Straßenzug in Kiew
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Straßenzug in Kiew

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Ereignisse im Russland Ukraine Krieg aus KW 42 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 17. bis 23. Oktober im Rückblick.

Montag, 17. Oktober 2022

Freitag, 21. Oktober 2022

22.40 Uhr: USA fordern UN-Untersuchung zum Einsatz iranischer Drohnen in Ukraine

Die USA haben vor dem UN-Sicherheitsrat eine Untersuchung der Vereinten Nationen zu den Vorwürfen des Einsatzes iranischer Drohnen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine gefordert. "Die UN müssen jede Verletzung von UN-Sicherheitsratsresolutionen untersuchen und wir dürfen nicht zulassen, dass Russland oder andere die UN am Ausüben ihrer festgeschriebenen Verpflichtungen hindern oder sie bedrohen", sagte der stellvertretende US-Botschafter Richard Mills am Freitag bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York.

Großbritannien, Frankreich und Deutschland hatten zuvor ähnliche Aufforderungen per Brief an die Vereinten Nationen übermittelt. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja bezeichnete das bei dem Treffen des Sicherheitsrates als "empörende Situation". Er wies die Vorwürfe des Einsatzes iranischer Drohnen im Krieg gegen die Ukraine erneut zurück und wiederholte eine Warnung vor einer entsprechenden UN-Untersuchung. Wenn es dazu käme, müsse Russland die Zusammenarbeit mit den UN überdenken. Ähnlich hatte das bereits vor einigen Tagen sein Stellvertreter Dmitri Poljanski formuliert.

21.00 Uhr: USA - Russland offenbar nicht bereit zu Ende der Aggression

Die USA sehen Außenminister Antony Blinken zufolge keine Hinweise, dass Russland bereit ist, sein aggressives Verhalten gegenüber der Ukraine einzustellen. Eher bewege sich die Regierung in Moskau in die entgegengesetzte Richtung, sagt Blinken vor Journalisten.

20.47 Uhr: Biden besorgt über Ukraine-Hilfe bei Republikaner-Wahlsieg

US-Präsident Joe Biden hat sich besorgt über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine im Fall eines Sieges der Republikaner bei den Parlamentswahlen im November gezeigt. "Das macht mir Sorgen, denn sie haben gesagt, dass sie es kürzen werden", sagte Biden bei einem Besuch im Bundesstaat Pennsylvania. Im Falle eines Wahlsieges wollten die Republikaner die Unterstützung Kiews nicht wie bisher fortsetzen. Sie verstünden nicht, wie folgenreich und ernst dies wäre, beklagte Biden. "Es geht um viel mehr als die Ukraine. Es geht um Osteuropa. Es geht um die Nato."

Der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, hatte vor wenigen Tagen signalisiert, dass seine Partei im Falle eines Wahlsieges bei den Kongresswahlen im November bei den Ukraine-Hilfen auf die Bremse treten könnte. In einem Interview sagte er: "Ich denke, dass die Leute nicht in einer Rezession sitzen und der Ukraine einen Blankoscheck ausstellen werden."

20.30 Uhr: Ukrainischer Film "Outside" gewinnt beim Human Rights Film Festival

Der Dokumentarfilm "Outside" der ukrainischen Regisseurin Olha Zhurba hat beim Human Rights Film Festival den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis gewonnen. Der Film über die turbulente Jugend des 13-jährigen Straßenjungen Roma wurde am Freitag in Berlin ausgezeichnet.

Die Regisseurin dokumentiert die Reise ihres Protagonisten, der 2014 in der Ukraine in die Frontlinien des Maidan-Aufstandes gerät. Fünf Jahre später rutscht er in die Kriminalität ab. Der Film baue eine packende Emotionalität auf, die bis zur letzten Minute auf Rettung hoffen lasse, hieß es.

19.54 Uhr: Selenskyj – Russland bremst Getreidelieferungen aus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, absichtlich die Getreidelieferungen über das Schwarze Meer auszubremsen. Es warteten 150 Schiffe darauf, beladen zu werden, erklärt Selenskyj in einer Videoansprache.

Wegen der Verzögerungen habe die Ukraine bislang drei Millionen Tonnen Getreide weniger als erwartet exportieren können. Dies sei genug, um zehn Millionen Menschen zu ernähren. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

19.00 Uhr: Buschmann bei UN: Unterstützen Strafverfolgung von Kriegsverbrechen

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat den Vereinten Nationen die Unterstützung Deutschlands bei der internationalen Strafverfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine zugesagt. "Nur wenn die Staatengemeinschaft Russland in die Schranken weist, haben Freiheit und Sicherheit in der Welt eine Zukunft", sagte der FDP-Politiker am Freitag in New York nach Gesprächen unter anderem mit der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina Mohammed und dem ukrainischen UN-Botschafter Serhij Kislizia. "Die Vereinten Nationen und die Ukraine können dabei auf Deutschland zählen."

