbesuche in der Ukraine

Das Rote Kreuz bemüht sich nach eigenen Angaben seit Monaten vergeblich, mehr Kriegsgefangene in der Ukraine zu besuchen. Nach Kritik aus der Ukraine, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kümmere sich nicht genug um ukrainische Soldaten in russischer Gefangenschaft, sagte IKRK-Sprecher Ewan Watson am Freitag in Genf: "Wir teilen die Frustration." Mitarbeiter könnten Gefangene aber nur besuchen, wenn die Kriegsparteien zustimmten. Dazu seien sie nach internationalem Recht verpflichtet. Die Sicherheit der IKRK-Mitarbeiter müsse garantiert werden. Der Chef des Kiewer Präsidialamtes, Andrij Jermak, rief das IKRK in einer Videoschalte auf, das russische Gefangenenlager Oleniwka bei Donezk in den nächsten drei Tagen zu besuchen. "Wir können nicht noch mehr Zeit vergeuden. Menschenleben stehen auf dem Spiel", sagte er. In Oleniwka waren im Juli mehr als 50 ukrainische Gefangene bei einer Explosion getötet worden. Die Ukraine geht davon aus, dass in dem Gebäude absichtlich eine Bombe gezündet wurde

12.26 Uhr: Irland überdenkt wegen Ukraine-Kriegs militärische Neutralität

er russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in Irland ein Umdenken über die traditionelle militärische Neutralität angestoßen. Zwar sei die Bevölkerung weiterhin nicht bereit für einen Nato-Beitritt, sagte der irische Europaminister Thomas Byrne der Nachrichtenagentur AFP am Rande eines Frankreichbesuchs. Gleichzeitig sehe die Bevölkerung derzeit angesichts der Lage in der Ukraine, "dass Verteidigung etwas anderes ist Angriff". Irland sei besorgt über mögliche Sabotageangriffe auf Kommunikationskabel für den transatlantischen Internetverkehr, sagte Byrne. Dies könne gravierende Auswirkungen auch auf die europäischen Netze haben. "Wir haben gesehen, was bei Nord Stream passiert ist", sagte Byrne mit Blick auf die Explosionen an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2. "Wir müssen unsere Kabel verteidigen, wir müssen uns selbst verteidigen."

11.51 Uhr: WHO Europa in Sorge um ukrainische Bevölkerung

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO sorgt sich wegen jüngster russischer Angriffe und des nahenden Winters um die Gesundheitsversorgung der Menschen in der Ukraine. Die Angriffe auf Kiew, Dnipro und andere Städte im ganzen Land hätten die weltweite Aufmerksamkeit erneut auf den Überlebenskampf der ukrainischen Zivilbevölkerung und des dortigen Gesundheitssystems an sich gerichtet, sagte der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Freitag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. "Die Eskalation der humanitären Notlage erfordert eine Eskalation der humanitären Hilfe." Unmittelbare Priorität habe, umgehend auf die Schäden zu reagieren, die das Gesundheitswesen erlitten habe, sagte Kluge. Zweitens müssten die dringenden gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen in Gebieten gedeckt werden, die nun zurück unter ukrainischer Kontrolle seien. Drittens müsse man sich auf die umfassenden Herausforderungen vorbereiten, die der Winter bringen werde.

11.43 Uhr: Ermittlungen gegen Frau in Bayern wegen Verherrlichung russischen Angriffskriegs

Weil eine 30-Jährige im bayrischen Landshut den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verherrlicht haben soll, haben Ermittler des Staatsschutzes am Freitag deren Wohnung durchsucht. Die Russin soll seit Mai 2022 den Krieg vor allem über soziale Netzwerke befürwortet haben, wie die Staatsanwaltschaft Landshut und das Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing mitteilten. Den Angaben zufolge hält sich die Frau unerlaubt in Deutschland auf, kann aber derzeit nicht nach Russland abgeschoben werden. Neben den kriegsverherrlichenden Äußerungen soll sie im Internet zudem eine andere Nutzerin beleidigt haben. Die Ermittler beschlagnahmten bei der Durchsuchung drei Smartphones und ein Notebook als Beweismittel. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Beleidigung und der Billigung von Straftaten.

11.34 Uhr: Experten: Weiterhin große Probleme bei russischer Teilmobilmachung

Bei der Teilmobilmachung im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpft das russische Militär nach Ansicht unabhängiger Experten weiterhin mit großen Problemen. Das Verteidigungsministerium habe "keine angemessenen Bedingungen geschaffen, um den Einsatz eingezogener Männer an der Front einzugliedern und zu verfolgen", schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Donnerstagabend (Ortszeit). Russische Militärreporter berichteten demnach, dass die Behörden mobilisierte Soldaten an verschiedene Einheiten entsendeten, ohne deren Einsatzorte ordnungsgemäß zu dokumentieren. Daher hätten sich Familien bei der Militärführung beschwert. Zudem würden Männer mit militärischer Erfahrung in Einheiten eingesetzt, die nicht ihren Fähigkeiten entsprächen. Nach Ansicht eines Reporters könnte dies dazu führen, dass Mütter und Ehefrauen Menschenrechtsgruppen gründeten, die "Russland von innen heraus zerreißen werden".

11.20 Uhr: Erdogan will bei Verteilung von russischem Gas Tempo machen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will beim Aufbau eines Knotenpunktes zur Verteilung von russischen Gas-Lieferungen Tempo machen. Beide Länder würden mit den Arbeiten zur Umsetzung des Vorschlags von Russlands Präsident Wladimir Putin umgehend beginnen, wird Erdogan von türkischen Medien zitiert. Putin hat vorgeschlagen, das eigentlich für die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 vorgesehene russische Gas über die Schwarzmeer-Region in die Türkei zu leiten und dann weiter in die Europäische Union.

10.25 Uhr: Reparatur der Krim-Brücke soll bis Juli 2023 beendet sein

Die Reparaturen an der durch eine Explosion am Samstag vergangener Woche beschädigten Krim-Brücke sollen im Juli kommenden Jahres abgeschlossen sein. Das geht aus einem Dokument hervor, das die russische Regierung auf ihrer Website veröffentlicht. Für die Explosion und die massive Beschädigung der Brücke macht die russische Führung die Ukraine verantwortlich. Die Brücke über die Meerenge von Kertsch - zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer - bindet die 2014 von Russland Halbinsel Krim an das russische Kernland an. Sie wurde 2018 von Wladimir Putin eröffnet und ist ein Prestigeprojekt des russischen Präsidenten.

10.10 Uhr: EU-Staaten billigen Plan zur Ausbildung ukrainischer Soldaten

Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte verständigt. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten billigte am Freitag in Brüssel einstimmig Pläne, die Trainingsprogramme für rund 15.000 Soldaten vorsehen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

10.05 Uhr: Belarus ruft "Antiterror-Einsatz" aus

Angesichts des Ukraine-Kriegs hat die mit Russland verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus offiziellen Angaben nach ihre Streitkräfte im Rahmen eines "Antiterror-Einsatzes" in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. "Es gab tatsächlich Informationen, dass vonseiten bestimmter Nachbarländer Provokationen geplant sind, bis hin zur Besetzung einzelner Gebiete des Territoriums von Belarus", begründete der belarussische Innenminister Wladimir Makej am Freitag im Interview mit der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" in Astana die Verhängung des Antiterror-Einsatzes. In dem Zusammenhang würden unter anderem die Kontrollen an der Grenze verschärft.

09.55 Uhr: Moskau bietet Einwohnern von Cherson Unterkünfte in Russland an

Die russische Regierung hat Einwohnern der besetzter ukrainischer Gebiete in der Region Cherson Unterkünfte in Russland angeboten. Wer sich nach Russland evakuieren lassen wolle, könne dort kostenfrei unterkommen, sagte Vizeministerpräsident Marat Chusnullin. Zuvor hatte der von Russland eingesetzte Statthalter in Cherson am Donnerstag in einem Video geklagt, Cherson, Nowa Kachowka und andere Städte würden täglich mit Raketen beschossen, wobei auch Hotels Wohnhäuser und Marktplätze getroffen worden seien. Es sei deshalb entschieden worden, Einwohner von dort in die russischen Regionen Rostow, Krasnodar und Stawropol sowie auf die von Russland annektierte Krim zu evakuieren, sagte Wladimir Saldo. Die russische Regierung solle das organisieren.

09.25 Uhr: Danone will Großteil des Geschäfts in Russland abgeben

Der Lebensmittelkonzern Danone will sich aus dem Geschäft mit Milchprodukten und pflanzlichen Alternativen (EDP) in Russland zurückziehen. Der Konzern habe beschlossen, einen Käufer zu suchen. Dieser Schritt könne zu einer Abschreibung von bis zu einer Milliarde Euro führen, teilte das französische Unternehmen am Freitag in Paris mit. Das russische EDP-Geschäft, zu dem die bekannte Milchproduktmarke Prostokvashino gehört, habe zuletzt fünf Prozent zum Konzernumsatz beigesteuert. Allerdings sei es langsamer gewachsen als das Unternehmen. Es sei auch weniger profitabel gewesen. Mit dem geplanten Verkauf des EDP-Geschäfts zieht sich Danone weitestgehend aus Russland zurück.

08.55 Uhr: Forderungen nach diplomatischer Lösung werden lauter

Eine Mehrzahl der Bundesbürger befürwortet offenbar stärkere diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Laut dem aktuellen Deutschlandtrend des ARD-Morgenmagazins sprachen sich ein Viertel der Befragten (26 Prozent) dafür aus, dass Deutschland sich verstärkt um eine diplomatische Lösung des Konflikts bemühen solle. Ein weiteres gutes Drittel (34 Prozent) der Befragten antwortete mit "eher ja" - auch wenn das bedeuten könnte, dass die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen müsste.

08.45 Uhr: Pro-russische Kräfte rücken offenbar auf Bachmut vor

Pro-russische Einheiten sind nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes in den vergangenen drei Tagen auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk vorgerückt. Vermutlich seien sie bereits in Dörfer südlich der Stadt vorgedrungen, teilt das britische Verteidigungsministerium. Bachmut liegt an einer Hauptstraße, die zu den Städten Slowjansk und Kramatorsk führt.

08.10 Uhr: Raketenteile auf Bahngleisen nach Beschuss in Grenzregion

Nach dem Absturz von Raketenteilen in der Nähe der russischen Stadt Nowji Oskol in der Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der dortigen Behörden der Zugverkehr unterbrochen worden. Abwehrsysteme hätten Raketen abgefangen. Die Trümmer seien in der Nähe von Gleisen abgestürzt. "Stromleitungen sind beschädigt. Züge sind vorübergehend ausgesetzt", teilt Gladkow mit. Opfer habe es nicht gegeben. Nowji Oskol liegt rund 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt und hat etwa 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

07.40 Uhr: Ukraine gibt nähere Informationen zu rückeroberten Gebieten

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im vergangenen Monat mehr als 600 Ortschaften zurückerobert. Darunter seien auch 75 Orte in der Region Cherson im Süden des Landes, teilt das Ministerium für die Reintegration vorübergehend besetzter Gebiete mit. Etwa 500 Ortschaften seien außerdem in der nordöstlichen Region Charkiw zurückerobert worden. Dort waren die ukrainischen Truppen im September weit in die russischen Linien vorgestoßen. 43 Ortschaften seien in der Region Donezk zurückerobert worden, sieben in Luhansk.

05.15 Uhr: Beschädigte Nord-Stream-Pipelines müssen teilweise ersetzt werden

Der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexej Miller, sagt, ein großer Teil der beschädigten Nord-Stream-Pipelines müsste möglicherweise ersetzt werden. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS mit Bezug auf einen Bericht im russischen Staatsfernsehen Channel One. Ein Abschnitt der Pipelines sei nun über eine beträchtliche Strecke mit Wasser gefüllt, zitiert TASS Miller. Laut Miller werden die Reparaturen an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines mindestens ein Jahr dauern.

04.15 Uhr: Gasspeicher-Füllstand erreicht 95 Prozent

Deutschlands Gasspeicher sind zu mehr als 95 Prozent gefüllt. Eine Bundesverordnung schreibt vor, dass die Anlagen am 1. November zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein müssen. Dieser Wert ist nun insgesamt erreicht. Allerdings sieht die Regelung vor, dass jeder Speicher diese Vorgabe einhält. Dies ist nicht der Fall: Manche Anlagen liegen deutlich darüber, andere deutlich darunter.

03:30 Uhr: Auswirkungen des Rubel-Anstiegs auf Preise nehmen ab

Die Auswirkungen des Rubel-Anstiegs auf die Verbraucherpreise nehmen nach Einschätzung der russischen Zentralbank ab. Die gute Ernte in Russland und die begrenzten Möglichkeiten zur Exportausweitung hielten die Teuerung in Grenzen, schreibt die Bank in einem Bericht. Die nächste Zinssitzung der russischen Zentralbank ist für den 28. Oktober geplant. Russlands Notenbank hatte Mitte September den Schlüsselzins um 0,5 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent gekappt.

02.10 Uhr: Munitionsdepot in Russland bei ukrainischen Luftangriffen getroffen

Bei ukrainischen Luftangriffen auf ein Dorf in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach russischen Angaben ein Munitionsdepot explodiert. Nach ersten Erkenntnissen habe es keine Opfer oder Verletzten gegeben, teilte der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit. Die russischen Behörden hatten die Ukraine bereits im Laufe des Donnerstags beschuldigt, ein Wohnhaus in der Stadt Belgorod bombardiert zu haben.

01.43 Uhr Selenskyj: Russland schickt tausende Eingezogene als "Kanonenfutter" an die Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, mit seiner Teilmobilmachung eingezogene Reservisten als "Kanonenfutter" in die Ukraine zu schicken. "Die Verwendung dieser Menschen durch die russischen Generäle als Kanonenfutter erlaubt es ihnen, den Druck auf unsere Verteidiger erhöhen", sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache.

Diese Truppenaufstockunge schaffe einen "spürbaren Druck" auf die ukrainische Armee, sagte Selenskyj weiter. Der Chefkommandeur der ukrainischen Armee, Valery Saludschny, erklärte derweil, die Lage an der Front sei "kompliziert, aber unter Kontrolle". Allerdings sei die Ukraine auf weitere Hilfe angewiesen. "Die Überlegenheit der feindlichen Artillerie zeigt die Notwendigkeit, die Feuerkraft der ukrainischen Armee zu erhöhen", sagte Saludschny. "Auch die Frage der integrierten Luftabwehr ist essenziell."

Bei den erbitterten Kämpfen in der Ukraine meldeten am Donnerstag beide Seiten Erfolge. Während im Osten der Ukraine prorussische Separatisten die Eroberung zweier Dörfer nahe der Industriestadt Bachmut in der Donezk-Region vermeldeten, erbat die von Russland eingesetzte Verwaltung in der Region Cherson angesichts des ukrainischen Vormarschs Hilfe von Moskau bei der Evakuierung von Zivilisten. - ein Zeichen für das erfolgreiche Vorrücken der ukrainischen Gegenoffensive im Süden des Landes.

00.00 Uhr Bundespolizei beendet Spurensuche an Nord-Stream-Pipeline

Die Bundespolizei hat einem Medienbericht zufolge ihre Mission zur Aufklärung des Sabotage-Angriffs auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream beendet. Das Mehrzweckboot "Mittelgrund" sei bereits auf dem Rückweg in den Heimathafen, berichtet der "Spiegel".

Das Minenjagdboot "Dillingen" sollte nach einer Unterwasseruntersuchung nahe der Pipeline-Lecks Kurs auf Deutschland nehmen. Die Bundespolizei führt die Ermittlungen und hatte bei der Bundeswehr vergangene Woche um Amtshilfe mit Militärbooten gebeten. Nahe den Lecks nordöstlich der Insel Bornholm sei eine mit Kameras und weiterer Sensorik ausgestattete Unterwasserdrohne vom Typ "Sea Cat" zu Wasser gelassen worden. Die Drohne habe mehrere Bilder von der beschädigten Pipeline machen können. Diese würden nun ausgewertet.

22.55 Uhr: Belarussischer Minister schließt aktive Kriegsteilnahme aus

Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin hat eine aktive Teilnahme seines Landes an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgeschlossen. "Wir wollen nicht gegen Litauer kämpfen, oder Polen, oder Ukrainer", sagte er in einer Videobotschaft. Seine Äußerungen folgten auf eine Ankündigung des autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko, dass Belarus Tausende russische Soldaten aufnehmen werde. Lukaschenko warnte zudem Kiew vor einem Angriff auf Belarus - ungeachtet dessen, dass es keinerlei Hinweise auf derartige Pläne gab.

22.14 Uhr: Biden verspricht Ukraine Luftabwehrsysteme

US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Militärhilfe "einschließlich fortschrittlicher Luftabwehrsysteme" versprochen. Biden habe Selenskyj bei einem Telefonat zugesichert, "die Ukraine weiterhin mit allem zu versorgen, was sie für ihre Verteidigung benötigt", erklärte das Weiße Haus in Washington. Der US-Präsident habe Selenskyj außerdem sein Beileid nach den massiven russischen Luftangriffen auf Kiew und andere ukrainische Städte ausgesprochen.

Selenskyj schrieb im Kurzbotschaftenddienst Twitter von einem "produktiven Gespräch" mit Biden. "Die Luftabwehr ist derzeit die oberste Priorität unserer Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich", erklärte der ukrainische Präsident.

21.56 Uhr: Selenskyj: Die Ukraine lässt sich nicht einschüchtern

Nach den schweren russischen Raketenangriffen auf viele Großstädte der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Widerstandswillen seines Landes betont. "Die Ukraine lässt sich nicht einschüchtern, sie lässt sich nur noch mehr vereinen", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache in Kiew. Bei den Angriffen wurden nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums vom Abend landesweit 14 Menschen getötet und 97 verletzt.

"Die Besatzer können uns auf dem Schlachtfeld nicht entgegentreten und deshalb greifen sie zu diesem Terror", sagte Selenskyj. In vielen Städten seien die kommunalen Dienste dabei, die unterbrochene Strom- und Wasserversorgung zu reparieren. "Es dauert noch ein paar Stunden." Er rief die Bevölkerung auf, möglichst keine Geräte mit großem Verbrauch zu nutzen. "Je mehr Ukrainer Strom sparen, desto stabiler funktioniert das Netz."

21.54 Uhr: Russland scheitert mit Vorschlag geheimer UN-Abstimmung

Russland ist damit gescheitert, eine geheime Abstimmung zu seiner völkerrechtswidrigen Annexion von Teilen der Ukraine vor der UN-Vollversammlung zu erzwingen. Eine große Mehrheit der 193 UN-Mitglieder stimmte zu Beginn einer entsprechenden Dringlichkeitssitzung vor dem größten UN-Gremium für eine öffentliche Wahl zu einer entsprechenden Beschlussvorlage.

Zu Beginn der Dringlichkeitssitzung hat die Ukraine die Weltgemeinschaft aufgefordert, die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands zu verurteilen. "Die so genannten Referenden standen in keiner Beziehung zu dem, was wir Ausdruck des Volkswillens nennen - weder aus rechtlicher noch aus technischer Sicht", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Montag in New York.

Am Ende der Sitzung, die sich aufgrund einer Vielzahl an Sprecherinnen und Sprechern bis Mittwoch hinziehen könnte, sollen die Mitgliedstaaten über eine Resolution zur Verurteilung Moskaus abstimmen. Russland hatte bereits im Vorfeld - scheinbar in der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis - für eine geheime Abstimmung geworben.

21.37 Uhr: Protest gegen russische Angriffe in der Ukraine in Prag

Hunderte Menschen haben in der tschechischen Hauptstadt Prag gegen die jüngsten russischen Raketenangriffe auf unterschiedliche Städte in der Ukraine protestiert. Die Demonstranten am zentralen Wenzelsplatz hielten am Montag Schilder mit Namen der von Russland bombardierten Orte in die Höhe, außerdem Regenschirme als Symbole für Luftverteidigung. Sie verurteilten die Attacken und forderten zusätzliche internationale Unterstützung für die ukrainische Luftverteidigung.

20.54 Uhr: OSZE-Spitze verurteilt russische Angriffe als "Terror"

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sieht die jüngsten russischen Angriffe in der Ukraine als "Terror" gegen die Zivilbevölkerung. "Diese abscheulichen militärischen Aktionen bedeuten die völlige Missachtung des Völkerrechts und des Kriegsvölkerrechts", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme von OSZE-Führungspersönlichkeiten. "Das einzige Motiv für diese brutalen und grausamen Taten ist das Verbreiten von Terror, um taktisches und strategisches Versagen zu kompensieren", sagte die OSZE-Spitze, darunter Polens Außenminister und OSZE-Vorsitzender Zbigniew Rau sowie die deutsche OSZE-Generalsekretärin Helga Maria Schmid.

19.40 Uhr: UN-Generalsekretär "zutiefst schockiert" von Angriffen auf Ukraine

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich "zutiefst schockiert" von den russischen Raketenangriffen auf die Ukraine gezeigt. "Dies stellt eine weitere inakzeptable Eskalation des Krieges dar, und wie immer zahlen die Zivilisten den höchsten Preis", teilte UN-Sprecher Stephane Dujarric mit. Guterres habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Lage gesprochen.

19.14 Uhr: Schweden will Russland nicht an Nord- Stream-Ermittlungen teilhaben lassen

Nach der mutmaßlichen Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee hat Schweden sich geweigert, seine Ermittlungsergebnisse mit Russland zu teilen. Ermittlungen seien in Schweden "vertraulich" und das sei in dem Fall natürlich genauso, erklärte die schwedische Regierungschefin Magdalena Andersson vor Journalisten. Jedem Land stehe es frei, seine eigenen Ermittlungen zu führen. Eine Absperrung um die Explosionsstelle sei aufgehoben worden. Moskau hatte wiederholt gefordert, an den Ermittlungen in Schweden und Dänemark beteiligt zu werden.

19.07 Uhr: G7-Chefs beraten mit Selenskyj nach Angriffen auf Ukraine

Nach den massiven Angriffen Russlands auf Städte in der Ukraine halten die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe am Dienstag Sonderberatungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab. Selenskyj wird laut Bundesregierung zu Beginn einer Videokonferenz der Vertreter der sieben großen Industriestaaten zugeschaltet, um über die Folgen der jüngsten Eskalation in der Ukraine zu sprechen.

18.49 Uhr: NATO-Treffen am Mittwoch geplant

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will am Rande des Nato-Treffens in Brüssel mit Dutzenden Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zusammenkommen. An dem Treffen am Mittwoch mit Austin und US-Generalstabschef Mark Milley sollen Vertreter aus fast 50 Staaten teilnehmen, wie das Pentagon am Montag mitteilte. Es handle sich um die sechste Sitzung der neuen Gruppe - und das vierte persönliche Treffen.

Die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe besteht seit Ende April. Über sie werden vor allem Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte koordiniert. Neben den USA gehören zum Beispiel auch Deutschland und Großbritannien der Gruppe an. Am Mittwoch und Donnerstag beraten außerdem die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.

18.36 Uhr: Biden: Angriffe auf Ukraine zeigen "äußerste Brutalität" Putins

US-Präsident Joe Biden hat die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine "aufs Schärfste" verurteilt. Sie zeigten einmal mehr "die äußerste Brutalität des illegalen Krieges" von Kremlchef Wladimir Putin gegen das ukrainische Volk, erklärte Biden. Die Angriffe bestärkten die US-Regierung darin, dem ukrainischen Volk beizustehen, so lange es nötig sei. Man werde Russland weiterhin gemeinsam mit den internationalen Partnern zur Rechenschaft ziehen. "Wir fordern Russland erneut auf, diese unprovozierte Aggression sofort zu beenden und seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen", so Biden.

18.30 Uhr: Polen empfiehlt seinen Bürgern Ausreise aus Belarus

Polen rät angesichts zunehmender Spannungen im Zuge des Ukraine-Kriegs seinen Bürgern, Belarus zu verlassen. "Wir empfehlen polnischen Bürgern in Belarus, aus dem Land mit Privatfahrzeugen oder öffentlichen Transportmitteln auszureisen", teilt die Regierung in Warschau auf ihrer Internetseite mit. Außerdem rät die Regierung von Reisen nach Belarus ab, das mit Russland verbündet ist. Belarus will nach eigenen Angaben mit Russland eine gemeinsame militärische Eingreiftruppe einsetzen, um auf eine Verschärfung der Spannungen an den westlichen Grenzen des Landes zu reagieren.

18.18 Uhr: Hilfsorganisation unterbricht Einsätze in der Ukraine nach Angriffen

Nach den russischen Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte hat eine führende Hilfsorganisation ihre dortigen Einsätze unterbrochen. Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) habe Mitarbeiter in mehreren der Städte, die am Montagmorgen angegriffen worden seien, teilte NRC-Generalsekretär Jan Egeland mit. Man stelle die Hilfseinsätze so lange ein, bis es sicher sei, sie fortzusetzen. Am frühen Abend schrieb Egeland auf Twitter, man hoffe, die humanitäre Arbeit bereits am Dienstag wiederaufnehmen zu können. Man könne gefährdeten Menschen nicht helfen, "wenn sich unsere Helfer vor einem Bombenhagel verstecken und wiederholte Angriffe fürchten", hatte Egeland zuvor in einer NRC-Mitteilung erklärt.

17.31 Uhr: Truss - Russische Angriffe sind Zeichen für Putins Verzweiflung

Die britische Premierministerin Liz Truss hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Kiew weitere Rückendeckung zugesichert. Truss sehe in den Angriffen "ein Zeichen des ukrainischen Erfolgs und der zunehmenden Verzweiflung" des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte ein britischer Regierungssprecher nach einem Telefonat der Premierministerin mit Selenskyj. Truss habe die Angriffe scharf verurteilt und betont, dass Putins "zerstörerische Rhetorik und sein Verhalten" nichts an Großbritanniens Entschluss ändern würden, fest an der Seite der Ukraine zu stehen.

17.28 Uhr: Washington verurteilt "schreckliche" Raketenangriffe auf die Ukraine

Die USA haben die russischen Raketenangriffe vom Montag auf die Ukraine scharf verurteilt. US-Außenminister Antony Blinken sprach mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba über die "schrecklichen Angriffe", wie er im Onlinedienst Twitter mitteilte. Dabei habe er der Ukraine erneut die "unumstößliche" wirtschaftliche, militärische und humanitäre Hilfe zugesichert, damit sich das Land verteidigen und sich um seine Bevölkerung kümmern könne.

17.24 Uhr: Ukraine stoppt Stromexporte – Schäden am Netz durch Angriffe

Das ukrainische Energieministerium gibt einen Stopp der Stromexporte bekannt und macht dafür russische Raketenangriffe auf die Infrastruktur verantwortlich. Der Export-Stopp sei notwendig, um das eigene Stromnetz stabilisieren zu können, heißt es in einer Mitteilung auf der Website des Ministeriums.

17.22 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst schreibt Medwedew zur Fahndung aus

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Russlands ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew zur Fahndung ausgeschrieben. Laut dem veröffentlichten Aufruf wird Medwedew der Angriff auf die Grenzen und die Souveränität der Ukraine vorgeworfen. Nach Paragraph 110 Absatz 2 des ukrainischen Strafgesetzbuches droht ihm damit als Beamter eine Haftstrafe von fünf bis zehn Jahren.

Medwedew, der derzeit Vizesekretär des nationalen Sicherheitsrates in Russland ist, hatte am Sonntag praktisch die Vergeltungsschläge Russlands für die Explosion auf der Krim-Brücke angekündigt. Die Explosion sei ein Terroranschlag, auf die Russland mit der "Vernichtung der Terroristen" reagieren werde, schrieb er.

16.40 Uhr: Generalbundesanwalt ermittelt wegen Lecks in Ostsee-Pipelines

Die Bundesanwaltschaft hat wegen der Lecks in den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 Ermittlungen aufgenommen. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage eingeleitet worden, teilte die Karlsruher Behörde mit. Das Verfahren richte sich gegen Unbekannt.

Den Ermittlern zufolge liegen "zureichende Anhaltspunkte" vor, dass die beiden Gaspipelines durch mindestens zwei Detonationen "gezielt beschädigt" wurden. Mit den Ermittlungen sollten insbesondere die Täter und die möglichen Tatmotive herausgefunden werden. Eine Zuständigkeit der deutschen Bundesanwaltschaft ergebe sich daraus, dass ein schwerer gewalttätiger Angriff auf die energiewirtschaftliche Versorgung geeignet sei, die äußere und innere Sicherheit Deutschlands zu beeinträchtigen.

16.13 Uhr: Lukaschenko kündigt Aufnahme russischer Truppen an

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Stationierung Tausender russischer Soldaten in seinem Land angekündigt. Belarus werde die Soldaten aufnehmen, sagte er bei einem Treffen von Sicherheits- und Verteidigungsvertretern. Er nannte keine genauen Zahlen, sagte aber, es werde sich nicht bloß um 1.000 handeln. "Seien Sie bereit, diese Menschen in naher Zukunft aufzunehmen und sie im Einklang mit unserem Plan dort zu platzieren, wo es notwendig ist", sagte Lukaschenko seinen Zuhörern.

Russland hatte das belarussische Territorium als Aufmarschgebiet für den Angriffskrieg gegen die Ukraine genutzt. Moskau und Minsk sind wirtschaftlich und militärisch eng verbunden. Ukrainische Militäranalysten befürchten, dass auch das belarussische Militär aus nördlicher Richtung in die Ukraine eindringen könnte, um Streitkräfte Kiews aus dem Osten und Süden zu binden.

15.44 Uhr: Bundesinnenministerin Faeser: Rund 140.000 Ukrainer in Integrationskursen

Die Bundesbehörden haben bislang mehr als eine Million Menschen in Deutschland erfasst, die vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geflohen sind. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte bei einem Besuch des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg zugleich, davon hätten bereits rund 140.000 – zumeist Frauen – mit einem Integrationskurs begonnen. Die Aufnahme der Menschen verlaufe zumeist geordnet. Es sei aber festzustellen, dass dies umso schwerer werde, je länger der Krieg dauere, so die SPD-Politikerin.

  • Zum Artikel: "Fast eine Million Menschen aus Ukraine nach Deutschland geflohen"

15.32 Uhr: Kiew ruft Bevölkerung zum Stromsparen am Abend auf

Die ukrainische Führung hat nach den schweren russischen Luftangriffen die Bevölkerung aufgerufen, am Abend elektrische Geräte auszuschalten, um das Stromnetz nicht zu überlasten. "Wegen des heutigen Beschusses bitten wir alle inständig, nach Möglichkeit zwischen 17 und 22 Uhr den Energieverbrauch zu beschränken", schrieb der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, auf seinem Telegram-Kanal. Nur so lasse sich die Spitzenbelastungszeit ohne weitere Abschaltungen überstehen. Der Vertreter des ukrainischen Präsidenten im Parlament, Andrij Herus, warnte vor einem "der schwersten Abende" für die ukrainische Energieversorgung. In einigen Regionen werde es gar keinen Strom geben, in anderen werde nach Plan für eine gewisse Zeit der Strom abgestellt. In den Abendstunden ist die Belastung für das Netz am stärksten. Je mehr Strom die Bürger selbst sparten, um so eher könne eine großflächige Abschaltung vermieden werden, erklärte Herus. Die russischen Raketenangriffe haben vor allem Objekte der Energieinfrastruktur in der Ukraine getroffen. In Kiew wurde unter anderem das Wärmekraftwerk beschossen, auch aus anderen Regionen wurde der gezielte Beschuss von Kraft- und Umspannwerken gemeldet.

15.13 Uhr: Ex-Kremlchef Medwedew droht mit neuen Raketenangriffen auf Ukraine

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat mit neuen Raketenangriffen auf ukrainische Städte gedroht. "Die erste Episode ist vorbei. Es wird weitere geben", schrieb Medwedew, der Vizesekretär des russischen Sicherheitsrats ist, beim Nachrichtendienst Telegram. Die Ukraine sei in ihrer jetzigen Form eine ständige Bedrohung für Russland. Deshalb müsse die politische Führung des Nachbarlands vollständig demontiert werden, betonte Medwedew. Dies sei seine "persönliche Position".

14.42 Uhr: Nato-Generalsekretär verurteilt Angriffe auf die Ukraine

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte verurteilt. Er habe mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba gesprochen und "Russlands schreckliche und wahllose Angriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine verurteilt", schrieb Stoltenberg im Onlinedienst Twitter. Die Nato werde die Ukraine weiterhin dabei unterstützen, "gegen die Aggression des Kremls zu kämpfen, so lange, wie es nötig ist", schrieb Stoltenberg.

14.30 Uhr: Von der Leyen: Putins Russland steht für Brutalität und Terror

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über die jüngsten russischen Angriffe auf zahlreiche Städte in der Ukraine gezeigt. "Putins Russland hat der Welt erneut gezeigt, wofür es steht: Brutalität und Terror", schrieb die deutsche Politikerin auf Twitter. Sie wisse, dass die Ukrainer stark bleiben würden, ergänzte sie. Zudem bekräftigte von der Leyen, dass man der Ukraine so lange zur Seite stehen werde, wie dies nötig sei. "Mit allen Mitteln, die wir haben." Zudem drückte sie in einer Videobotschaft, die in Narwa in Estland nahe der russischen Grenze aufgezeichnet wurde, ihr Mitgefühl für die Opfer der Angriffe aus.

13.57 Uhr: Kreml - Putin will IAEA-Chef Grossi treffen

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Kreml am Dienstag den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, treffen. Das Gespräch werde in St. Petersburg stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Grossi verhandelt nach eigenen Angaben mit Kiew und Moskau über eine Schutzzone um das von Russland eingenommene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Dies soll die Gefahr eines Unfalls in der umkämpften Anlage reduzieren.

Am Sonntagabend war das AKW wieder an die externe Stromversorgung angeschlossen worden, die für die Kühlung der Brennstäbe wichtig ist. Zuvor war die Hauptstromleitung durch Beschuss beschädigt worden. Immer wieder kommt es in der Umgebung des AKW zu Beschuss.

  • Zum Artikel "IAEA-Experten: Lage im AKW Saporischschja spitzt sich zu"

13.52 Uhr: Ukraine - Russland hat Angriffe schon vor Explosion auf Krim-Brücke geplant

Russland hat den schweren Raketenbeschuss ukrainischer Städte nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes bereits seit Anfang Oktober geplant und damit schon vor der Explosion auf der Krim-Brücke. Die russischen Streitkräfte hätten am 2. und 3. Oktober vom Präsidialamt die Anweisung erhalten, massive Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine vorzubereiten, teilte der Geheimdienst mit. Als Ziele seien Objekte der kritischen zivilen Infrastruktur und die zentralen Bereiche der dicht besiedelten ukrainischen Städte ausgemacht worden.

13.42 Uhr: EU-Kommission - Ukraine braucht mindestens 3 Milliarden Euro im Monat

Die derzeitigen EU-Hilfen für die Ukraine angesichts des Krieges reichen nach Ansicht der Europäischen Kommission bei Weitem nicht aus. "Die Ukraine benötigt 3 bis 3,5 Milliarden Euro pro Monat als Unterstützung, um die Funktionsfähigkeit des Staates aufrechtzuerhalten", sagte EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn. Die kurzfristigen Hilfen müssten länger fortgesetzt werden, als erhofft. Für den langfristigen Wiederaufbau beliefen sich die Schätzungen sogar auf 349 Milliarden Euro, sagte Hahn unter Berufung auf die Weltbank.

Wegen der russischen Invasion wird der ukrainische Haushalt einschließlich der Militärausgaben seit Kriegsbeginn zu großen Teilen aus dem westlichen Ausland finanziert. Die EU-Staaten hatten sich darauf verständigt, Kiew neun Milliarden Euro an Makrofinanzhilfen bereitzustellen, um laufende Ausgaben des Staates zu decken. Insgesamt hat die EU-Kommission zusammen mit den Staaten nach Angaben von Kommissionspräsidentin von der Leyen bisher mehr als 19 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert.

13.33 Uhr: Russisches Verteidigungsministerium - Raketen haben alle Ziele getroffen

Die russischen Angriffe auf Städte in der Ukraine sind nach Darstellung des Verteidigungsministeriums in Moskau nach Plan verlaufen. Heftige Attacken hätten militärische Kommandopositionen, Kommunikationseinrichtungen und die Energieinfrastruktur der Ukraine getroffen, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. "Die Ziele hinter den Angriffen wurden erreicht, alle festgelegten Einrichtungen wurden getroffen." Ins Detail ging er nicht.

13.28 Uhr: Ukraine - Mindestens zehn Tote und 60 Verletzte bei russischen Angriffen

Bei den russischen Raketenangriffen auf mehrere Städte in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Zivilisten ums Leben gekommen. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden, teilte die ukrainische Polizei mit.

13.23 Uhr: Kadyrow nach Raketenangriffen "zu 100 Prozent zufrieden"

Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow die Attacken als Vergeltung für die Explosion an der Krim-Brücke vom Samstag gerechtfertigt. "Was hast du Penner Selenskyj denn gedacht: Du darfst und andere nicht", schrieb er auf seinem Telegram-Kanal. "So, jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation", verkündete Kadyrow.

Kadyrow war vergangene Woche wegen seiner "Verdienste" in dem Krieg zum Generaloberst befördert worden. Er forderte Selenskyj zur Flucht auf. "Wir haben dich, Selenskyj, gewarnt, dass Russland noch nicht einmal richtig angefangen hat, also hör auf zu jammern wie eine Niete und renn lieber, so lange es noch nicht bei dir eingeschlagen hat", forderte der 46-jährige Machthaber.