Zuvor hatte Buschmann während seiner USA-Reise unter anderem eine Rede an der Elite-Universität Harvard gehalten und sich in Washington mit seinem US-Amtskollegen Merrick B. Garland getroffen.

18.41 Uhr: US-Verteidigungsminister telefoniert mit russischem Amtskollegen

Nach den jüngsten Eskalationen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Verteidigungsminister der USA und Russlands erstmals nach längerer Pause miteinander telefoniert. Dies teilten die beiden Länder am Freitag mit. Aus dem Pentagon in Washington hieß es, US-Minister Lloyd Austin habe in dem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu betont, wie wichtig es sei, die Kommunikationswege inmitten des laufenden Krieges aufrecht zu erhalten.

Eine Pentagon-Sprecherin sagte, Austin habe das Telefonat initiiert. Auf Nachfragen, warum das Gespräch gerade jetzt nach längerer Funkstille stattgefunden habe, sagte sie lediglich, es habe sich die Gelegenheit geboten, sich auszutauschen.

Die USA hatten am Vortag mitgeteilt, dass Russland nach Erkenntnissen der US-Regierung beim Einsatz von Kampfdrohnen von iranischen Kräften unterstützt werde. Russland streitet das ab. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte zum Telefonat lediglich mit, bei dem Gespräch sei es um aktuelle Fragen der internationalen Sicherheit gegangen. Ein Thema sei die Lage in der Ukraine gewesen.

17.49 Uhr: Kiew fordert internationale Beobachtermission am Staudamm Kachowka

Die Ukraine hat eine internationale Beobachtermission am Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka in der südlichen Region Cherson gefordert. "Wir rufen die Uno, die EU und andere Organisationen auf, eine internationale Beobachtungsmission für Kachowka zu organisieren", sagte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Internationale Experten sowie ukrainisches Personal müssten sich umgehend vor Ort begeben, forderte er.

Die Ukraine beschuldigt russische Streitkräfte, den Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka zerstören zu wollen. Demnach hat Russland den Staudamm vermint, um mit einer Flutwelle eine ukrainische Gegenoffensive in Cherson zu stoppen. Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte am Donnerstagabend vor einer "Katastrophe großen Ausmaßes". Im Falle eines Dammbruchs seien hunderttausende Menschen am Fluss Dnipro in Gefahr. Auch das Kühlsystem des Atomkraftwerks Saporischschja könnte durch eine unterbrochene Wasserversorgung beeinträchtigt werden, warnte er.

17.34 Uhr: Drei europäische Staaten wollen UN-Untersuchung von Drohnen-Angriffen

Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern eine UN-Untersuchung der Drohnen-Angriffe in der Ukraine. Die drei Länder stünden zudem bereit, eine Überprüfung der Angriffe durch die Vereinten Nationan (UN) zu unterstützen, heißt es in einem Schreiben an die UN-Mitglieder, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Nach Darstellung der Kiewer Regierung und westlicher Partner beliefert der Iran Russland mit Kampfdrohnen. Die Islamische Republik bestreitet das. Sollte der Iran Drohnen an Russland liefern, würde er gegen Embargo-Maßnahmen gemäß der UN-Resolution 2231 verstoßen.

17.20 Uhr: Ukraine hofft auf weitere Exemplare von deutschem Luftabwehrsystem

Die ukrainische Armee hofft nach einer ersten Lieferung des deutschen Flugabwehrsystems Iris-T auf weitere Exemplare der modernen Waffe. Das sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Jurij Ihnat nach Angaben Kiewer Medien. Das System habe sich "gut bewährt" gegen jüngste russische Angriffe.

"Der einzige Nachteil ist, dass es wenige gibt. Es wird erwartet, dass die deutsche Industrie an Dynamik gewinnt, um die Produktionsmenge zu erhöhen, damit die Ukraine so viele dieser Systeme wie möglich erhält", sagte Ihnat. Den genauen Einsatzort wollte er nicht mitteilen. Iris-T stehe auf der Zielliste des Feindes "ganz oben". Das erste System war vor einer Woche an die Ukraine übergeben worden. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte von einer "neuen Ära der Luftverteidigung" gesprochen.

16.34 Uhr: Energieminister - Bis zu 40 Prozent des ukrainischen Stromnetzes getroffen

Die russischen Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung haben dem Energieminister des Landes zufolge bislang 30 bis 40 Prozent des Stromnetzes getroffen. Dadurch sei die Stromgewinnung eingeschränkt worden, sagt Herman Haluschtschenko der Nachrichtenagentur Reuters. "Mindestens die Hälfte der Wärmekraft-Produktionskapazität, sogar mehr" seien ausgefallen. Durch die Angriffe in dieser Woche seien 4000 MW Kapazität verloren gegangen. Dabei seien Anlagen erstmalig angegriffen worden, aber auch bereits bombardierte erneut, "um sie völlig zu zerstören". Möglicherweise werde die Ukraine Strom zukaufen müssen, um durch die Krise zu kommen.

15.50 Uhr: EU will der Ukraine 1,5 Milliarden Euro pro Monat zahlen

Die EU will die Ukraine im nächsten Jahr mit 18 Milliarden Euro angesichts des russischen Angriffskriegs unterstützen. "Es ist sehr wichtig für die Ukraine, einen vorhersehbaren und stabilen Einkommensfluss zu haben", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem EU-Gipfel am Freitag in Brüssel. Demnach braucht die Ukraine drei bis vier Milliarden Euro im Monat, um ihre Grundbedürfnisse abzudecken. Das solle von der EU, den USA und den Finanzinstitutionen finanziert werden. "Deshalb ging es um rund 1,5 Milliarden pro Monat für die Ukraine, die von der Europäischen Union finanziert werden", sagte von der Leyen. Die EU-Finanzminister sollen nun einen Mechanismus dafür ausarbeiten.

15.16 Uhr: Schoigu und Austin sprechen über Ukraine und Sicherheitsfragen

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin telefoniert. Dabei sei über die Ukraine und Fragen der internationalen Sicherheit gesprochen worden, meldet die russische Agentur.

14.59 Uhr: Kreml verurteilt Festnahmen zweier Russen in Europa

Moskau hat die Festnahme zweier Russen in Italien und Deutschland verurteilt. Die Männer waren auf Ersuchen der USA wegen angeblicher Umgehen von Sanktionen und illegalen Verkaufs von US-Technologie an russische Rüstungsfirmen verhaftet worden. Moskau werde "alles Mögliche" tun, um die Betroffenen zu verteidigen, so Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Freitag.

14.43 Uhr: Ukraine ruft Belarus auf, sich nicht an "schmutzigem Krieg" zu beteiligen

Das ukrainische Militär hat Russlands Verbündeten Belarus in einem direkten Appell aufgerufen, sich nicht an einem "schmutzigen Krieg" zu beteiligen. "Wir fordern alle Bürger von Belarus auf, die Befehle Ihrer Führung, in den Krieg gegen die Ukraine einzutreten, nicht zu befolgen", hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Armee in Kiew.

Russland hatte zuletzt mit der Stationierung Tausender Soldaten und Hunderter gepanzerter Fahrzeuge im Nachbarland Belarus in Kiew neue Ängste geschürt, Kremlchef Wladimir Putin könnte eine zweite Front in seinem Krieg gegen die Ukraine aufmachen.

14.20 Uhr: Ukraine - Iran darf keine Raketen an Russland liefern

Die Ukraine fordert Maßnahmen des Westens gegen die Ausrüstung der russischen Armee mit Raketen aus dem Iran. "Die Ukraine verfügt derzeit über keine wirksamen Luftabwehrsysteme gegen ballistische Raketen", räumt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, ein. Der Iran werde dieser Raketen wahrscheinlich an Russland liefern, "es sei denn, die Welt findet einen Weg, dies zu verhindern." Nach Darstellung der Kiewer Regierung und westlicher Partner beliefert der Iran Russland bereits mit Kampfdrohnen. Die Islamische Republik bestreitet das. Die USA halten das Dementi für unwahr. Ihren Angaben nach unterweisen iranische Militärausbilder russische Soldaten auf der Krim in der Nutzung der Drohnen.

13.58 Uhr: Russland weist Berichte über Verminung von Staudamm Kachowka zurück

Russland weist Vorwürfe zurück, es vermine den Staudamm Kachowka. Diese seien falsch, zitiert die staatliche Nachrichtagentur RIA den von Russland eingesetzten Vize-Gouverneur der Region, Kirill Stremousow. Selenskyj hatte in seiner abendlichen Ansprache gesagt, Russland plane den Staudamm in die Luft zu sprengen, um Teile der Region Cherson zu überfluten.

13.05 Uhr: Balten unterstützen Selenskyj-Forderung nach Sondertribunal

In der Europäischen Union wächst die Zahl der Befürworter eines Sondertribunals für Kriegsverbrechen in der Ukraine. Die Baltenstaaten unterstützten am Freitag am Rande des Brüsseler EU-Gipfels die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auch Tschechien, das bis Jahresende den EU-Ratsvorsitz innehat, spricht sich für ein Sondergericht aus.