13.07 Uhr: Ukrainische Armee - Russland hat von Belarus aus iranische Drohnen gestartet

Die ukrainische Armee hat Russland vorgeworfen, bei der großangelegten Angriffsserie auch vom Nachbarland Belarus aus iranische Angriffsdrohnen gestartet zu haben. Russland habe bei den Angriffen iranische Drohnen vom Typ Schahed-136 eingesetzt, die vom Territorium von Belarus und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gestartet worden seien, erklärte der ukrainische Generalstab auf Facebook. Neun dieser Drohnen seien zerstört worden.

13.00 Uhr: EU verurteilt Angriffe als "Kriegsverbrechen"

Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf Kiew und weitere ukrainische Städte aufs Schärfste verurteilt. "Dieser wahllose Angriff auf Zivilisten kommt einem Kriegsverbrechen gleich", sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, in Brüssel. Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur würden "gegen humanitäres Völkerrecht verstoßen", fügte der Sprecher hinzu. "Wahllos Menschen mit einem feigen, abscheulichen Raketenhagel auf zivile Ziele anzugreifen ist in der Tat eine weitere Eskalation", sagte er weiter.

12.56 Uhr: Kuleba - Ukraine will harte Antwort der UN auf russische Angriffe

Die Ukraine bemüht sich um eine harte Antwort der Vereinten Nationen (UN) auf die russischen Raketenangriffe vom Morgen. Das teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter mit und verwies auf ein Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu: "Wir haben uns koordiniert, um eine entschlossene Reaktion innerhalb der UN-Generalversammlung zu erreichen." Details nannte Kuleba nicht. Er erklärte jedoch, dass der russische Präsident Putin nicht zu den Angriffen provoziert worden sei - die Schuld solle nicht auf das Opfer der Aggression abgewälzt werden.

12.47 Uhr: Lambrecht - Angriffe zeigen Bedeutung von Luftverteidigungssystemen, Lieferung demnächst

Die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine zeigen nach Ansicht von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Bedeutung einer raschen Lieferung von Luftverteidigungssystemen an die Ukraine. "Russlands Angriffe mit Raketen und Drohnen terrorisieren vor allem die Zivilbevölkerung", teilte die Ministerin mit: "Deshalb unterstützen wir jetzt besonders mit Flugabwehrwaffen. In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen Iris-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit."

12.34 Uhr: Tschechien wirft Russland "Zynismus und Barbarei" vor

Tschechien hat die jüngsten russischen Raketenangriffe auf zahlreiche ukrainische Städte scharf verurteilt. Sie seien ein Ausdruck von "Zynismus und Barbarei", teilte das Außenministerium in Prag mit. Es sei feige, auf Zivilisten zu zielen. Russland müsse diesen "sinnlosen Krieg" beenden. Tschechien hat derzeit die rotierende EU-Ratspräsidentschaft inne und nimmt damit eine Vermittlerrolle innerhalb der Europäischen Union wahr.

Der tschechische Vize-Ministerpräsident Ivan Bartos ging noch einen Schritt weiter. Die Bombardierung ukrainischer Stadtzentren sei "nichts anderes als ein rachsüchtiges Kriegsverbrechen", schrieb der Vorsitzende der Piratenpartei bei Twitter.

12.30 Uhr: Gebäude mit deutscher Visa-Stelle in Kiew von Angriff beschädigt

Von den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Kiew ist auch die Visa-Stelle der deutschen Botschaft betroffen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigte Beschädigungen an dem Gebäude, in dem die deutsche Visa-Stelle untergebracht ist. Allerdings gebe es dort seit Monaten "keinen Dienstbetrieb", sagte der Sprecher. Während der russischen Raketenangriffe waren seinen Angaben zufolge daher auch keine Mitarbeiter anwesend.

12.22 Uhr: Putin - Raketenschläge gegen Ukraine Reaktion auf "Terroranschläge"

Kremlchef Wladimir Putin hat die Raketenangriffe Moskaus gegen zahlreiche ukrainische Städte als Reaktion auf die "Terroranschläge" gegen russisches Gebiet bezeichnet. Zugleich drohte der russische Präsident Kiew bei einer Sicherheitsratssitzung mit einer noch härteren "Antwort", sollten die "ukrainischen Angriffe" fortgesetzt werden. "Im Falle weiterer Versuche, terroristische Akte auf unserem Territorium zu verüben, wird Russland hart reagieren", sagte Putin. Die Antworten hätten dann das gleiche Ausmaß wie die Bedrohungen Russlands.

12.02 Uhr: Innenministerium - Gehen Vorwürfen gegen BSI-Präsident nach

Das Bundesinnenministerium nimmt die Vorwürfe gegen den Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, sehr ernst. Dem werde nachgegangen, sagte eine Sprecherin. Zu personellen Entscheidungen könne sie aber nichts sagen. Sie könne weder bestätigen noch dementieren, dass Schönbohm bereits abgesetzt sei. In dem Fall geht es um mögliche Kontakte Schönbohms in russische Geheimdienstkreise über den Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.

11.54 Uhr: Moldau meldet russische Marschflugkörper in seinem Luftraum

Über das Territorium der Republik Moldau sind nach deren Angaben drei russische Marschflugkörper geflogen. Sie seien von russischen Schiffen im Schwarzen Meer auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden und hätten den Luftraum der Republik Moldau durchquert, teilt Außenminister Nicu Popescu auf Twitter mit. Der russische Botschafter sei einbestellt worden, um den Vorfall zu erklären. Die Republik Moldau, eine frühere Sowjetrepublik, grenzt im Osten an die Ukraine und im Westen an Rumänien, das sowohl in der EU als auch in der Nato ist.

11.49 Uhr: Bundesregierung verurteilt Angriffe - G7-Beratungen bestätigt

Die Bundesregierung verurteilt die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine, die zivile Infrastruktur zerstört sowie Tote und Verletzte gefordert hätten. Das sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz habe bereits mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert und Hilfe Deutschlands beim Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur zugesagt.

Hebestreit bestätigte, dass die sieben führenden Industrienationen (G7) am Dienstagnachmittag deutscher Zeit Beratungen zum Krieg in der Ukraine führen wollen.

11.44 Uhr: Borrell "zutiefst schockiert" über Raketenbeschuss

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Raketenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte im Land "aufs Schärfste" verurteilt. Er sei "zutiefst schockiert über die Angriffe Russlands auf Zivilisten in Kiew und anderen Städten in der Ukraine", schrieb Borrell im Onlinedienst Twitter. "Solche Taten haben keinen Platz im 21. Jahrhundert", fügte Borrell hinzu. Borrell sagte weiter, dass zusätzliche militärische Unterstützung der EU "auf dem Weg" sei, und verurteilte die jüngsten Angriffe "auf das Schärfste".

11.26 Uhr: Selenskyj - G7-Sondersitzung wegen russischer Angriffe - Absprache mit Scholz

Wegen der russischen Raketenangriffe auf die Ukraine soll es laut Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Sondersitzung der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) geben. Darauf habe er sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz als amtierenden G7-Vorsitzenden verständigt, teilt Selenskyj auf Twitter mit. Er selbst werde dabei über die Angriffe der Russischen Föderation berichten. Er habe mit Scholz auch über die Frage der Erhöhung des Drucks auf Russland und Hilfe bei der Wiederherstellung der beschädigten Infrastruktur gesprochen.

In einem weiteren Tweet schrieb Selenskyj, er habe Frankreichs Präsident Macron aufgefordert, "hart" auf die jüngsten Angriffe Russlands auf die Ukraine zu reagieren. "Wir haben über eine Stärkung unserer Luftabwehr gesprochen, über die Notwendigkeit einer harten europäischen und internationalen Reaktion sowie eines verstärkten Drucks auf Russland" angesichts der jüngsten russischen Angriffe, schrieb Selensykj.

11.23 Uhr: Lukaschenko - Belarus und Russland werden gemeinsame Truppe aufstellen

Belarus will nach eigenen Angaben mit Russland eine gemeinsame militärische Eingreiftruppe einsetzen, um auf eine Verschärfung der Spannungen an den westlichen Grenzen des Landes zu reagieren. Dazu hätten beide Länder vor zwei Tagen damit begonnen, Kräfte zusammenzuziehen, sagte Präsident Alexander Lukaschenko laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta.

"Die Basis dieser Einheit sind die Streitkräfte der Republik Belarus", sagte Lukaschenko. Der Ukraine warf er vor, einen Angriff auf Belarus vorzubereiten. Das habe er über inoffizielle Kanäle erfahren, weshalb diese Entscheidung nun getroffen worden sei: "Ich habe es schon gesagt, dass die Ukraine heute nicht nur über Angriffe auf das Territorium von Belarus diskutiert, sondern diese auch plant." Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dazu lediglich, Putin und Lukaschenko diskutierten ständig über eine Vielzahl von Bereichen, dazu gehöre auch das Thema Verteidigung. Dies sei in der Militärdoktrin des Unionsstaates vorgesehen, den beide Länder bilden.

11.20 Uhr: Ukraine - Elf wichtige Infrastrukturanlagen bei Angriffen beschädigt

Bei den russischen Luftangriffen am Vormittag sind laut der ukrainischen Regierung elf wichtige Infrastruktureinrichtungen in der Hauptstadt Kiew und acht Regionen beschädigt worden. "Einige Gebiete sind nun von der Außenwelt abgeschnitten. Man muss sich auf zeitweilige Unterbrechungen von Licht, Wasserversorgung und Kommunikation einstellen", teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

11.16 Uhr: Westukrainische Großstadt Lwiw nach Beschuss teilweise ohne Strom

Nach russischem Raketenbeschuss ist ein Teil der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj ohne Energie. "Wegen des fehlenden Stroms wurde der Betrieb des städtischen Heizkraftwerks vorübergehend eingestellt", teilte Sadowyj bei Telegram mit. Es gebe daher kein heißes Wasser.

"An mehreren Pumpstationen wurden Ersatzstromgeneratoren in Betrieb genommen, um die Wasserversorgung der Stadt wiederherzustellen", erklärte der Bürgermeister. Sadowyj rief die Bewohner auf, in Schutzräumen zu bleiben. Es würden Explosionen an wichtiger Infrastruktur registriert.

11.10 Uhr: Knapp fünf Millionen Menschen aus Ukraine in OECD-Länder geflohen

Knapp fünf Millionen Menschen sind nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis Mitte September aus der Ukraine in OECD-Staaten geflohen. Der Angriffskrieg Russlands habe eine historische Massenflucht verursacht, hieß es in einem in Paris veröffentlichten Bericht. Zu den 38 OECD-Staaten gehören neben den EU-Ländern beispielsweise auch die USA, Kanada und Japan. Ein Großteil der Menschen sei in europäische Staaten geflohen.

11.04 Uhr: Ukraine - Russland hat 83 Raketen abgefeuert

Russland hat nach offiziellen Angaben aus Kiew 83 Raketen auf Städte im Land abgefeuert. Mehr als 40 davon habe die ukrainische Luftabwehr abgeschossen, teilte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Nachrichtendienst Telegram mit. Russland zeige damit nach zahlreichen Niederlagen, dass es am Ende sei. "Das sind die Todeszuckungen eines verwundeten Tieres", sagte er.

Die Angriffe auf die Zentren ukrainischer Städte hätten einmal mehr die "terroristische Natur des russischen Regimes" gezeigt: "Die Masken sind gefallen: Das ist gezieltes massenhaftes Töten von Zivilisten und die Zerstörung von ziviler Infrastruktur."

11.00 Uhr: EU-Kommission verlängert einfachen Schutz für Ukraine-Flüchtlinge

Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wird in der EU ein weiteres Jahr schnell und unkompliziert Schutz gewährt. Die entsprechenden Regeln werden mindestens bis März 2024 verlängert, wie EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Brüssel sagte. Eine Bestätigung der EU-Staaten sei nicht nötig. Die jüngsten Angriffe auf ukrainische Städte zeigten, wie wichtig die Solidarität mit dem Land sei, sagte Johansson.

Die EU-Staaten hatten kurz nach Beginn des Krieges die Richtlinie für den Fall eines "massenhaften Zustroms" von Vertriebenen ausgelöst. Die Regeln gelten zunächst für ein Jahr, können jedoch um insgesamt zwei weitere Jahre verlängert werden. Ein langwieriges Asylverfahren müssen Flüchtlinge aus der Ukraine somit nicht durchlaufen. Zudem haben sie unmittelbar das Recht auf Sozialleistungen, Bildung, Unterkunft sowie auf eine Arbeitserlaubnis. Derzeit stehen Johansson zufolge rund 4,2 Millionen Ukrainer in der EU unter dem vorübergehenden Schutz.

10.54 Uhr: Stark-Watzinger spricht von "russischem Terrorismus"

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Raketenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew verurteilt. Diese seien "ein neuer Tiefpunkt im russischen Terrorismus gegen die ukrainische Zivilbevölkerung", schrieb die FDP-Politikerin bei Twitter. "Auf diese Bilder kann es nur eine Antwort geben: die entschlossene weitere Unterstützung der Ukraine, gerade durch Waffenlieferungen", fügte sie hinzu.

10.40 Uhr: Kommission schlägt zweistufiges Verfahren gegen hohe Gaspreise vor

Im Kampf gegen die hohen Gaspreise hat die eingesetzte Expertenkommission ein zweistufiges Entlastungsverfahren vorgeschlagen. In einem ersten Schritt soll der Staat die Abschlagszahlungen für diesen Dezember komplett übernehmen, wie die Kommissionsvorsitzende Veronika Grimm bei der Vorstellung eines Zwischenberichts erläuterte. Als Basis dient der im September gezahlte Abschlag. Die Zahlung sei eine "finanzielle Brücke bis zur regulären Einführung der Gaspreisbremse", hieß es.

Denn in einem zweiten Schritt sollen ab März 2023 bis Ende April 2024 bei 80 Prozent eines geschätzten Grundkontingents die Preise auf zwölf Cent pro Kilowattstunde abgesenkt werden. Für den Rest der Verbrauchsmenge oberhalb dieses Grundkontingents gilt dann der vertraglich vereinbarte Arbeitspreis. Der Vorschlag solle die beiden Ziele kombinieren, einerseits die Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten und andererseits einen Anreiz zum Einsparen von Gas zu erhalten, betonte Grimm.

10.36 Uhr: Selenskyj - Russen wollen "Panik und Chaos" erzeugen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, bei seinen Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte auf die Zivilbevölkerung und Energieanlagen zu zielen. "Wir haben es mit Terroristen zu tun", teilte Selenskyj bei Telegram mit: "Sie wollen Panik und Chaos, sie wollen unser Energieversorgungssystem zerstören."

Dutzende Raketen und iranische Drohnen seien auf Energieanlagen im ganzen Land abgefeuert worden, darunter auch auf Gebiete in der Westukraine, schrieb Selenskyj weiter. Das zweite Ziel seien Menschen: "Sie haben speziell eine solche Uhrzeit und solche Ziele gewählt, um so viel Schaden wie möglich anzurichten." Selenskyj rief die Zivilbevölkerung auf, in den Luftschutzräumen zu bleiben und sich an die Sicherheitsregeln zu halten.

10.33 Uhr: Klitschko warnt vor weiteren Raketenangriffen - Berichte über neue Explosionen

Der Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko hat vor weiteren Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gewarnt. "Die russischen Terroristen hören nicht auf", schrieb Klitschko bei Telegram. Auch eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete aus dem Zentrum der Metropole von neuen Explosionen.

Klitschko forderte die Einwohner auf, nicht in die Stadt zu gehen und sich in Notunterkünfte zu begeben. "Nehmen Sie warme Kleidung, Wasser, einen Vorrat an Lebensmitteln und Ladegeräte für Telefone mit", appellierte er. Die U-Bahn befördere derzeit keine Fahrgäste. In Kiew fungieren die Metrostationen als Schutzbunker. Die Notfalldienste der Stadt seien im Einsatz, betonte Klitschko.

10.24 Uhr: London - Russische Raketenangriffe sind Kriegsverbrechen

Ein Mitglied der britischen Regierung hat die russischen Raketenangriffe auf ukrainische Städte als Kriegsverbrechen kritisiert. "Zivilisten anzugreifen, ist eine abscheuliche Tat", twitterte Kabinettsmitglied Tom Tugendhat. Der Sicherheits-Staatssekretär betonte, russische Kriegsverbrechen seien ein Beleg des Scheiterns und der Schande.

10.07 Uhr: Russland bestätigt Angriffe auf Kiew

Russische Medien haben erst relativ spät über die Raketen-Angriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte berichtet. Im russischen Staatsfernsehen wurden Bilder der Zerstörung gezeigt. Es hieß, man habe in der ukrainischen Hauptstadt ein Gebäude des Geheimdienstes getroffen, aber auch zivile Infrastruktur. Gestern Abend hatte Wladimir Putin den ukrainischen Geheimdienst für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke, die er als "Terrorakt" bezeichnete, verantwortlich gemacht. Heute soll auch noch russische Sicherheitsrat zusammenkommen.

09.58 Uhr: Ukraine schwört Rache für Raketenangriffe

Die Ukraine schwört Rache für die russischen Raketenangriffe auf mehrere Städte. "Es gibt Opfer unter den Menschen und Zerstörung", erklärt das ukrainische Verteidigungsministerium auf seiner Facebook-Seite: "Der Feind wird für den Schmerz und den Tod bestraft, der über unser Land gebracht wurde! Wir werden unsere Rache bekommen!"

09.50 Uhr: Außenminister Kuleba - "Putin ist ein Terrorist"

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin als "einen Terroristen, dessen Sprache Raketen sind" bezeichnet. Dies zeige die Serie russischer Raketenangriffe auf die Ukraine am Morgen, schrieb Kuleba auf Twitter. Putins einzige Taktik sei Terror gegen friedliche ukrainische Städte, aber er werde die Ukraine nicht zerstören. Die Raketenangriffe seien auch Putins Antwort auf alle Beschwichtiger, die mit ihm über Frieden reden wollten.

09.44 Uhr: Behörden melden fünf Tote und zwölf Verletzte in Kiew

Bei den russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es Behördenangaben nach mindestens fünf Tote und zwölf Verletzte gegeben. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Tod von fünf und die Verletzung von zwölf Kiewern bestätigt", teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, auf seinem Telegram-Kanal mit. Es sei auch ein Kinderspielplatz getroffen worden.

09.31 Uhr: Städtetag drängt auf mehr Unterstützung für Kommunen bei Flüchtlingsaufnahme

Der Deutsche Städtetag hat an Bund und Länder appelliert, angesichts steigender Flüchtlingszahlen mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr Kapazitäten für die Ankommenden zu schaffen. "Die Lage ist aktuell sehr ernst. Denn in vielen Städten sind alle Aufnahmeeinrichtungen voll belegt und das schon vor dem Winter", sagte Städtetagsvizepräsident Burkhard Jung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bereits jetzt müssten einige Städte auf Turnhallen und andere Notunterkünfte zurückgreifen.