13.02 Uhr: Kasachstan will Erdgas nicht nur in Rubel zahlen

Kasachstan hält nichts von den russischen Plänen, Erdgas-Lieferungen nur in Rubel bezahlen zu können. Die Partnerländer in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EEU) sollten eine Auswahl an Währungen haben, sagt Energieminister Bulat Aktschulakow. Die EEU erörtert die Schaffung eines Binnenmarktes für Öl und Gas. Russland hat vorgeschlagen, den Rubel als Zahlungsmittel zu verwenden, so Aktschulakow. Die Äußerungen aus Kasachstan sind weiterer Hinweis dafür, dass sich die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien zunehmend von Russland lösen könnten.

12.48 Uhr: Ukraine berichtet von Verletzten nach Luftangriffen

Bei weiteren Luftangriffen auf ukrainische Städte sind den örtlichen Behörden zufolge mindestens zwölf Menschen verletzt worden. In Saporischschja hätten russische Raketen ein Wohnhaus sowie eine Schule und die Energieinfrastruktur beschädigt, teilte der Gouverneur der Gebietsverwaltung, Olexander Staruch, am Freitag mit. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden.

Auch die Behörden in Charkiw berichteten von weiteren russischen Attacken. Dabei seien insgesamt neun Menschen verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Telegram-Kanal mit. Er rief die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen.

12.40 Uhr: Russland meldet Zerstörung von Waffendepot in Cherson

Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Waffendepot in der südukrainischen Region Cherson zerstört. Dort sei militärische Ausrüstung gelagert worden, die im Ausland hergestellt worden sei, teilt das Ministerium mit. Eine unabhängige Prüfung der Angaben war zunächst nicht möglich.

12.33 Uhr: Peskow weicht Frage nach einem russischen Abzug aus Cherson aus

Das russische Präsidialamt lässt offen, ob die russischen Truppen möglicherweise aus der südukrainischen Stadt Cherson abziehen. Sprecher Dmitri Peskow wich vor der Presse der Frage aus, ob Präsident Wladimir Putin einen entsprechenden Befehl gegeben habe oder nicht. "Diese Frage betrifft die Führung der militärischen Spezialoperation, ich empfehle Ihnen, sie an das Verteidigungsministerium zu richten." Die ukrainischen Streitkräfte treiben nach eigenen Angaben ihre Offensive gegen russische Truppen in der Region Cherson voran.

11.44 Uhr: Getreideabkommen könnte laut Erdogan verlängert werden

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht kein Hindernis für eine Verlängerung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine. Damit zitiert NTV Erdogan nach dessen Gesprächen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstagabend. Im Rahmen des von der Türkei und den UN vermittelten und im Juli unterzeichneten Abkommens seien bisher mehr als acht Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel über das Schwarze Meer aus der Ukraine ausgeführt worden, heißt es in dem Bericht.

10.28 Uhr: Iran fordert Staatsbürger zur raschen Ausreise aus der Ukraine auf

Der Iran hat seine Staatsbürger zur raschen Ausreise aus der Ukraine aufgerufen. Gleichzeitig verschärfte Irans Außenministerium wegen der "militärischen Eskalation" seine Reisewarnung für das Land, wie iranische Medien heute übereinstimmend berichteten.

Nach Erkenntnissen der US-Regierung setzt Russland auch Kampfdrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg ein - mit Unterstützung iranischer Kräfte vor Ort. Russland hatte die Ukraine in den vergangenen Tagen mehrfach mit den zur einmaligen Verwendung bestimmten Kampfdrohnen vom Typ Schahed 136 aus dem Iran angegriffen. Teheran bestreitet die Lieferung der Drohnen.

10.16 Uhr: Lettland - EU sollte Tribunal gegen Russland in die Wege leiten

Die EU sollte dem lettischen Ministerpräsidenten zufolge ein Tribunal in die Wege leiten, um Russland für seine Taten im Krieg gegen die Ukraine zur Rechenschaft zu ziehen. "Russlands Krieg wird immer brutaler", sagt Regierungschef Krisjanis Karins in Brüssel am zweiten Tag des EU-Gipfels. "Er richtet sich jetzt unverhohlen nicht nur gegen das ukrainische Militär, sondern gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur." Es sollte ein Weg gefunden werden, wie Russland auch rechtlich für seine Gräueltaten in der Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden kann. Karins fügt hinzu, dass die Sanktionen gegen den russischen Verbündeten Belarus verstärkt werden sollten.

08.39 Uhr: London - Militäreinheit von Russland und Belarus vor allem Ablenkung

Eine von Russland und Belarus ins Leben gerufene gemeinsame Militäreinheit ist nach britischen Erkenntnissen in erster Linie ein Ablenkungsmanöver. "Die Ankündigung ist wahrscheinlich ein Versuch, russisch-belarussische Solidarität zu demonstrieren und die Ukraine dazu zu bringen, Truppen zum Schutz ihrer nördlichen Grenze abzuziehen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

Es sei unwahrscheinlich, dass Russland eine weitere kampfbereite Truppe aufstellen könne, da seine Streitkräfte in der Ukraine gebunden seien, hieß es in London weiter. Das belarussische Militär verfüge höchstwahrscheinlich zudem nur über minimale Fähigkeiten zur Durchführung komplexer Operationen.

08.01 Uhr: Bericht - Russland plant Export von 1,8 Millionen Tonnen Getreide aus Ukraine

Russland plant nach Recherchen des NDR die Ausfuhr von insgesamt 1,8 Millionen Tonnen Getreide aus den besetzten Gebieten der Ukraine. Wie aus der Auswertung von Schiffsdaten, Satellitenbildern sowie aus russischen Dokumenten hervorgehe, wurden offenbar schon eine Million Tonnen über Seehäfen der annektierten Krim-Halbinsel verschifft, heißt es in dem Bericht. Von den Journalisten befragte Experten schätzten die Enteignung der Ernte als womöglichen Bruch von Völkerrecht ein.

07.46 Uhr: Russland - Vier Tote bei ukrainischem Beschuss in Cherson

In der Stadt Cherson sind russischen Angaben zufolge bei ukrainischem Beschuss vier Menschen getötet worden. Ukrainische Raketenartillerie habe am Donnerstagabend eine Fährüberfahrt getroffen, sagt der von Russland eingesetzte Vize-Gouverneur der Region, Kirill Stremousow.

07.44 Uhr: Gouverneur - Reihe von Explosionen in Charkiw

Eine Reihe von Explosionen erschüttert am Morgen die Stadt Charkiw. Das teilen der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Sinegubow, und Bürgermeister Ihor Terejkow, mit. Russische Streitkräfte haben in den vergangenen Wochen ihre Raketenangriffe die Elektrizitätswerke in der Ukraine verstärkt. Die Region Charkiw liegt im Nordosten des Landes.

05.28 Uhr: Biden kritisiert von Republikanern angestrebten Kurswechsel in Ukraine-Politik

US-Präsident Joe Biden hat einen von den oppositionellen Republikanern angestrebten Kurswechsel in der Ukraine-Politik nach den Kongresswahlen scharf kritisiert. "Sie sagen, wenn sie gewinnen, werden sie die Ukraine wahrscheinlich nicht weiter finanziell unterstützen", sagte Biden am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania. "Diese Typen kapieren es nicht. Es geht um mehr als um die Ukraine. Es geht um Osteuropa, es geht um die Nato." Ein Kürzung der Hilfsgelder hätte laut Biden daher "wirklich schwerwiegende Folgen". Die Republikaner hätten "kein Gespür für amerikanische Außenpolitik", fügte der Präsident hinzu.

Der Republikaner Kevin McCarthy, der nach einem Erfolg bei der Zwischenwahl am 8. November Vorsitzender des Repräsentantenhauses werden will, hatte am Dienstag gesagt, dass seine Partei im Falle eines Wahlsieges nicht vorhabe, der Ukraine weiter einen "Blankoscheck" auszustellen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar haben die USA der Ukraine schon 17,6 Milliarden Dollar (knapp 18 Milliarden Euro) an Militärhilfe bereitgestellt.

03.10 Uhr: Einigung im Energiestreit bei EU-Gipfel

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten wollen gemeinsam an Maßnahmen zur Eindämmung der ansteigenden Energiepreise arbeiten. Am frühen Freitagmorgen verkündeten der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, sowie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass man sich geeinigt habe. "Ich begrüße die Ergebnisse der heutigen EUCO und die Unterstützung, die wir von den Staats- und Regierungschefs erhalten haben. Sie gaben strategische Leitlinien für das Energiepaket vor - vom gemeinsamen Einkauf bis zu Investitionen," so von der Leyen auf Twitter.

02.10 Uhr: Außenminister Kuleba spricht mit Israel über Verteidigungssysteme

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid Kiews Anfrage nach Luft- und Raketenabwehrsystemen besprochen. "Ich habe ihn über das unsägliche Leid, den Verlust von Menschenleben und die Zerstörung durch russische Raketen und iranische Drohnen informiert", twittert Kuleba. Dem Büro des israelischen Regierungschef zufolge habe Lapid die Unterstützung Israels für die Ukraine bekräftigt und seine "tiefe Besorgnis" über die militärische Verbindung zwischen Iran und Russland zum Ausdruck gebracht. Israel hatte seine Unterstützung bisher auf humanitäre Hilfe beschränkt, weil es mit Russland weiterhin an einer Zusammenarbeit in Bezug auf das Nachbarland Syrien interessiert ist. Vor kurzem bot das Land der Ukraine jedoch an, bei der Entwicklung von Luftangriff-Warnsystemen für Zivilisten zu helfen.