Aus Sicht von Jung gibt es bei der Verteilung der Geflüchteten aus der Ukraine eine ungleiche Verteilung auf die Länder. "Und innerhalb der Länder gibt es ein Ungleichgewicht zulasten der großen Städte", bemängelte er. Neu ankommende ukrainische Geflüchtete müssten gleichmäßig verteilt werden. Jung, der auch OB von Leipzig ist, machte klar, dass die Kommunen "allein die Unterbringung nicht mehr stemmen" könnten. Er forderte: "Bund und Länder müssen sich auf mehr Flüchtlinge einstellen und mehr Kapazitäten schaffen, in denen Menschen aufgenommen werden können."

09.22 Uhr: Explosion in russischer Grenzregion Belgorod

Auch in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine hat es am Morgen Zeugen zufolge eine Explosion gegeben. Es sei ein lauter Knall zu hören gewesen, und die Fenster hätten gewackelt, sagte ein Zeuge. Der Grund für die Explosion war zunächst unklar. Russland hat im Zuge des Kriegs der Ukraine wiederholt vorgeworfen, die Grenzregion zu beschießen.

09.20 Uhr: Präsident Selenskyj bestätigt Tote durch Raketenangriffe in Kiew

Nach der Explosionsserie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Städten hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vorgeworfen, sein Land auslöschen zu wollen. "Sie versuchen, uns zu zerstören und uns vom Angesicht der Erde zu tilgen", erklärt Selenskyj über den Kurznachrichtendienst Telegram. Russland töte "unsere Leute, die zu Hause in Saporischschja schlafen. Sie töten Menschen, die in Dnipro und Kiew zur Arbeit gehen." In der ganzen Ukraine gebe es weiter Luftalarm und Raketeneinschläge: "Leider gibt es Tote und Verletzte." Selenskyj-Berater Andrij Jermak erklärte, die Raketenangriffe seien ein weiteres Signal an die zivilisierte Welt, dass die "russische Frage" mit Gewalt gelöst werden müsse.

08.57 Uhr: Luftalarm in der ganzen Ukraine, Einschläge in mehreren Großstädten

Nach schweren Explosionen in einer Reihe von Großstädten herrscht in fast allen Landesteilen der Ukraine Luftalarm. "Ein massiver Raketenangriff auf das Gebiet, es gibt Tote und Verletzte", teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk um die Industriestadt Dnipro, Walentyn Resnitschenko, auf seinem Telegram-Kanal mit. Über Einschläge berichten auch die Behörden von Lwiw, Chmelnyzkyj und Schytomyr.

Resnitschenko rief die Bewohner des Gebiets dazu auf, in den Bombenschutzkellern zu bleiben. Getroffen wurden Berichten zufolge nicht nur die Gebietshauptstadt Dnipro, sondern auch die Städte Nikopol und Marhanez, die dem Atomkraftwerk Saporischschja gegenüber am anderen Ufer des Flusses Dnipro liegen. In der Großstadt Saporischschja war nach den nächtlichen Raketenangriffen am Morgen ebenfalls Luftalarm. Vier Tote gab es Behördenangaben zufolge durch einen Raketenangriff in der ostukrainischen Großstadt Slawjansk im Gebiet Donezk. der westukrainischen Großstadt Lwiw seien schwere Explosionen zu hören, teilte der Bürgermeister Andrij Sadowyj mit. In mehreren Stadtteilen ist der Strom ausgefallen.

08.39 Uhr: Berichte über Explosionen auch in Lwiw und Dnipro

Auch aus dem Westen und dem Zentrum der Ukraine werden Explosionen gemeldet. Es habe Detonationen in Lwiw und Ternopil im Westen des Landes gegeben, melden ukrainische Medien. In Lwiw sei in meheren Stadtteilen der Strom ausgefallen, Betroffen sei auch Dnipro im Zentrum. Weitere Explosionen gibt es auch in der Hauptstadt Kiew. Dort wurden dem staatlichen Rettungsdienst zufolge mehrere Menschen verletzt und getötet, wie der Sender Suspilne berichtet.

08.29 Uhr: Großbritannien - Russische Truppen rücken auf Bachmut vor

In der Ost-Ukraine rücken die russischen Truppen britischen Angaben zufolge weiter auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut vor. "Russland räumt seinen eigenen offensiven Operationen im zentralen Donbass-Sektor, insbesondere in der Nähe der Stadt Bachmut, weiterhin hohe Priorität ein", twitterte das Verteidigungsministerium in London im Rahmen seines täglichen Lageberichts. In der vergangenen Woche seien die russischen Streitkräfte bis zu zwei Kilometer auf Bachmut herangerückt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende erklärt, dass ukrainische Truppen in der Nähe der Stadt in sehr schwere Kämpfe verwickelt seien. Bachmut liegt an einer Hauptstraße, die die Städte Slowjansk und Kramatorsk in der Industrieregion Donbass verbindet.

08.26 Uhr: Fast eine Million Ukrainer nach Deutschland zugezogen

Seit dem Beginn der russischen Invasion sind fast eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland gekommen. Von Februar bis August seien 952.000 Zuzüge erfasst worden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Allein im März kamen 431.000 hierher, nachdem Russland am 24. Februar den Krieg begonnen hatte. Im April waren es dann 198.000. Seither habe die Zuwanderung aus der Ukraine abgenommen, so die Statistiker. Sie lag aber auch in den Sommermonaten Juli (58.000) und August (70.000) deutlich über dem Vorjahresniveau von durchschnittlich 1000 Zuzügen pro Monat.

Mit den militärischen Erfolgen des ukrainischen Militärs ist seit Mai aber auch ein Anstieg der Fortzüge in die Ukraine zu beobachten. Von Februar bis einschließlich August registrierten die Meldeämter rund 78.000 Fortzüge. Daraus ergibt sich für diesen Zeitraum eine Nettozuwanderung - Zuzüge abzüglich Fortzüge - von 874.000 Personen aus der Ukraine.

07.49 Uhr: Schwere Explosionen im Zentrum von Kiew

Nach monatelanger relativer Ruhe haben am Morgen mehrere Explosionen die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Im Stadtzentrum habe es mehrere Einschläge gegeben, berichtete Bürgermeister Witali Klitschko, Kiew sei unter Beschuss, die Menschen sollten Schutzräume aufsuchen. Vor den Detonationen hatten Sirenen vor Luftangriffen gewarnt.

Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, hatte der Ukraine Vergeltung für die Explosionen auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke angedroht.

07.48 Uhr: Gaspreiskommission beendet Klausur - Laut Ministerium "erfolgreich"

Die Expertenkommission zu Gas und Wärme hat ihre Klausur am frühen Morgen nach rund 35 Stunden "erfolgreich" beendet. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. "Die Kommission hat eine Reihe von Empfehlungen an die Bundesregierung erarbeitet und einstimmig verabschiedet", hieß es. Erwartet wird eine Empfehlung zu einer Gaspreisbremse, Insider berichteten, die Kommission habe sich auf Vorschläge für eine Dämpfung des Anstiegs der Gaspreise verständigt

Die drei Vorsitzenden des Gremiums wollen die Empfehlungen am Vormittag in einem Zwischenbericht an die Bundesregierung überreichen. Die Bundesregierung werde sich «sofort und intensiv» mit den Vorschlägen beschäftigen, hatte ein Regierungssprecher am Freitag gesagt.

06.56 Uhr: IT-Sicherheitsexperte - Bahn-Sabotage könnte mit Pipeline-Anschlägen zusammenhängen

IT-Sicherheitsexperten zufolge könnte es sich bei der gezielten Sabotage am Kabelnetzwerk der Deutschen Bahn um einen Testlauf gehandelt haben. "Es könnte nur ein Testdurchlauf gewesen sein, um die Auswirkungen einer solchen Sabotage zu sehen", sagte Michael Wiesner, Sprecher des Expertengremiums Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen (AG Kritis) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die zwei in Berlin und Herne durchtrennten Kabel zeigten, "dass es sich um koordiniertes Vorgehen handelt", so der AG-Kritis-Sprecher und IT-Sicherheitsberater.

Neben einem möglichen Testlauf sei auch ein Zusammenhang mit der mutmaßlichen Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 oder mit der Zerstörung der Krim-Brücke denkbar, sagte Wiesner. Ebenso könnte der Zeitpunkt explizit gewählt worden sein, etwa aufgrund von Großveranstaltungen wie der AfD-Demonstration in Berlin oder den Bundesliga-Fußballspielen am Wochenende.

06.47 Uhr: UN-Vollversammlung befasst sich mit Annexionen

In einer Dringlichkeitssitzung will sich heute die UN-Vollversammlung mit der Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland befassen. Dabei wird der Entwurf einer Resolution debattiert, mit der die Annexion von Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja und die vorangehenden Scheinreferenden für den Anschluss an Russland verurteilt werden sollen. Eine Abstimmung über die Resolution wird im Laufe der Woche erwartet. Russland hatte Ende September im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zur Verurteilung der Annexionen per Veto verhindert. In der UN-Vollversammlung, in der alle 193 UN-Mitgliedstaaten vertreten sind, hat Russland dagegen kein Vetorecht.

06.08 Uhr: Memorial-Mitbegründerin - Nur Sieg der Ukraine bringt Frieden

Die Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Irina Scherbakowa, sieht durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine den Weltfrieden bedroht. "Ich bin überzeugt, dass dieser Krieg nur mit dem Sieg der Ukraine beendet werden kann. Nur das kann uns den Frieden geben", sagte die Historikerin am Sonntagabend in der Leipziger Nikolaikirche bei der traditionellen "Rede zur Demokratie" zum Leipziger Lichtfest im Gedenken an die Friedliche Revolution 1989. Memorial zählt zu den diesjährigen Trägern des Friedensnobelpreises.

03.45 Uhr: Verletzte bei Kämpfen in Saporischschja

Die Kämpfe in der ukrainischen Stadt Saporischschja haben auch in der Nacht angehalten. "Infolge eines Raketenangriffs im Zentrum von Saporischschja wurde erneut ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört", schreibt der Gouverneur der Region, Oleksandr Staruchin, in der Messaging-App Telegram: "Es gibt Verletzte."

01.30 Uhr: Weber: Atom-Drohungen dürfen nicht unser Handeln bestimmen

Der Westen sollte sich nach Ansicht des Chefs der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, nicht von den Atom-Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin beirren lassen. "Die atomaren Drohungen Putins müssen wir ernst nehmen, aber sie dürfen nicht unser Handeln bestimmen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Entscheidungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine müssten stattdessen geleitet sein von "Grundprinzipien wie Menschenrechte, das Selbstverteidigungsrecht eines Staates und die regelbasierte Werteordnung", sagte Weber.

Der Kreml hat in Verbindung mit dem Angriffskrieg in der Ukraine wiederholt indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Putin hatte etwa angekündigt, zum Schutz Russlands alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen.

00:01 Uhr: Ex-Kremlchef Medwedew - "Terroristen müssen zerstört werden"

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat nach der schweren Explosion auf der Krim-Brücke die Vernichtung der Verantwortlichen gefordert. "Alle Berichte und Schlussfolgerungen sind gemacht. Russlands Antwort auf dieses Verbrechen kann nur die direkte Vernichtung der Terroristen sein", sagte Medwedew, der mittlerweile Vize des russischen Sicherheitsrates ist, der kremlnahen Journalistin Nadana Friedrichson. Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet.

Bildrechte: REUTERS/Sergey Pivovarov
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ukraine-Ticker

18.45 Uhr: 32 Ukrainer kehren nach Gefangenen-Austausch heim

Russland hat nach ukrainischen Angaben im Rahmen eines Gefangenen-Austausches 32 Kriegsgefangene freigelassen. "Unter den Befreiten sind Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Streitkräfte. Sie alle befanden sich an Orten, an denen heftige Kämpfe stattfanden. Viele dieser Menschen galten als vermisst", teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenstabs, Andriy Jermak, über Telegram mit. Auch der Leichnam des Israelis Dmytro Fialka sei überstellt worden. Fialka habe sich freiwillig gemeldet, um für die Ukraine zu kämpfen.

17.35 Uhr: G7-Staaten warnen Russland vor Atomwaffen-Einsatz

Die G7-Staaten haben Russland mit gravierenden Konsequenzen gedroht, falls die Regierung in Moskau Atomwaffen in der Ukraine einsetzen sollte. "Wir verurteilen diese Angriffe auf das Schärfste und erinnern daran, dass wahllose Angriffe auf unschuldige Zivilisten ein Kriegsverbrechen darstellen", heißt es in einer am Dienstag bei einer Videoschalte der G7-Staats- und Regierungschefs beschlossenen Erklärung. "Wir werden Präsident Putin und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", kündigen die G7-Regierungen an. "Wir bekräftigen, daß jeder Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen durch Russland schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen würde", warnen die G7-Chefs weiter.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj, der ebenfalls an der Schalte teilnahm, forderte die sieben führenden, westlichen Wirtschaftsnationen auf, die Ukraine beim Aufbau eines Luftabwehrsystems gegen russische Angriffe zu unterstützen. Selenskyj rief sie auf, ihre Anstrengungen zu verstärken und "finanziell beim Aufbau eines Schutzschirms für die Ukraine zu helfen". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte angesichts der jüngsten russischen Angriffsserie zu der Schalte eingeladen. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der G7 inne. Selenskyj sagte weiter, der russische Staatschef Wladimir Putin könne die Situation noch weiter eskalieren. "Der russische Anführer, der am Ende seiner Herrschaft angelangt ist, hat noch die Möglichkeiten für weitere Eskalation", warnte Selenskyj. Dies sei "eine Gefahr für uns alle".

16.55 Uhr: Erstes Deutsches Luftabwehrsystem übergeben

Deutschland hat das erste von vier versprochenen Luftverteidigungssystemen vom Typ Iris-T SLM an die Ukraine geliefert. Laut Informationen des "Spiegel" erfolgte die Übergabe am Dienstag nahe der polnisch-ukrainischen Grenze.

Damit löst die Bundesregierung ein Versprechen ein, das Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bereits Anfang Juni im Bundestag gegeben hatte. Erst am Montag hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) eine baldige Lieferung in Aussicht gestellt. Ursprünglich war die erste Übergabe für November vorgesehen. Nach Angaben der Bundesregierung handelt es sich bei der Waffe um das modernste Flugabwehrsystem Deutschlands. Eine Einheit kann jeweils die Fläche einer mittleren Großstadt sichern. Wie schnell drei weitere Iris-T-Systeme übergeben werden, hängt unter anderem von Ägypten ab, das auf eine vereinbarte Lieferung verzichten könnte.

  • Zum Artikel: "Deutsche Flugabwehr für die Ukraine - Das kann IRIS-T"

16.07 Uhr: Nato-Präsenz wegen Nord Stream in Ost- und Nordsee verdoppelt

Die Nato hat nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ihre Präsenz in der Ost- und in der Nordsee nach der "Sabotage" an den Nord-Stream-Pipelines verdoppelt. "Wir haben unsere Präsenz in der Ostsee und in der Nordsee auf mehr als 30 Schiffe verdoppelt", sagte Stoltenberg in Brüssel. Die Schiffe würden aus der Luft und von "Unterwasser-Kapazitäten" unterstützt.

15.46 Uhr: Nato beginnt Routine-Übung zur Verteidigung mit Atomwaffen

Die Nato wird in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen beginnen. Die bereits lange geplante Abschreckungsübung Steadfast Noon sei ein Routine-Training, um die Abschreckung sicher und wirksam zu halten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Kern der nuklearen Fähigkeiten der Nato sei es immer, den Frieden zu bewahren und Aggressionen zu verhindern.

Die verdeckten nuklearen Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine nannte Stoltenberg "gefährlich und unverantwortlich". Zugleich betonte er, dass die Nato bislang keine Veränderungen der russischen Nuklearstrategie gesehen habe. Die russischen Atomstreitkräfte würden genau beobachtet.

15.39 Uhr: Merz: Angriffe auf zivile Ziele sind Kriegsverbrechen

CDU-Chef Friedrich Merz hat die verstärkten Angriffe Russlands auf zivile Ziele in der Ukraine kritisiert und als Kriegsverbrechen bezeichnet. "Wir können Russland nur erneut auffordern, jetzt wirklich aufzuhören, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren und das Land zu bombardieren", sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag. Es handele sich um "Verzweiflungstaten" des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Was Putin dort macht, wird keinen Erfolg haben", so Merz.

15.24 Uhr: Stoltenberg kündigt weitere Ukraine-Hilfe an

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat nach massiven russischen Luftangriffen gegen die Ukraine zusätzliche Militärhilfe für die Streitkräfte der Regierung in Kiew angekündigt. "Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine verstärken und aufrechterhalten, damit sie sich weiterhin verteidigen und ihr Territorium von der russischen Besatzung befreien kann", sagte der Norweger vor einem Treffen der Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten in dieser Woche in Brüssel. Das Momentum liege bei der Ukraine. Diese mache weiterhin bedeutende Fortschritte. Man werde mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow besprechen, was sein Land am dringendsten benötige.

15.13 Uhr: Kiew ruft Bürger zum Stromsparen auf

Nach den schweren russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine hat die ukrainische Regierung die Bevölkerung zum Stromsparen aufgerufen. "Wir bitten Sie heute, den Stromverbrauch einzuschränken", schrieb Regierungschef Denys Schmyhal auf Telegram. Zwischen 17.00 Uhr und 23.00 Uhr sollten keine energieintensiven Geräte eingeschaltet werden. Nach Angaben der Behörden waren landesweit rund 300 Ortschaften ohne Strom. Ein Drittel der westukrainischen Stadt Lwiw war ebenfalls ohne Elektrizität. In einem Vergeltungsangriff für die Explosion auf der Krim-Brücke am Wochenende hatte Russland am Montag und Dienstag zahlreiche ukrainische Städte bombardiert und dabei vor allem auf die Energieversorgung gezielt.

14.56 Uhr: Putin lobt Reduzierung der Ölfördermengen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entscheidung der Opec+ zur Reduzierung der Ölfördermengen gelobt. Ein solcher Schritt sei der Schlüssel zur Stabilisierung des globalen Energiemarktes, sagte Putin in St. Petersburg. Dort sprach er mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan, über die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Die Entscheidung der OPEC+, die Ölproduktion um zwei Millionen Barrel pro Tag zu drosseln, löste im Westen Empörung aus. Beobachter sahen darin einen Schritt, der Russland bei der Finanzierung seines militärischen Einsatzes in der Ukraine hilft.

  • Zum Artikel "Weniger Rohöl: So wollen die Erdölstaaten den Ölpreis erhöhen"

14.47 Uhr: Linksfraktion verurteilt russische Angriffe

Die Linke im Bundestag hat die seit Wochenbeginn verstärkten russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine verurteilt und die Bundesregierung aufgefordert, sich für Verhandlungen einzusetzen. "Diese Angriffe sind grauenvoll, die sind unentschuldbar, sie müssen sofort enden", sagte die Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali vor einer Fraktionssitzung in Berlin.

Alle diplomatischen Kanäle müssten geöffnet und bedient werden, um einen möglichst baldigen Waffenstillstand zu verhandeln. Es reiche nicht zu behaupten, man könne mit Russland nicht verhandeln. Verhandlungen bedeuteten nicht, Russlands völkerrechtswidrige Annexion in Ordnung zu finden. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) müsse als Chefdiplomatin Deutschlands die Verantwortung übernehmen.

14.42 Uhr: Russisches Panzerwrack darf an Botschaft aufgestellt werden

Ein zerschossener russischer Panzer darf als zeitweiliges Mahnmal gegenüber der russischen Botschaft in Berlin aufgestellt werden. Das entschied das Berliner Verwaltungsgericht und verpflichtete damit den Bezirk Mitte zur Genehmigung der geplanten Aktion eines Vereins. Das Panzerwrack könne zwar voraussichtlich nicht direkt vor der Botschaft auf dem Boulevard Unter den Linden aufgestellt werden, weil die dortige Mittelpromenade nicht für eine Belastung von 40 Tonnen ausgelegt sei. Möglich sei das aber gegenüber auf einem gesperrten Teilstück der Schadowstraße. Der Bezirk hatte argumentiert, dass in dem Wrack "wahrscheinlich Menschen gestorben" seien, die Ausstellung sei daher nicht angemessen. Zudem berühre sie die außenpolitischen Interessen Deutschlands und es handele sich nicht um Kunst. Der Verkehr werde behindert und Menschen psychisch belastet. Das Gericht urteilte nun, ob es sich um Kunst handele, sei unerheblich, es gehe um zulässige Meinungsfreiheit. Die Initiatoren, Enno Lenze und Wieland Giebel vom Museum Berlin Story Bunker, hatten Ende Juni für ihren Verein Historiale den Antrag für das Projekt gestellt.

14.13 Uhr: WMO: Krieg beschleunigt klimafreundlichere Energieerzeugung

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte die Umstellung auf klimafreundlichere Energieerzeugung nach Ansicht des Chefs der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, beschleunigen. Die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise werde in Europa den Einsatz klimaschädlicher fossiler Brennstoffe - etwa in Kohlekraftwerken - zwar für einige Jahre erhöhen. Bei einer Betrachtung über fünf bis zehn Jahre sehe die Sache aber anders aus, sagte Taalas in Genf. Der Krieg gegen die Ukraine beschleunige den Umbau, mit mehr Energieeinsparmaßnahmen und mehr grüner Energie.

14.05 Uhr: Nissan trennt sich von seinem Russland-Geschäft

Der Autobauer Nissan verkauft sein Russland-Geschäft an das staatliche Automobilinstitut NAMI für den symbolischen Preis von einem Euro. Nissan muss dafür einen Verlust von rund 100 Milliarden Yen (etwa 708 Millionen Euro) hinnehmen, wie der japanische Konzern mitteilte. Zu dem verkauften Geschäft gehören auch Produktions- und Forschungseinrichtungen in St. Petersburg sowie das Vertriebs- und Marketingzentrum in Moskau, wie das russische Industrie- und Handelsministerium erklärte. Darüber hinaus könne der Autohersteller sein Geschäft innerhalb von sechs Jahren zurückkaufen. Nissan hatte die Produktion im März nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine eingestellt und dann beschlossen, sich ganz aus dem Markt zurückzuziehen.

13.50 Uhr: Moskau: US-Luftabwehrsystem verlängern nur Konflikt

Die Zusage der USA, der Ukraine moderne Luftabwehrsysteme zu liefern, verlängert nach russischen Angaben nur den Konflikt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die Lieferungen änderten nichts an den Zielen Moskaus bei seiner militärischen Operation in der Ukraine. US-Präsident Joe Biden hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag zugesagt, dass die USA der Ukraine nach einem verheerenden russischen Raketenbeschuss moderne Luftabwehrsysteme liefern werden.

13.45 Uhr: Treffen zwischen Erdogan und Putin in Astana geplant

Kreml-Chef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wollen nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammenkommen. Das Treffen solle am Rande des Gipfels der Konferenz für Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA) stattfinden, sagte ein Beamter des Präsidialamts der dpa. Die staatliche russische staatlichen Nachrichtenagentur Tass hatte bereits am Montag gemeldet, auch Kremlsprecher Dmitri Peskow schließe ein Treffen nicht aus. Ankara strebe einen "tragfähigen Waffenstillstand und fairen Frieden" auf der Grundlage der territorialen Integrität der Ukraine an - bevor sich die Verluste beider Seiten in diesem Winter noch weiter vervielfachen, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem türkischen Nachrichtensender tvnet.

12.48 Uhr: Kiew nennt Angriffe auf Energieanlagen Kriegsverbrechen

Die Ukraine wirft Russland vor, mit seinen Angriffen auf ihre Energieanlagen Kriegsverbrechen zu begehen. Damit schaffe Russland absichtlich unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung, schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. "Hauptziele russischer Angriffe sind Energieanlagen. Sie haben gestern viele getroffen, und sie treffen heute dieselben und neue. Dies sind Kriegsverbrechen, die lange im Voraus geplant wurden und darauf abzielen, unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu schaffen – Russlands bewusste Strategie seit Monaten."

Einen Tag nach der groß angelegten Angriffsserie auf ukrainische Städte hat die russische Armee am Dienstag erneut Ziele in dem Nachbarland angegriffen. Die "massiven Angriffe" mit Präzisionswaffen von großer Reichweite richteten sich gegen militärische Ziele und Einrichtungen zur Stromversorgung der Ukraine, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

12.49 Uhr: Lawrow weist Spekulationen über russischen Atomwaffeneinsatz zurück

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Spekulationen über einen möglichen Einsatz russischer Atomwaffen zurückgewiesen. Moskau könne dies nur tun, wenn Russland unmittelbar vor dem Untergang stehe, sagte er. Die Nukleardoktrin des Landes sehe ausschließlich Vergeltungsmaßnahmen vor, um die Zerstörung der Russischen Föderation als Folge direkter Atomschläge oder der Nutzung anderer Waffen zu verhindern, die die Existenz des russischen Staats bedrohten.

Im russischen Staatsfernsehen beschuldigte Lawrow den Westen, Spekulationen über Russlands angebliche Absichten zu verbreiten, Atomwaffen einzusetzen. Die USA und deren Verbündete forderte er auf, "die größtmögliche Verantwortung in ihren öffentlichen Stellungnahmen" zu dem Thema an den Tag zu legen.

12.45 Uhr: Russland offen für Treffen zwischen Putin und Biden

Die russische Führung zeigt sich offen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden. Russland würde eine solche Begegnung bei dem bevorstehenden G20-Gipfel nicht ablehnen und den Vorschlag prüfen, sollte es einen von den USA erhalten, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow im russischen Staatsfernsehen. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) ist Mitte November auf der indonesischen Insel Bali geplant. Russland sei auch bereit, sich Vorschläge zu Friedensgesprächen anzuhören, sagt der Außenminister. Er könne jedoch nicht im Voraus sagen, wohin dieser Prozess führen würde.

12.34 Uhr: Staatschefs von Nato-Ländern verurteilen russische Raketenangriffe

Die Präsidenten von elf Nato-Ländern in Mittel- und Osteuropa haben die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine scharf verurteilt. "Im Namen unserer Staaten fordern wir, dass Russland die Angriffe auf zivile Ziele sofort einstellt. Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, die Verantwortlichen der heutigen Verbrechen vor Gericht zu bringen", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichen gemeinsamen Erklärung. In ihrer Erklärung wiesen die Staatsoberhäupter auch darauf, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit keinerlei Verjährungsfristen und der Gerichtsbarkeit von Gerichten auf der ganzen Welt unterliegen.

12.30 Uhr: Lawrow: "Keine seriösen Kontaktangebote" von den USA

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft den USA vor, de facto seit langem in den Krieg in der Ukraine involviert zu sein. "Dieser Krieg wird von den Angelsachsen kontrolliert", sagt er im russischen Staatsfernsehen. US-Beamte, darunter der Sprecher der nationalen Sicherheit des Präsidialamtes, John Kirby, hätten gesagt, die Vereinigten Staaten seien für Gespräche offen, Russland habe sich jedoch geweigert. "Das ist eine Lüge", sagt Lawrow. "Wir haben keine seriösen Kontaktangebote erhalten."

12.23 Uhr: Bund stellt Ländern 56 Immobilien für Flüchtlinge bereit

Die Bundesregierung stellt den Ländern weitere 56 Immobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Das kündigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach einem Treffen mit Vertretern von Ländern und Kommunen in Berlin an. Bislang seien vom Bund bereits mehr als 64.000 Plätze bereitgestellt worden.

12.15 Uhr: Stromausfall nach Raketenangriff in Lwiw

In Lwiw im Westen der Ukraine hat ein Raketenangriff die Elektrizitätsversorgung der Stadt getroffen. Etwa 30 Prozent der Stadt hätten keinen Strom mehr, teilt Bürgermeister Andrii Sadowji auf Telegram mit. Ein Reuters-Augenzeuge berichtete über drei Explosionen in der Stadt am Mittag.

12.11 Uhr: Duma-Präsident vergleicht Selenskyj mit Bin Laden

Der russische Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem getöteten Al-Kaida-Führer Osama bin Laden verglichen. Die Regierung in Kiew sei ein terroristisches Regime, sagte Wolodin. Selenskyj habe sich auf eine Stufe mit bin Laden und anderen internationalen Terroristen gestellt. Er fügte hinzu, dass eine Regel weltweit bekannt sei: "Es kann keine Gespräche mit Terroristen geben."

12.10 Uhr: Orban: Merkel hätte Ukraine-Krieg verhindern können

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban geht davon aus, dass eine Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hätte verhindern können. Bei einer Veranstaltung des Magazins "Cicero" in Berlin sagte er laut offizieller Übersetzung, dass Merkel bereits 2014 durch ihr Agieren nach der russischen Annexion der Krim einen Krieg verhindert habe. "Was Angela Merkel gemacht hat zu Zeiten der Krim-Krise, das war ein Meisterwerk." Es sei damals nicht zu einem Krieg gekommen, weil durch die diplomatischen Bemühungen Deutschlands der Konflikt isoliert worden sei. Auf die Nachfrage, ob er so zu verstehen sei, dass es seiner Meinung nach mit einer Kanzlerin Merkel nicht zu einem Krieg gegen die Ukraine gekommen wäre, antwortete Orban laut Übersetzung: "Mit Sicherheit." Der ungarische Ministerpräsident hatte Merkel am Sonntag in Berlin getroffen.

11.55 Uhr: Erneut Angriffe auf Kiew und mehrere Regionen

Russland hat bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine erneut mehrere Regionen des Landes mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Die Behörden in Saporischschja meldeten Angriffe mit russischen Raketen. In der Umgebung der Hauptstadt Kiew und im Gebiet Chmelnyzkyj habe es Explosionen gegeben, die Luftabwehr sei zum Einsatz gekommen, teilten offizielle Stellen mit. Die Behörden riefen die Menschen auf, in Kellern und Bunkern Schutz suchen. Die Gebiete Dnipropetrowsk, Wynyzja, Mykolajiw und Riwne wurden demnach ebenfalls beschossen.

Im Gebiet Wynyzja südwestlich von Kiew wurde ein Heizkraftwerk mit Kampfdrohnen attackiert. Dabei seien Anlagen zerstört worden. Es habe keine Opfer gegeben, teilte die Pressestelle des Kraftwerks mit. Kremlnahe russische Militärblogger bestätigten den massiven Beschuss der Ukraine mit Raketen. Ukrainische Medien berichteten, es seien 20 Raketen am Dienstagmorgen eingeschlagen.

11.48 Uhr: Für Ringtausch: Rheinmetall liefert Panzer an Tschechien

Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert 15 Panzer an Tschechien, damit der Nato-Staat modernen Ersatz bekommt für Panzer sowjetischer Bauart, die an die Ukraine abgegeben wurden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Vertreter Deutschlands und Tschechiens in Prag, wie Rheinmetall mitteilte. Laut früheren staatlichen Angaben geht es um 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 und um einen Bergepanzer Büffel. Berliner Kreisen zufolge beläuft sich das Finanzvolumen auf umgerechnet 157 Millionen Euro. Das erste Fahrzeug soll im Dezember übergeben werden, Ende 2023 soll die Auslieferung abgeschlossen sein.

11.45 Uhr: Belarus: Stationierung von belarussischen und russischen Truppen aus Verteidigungszwecken

Die gemeinsame Stationierung von belarussischen und russischen Truppen in der Nähe zur Ukraine geschieht nach Angaben von Belarus aus Verteidigungszwecken. Das teilt das Verteidigungsministerium mit.

11.45 Uhr: Türkischer Außenminister ruft Ukraine und Russland zu Waffenruhe auf

Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu hat Russland und die Ukraine zu einem schnellstmöglichen Waffenstillstand aufgerufen. "Eine Waffenruhe muss so schnell wie möglich erreicht werden. Je schneller, desto besser", sagte Cavusoglu in einem Fernsehinterview. Beide Parteien hätten sich seit Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern im März in Istanbul von der Diplomatie entfernt.

Cavusoglu forderte auch einen "gerechten Frieden für die Ukraine". "Wo findet der Krieg statt? Er findet auf ukrainischem Boden statt", sagte der Minister. "Es sollte ein Prozess starten, der die Grenzen und territoriale Integrität der Ukraine sicherstellt", führte er fort.

11.42 Uhr: Erneut schlagen russische Raketen in Saporischschja ein

Das russische Militär hat die ukrainische Stadt Saporischschja erneut mit Raketen angegriffen. Die Geschosse trafen eine Schule, eine medizinische Einrichtung und Wohngebäude, wie der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtew, mitteilte. Nach Angaben des Katastrophenschutzes schlugen zwölf S-300-Raketen in öffentlichen Einrichtungen ein und lösten einen Großbrand aus. Ein Mensch wurde getötet.

11.32 Uhr: Polen bereit zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge

Angesichts der jüngsten schweren Raketenangriffe auf ukrainische Großstädte stellt sich Polen auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus dem Nachbarland ein. "Wir sind jederzeit bereit, unsere Grenzen sind offen, und wir sind auch logistisch darauf vorbereitet, Flüchtlinge aufzunehmen", sagte Sozialministerin Marlena Malag dem öffentlich-rechtlichen Sender TVP. Im Bedarfsfall würden Ukrainer in Polen Unterstützung und Schutz finden, wie dies auch im Februar und den Monaten danach der Fall gewesen sei.

Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. Nach Angaben der polnischen Regierung von September leben rund 1,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge im Land.

11.30 Uhr: Russische Angriffe könnten internationales Recht verletzt haben

Russland könnte mit den Angriffen auf die Ukraine vom Montag den Vereinten Nationen zufolge internationales Recht verletzt haben. "Es besorgt uns sehr, dass manche der Angriffe zivile Infrastruktur zum Ziel gehabt haben könnten. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Angriffe die Prinzipien der internationalen Menschenrechte verletzt haben könnten", sagte eine Sprecherin des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. "Wir ermahnen Russland, von einer weiteren Eskalation abzusehen und alles zu unternehmen, Opfer unter Zivilisten und Schäden an der zivilen Infrastruktur zu vermeiden."

11.07 Uhr: Russland überzieht Ukraine mit neuen Raketenangriffen

Russland hat bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrere Regionen des Landes erneut mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Die Behörden in Saporischschja im Süden der Ukraine meldeten Angriffe mit russischen Raketen. In der Umgebung der Hauptstadt Kiew und im Gebiet Chmelnyzkyj habe es Explosionen gegeben, die Luftabwehr sei zum Einsatz gekommen, teilten offizielle Stellen mit. Die Behörden riefen die Menschen auf, in Kellern und Bunkern Schutz suchen. Die Gebiete Dnipropetrowsk, Wynyzja, Mykolajiw und Riwne wurden demnach ebenfalls beschossen.

Im Gebiet Wynyzja südwestlich von Kiew wurde ein Heizkraftwerk mit Kampfdrohnen attackiert. Dabei seien Anlagen zerstört worden. Es habe keine Opfer gegeben, teilte die Pressestelle des Kraftwerks mit. Auch in Kiew gab es Luftalarm. Die Menschen suchten dort Schutz, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Kremlnahe russische Militärblogger bestätigten den massiven Beschuss der Ukraine mit Raketen. Ukrainische Medien berichteten, es seien 20 Raketen eingeschlagen.

10.56 Uhr: Zahl ukrainischer Kinder an deutschen Schulen weiter leicht gestiegen

Die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen ist zuletzt leicht gestiegen. Die Bundesländer meldeten für die am Sonntag zu Ende gegangene 40. Kalenderwoche 193.802 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 661 an.

10.53 Uhr: Ukrainischer Religionsrat wirft Russland Staatsterror vor

Die Glaubensgemeinschaften der Ukraine haben die russischen Luftangriffe auf Kiew und weitere Städte des Landes verurteilt. Der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen betonte, dass sich alle, die sich an "diesen brutalen Angriffen auf friedliche Städte" beteiligten oder "Taten von unmenschlicher Grausamkeiten" rechtfertigten, vor Gott verantworten müssten und von ihm für ihre Verbrechen bestraft würden. "Wir fühlen mit denen, die unter den Angriffen gelitten haben, wir beten für die Opfer, wir bitten Gott um den Segen für unsere Verteidiger", so das Gremium.

Zugleich rief der Religionsrat die internationale Gemeinschaft und die religiösen Führer der Welt auf, "die von Russland begangenen Akte des Staatsterrors zu verurteilen". Russland sei ein "terroristischer Staat" und müsse so schnell wie möglich gestoppt werden. Dem Gremium gehören 15 Glaubensgemeinschaften, christliche, jüdische und muslimische, sowie die ukrainische Bibelgesellschaft an. Damit repräsentiert es nach eigenen Angaben mehr als 95 Prozent der religiösen Gemeinden des Landes.

10.22 Uhr: Nach Raketenangriffen Forderungen aus FDP und Grünen nach Panzern für Kiew

Nach der Serie von russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte dringen Politiker von Grünen und FDP erneut auf die Lieferung von westlichen Panzern an Kiew. Europa und Deutschland müssten "noch mehr tun", sagte der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter den Zeitungen der Funke Mediengruppe. FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann verlangte ebenfalls mehr Unterstützung für die Ukraine.

"Angesichts der Angriffe des russischen Militärs auf Zivilisten und nicht-militärische Infrastruktur in der Ukraine müssen Europa und Deutschland noch mehr tun", sagte Hofreiter. "Es gilt zu prüfen, ob Luftabwehrsysteme schneller geliefert werden können." Außerdem müssten "jetzt endlich Schützen- und Kampfpanzer auch westlicher Bauart geliefert werden". Die Bundesregierung lehnt es bisher ab, derartiges Militärgerät an die Ukraine zu liefern.

10.20 Uhr: Republik Moldau - Ukraine reduziert Stromlieferungen

Die Ukraine hat die Stromlieferungen in die benachbarte Republik Moldau deutlich verringert. Am frühen Dienstag sei die Versorgung um rund 30 Prozent reduziert worden, teilt der stellvertretende Ministerpräsident der Republik Moldau, Andrei Spinu, auf Telegram mit. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Ukraine, der Europäischen Union und Rumänien auf der Suche nach einer Lösung, um die Republik mit Strom zu versorgen." Die Ukraine hat am Montag erklärt, sie werde die Stromexporte in das europäische Netz aussetzen, nachdem ihr eigenes Netz von russischen Raketen getroffen wurde.