01.30 Uhr: Selenskyj - Russen planen Angriff auf Kachowkaer Wasserkraftwerk

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge plant das russische Militär einen Angriff auf den Damm und die Anlagen des Kachowkaer Wasserkraftwerks unterhalb der Stadt Saporischschja im Süden des Landes. "Wir haben Informationen, dass russische Terroristen den Damm und die Anlagen des Kachowkaer Wasserkraftwerks vermint haben", erklärt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Sollte der Damm brechen, würden 80 Siedlungen, darunter die Stadt Cherson, überflutet werden. Der ukrainische Präsident sagte bereits am Vortag, dass kritische Infrastruktur zerstört worden sei, darunter drei Energieanlagen, und forderte Ukrainerinnen und Ukrainer zum Stromsparen auf. Das Energieunternehmen Ukrenergo teilt nun mit, dass es wohl auch in den nächsten Tagen zu Einschränkungen in der gesamten Ukraine kommen werde.

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Samstag, 22. Oktober 2022

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Dienstag, 18. Oktober 2022

22.07 Uhr: Selenskyj - Werden künftig mehr russische Drohnen-Angriffe abwehren

Russland hat nach ukrainischen Angaben große Teile der Infrastruktur des Landes angegriffen, wird daran aber künftig mehr und mehr gehindert werden können. Russland habe zuletzt vor allem in der westlichen, zentralen und südlichen Ukraine angegriffen, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Natürlich haben wir nicht die technischen Möglichkeiten, 100 Prozent der russischen Raketen und Kampfdrohnen auszuschalten", fügt er hinzu. Er sei sich aber sicher, "dass wir dies mit Hilfe unserer Partner schrittweise erreichen werden. Schon jetzt schießen wir einen Großteil der Marschflugkörper und Drohnen ab."

21.24 Uhr: Meloni beantwortet Glückwünsche Selenskyis

Staats- und Regierungschefs aus vielen Ländern haben Giorgia Meloni, der neuen Ministerpräsidentin Italiens, zu ihren Amtsantritt gratuliert. Gratulationen kamen am Samstag von US-Präsident Joe Biden, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Alle drei brachten dabei die Erwartung zum Ausdruck, dass Italien weiterhin in der westlichen Wertegemeinschaft in Nato und EU und der Solidarität der von Russland angegriffenen Ukraine verankert bleibt.

Selenskyj twitterte, er freue sich auf eine fortgesetzte fruchtbare Zusammenarbeit, um Frieden und Wohlstand für die Ukraine, Italien und die Welt zu gewährleisten. Dass Melonis Partner in ihrem Rechtsbündnis, Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Matteo Salvini, sich positiv über den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert haben, erwähnte er nicht. Meloni antwortete, Italien werde "immer auf der Seite des tapferen ukrainischen Volks sein, das für seine Freiheit und einen gerechten Frieden kämpft."

20.51Uhr: Ski-Weltverband FIS hält an Russen-Ausschluss fest

Russische und belarussische Sportler und Sportlerinnen bleiben von allen Wettbewerben des Ski- und Snowboard-Weltverbandes FIS ausgeschlossen. Dies gab das FIS-Council nach seinem Herbst-Meeting in Sölden bekannt. Der Weltverband begründete seine Entscheidung damit, "die Integrität der FIS-Wettkämpfe und die Sicherheit aller Teilnehmer" wahren und der IOC-Empfehlung zur weiteren Suspendierung gerecht werden zu wollen.

Russen und Belarussen sind wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine seit dem Frühjahr nicht zu internationalen Wettkämpfen zugelassen. Vor allem das russische Skilanglauf-Team mit zahlreichen Weltklasse-Athleten trifft die Entscheidung hart, ist nach derzeitigem Stand doch eine Teilnahme an der Nordischen WM im slowenischen Planica (21. Februar bis 5. März) ausgeschlossen. Auch die Alpin-WM in Courchevel-Meribel (6. bis 19. Februar) würde ohne Russland und Belarus stattfinden. Die Internationale Biathlon-Union IBU hat bereits beschlossen, die Sperre für beide Nationen wegen das Kriegs in der Ukraine auszudehnen.