10.07 Uhr: Britischer Geheimdienst: Moskau geht Munition aus

Moskau geht nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Ukraine-Krieg zunehmend die Munition aus. "Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht", sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, einem vorab veröffentlichten Redemanuskript zufolge, aus dem die BBC zitierte. Der russische Präsident Wladimir Putin mache Fehleinschätzungen und strategische Fehler.

"Da er intern kaum herausgefordert wird, haben sich seine Entscheidungen als fehlerhaft herausgestellt", so der Geheimdienstdirektor. Mittlerweile würde auch dem russischen Volk klar, welche Konsequenzen "Putins selbstgewählter Krieg" für sie persönlich im eigenen Land habe - etwa weniger Möglichkeiten zu reisen und kaum noch Zugang zu modernen Technologien und externen Einflüssen aufgrund der westlichen Sanktionen.

09.03 Uhr: Migrationsbeauftragte rechnet mit mehr Flüchtlingen aus der Ukraine

Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, schließt eine erneut steigende Zahl von Flüchtenden aus der Ukraine in den nächsten Monaten nicht aus. "Zurzeit sind die Zahlen der neu ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine weiter rückläufig, rund 150 pro Tag, aber ein harter Kriegswinter kann das ändern", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass solche Änderungen in erster Linie die direkten Nachbarländer Polen und Tschechien träfen. Deutschland müsse "in engem Austausch mit unseren Nachbarländern bleiben und bereit sein zur weiteren Aufnahme von Menschen, die vor Krieg und großer Not aus der Ukraine fliehen", betonte Alabali-Radovan.

08.50 Uhr: Zahl der Toten nach Angriffen in der Ukraine nach Behördenangaben auf 19 gestiegen

Nach der groß angelegten russischen Angriffsserie auf Städte in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach ukrainischen Angaben auf mindestens 19 gestiegen. Wie die Rettungsdienste des Landes mitteilten, gab es überdies mehr als 100 Verletzte. "Nach vorläufigen Angaben sind 19 Menschen getötet worden und 105 weitere verletzt worden", teilten die Rettungsdienste via Facebook mit.

08.34 Uhr: Deutscher EU-Botschafter muss Belarus verlassen

Unter scharfer Kritik hat der deutsche EU-Botschafter in Belarus, Dirk Schuebel, seinen Posten in Minsk verlassen. Die Behörden unter Machthaber Alexander Lukaschenko verlängerten das Visum und die Akkreditierung nicht mehr, wie der Diplomat am Montagabend bei Facebook mitteilte. Der 64-Jährige, der die Mission seit 2019 geführt hatte, kritisierte "eklatante Verletzungen der Menschenrechte und des internationalen Rechts" nach der Präsidentenwahl 2020, die gefälscht und "von ständiger Gewalt gegen unschuldige Menschen" begleitet gewesen sei.

Es gebe mehr als 1.340 politische Gefangene in Belarus, deren sofortige und bedingungslose Freilassung die EU verlange, teilte Schuebel mit. Insbesondere forderte er auch, dass der inhaftierte Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki wieder in Freiheit komme und die am Freitag bekanntgegebene Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis in Empfang nehmen könne. Die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und unterstützt die Demokratiebewegung um die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.

08.04 Uhr: Luftalarm in der ganzen Ukraine

In der gesamten Ukraine gibt es nach Angaben der Notfalldienste heute Morgen Luftalarm.

06.50 Uhr: Russland - Direkter Konflikt mit USA und Nato nicht unser Interesse

Ein direkter Konflikt mit den USA und der Nato ist nach den Worten des russischen Vize-Außenministers Sergej Rjabkow nicht im Interesse seines Landes. Allerdings werde Russland angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen und auf das zunehmende Engagement des Westens im Ukraine-Konflikt reagieren, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Rjabkow. "Wir warnen und hoffen, dass sie die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in Washington und anderen westlichen Hauptstädten erkennen."

04.42 Uhr: Deutscher Brigadegeneral: Schutz der Nato-Ostflanke wichtiges Zeichen

Zum besseren Schutz der Nato-Ostflanke wird die Bundeswehr die Verteidigung Litauens mit einer Kampftruppenbrigade unterstützen. Angesichts des Sicherheits- und Schutzbedürfnisses der östlichen Nato-Partner sei dieses Zeichen der Solidarität enorm wichtig und zwingend erforderlich, sagte Brigadegeneral Christian Nawrat der Deutschen Presse-Agentur auf dem litauischen Militärstützpunkt Rukla. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus.

Nawrat ist Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern". Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Nato einen verstärkten Schutz der Ostflanke beschlossen. Deutschland soll dabei eine Kampftruppen-Brigade mit 3.000 bis 5.000 Soldaten für Litauen führen. Dies hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Juni bei einem Besuch in Vilnius zugesagt.

Das deutsche Konzept sieht dabei vor, dass Waffen und Munition vor Ort vorgehalten werden sollen. Der größte Teil der Soldaten wird aber in Deutschland bereitgehalten - und kann im Spannungsfall schnell nach Litauen verlegt werden. Innerhalb von zehn Tagen soll die Brigade in der Zukunft einsatzbereit sein. Einzelne Teile der Brigade sollen zudem regelmäßig nach Litauen kommen, um gemeinsam mit Soldaten des Bündnispartners zu trainieren.

04.34 Uhr: Russland hat Angriffe auf Städte offenbar schon länger geplant

Die USA teilen die Auffassung der Ukraine, dass Russland die schweren Luftangriffe auf ukrainische Städte bereits vor der Explosion auf der Krim-Brücke geplant hat.

Anschläge dieses Ausmaßes könnten nicht innerhalb von ein paar Tagen ausgearbeitet werden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, dem Sender CNN. "Es war eher schon seit geraumer Zeit geplant. Das heißt nicht, dass die Explosion auf der Krim-Brücke ihre Planung beschleunigt haben könnte."

Laut ukrainischen Angaben ist unterdessen die Zahl der bei dem schweren Raketenbeschuss ukrainischer Städte getöteten Zivilisten auf mindestens 14 angestiegen. Weitere 97 Menschen seien verletzt worden, teilen die Rettungsdienste mit.

04.13 Uhr: Faeser spricht mit Kommunen und Ländern über Flüchtlingsaufnahme im Winter

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) trifft am Dienstag Vertreter der Kommunen und Länder, um über die weitere Versorgung von Flüchtlingen zu beraten (10.00 Uhr). Dabei geht es laut Innenministerium um die Abstimmung zwischen den staatlichen Ebenen angesichts "der angespannten Lage rund um die Flüchtlingsaufnahme" vor dem Winter. Zum Abschluss will Faeser mit dem Vorsitzenden der Länder-Innenministerkonferenz, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), und Städtetagsvizepräsident Burkhard Jung vor die Presse treten (11.45 Uhr).

Die Kommunen fordern seit Wochen angesichts steigender Flüchtlingszahlen mehr Unterstützung. Dabei geht es sowohl um zusätzliche Finanzzusagen des Bundes als auch um einen Ausbau der Erstaufnahmekapazitäten der Länder.

03.37 Uhr: Auch Deutsche auf längeren Krieg in Ukraine einstellen

Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Roderich Kiesewetter müssen die Menschen in Deutschland darüber aufgeklärt werden, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch längere Zeit dauern könnte. "Auch unsere Bevölkerung muss darauf eingestellt werden, dass dieser Krieg womöglich noch zwei Jahre gehen kann und dass er sich ausweitet", sagte Kiesewetter dem Sender Welt.

Die kritische Infrastruktur sei unter Druck. "Es wird nicht nur auf ukrainischem Boden stattfinden, das ist auch ein Krieg gegen uns", sagte Kiesewetter. Putin gehe es darum, Angst und Schrecken zu verbreiten. "Und viele Bilder sehen wir ja gar nicht, weil sie so furchtbar sind. Und das ist etwas, was unserer Bevölkerung auch immer klar sein muss: Der Krieg ist schlimmer, als manche Bilder anmuten lassen", so Kiesewetter.

Der frühere Bundestagspräsident und Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble stimmte die Menschen in Deutschland angesichts der Energiekrise auf Entbehrungen im Winter ein. "Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich", sagte Schäuble dem Sender Bild-TV. Auch sollte man ein paar Kerzen, Streichhölzer und eine Taschenlampe zu Hause haben - für den Fall eines Stromausfalls, riet der CDU-Politiker.

02:29 Uhr: Selenskyj spricht mit Biden und vielen anderen

Bei den Rüstungslieferungen habe Flugabwehr derzeit die höchste Priorität, betonte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden. Die USA sollten auch Führung zeigen bei einer harten Haltung der Siebenergruppe wichtiger Industriestaaten (G7) und bei der Unterstützung für eine Verurteilung Russlands durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen, schrieb der ukrainische Staatschef nach dem Gespräch auf Twitter.

In seinem abendlichen Video listete Selenskyj alle Gespräche mit internationalen Partnern vom Montag wegen der Raketenangriffe auf. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Polens Staatschef Andrzej Duda und UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen. Weitere Gespräche gab es mit den Regierungschefs Justin Trudeau (Kanada), Mark Rutte (Niederlande) und Liz Truss (Großbritannien). Durch die russischen Angriffe auf viele ukrainische Großstädte sind nach Angaben des Innenministeriums 14 Menschen getötet und knapp 100 verletzt worden.

00.23 Uhr: Ukraine fordert von Weltgemeinschaft Verurteilung russischer Annexion

Zu Beginn einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung hat die Ukraine die Weltgemeinschaft aufgefordert, die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands zu verurteilen. "Die so genannten Referenden standen in keiner Beziehung zu dem, was wir Ausdruck des Volkswillens nennen - weder aus rechtlicher noch aus technischer Sicht", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Montag in New York. Er forderte das größte UN-Gremium zur Annahme einer Resolution auf, die von Russland verlangt, seine Handlungen rückgängig zu machen.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja dagegen beklagte eine "gefährliche Polarisation" bei den Vereinten Nationen und eine Blockbildung, die die internationale Zusammenarbeit untergrabe. Mit einer Reihe von Abstimmungen versuchte Moskau dabei, eine geheime Entscheidung zur Resolution zu erzwingen. Es scheiterte jedoch an einer klaren Mehrheit von mehr als 100 Staaten, die für eine offene Abstimmung votierten.

Die UN-Vollversammlung begann am Montag Beratungen zu den jüngsten völkerrechtswidrigen Annexionen von Teilen der Ukraine durch Russland. Am Ende der Sitzung, die sich aufgrund einer Vielzahl an Sprecherinnen und Sprechern bis Mittwoch hinziehen könnte, soll das mit 193 Mitgliedstaaten größte UN-Gremium über die Resolution zur Verurteilung Moskaus abstimmen. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind anders als beim Sicherheitsrat völkerrechtlich nicht bindend. Die bevorstehende Abstimmung in New York wird aber auch als globaler Stimmungstest bezüglich des Ukraine-Kriegs gesehen.

19.47 Uhr: Ukraine meldet weitere russische Raketenangriffe

Der ukrainische Generalstab hat am Mittwoch weitere russische Raketen- und Luftangriffe auf Wohnhäuser und Objekte der zivilen Infrastruktur registriert. Im abendlichen Lagebericht aus Kiew war die Rede von drei Raketenangriffen und vier Fällen von Beschuss durch Flugzeuge. Zehn Mal seien Mehrfachraketenwerfer eingesetzt worden. Von den zehn getroffenen Zielen lagen die meisten in den frontnahen Gebieten Saporischschja und Mykolajiw im Süden.

Außerdem setze die russische Armee weiter Kampfdrohnen iranischer Bauart ein, von denen zehn abgeschossen worden seien. Die ukrainischen Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Aus dem zentralukrainischen Gebiet Winnyzja meldete die Zivilverwaltung, dass zwei solcher Drohnen abgefangen worden seien. Die russischen Angriffe aus der Luft waren damit weniger intensiv als am Montag,

An der Donbass-Front im Osten der Ukraine setzten die russischen Truppen nach Kiewer Angaben am Mittwoch ihre Angriffe auf die Stadt Bachmut fort. Sie seien aber abgewehrt worden, hieß es.

19.40 Uhr: Treffen Erdogans mit Putin in Kasachstan geplant

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan trifft am Donnerstag voraussichtlich seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in Kasachstan. Wie aus türkischen Regierungskreisen verlautete, soll das Treffen am Rande eines Regionalgipfels in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden. Erdogan versucht seit einiger Zeit, Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen über einen Waffenstillstand zusammenzubringen.

Der Kreml rechnet nach eigenen Angaben mit einem konkreten Vermittlungsvorschlag Erdogans bei dem Treffen. Zwei Verhandlungsrunden russischer und ukrainischer Vertreter in der Türkei im März waren ergebnislos geblieben. Das Nato-Mitglied Türkei ist stark von russischem Öl und Gas abhängig und ist seit Kriegsbeginn bemüht, seine Beziehungen zur Ukraine und zu Russland gleichermaßen aufrechtzuerhalten.

19.27 Uhr: Nato hat keine Hinweise auf bevorstehenden Kriegseintritt von Belarus

Die Nato sieht keine Hinweise darauf, dass sich Belarus aktiv am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligen will. Trotz der Stationierung von Truppen an der Grenze zur Ukraine, sei man noch immer der Ansicht, dass das Land nicht offiziell in den Krieg eingreifen wolle, sagte ein Vertreter des Militärbündnisses am Mittwoch am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als einen möglichen Grund nannte er die dann drohenden Sanktionsmaßnahmen des Westens.

19.01 Uhr: Polens Bischöfe werben um weitere Hilfe für Ukraine-Geflüchtete

Polens katholische Bischöfe rufen zur weiteren Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf. Zum Abschluss ihrer zweitägigen Vollversammlung in Kamien Slaski (Groß Stein) im Bistum Opole (Oppeln) räumten sie am Mittwochabend in ihrem Kommunique ein, dass man angesichts des anhaltenden Krieges im Nachbarland "müde" werden könne, Geflüchteten und Opfern des Konflikts zu helfen. Sie fordern daher Katholikinnen und Katholiken auf, sich weiter in ihren Pfarreien für Betroffene zu engagieren und "ihnen bei der sozialen Anpassung an die polnischen Verhältnisse zu helfen".

Die Kirchengemeinden könnten in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden den notwendigen Prozess der Integration von Geflüchteten unterstützen, etwa durch Polnischkurse sowie Hilfe bei der Arbeits- und Wohnungssuche.

18.41 Uhr: US-Generalstabschef: Russland verletzt bewusst Zivilisten in Ukraine

US-Generalstabschef Mark Milley hat die jüngsten Raketenangriffe Russlands in der Ukraine scharf verurteilt. "In den vergangenen Tagen hat Russland seine Angriffe auf die zivile Infrastruktur verstärkt", sagte Milley am Mittwoch in Brüssel nach Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden.

"Russland hat absichtlich zivile Infrastruktur angegriffen, um Zivilisten zu verletzen. Sie haben die Alten, die Frauen und die Kinder in der Ukraine ins Visier genommen", sagte Milley. "Willkürliche und absichtliche Angriffe auf zivile Ziele sind nach den internationalen Kriegsregeln ein Kriegsverbrechen."

18.37 Uhr: Möglichst schnell mehr Luftabwehrsysteme für Ukraine

Angesichts der Serie russischer Luftangriffe wollen die Verbündeten der Ukraine so schnell wie möglich weitere Abwehrsysteme zur Verfügung stellen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Mittwoch nach einem Treffen der 30 Nato-Länder mit rund 20 weiteren Partnern der Ukraine-Kontaktgruppe, die Staaten würden "alles in ihrer Macht stehende tun". Austin lobte Deutschland für die Lieferung eines ersten modernen Luftabwehr-Systems. Die Bundesrepublik wie die USA müssen die meisten der zugesagten Waffen allerdings erst noch herstellen.

18.25 Uhr: Austin: Deutsches Flugabwehrsystem hilft Ukraine gegen Russland

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die deutsche Lieferung des Luftverteidigungssystems Iris-T SLM an die Ukraine gewürdigt. "Diese wichtige Spende wird der Ukraine helfen, ihre Zivilbevölkerung besser vor russischen Luftangriffen zu schützen", sagte Austin am Mittwoch in Brüssel nach Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden. Zudem habe Deutschland zuletzt unter anderem weitere Mars-Raketensysteme zugesagt. All dies zeige, dass die Ukraine im Krieg gegen Russland langfristig unterstützt werde.

17.25 Uhr: Kreml rechnet mit türkischem Vermittlungsvorschlag im Ukraine-Konflikt

Der Kreml rechnet anlässlich des Treffens des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan mit einem konkreten Vermittlungsvorschlag der Türkei im Ukraine-Konflikt. "Erdogan wird wahrscheinlich offiziell etwas vorschlagen", sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Mittwoch vor Journalisten. Er erwarte eine "interessante und nützliche Diskussion". Die beiden Staatschefs treffen sich am Donnerstag in Kasachstan. Sollten russisch-ukrainische Kontakte stattfinden, würde dies auf türkischem Gebiet geschehen, sagte Uschakow. Der Kreml-Berater lobte erneut die Position der Türkei, die sich "aus Prinzip nicht den illegitimen westlichen Sanktionen" gegen Russland anschließe. Das Nato-Mitglied Türkei ist stark von russischem Öl und Gas abhängig.

17.25 Uhr: EU-Staaten: Russische Reisepässe aus besetzten Gebieten nicht gültig

Die EU-Staaten wollen russische Reisepässe, die in besetzten Gebieten der Ukraine ausgestellt worden sind, nicht anerkennen. Einen entsprechenden Beschluss fassten die ständigen Vertreter der 27 EU-Staaten am Mittwoch in Brüssel. Gleiches soll demnach für die abtrünnigen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien in Georgien gelten. "Wir werden uns niemals mit der Verletzung der Grundrechte der Ukraine und Georgiens auf Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit abfinden", sagte der tschechische Innenminister Vit Rakusan im Namen des derzeitigen EU-Ratsvorsitzes.

17.23 Uhr: Tschechien verhängt Einreisestopp für Russen mit Schengen-Visum

Tschechien verhängt einen Einreisestopp für Russen mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Sport- oder Kulturveranstaltungen. Die Maßnahme gelte vom 25. Oktober an, teilte Außenminister Jan Lipavsky nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Prag mit. Keine Rolle spielt dabei, von welchem EU-Mitgliedsland das Visum ausgestellt wurde. Bereits kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine Ende Februar hatte Tschechien die Vergabe von neuen Visa an Russen bis auf wenige Ausnahmen ausgesetzt. Die liberalkonservative Regierung in Prag folgt mit der jetzigen Verschärfung dem Beispiel unter anderem Polens und der baltischen Staaten.

16.53 Uhr: Nato-Kreise – Russische Atomdrohungen sollen Eingreifen verhindern

Die Atomwaffen-Drohungen Russlands sind nach Angaben aus Nato-Kreisen hauptsächlich dazu da, die Staaten der Allianz und andere Länder davon abzuhalten, direkt in den Ukraine-Krieg einzugreifen. Sollte die Regierung in Moskau tatsächlich Kernwaffen einsetzen, würde dies fast sicher eine "physische Antwort" der Verbündeten der Ukraine und möglicherweise auch der Nato selbst zur Folge haben, sagt ein Insider. Der Schritt würde "noch nie dagewesene Konsequenzen" für Russland nach sich ziehen.

16.26 Uhr: Lindner: Ukraine braucht längerfristige Finanzhilfe

Finanzminister Christian Lindner will im Rahmen der G7 eine längerfristige Finanzhilfe für die Ukraine organisieren. "Wir werden intensiv miteinander sprechen über die Unterstützung der Ukraine, auch in finanzieller Hinsicht", kündigte der FDP-Politiker am Mittwoch am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington an. Neben der militärischen und logistischen Unterstützung müsse der ukrainische Staat auch funktionsfähig und liquide bleiben. Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte hatten der Ukraine im Juni Finanzhilfen von bis zu 29,5 Milliarden US-Dollar für 2022 zugesagt. Mit Abstand größter Geldgeber sind die USA. Die Mittel sollen helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und etwa Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu zahlen.

16.16 Uhr: Nato-Kreise - Russland hat viel präzise Munition verbraucht

Russland hat nach Angaben aus Nato-Kreisen inzwischen einen erheblichen Teil seiner präzisionsgelenken Munition verbraucht. Aufgrund der westlichen Sanktionen könne die russische Industrie nun nicht alle Munitionsarten und Waffensysteme herstellen, sagt ein Insider. Dieser deutet an, dass es einige Monate dauern könne, bis die von Russland eingeleitete Mobilisierung von 300.000 Soldaten erfolgt sei.

15.58 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Rückeroberung von Orten in Cherson

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf Ortschaften in der Region Cherson zurückerobert. Ein Sprecher des Einsatzkommandos Süd sagte am Mittwoch, die fünf Orte im Bezirk Beryslaw seien am Vortag eingenommen worden. Sie liegen in einer der Regionen, die Russland kürzlich für annektiert erklärt hatte.

15.56 Uhr: Borrell: Können keine Pflanzenfresser unter Fleischfressern sein

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Europäer angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und anderer Konflikte in der Welt mit drastischen Worten zu größeren militärischen Anstrengungen aufgerufen. "Wir können keine Pflanzenfresser in einer Welt der Fleischfresser sein", sagte der Chef der europäischen Diplomatie bei einer Konferenz in Madrid, wie die spanische Zeitung "El País" am Mittwoch berichtete. "Wenn wir überleben wollen, müssen wir etwas anderes sein. Wir müssen uns mit den Mitteln ausstatten, die notwendig sind, um mit diesen Bedrohungen fertig zu werden", fügte der Spanier demnach am Dienstagabend hinzu.

15.48 Uhr: Europarat: Russischen Menschenrechtlern die Aufnahme erleichtern

Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, hat an die Mitgliedstaaten appelliert, Menschenrechtler und andere gefährdete Aktivisten aus Russland und Belarus leichter aufzunehmen. Notfalls sollten sie auch Visa und Reisedokumente aus Drittstaaten nutzen können, schlug Mijatovic am Mittwoch in Straßburg vor. Zugleich müssten die, "die wegen ihrer legitimen Arbeit verfolgt und verurteilt werden", wirksam vor Auslieferung geschützt sein. Mijatovic sagte, Menschenrechtsverteidiger, ehrenamtlich Engagierte und Journalisten spielten eine wichtige Rolle im Ukraine-Krieg. "Sie tragen unermüdlich dazu bei, Aufmerksamkeit zu schaffen und die Wahrheit ans Licht zu bringen, bisweilen unter Gefahr ihrer Freiheit, ihrer Sicherheit und sogar ihres Lebens", sagte sie. Geflüchtete Menschenrechtler und Aktivisten sollten mit ihren Familien Wohnsitz, Zugang zu Arbeit und Sozialleistungen erhalten.

14.52 Uhr: IAEA - AKW Saporischschja wieder am Stromnetz

Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge wieder am externen Stromnetz angeschlossen. IAEA-Chef Rafael Grossi schreibt auf Twitter, er sei von seinen Leuten vor Ort entsprechend informiert worden. Grund für den Ausfall am Morgen sei der Beschuss einer weiter entfernten Anlage gewesen, "was unterstreicht, wie prekär die Situation ist", schreibt Grossi. Am Morgen forderte er erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.

14.47 Uhr: Brandenburg: Ölversorgung sicher - Reparatur von Leck bis zu 10 Tagen

Die Versorgung mit russischem Öl über die Pipeline Druschba nach Deutschland ist nach Angaben der Brandenburger Landesregierung ungeachtet des Lecks in Polen derzeit gesichert. "Trotz gegenwärtig reduzierter Kapazität ist die Produktauslieferung nicht betroffen, habe ich von den Gesellschaftern erfahren", teilte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch mit. Nun gehe es darum, die Umstände aufzuklären und die Pipeline schnell zu reparieren: "Die Prognosen gehen im Moment von vielleicht zwei bis drei Tagen oder auch bis zu zehn Tagen aus. Gegenwärtig ist die Versorgung nicht gefährdet."

14.34 Uhr: Habeck - Sind kurz vor 95-Prozent-Ziel bei Gasspeichern

Deutschland wird das Ziel, die Gasspeicher zu 95 Prozent zu füllen, wahrscheinlich am Donnerstag erreichen, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Der Grünen-Politiker äußert sich in Berlin bei der Vorlage der Konjunkturprognose der Regierung.

14.32 Uhr: Habeck - Putin scheitert mit Ziel der Destabilisierung

Das Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit hohen Energiepreisen die wirtschaftspolitische Stabilität in Deutschland und Europa zu destabilisieren. Zudem wolle er das gesellschaftliche Fundament brüchig zu machen, sagt der Grünen-Politiker in Berlin. Putin werde damit jedoch scheitern - ebenso wie er dabei sei, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu scheitern.

14.08 Uhr: US-Minister Austin: Ukraine-Unterstützung durch "alle Jahreszeiten"

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat der Ukraine nach den jüngsten russischen Luftangriffen langfristige Militärhilfe zugesagt. "Unsere Entschlossenheit, die ukrainischen Verteidiger zu unterstützen, gilt für alle Jahreszeiten", sagte Austin am Mittwoch am Rande von Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden. "Wir werden die Verteidigungskapazitäten der Ukraine weiter ausbauen, sowohl für die dringenden Erfordernisse von heute als auch auf lange Sicht."

14.02 Uhr: Putin: Liefern Energieressourcen nicht an Länder mit Preisdeckel

Angesichts des geplanten Ölpreisdeckels in der EU hat Kremlchef Wladimir Putin mit einem Lieferstopp von Energieressourcen gedroht. "Russland wird nicht gegen den gesunden Menschenverstand handeln und für das Wohlergehen anderer bezahlen", sagte Putin am Mittwoch bei der russischen Energiewoche in Moskau. "Wir werden keine Energieressourcen an Länder liefern, die ihre Preise begrenzen."

13.52 Uhr: Putin bietet Gaslieferung via Nord Stream 2 und Turkstream an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach den Lecks an der Ostsee-Pipeline Nord Stream Gaslieferungen durch den noch betriebsfähigen Strang der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. "Man muss nur den Hahn aufdrehen", sagte Putin am Mittwoch bei einem Auftritt auf der russischen Energiewoche in Moskau. Die Röhre sei wohl nicht so beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne, sagte er.

Der Kremlchef hat außerdem eine verstärkte Umleitung von russischem Gas über die Türkei nach Europa in Aussicht gestellt. "Den verloren gegangenen Umfang des Gastransits über Nord Stream könnte Russland durch das Schwarze Meer leiten und so in der Türkei einen riesigen Gas-Hub schaffen, wenn unsere europäischen Partner daran interessiert sind", sagte Putin in Moskau. Die Pipeline Turkstream sei ohnehin sicherer als die Route durch die Ostsee, meinte er.

An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach Explosionen Ende September schwere Beschädigungen entdeckt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten sich mindestens zwei Detonationen ereignet, die zu vier Lecks führten. Unter anderem die EU, die Nato sowie Sicherheitskreise hatten schon unmittelbar darauf von Sabotage als Ursache gesprochen. Putin sprach von einem internationalen Terroranschlag gegen die Pipelines. Ziel sei es, die Beziehungen zwischen der EU und Russland endgültig zu zerreißen und Europa zu schwächen.

13.44 Uhr: Russland - Es gibt keine zweite Mobilmachungswelle

In Russland findet nach Darstellung des Präsidialamtes keine verstärkte Mobilmachung von Reservisten statt. "Es gibt keine neue Welle", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor der Presse. Er reagierte damit auf Berichte einiger Vertreter von Regionalbehörden, sie würden verstärkt militärisch erfahrene Männer zur Armee einberufen. Peskow forderte die Journalistinnen und Journalisten auf, bei den einzelnen Gouverneuren direkt nachzufragen, was sie mit einer verstärkten Einberufung meinten.

Vertreter zweier russischer Regionen hatten diese Woche erklärt, sie hätten neue Befehle zur Mobilmachung erhalten. Der Gouverneur von Rostow sagte, er habe einen "neuen Mobilmachungsauftrag" erhalten. Der stellvertretende Gouverneur der Region Kursk wurde mit den Worten zitiert, man habe ein "zweites" Mobilmachungsziel erhalten. Dies nährte die Befürchtung, es könne eine zweite Einberufungswelle geben. Zehntausende Russen haben sich bereits ins Ausland abgesetzt, um sich der Einberufung zu entziehen.

13.36 Uhr: Melnyk bittet Deutschland um weitere Luftverteidigungssysteme

Der scheidende Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat der Bundesregierung für die erfolgte Lieferung des ersten Luftverteidigungssystems Iris-T SLM gedankt. Für die Menschen in der Ukraine bedeute es, besser gegen Angriffe geschützt zu sein, sagte Melnyk am Mittwoch in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Die vereinbarte Lieferung von nun noch drei weiteren Systemen sei ein wichtiger Schritt, sollte aber um zusätzliche Waffensysteme ergänzt werden. "Es müssen Aufträge schon heute erteilt werden, damit wir die Systeme nicht im Jahre 2024 bekommen", sagte Melnyk.

13.27 Uhr: Deutschland liefert Ukraine weitere Luftabwehr-Systeme - Aber erst 2023

Deutschland liefert der Ukraine im kommenden Jahr drei weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Iris-T. Das kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht vor einem Treffen der Nato-Ressortchefs in Brüssel an. Ein erstes solches System sei bereits in der Ukraine eingetroffen, bestätigte Lambrecht. Weitere könnten allerdings erst 2023 geliefert werden, weil die hoch komplexen und hoch modernen Systeme erst produziert werden müssten. Dazu sei man mit der Industrie im Gespräch.

Luftabwehr und Artillerie, das sei das, was die Ukraine derzeit am meisten brauche, sagte Lambrecht auf die Frage, ob in Brüssel auch über die Lieferung von Kampfpanzern beraten werde. Und das sei genau das, was Deutschland liefere. Auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Systemen sei wichtig. Hierzu werde Deutschland ebenfalls einen "signifikanten Beitrag" leisten.

13.04 Uhr: IAEA über Netzausfall im AKW Saporischschja besorgt

Die Internationale Atom-Energieagentur IAEA hat sich besorgt darüber geäußert, dass das umkämpfte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden ist. "Dieser wiederholte Netzausfall im AKW Saporischschja ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung", schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. Laut IAEA verfügt das größte Atomkraftwerk Europas über Dieselvorräte, um die Kühlsysteme etwa 10 Tage lang auch ohne externen Strom zu betreiben und einen Atomunfall zu verhindern.

Der Stromausfall unterstreiche, wie dringend eine Sicherheitszone um das AKW eingerichtet werden müsse, schrieb Grossi weiter. Der Generaldirektor der IAEA hatte am Dienstag Russlands Präsidenten Wladimir Putin und vorige Woche den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen, um über seinen Plan einer Waffenstillstands-Zone zu sprechen. Noch diese Woche will Grossi erneut nach Kiew reisen.

12.45 Uhr: Gouverneur - Sieben Tote bei russischem Angriff auf Markt in Awdijiwka

Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka sind nach Angaben des ukrainischen Gouverneurs der Region Donezk mindestens sieben Menschen getötet und acht verletzt worden. Der von vielen Menschen besuchte Markt der Stadt sei getroffen worden, teilte Pawlo Kyrylenko mit, für einen solchen Angriff gebe es "keine militärische Logik". In Awdijiwka lebten vor Beginn des Krieges rund 32.000 Menschen, die Region Donezk wurde von Russland unlängst für annektiert erklärt.

12.41 Uhr: Putin plant kein Treffen mit Biden beim G-20-Gipfel

Der russische Präsident Wladimir Putin will während des G-20-Gipfels im kommenden Monat in Indonesien nicht mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte mit, eine solche Initiative sei von keiner Seite vorgebracht worden.

Peskow wurde auch auf die Äußerungen Bidens in einem Interview angesprochen, in dem er davor warnte, dass der Einsatz von Atomwaffen gegen die Ukraine zu einem "schrecklichen Ergebnis" führen würde. Der Kreml-Sprecher sagte dazu, die Äußerungen seien Teil einer provokanten westlichen Atomrhetorik. Putin hatte erklärt, er würde nicht zögern, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um russisches Territorium zu schützen, und bezog sich dabei eindeutig auf das russische Atomwaffenarsenal.

12.37 Uhr: Bundesregierung - Lieferungen über Druschba-Pipeline nicht unterbrochen, Versorgung "aktuell gewährleistet"

Nach dem Leck an einer der beiden Leitungen der Druschba-Pipeline zwischen Russland und Deutschland sind die Öl-Lieferungen nach Angaben der Bundesregierung nicht unterbrochen. "Die beiden Raffinerien Schwedt und Leuna erhalten aktuell weiter Rohöl über die Druschba Pipeline 'Freundschaft 1' über Polen. Diese Lieferungen sind nicht unterbrochen", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei damit "aktuell gewährleistet".

Nach ersten Informationen der polnischen Behörden gehe "man von einer unbeabsichtigten Beschädigung aus, nicht von einer Sabotage". "Die genaue Sachverhaltsaufklärung läuft jedoch und dauert an, so dass noch keine abschließenden Informationen vorliegen", hob das Bundeswirtschaftsministerium hervor. Die Bundesregierung beobachte "die Lage genau" und stehe "mit allen betroffenen Stellen in engem Kontakt".

12.22 Uhr: Rosneft trifft Vorkehrungen für Schwedt nach Leck an Druschba-Pipeline

Das Ölunternehmen Rosneft Deutschland trifft wegen des Lecks an der Pipeline Druschba in Polen Vorkehrungen für die Raffinerie RCK in Schwedt im Nordosten Brandenburgs. Unternehmenssprecher Burkhard Woelki sagte: "Es wird Folgen haben. Es wird definitiv weniger Öl ankommen." Zum Ausmaß könne er noch nichts sagen, da unklar sei, wie schwer die Leckage sei und wie lange eine Reparatur dauern werde: "Wir sind dabei, Vorkehrungen zu treffen, um die Versorgung sicherzustellen." Die Hauptleitung der Pipeline sei unterbrochen, aber ein Leitungsstrang funktioniere noch, sagte der Sprecher. Es seien aus Polen weitere Details zum Leck nötig.

12.03 Uhr: Russischer Geheimdienst - Weitere ukrainische Anschläge vereitelt

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat laut russischen Nachrichtenagenturen erklärt, er habe zwei von Kiew geplante Angriffe auf russischem Territorium vereitelt: einen in der Nähe von Moskau und einen in Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine. Ein 1972 geborener Ukrainer sei festgenommen worden, weil er "Sabotage und terroristische Angriffe" mit tragbaren Raketenwerfern bei Moskau vorbereitet habe. Er habe zwei Raketenwerfer von Kiew über Estland nach Russland gebracht. Es sei erwiesen, dass der Verdächtige Kontakt zu ukrainischen Geheimdiensten gehabt habe.

Zudem nahm der FSB nach eigenen Angaben einen 1967 geborenen Ukrainer fest, der einen Sprengstoffanschlag auf ein Logistik-Drehkreuz in Brjansk vorbereitet habe. Der Mann sei über Estland eingereist und habe dort Teile für Sprengsätze an sich genommen, die der ukrainische Geheimdienst für ihn deponiert habe. Es sei geplant gewesen, eine "Hochleistungsexplosion" auszulösen. Nach Angaben des FSB gaben beide Verdächtigen die ihnen vorgeworfenen Handlungen zu.

11.57 Uhr: Russischer Warenexport nach Deutschland schwächt sich ab

Russland hat zu Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine noch viele Waren nach Deutschland exportiert, die Gesamtmenge für die ersten sieben Monate des Jahres sank aber von 60,5 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum auf 44,7 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Wegen der stark gestiegenen Energiepreise stieg aber der Wert der Einfuhren von 17,5 Milliarden auf 25,7 Milliarden Euro.

11.53 Uhr: Stoltenberg begrüßt deutsche Lieferung von Flugabwehrsystem

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die deutsche Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T SLM an die Ukraine begrüßt. "Ich begrüße die jüngste Ankündigung Deutschlands und auch die Lieferung deutscher Luftabwehrsysteme an die Ukraine", sagte der Norweger am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister der Nato-Staaten in Brüssel. Man werde darüber beraten, wie man die Unterstützung ausbauen könne, "und die oberste Priorität wird mehr Luftverteidigung sein".

Zur Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg brauche das Land ganz verschiedene Luftabwehrsysteme, etwa gegen ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen, betonte Stoltenberg. Zudem sei die Ukraine ein großes Land mit vielen Städten. Man müsse die Hilfe also ausbauen, damit man dem Land helfen könne, noch mehr Städte und Gebiete gegen die russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu verteidigen.

11.14 Uhr: Ursache für Leck in "Druschba"-Pipeline noch unklar - Öl fließt weiter nach Deutschland

Die Ursache für das Leck an der Pipeline "Druschba" in Polen ist noch unbekannt, das teilte der polnische Pipeline-Betreiber Pern mit. "Die Ursache für das Leck in der Druschba-Pipeline wird derzeit untersucht. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Ursache des Ausfalls. Alle Hypothesen sind möglich", schrieb der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, auf Twitter. Zuvor war mitgeteilt worden, es handele sich wohl nicht um Sabotage.

Nach Angaben des polnischen Betreibers PERN fließt weiter Öl nach Deutschland. Dies geschehe im Rahmen der technischen Möglichkeiten, teilte PERN mit. Das Unternehmen stehe im engen Kontakt mit den Partnern in Deutschland. Auch die polnischen Raffinerien erhielten Öl wie bestellt. Das Leck wurde am späten Dienstagabend rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock gemeldet. Dies sei die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland fließe, hieß es.