19.14 Uhr: Ukrainischer Autor Serhij Schadan erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Zum Abschluss der Buchmesse in Frankfurt am Main wird am Sonntag der ukrainische Schriftsteller, Dichter und Musiker Serhij Schadan in der Paulskirche mit den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der 47-Jährige werde damit für "sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft", geehrt, begründet der Stiftungsrat des Friedenspreises die Auszeichnung.

Schadan erkunde in seinen Werken, wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchten, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen. Der im Gebiet Luhansk geborene Autor gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

19.01 Uhr: Ukraines First Lady Olena Selenska: "Wir kämpfen um unser Leben"

Olena Selenska, die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, hat auf der Frankfurter Buchmesse betont, dass es bei dem Krieg in ihrer Heimat keine "Zwischentöne" gebe.

"Es gibt nur Schwarz und Weiß", sagte sie am Samstagabend. "Wir kämpfen um unser Leben", so die Gattin des Präsidenten. "Man muss die Wahrheit darüber erzählen, was uns tagtäglich passiert." Auch am Samstag habe es in Kiew wieder Luftangriffe gegeben und ihre Gedanken seien bei ihren Kindern. "Unser Planungshorizont ist vielleicht ein oder zwei Tage - wir wissen nicht, was morgen oder übermorgen ist." Gleichzeitig setze eine gewisse Routine ein: "Das Herz rast nicht mehr so, wenn die Sirenen heulen. Wir gehen in den Luftschutzkeller."

Die ukrainische First Lady beschrieb die Suche nach Normalität trotz der Auswirkungen des Krieges - so habe etwa ihre Tochter mit dem Studium begonnen. "Wir sind ständig an anderen Orten, die Kinder haben den Vater selten gesehen, aber sie telefonieren täglich."

Selenska sprach sich bei der Vorstellung eines Buchs über Barrierefreiheit für bessere Inklusion von Menschen mit Behinderungen aus. Mit jedem Kriegsmonat komme dem mehr Bedeutung zu, sagte sie mit Blick auf Menschen, die bei Kämpfen und Angriffen verletzt werden. Sie hoffe, dass Schulen so wiederaufgebaut werden, dass sie Rampen für Rollstühle hätten.

17.27 Uhr: Bartholomaios an Kyrill: Rücktritt statt Unterstützung für Krieg

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie Bartholomaios hat Bedauern über die Haltung des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. über die Invasion Russlands in die Ukraine geäußert. Es wäre besser für Kyrill, zurückzutreten, als den Krieg zu unterstützen, sagte der Patriarch von Konstantinopel dem US-Portal "The Pillar". Bartholomaios I. äußerte sich kurz vor seinem Besuch in Großbritannien und der Erzdiözese Thyateira. Weiter sagte das geistliche Oberhaupt von rund 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit, der anhaltende Krieg zwischen den Orthodoxen habe ihn stark getroffen, wie das Nachrichtenportal "Orthodox Times" berichtete.

"Was für uns noch schmerzlicher ist, ist die Tatsache, dass das Moskauer Patriarchat so weit gekommen ist, sich den politischen Ambitionen der Russischen Föderation zu unterwerfen, diese gewaltsame Invasion und das ungerechtfertigte Blutvergießen zu unterstützen und scheinbar zu segnen", betonte Bartholomaios. Er habe "Aggression und Gewalt wiederholt verurteilt" und zugleich "inbrünstig und brüderlich" an den Patriarchen von Moskau appelliert, seine Position von politischen Verbrechen zu trennen, selbst wenn dies bedeute, dass er von seinem Amt zurückzutreten müsse, so der griechisch-orthodoxe Patriarch. Er hoffe weiterhin, dass die Schwierigkeiten zwischen Moskau und Konstantinopel gelöst würden, so Bartholomaios.

17.08 Uhr: Russische Grenzregion: Tote nach Beschuss von ukrainischer Seite

Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod hat der Ukraine erneut schweren Beschuss des Gebiets vorgeworfen. Zwei Menschen seien dabei in der Grenzstadt Schebekino getötet worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow mit. Elf Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen schwer. Gladkows Angaben zufolge wurde bei dem Beschuss auch Energie-Infrastruktur getroffen. Details nannte er nicht. Rund 15.000 Menschen seien aber zeitweilig ohne Strom, Heizung und Wasser gewesen. Auch die Ukraine teilte nach massiven russischen Raketenangriffen mit, dass im Land Hunderttausende Menschen ohne Strom gewesen seien. Beide Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