11.05 Uhr: Energoatom - Russen blockieren Dieseltransport zu AKW Saporischschja

Die russische Seite blockiert nach ukrainischen Angaben einen Dieseltransport zu dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Einem Konvoi von Tankfahrzeugen sei die Zufahrt verwehrt worden, teilte der AKW-Betreiber Energoatom mit. "Energoatom hat eine weitere Charge Dieselkraftstoff vorbereitet und zum Atomkraftwerk Saporischschja geschickt", erklärte das Staatsunternehmen: "Seit 10.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 Uhr MESZ) lässt die russische Seite den Fahrzeugkonvoi des Unternehmens jedoch nicht passieren." Der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge ist das AKW erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten und wird wieder über seine Notstrom-Dieselgeneratoren versorgt.

11.01 Uhr: Ukraine nennt russische Ermittlungen zu Explosion auf Krim-Brücke "Unsinn"

Die ukrainische Führung weist die russischen Ermittlungsergebnisse zur Explosion auf der Krim-Brücke zurück. Die gesamte Tätigkeit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und des eingesetzten Untersuchungsausschusses seien Unsinn, sagte Andrij Jussow, Sprecher des Innenministeriums in Kiew, laut dem ukrainischen Sender Suspilne. FSB und Untersuchungsausschuss dienten nur dem Putin-Regime, erklärte Jussow: "Daher werden wir ihre nächsten Äußerungen definitiv nicht kommentieren." Laut FSB wurde die Explosion auf der Brücke von der Hauptgeheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums organisiert.

10.58 Uhr: Papst ruft zu Ende der Gewalt in Ukraine auf

Papst Franziskus hat zu einem Ende der Gewalt in der Ukraine aufgerufen. "Mein Herz ist weiter dem ukrainischen Volk zugewandt, besonders den Bewohnern der Gegenden, auf die die Bombardements eingeschlagen sind", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Er bete dafür, dass der Schrei der Menschen gehört werde und dass diejenigen, die das Schicksal des Krieges in der Hand hätten, der Gewalt ein Ende setzen und ein friedliches Zusammenleben in Gerechtigkeit wieder aufbauen mögen.

Papst Franziskus hat immer wieder Frieden in dem von Russland angegriffen Land gefordert. Am 25. Oktober will der 85 Jahre alte Argentinier am Kolosseum in Rom mit Vertretern anderer Religionen für den Frieden beten. Die Gemeinschaft katholischer Gläubigen Sant'Egidio organisierte das Treffen unter dem Motto «Schrei des Friedens».

10.44 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Rückeroberung von Orten in Cherson

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf Ortschaften in der Region Cherson zurückerobert. Ein Sprecher des Einsatzkommandos Süd sagte, die fünf Orte im Bezirk Beryslaw seien am Vortag eingenommen worden. Sie liegen in einer der Regionen, die Russland kürzlich für annektiert erklärte.

10.33 Uhr: Krieg lässt Geldvermögen weltweit schmelzen

Die Folgen des Ukraine-Kriegs mit hoher Inflation sowie die Verschärfung der Geldpolitik dürften erstmals seit langem das Vermögen der Menschen weltweit schmälern. Für das laufende Jahr sei mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen, teilte der Versicherer Allianz mit. Das wäre der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008. Preisbereinigt könnten die Haushalte demnach ein Zehntel ihres Vermögens einbüßen.

Auch die Aussichten schätzt Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran eher trübe ein. Während auf die Finanzkrise eine relativ schnelle Erholung gefolgt sei, erwartet Subran für die kommenden drei Jahre bis 2025 lediglich ein jährliches nominales Wachstum des Geldvermögens um 4,6 Prozent.

10.22 Uhr: Russland - Sicherheitszone um AKW Saporischschja erst möglich, wenn Front weit weg ist

Eine Sicherheitszone rund um das AKW Saporischschja kann russischen Angaben zufolge erst eingerichtet werden, wenn die Frontlinie 100 Kilometer weit entfernt ist. Die russische Nachrichtenagentur RIA zitierte den von Russland eingesetzten Statthalter der südukrainischen Region entsprechend. Die Internationale Atom-Energieagentur (IAEA) fordert seit langem eine Sicherheitszone um das russisch besetzte AKW, dessen Gelände bei Kämpfen in der Umgebung mehrfach getroffen wurde.

10.15 Uhr: Russische Armee rekrutiert offenbar Soldaten im Gefängnis

Nach russischen Söldnertruppen wirbt nun auch die reguläre russische Armee laut Bürgerrechtlern und Medien Soldaten für den Ukrainekrieg im Gefängnis an. "Seit Ende September hat das Verteidigungsministerium mit der Anwerbung von Verurteilten begonnen", teilte das Internetportal "Waschnyje Istorii" mit.

Das kremlkritische Medium berichtete von Besuchen der Militärs in Strafkolonien im Gebiet Rjasan bei Moskau und in Stawropol im Nordkaukasus. Zuvor hatten bereits die Bürgerrechtler von Gulagu.net über Abwerbungsversuche im Gebiet Nischni Nowgorod berichtet. Bereits seit Sommer wirbt die vom Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin finanzierte Söldnertruppe "Wagner" Strafgefangene für den Einsatz in der Ukraine an.

10.03 Uhr: IAEA - Stromversorgung des AKW Saporischschja erneut gekappt

Das AKW Saporischschja ist der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten. Das Atomkraftwerk werde wieder über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt, schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter: "Unser Team am AKW Saporischschja hat mich heute morgen darüber informiert, dass die Anlage das zweite Mal in fünf Tagen sämtliche externe Stromversorgung verloren hat." Er forderte erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.

09.48 Uhr: Leck an Ölpipeline "Druschba" in Polen entdeckt

In Polen ist ein Leck an der Pipeline "Druschba" entdeckt worden. Der betroffene nördliche Strang der Pipeline versorgt Polen und Deutschland mit russischem Erdöl, er führt zur Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, die das Rohöl zu Kraftstoffen und Heizöl verarbeitet. Die Ursache des Lecks noch unbekannt, teilte der polnische Pipeline-Betreiber Pern mit. Demnach wurde das Leck am späten Dienstagabend rund 70 Kilometer von der Stadt Plock entfernt gemeldet. Eine Sprecherin der Berufsfeuerwehr sagte, das Leck befinde sich in dem Dorf Lania.

"Die Pumpen wurden sofort abgeschaltet. Der andere Strang der Ölpipeline ist unverändert in Betrieb", heißt es in dem Statement des Betreibers. Dies gelte auch für das restliche Netzwerk. Die Pipeline "Druschba" zählt zu den größten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine will Deutschland ab Januar kein Erdöl mehr aus Russland kaufen. Derzeit wird bereits die Abhängigkeit von russischem Öl verringert.

09.34 Uhr: Lambrecht - Bei Unterstützung der Ukraine nicht wanken

Vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die jüngsten russischen Raketenangriffe scharf verurteilt und der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. "Mit dem Raketenbeschuss ukrainischer Städte terrorisiert Putin unverhohlen die Zivilbevölkerung", sagte Lambrecht: "Seine Verachtung gegenüber den Menschen steigt offensichtlich mit dem Scheitern seiner Pläne", fügte Lambrecht hinzu.

Die Ministerin mahnte: "Wir dürfen jetzt nicht wanken. Unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir unvermindert fortsetzen." Gerade die Lieferung von Flugabwehrsystemen sei der richtige Schritt.

09.31 Uhr: London - Russland setzt iranische Drohnen in der Ukraine ein

Bei seinen massiven Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Russland nach britischen Informationen auch iranische Kampfdrohnen eingesetzt. Die unbemannten Flugkörper vom Typ Shahed seien langsam und flögen sehr niedrig, wodurch sie für die Flugabwehr leicht zu treffen seien, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Allerdings bestehe eine "realistische Möglichkeit", dass Russland mit dem Einsatz mehrerer Drohnen zugleich einigen Erfolg gehabt habe, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse weiter.

Die russischen Truppen setzten die iranischen Drohnen, darunter sogenannte Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136, mindestens seit August ein, so das Ministerium. Bei einer gemeldeten Reichweite von 2.500 Kilometern habe sie aber "nur eine geringe explosive Nutzlast". Daher sei unwahrscheinlich, dass die Drohne den gewünschten Effekt erziele.

09.03 Uhr: Kommunen - Bund und Länder müssen Flüchtlingskosten komplett übernehmen

Nach dem Flüchtlingsgipfel von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit den Kommunen fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund ein weiteres Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und eine vollständige Übernahme der Flüchtlingskosten durch den Bund und die Länder. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd Landsberg, sagte der "Rheinischen Post", noch in diesem Jahr müsse es einen Flüchtlingsgipfel mit Kanzler Scholz geben.

"Wir erwarten von Bund und Ländern die vollständige Übernahme aller mit der Aufnahme, Unterbringung und Integration entstehenden Kosten", fügte Landsberg hinzu. Diese Zusage müsse "im November erfolgen". Die Lage der Kommunen sei schon jetzt angespannt, für den Winter müsse eine Zuspitzung befürchtet werden. "Bislang sind über eine Million geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Deutschland registriert, außerdem steigen auch die Zahlen von Geflüchteten aus anderen Ländern weiter an", sagte Landsberg.

08.17 Uhr: Ukraine - Fast ein Drittel der Energieanlagen in zwei Tagen getroffen

Bei den russischen Raketenangriffen in den beiden vergangenen Tagen sind nach ukrainischen Angaben rund 30 Prozent der Energieanlagen des Landes getroffen worden. Das russische Militär missachte internationale Regeln, sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dem US-Sender CNN. Die Russen kümmerten "sich nicht um irgendwelche internationalen Vereinbarungen oder Konventionen". Er fügte hinzu: "Wir senden diese Botschaft an unsere Partner: Wir müssen den Himmel schützen."

08.12 Uhr: Russland meldet acht Festnahmen wegen Explosion auf Krim-Brücke

Wegen der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke sind nach Behördenangaben acht Personen festgenommen worden. "Zum derzeitigen Zeitpunkt sind im Zusammenhang mit dem Strafverfahren fünf russische Staatsbürger und drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien festgenommen worden", teilte der Pressedienst des russischen Geheimdienstes FSB laut Nachrichtenagentur Interfax mit.

Der FSB machte in seiner Erklärung den ukrainischen Militärgeheimdienst für den Anschlag verantwortlich und sprach von einem "terroristischen Angriff". Der Sprengstoff für den Anschlag sei in Plastik-Filmrollen versteckt gewesen, die den ukrainischen Hafen Odessa im August verlassen und über Bulgarien, Georgien und Armenien nach Russland gelangt seien.

08.06 Uhr: Berichte über Explosionen in Cherson und Melitopol

In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine sind nach russischen Medienberichten am Morgen fünf Explosionen zu hören gewesen. Nach inoffiziellen Informationen seien Luftverteidigungssysteme gestartet worden.

Zudem berichtete Iwan Fedorow, der im Exil lebende Bürgermeister der ebenfalls russisch besetzten Stadt Melitopol in der Region Saporischschja auf Telegram, dass es in seiner Stadt eine gewaltige Explosion gegeben habe. Die beiden ukrainischen Regionen wurden wie Luhansk und Donezk von Russland annektiert, was international nicht anerkannt wird.

08.02 Uhr: Strack-Zimmermann sieht keine Chance auf Verhandlungslösung

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht derzeit keine Chance auf eine Verhandlungslösung mit Russland. "Das ist bedauerlich, aber das ist so", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag gegenüber dem BR. Der Krieg in der Ukraine könne nur militärisch beendet werden, so die FDP-Politikerin. "Dass man Raketen abschießt und Parks bombardiert, wo Kinder auf Spielplätzen spielen, das ist kein Krieg, das ist Terrorismus. Das kann man nur mit deutlicher Härte begegnen."

Strack-Zimmermann erneuerte ihre Forderung, der Ukraine deutsche Kampfpanzer zu liefern. Sie verwies auf den Vorschlag, dass Europa gemeinsam Leopard 2-Panzer schicken soll. Die Bundeswehr habe nur rund 220 Exemplare, europaweit seien es aber über 2.000. Das müsste Deutschland aber genehmigen, so Strack-Zimmermann weiter. Deutschland müsse hier eine Führungsrolle übernehmen, aber in der Bundesregierung "gebe es noch den einen oder anderen, der, um im Bild zu bleiben, etwas Ladehemmung hat".

07.58 Uhr: Deutsches Flugabwehrsystem Iris-T in Ukraine eingetroffen

Kurz nach den neuen Raketenangriffen Russlands auf Dutzende ukrainische Städte hat Deutschland das Flugabwehrsystem Iris-T SLM an das Land übergeben. Dies gab der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bekannt. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme des bodengestützten Typs von Iris-T zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.

Eines dieser Systeme kann eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Iris-T SLM kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Ukrainische Soldaten wurden in Deutschland schon an dem Waffensystem ausgebildet. Die Industrie übernahm die technische Betreuung. Spezialisten der Luftwaffe übernahmen das taktische Training. Iris-T wurde maßgeblich vom deutschen Hersteller Diehl Defence entwickelt.

07.33 Uhr: Biden glaubt nicht an Einsatz russischer Atomwaffen

US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg mit der Ukraine keine taktischen Atomwaffen einsetzen werde. "Nun, ich glaube nicht, dass er das tun wird", antwortet Biden in einem Interview auf dem Sender CNN auf die Frage, für wie realistisch er es halte, dass Putin eine taktische Nuklearrakete einsetzen werde.

06.23 Uhr: Litauen spricht sich für Nato-Beitritt der Ukraine aus

Unmittelbar vor einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister hat sich Litauen für einen Beitritt der Ukraine zu dem Bündnis ausgesprochen. "In den vergangenen sieben Monaten hat die Ukraine gezeigt, dass sie sich effektiv gegen Russland selbst verteidigen und Moskaus Expansionismus und Revisionismus Einhalt gebieten kann", sagte Vize-Verteidigungsminister Margiris Abukevicius der "Welt".

Die Ukraine habe bewiesen, dass sie die Nato-Allianz stärker machen würde, sagte Abukevicius. Litauen habe die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine immer unterstützt. "Die Ukraine gehört zur euro-atlantischen Gemeinschaft", so der Vizeminister weiter. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann das Land Mitglied von EU und Nato sein werde.

06.07 Uhr: Nato-Verteidigungsminister beraten über Unterstützung für Ukraine

Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten am Mittwoch in Brüssel über die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Bei dem Treffen soll es unter anderem um weitere Waffenlieferungen an die Ukraine für deren Verteidigung gegen Russland gehen. Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte im Vorfeld an, dass das Militärbündnis seine Unterstützung der Ukraine verstärken werde.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), die an dem Treffen in Brüssel teilnehmen wird, hatte am Montag die Bereitstellung eines hochmodernen Luftverteidigungssystems aus Deutschland für die Ukraine zugesichert. Nach einem Medienbericht wurde das System Iris-T SLM am Dienstag an der polnisch-ukrainischen Grenze bereits übergeben.

05.40 Uhr: Britischer Geheimdienstchef - Russlands Militär ist erschöpft und leidet unter Munitionsmangel

Der Chef des britischen Geheimdienstes GCHQ, Sir Jeremy Fleming, hat gegenüber dem Today-Radioprogramm von BBC 4 erklärt, dass Russlands Militär erschöpft sei. Es gebe es aber noch keine Anzeichen für den Einsatz von Atomwaffen. Das russische Militär habe mit Nachschubproblemen zu kämpfen. So werde die Munition knapp.

Es sei ein Fehler gewesen, dass Putin Gefängnisinsassen und unerfahrenen Soldaten mobilisiert habe. Das weise "auf eine verzweifelte Situation hin". Der Geheimdienstchef betonte allerdings, Russland sei immer noch "sehr fähig", Schaden anzurichten.

03.46 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister dankt für Rüstungslieferungen

Nach den jüngsten schweren Angriffen Russlands auf sein Nachbarland hat sich der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow für Rüstungslieferungen aus den USA und Deutschland bedankt. "Eine neue Ära der Luftverteidigung" habe in der Ukraine begonnen, schrieb Resnikow in der Nacht zum Mittwoch bei Twitter. Das Luftabwehrsystem Iris-T aus Deutschland sei bereits angekommen. Raketenwerfersysteme des Typs Nasams aus den USA seien unterwegs: "Das ist erst der Anfang. Und wir brauchen mehr."

Resnikow dankte seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht (SPD) für ihre "starke Bereitschaft", die Ukraine zu unterstützen. "Zweifellos ist Russland ein Terror-Staat", schrieb der Minister weiter. Es gebe einen "moralischen Imperativ", den Himmel über der Ukraine zu schützen, um die Menschen zu retten.

01.05 Uhr: Russland feuerte nach ukrainischen Angaben am Dienstag wieder 28 Raketen ab

Bei Angriffen am Dienstag haben russische Truppen nach Angaben der Ukraine insgesamt 28 Raketen auf das Land abgefeuert. "Seit heute Morgen wurden 28 feindliche Raketen abgefeuert, von denen 20 abgefangen werden konnten", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache am Dienstagabend. Desweiteren sprach er von 15 Drohnen, "hauptsächlich iranische Angriffsdrohnen". Fast alle seien abgeschossen worden, sagte Selenskyj.

Der ukrainische Generalstab berichtete indes von Luftangriffen, russischen Marschflugkörpern und Mehrfachraketenwerfern. Es habe Angriffe auf mehr als zwei Dutzend Städte und Dörfer im ganzen Land gegeben. Zuvor hatte die Regierung in Kiew sieben Tote nach einem Angriff auf die südukrainische Region Saporischschja am Dienstagabend gemeldet. Sieben weitere Menschen seien bei den Angriffen auf die Städte Orichiw und Stepnohirsk verletzt worden, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko.

00.03 Uhr: Biden - Putin hat sich im Ukraine-Krieg "verkalkuliert"

US-Präsident Joe Biden hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erhebliche Fehleinschätzungen im Ukraine-Krieg bescheinigt. Er halte Putin eigentlich für einen "rationalen Akteur", beim Angriffskrieg auf die Ukraine habe er sich aber "erheblich verkalkuliert", sagte Biden dem Fernsehsender CNN. Putin habe vor allem den ukrainischen Widerstand gegen die russischen Besatzer unterschätzt, sagte Biden. "Er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden", sagte Biden. "Ich denke, er hat sich einfach total verkalkuliert." Putin wolle ein Russland schaffen, "das alle russischsprachigen Menschen vereint", kritisierte der US-Präsident. Diese Vorstellung halte er für "irrational".

Nach den massiven russischen Angriffen auf Kiew und andere ukrainische Städte hatte Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag weitere Militärhilfe versprochen. Er sicherte Selenskyj in einem Telefonat zu, "die Ukraine weiterhin mit allem zu versorgen, was sie für ihre Verteidigung benötigt". Angesichts der russischen Drohungen mit einem möglichen Einsatz von Atomwaffen hatte der US-Präsident vergangene Woche zudem vor der Gefahr eines "Armageddon" gewarnt.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!