16.53 Uhr: Bei Scholz-Besuch in München - Demonstranten fordern mehr schwere Waffen für die Ukraine

Anlässlich des München-Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben sich Demonstranten zu einer "Anti-Kriegs-Kundgebung" mit dem Titel "Gemeinsam gegen den Krieg" versammelt. Sie forderten mehr Unterstützung für die Ukraine, unter anderem eine schnelle Lieferung von schweren Waffen. Als die Kolonne des Bundeskanzlers, der auf dem Weg zum Parteitag der BayernSPD war, vorbeifuhr, riefen die Demonstranten: "Danke Deutschland" und "mehr Waffen für die Ukraine". Auf ihre Transparente hatten sie Slogans geschrieben wie: "Genozid stoppen", "Close the Sky" oder "Der Sieg der Ukraine ist Europas Sicherheit". Mit der Protestaktion wollten sich die Ukraine-Unterstützer, unter denen auch gebürtige Ukrainer waren, aber auch bei Deutschland bedanken. Zum Beispiel für die Aufnahme der Flüchtlinge, die finanzielle Unterstützung und die bisherigen Waffenlieferungen. An der Demonstration vor dem Gebäude, in dem der SPD-Landesparteitag stattfand, nahmen in der Spitze nach ersten Schätzungen rund 70 Menschen teil.

15.58 Uhr: Kiew warnt vor Katastrophe wegen Moskaus Angriffen auf Energieanlagen

Die Ukraine hat angesichts massiver russischer Raketenangriffe auf die Energie-Infrastruktur des Landes vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. "Der Aggressor hört nicht auf, unser Land zu terrorisieren", teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit. Nach Angaben der Präsidialverwaltung waren im Land rund 1,5 Millionen Kunden des Energieversorgers Ukrenerho ohne Strom. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak sagte, Russland versuche, Ukrainer zu einer neuen massenhaften Flucht nach Europa zu drängen. "Der einzige Weg, eine humanitäre Katastrophe zu stoppen, ist die schnelle Lieferung von Flugabwehrsystemen und zusätzlichen Raketen", sagte Podoljak. Befürchtet wird, dass die Menschen wegen Kälte und Dunkelheit infolge der fehlenden Energie noch schwerer als ohnehin schon in Not geraten und die Flucht ergreifen.

14.28 Uhr: Pro-russische Behörden: Alle Zivilisten sollen Cherson "sofort" verlassen

Angesichts des Vormarschs der ukrainischen Streitkräfte haben die pro-russischen Behörden alle Zivilisten aufgefordert, die südukrainische Stadt Cherson "sofort" zu verlassen. Wegen der angespannten Lage an der Front, der erhöhten Gefahr von Bombardierungen der Stadt und der "Bedrohung durch terroristische Anschläge" müssten alle Zivilisten die Stadt umgehend verlassen und zur linken Seite des Fluss Dnipro übersetzen, erklärten die Behörden in den Online-Netzwerken.

14.04 Uhr: Selenska: Ukrainische Kinder haben keine normale Kindheit mehr

Die First Ladies Deutschlands und der Ukraine, Elke Büdenbender und Olena Selenska, unterstützen ein Buchprojekt für aus der Ukraine geflüchtete Kinder. Für ukrainische Kinder, ob auf der Flucht oder in ihrer Heimat, gebe es keine normale Kindheit mehr, sagte Selenska am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse. "Alte Rituale, wie das Vorlesen vor dem Zubettgehen, geben Kindern Heimat zurück und für eine halbe Stunde ein Gefühl der Geborgenheit." Selenska und Büdenbender sind Schirmherrinnen für das Projekt "Better Time Stories". Dabei können geflüchtete ukrainische Kinder ein Willkommenspaket mit fünf zweisprachigen Bilderbüchern zu Themen wie Trost, Liebe und Optimismus erhalten.

14.00 Uhr: Ukrainischer Energieversorger beklagt Schäden nach Raketenangriffen

Nach den neuen russischen Raketenangriffen hat der ukrainische Energieversorger im Land schwere Schäden an den Hauptnetzen im Westen des Landes beklagt. Die Folgen seien vergleichbar mit den russischen Angriffen zwischen dem 10. und 12. Oktober - oder sogar schlimmer, teilte Ukrenerho in Kiew mit. Gegenwärtig sei die Versorgung unter anderem in den Regionen Kiew, Sumy, Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk eingeschränkt. Hunderttausende Haushalte wären von Stromausfällen betroffen. Experten würden die Schäden so schnell wie möglich beseitigen, teilte der ukrainische Netzbetreiber mit.

13.33 Lambrecht spricht mit Schmyhal über weitere Waffenlieferungen

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will am Dienstag mit dem ukrainischen Ministerpräsidentin Denys Schmyhal über weitere mögliche Waffenlieferungen aus Deutschland sprechen. Das Treffen sei im Bundesverteidigungsministerium in Berlin geplant, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es sei davon auszugehen, "dass auch die weitere militärische Unterstützung durch Deutschland Gesprächsgegenstand" sein werde.

13.31 Uhr: Scholz warnt vor neuer Blockade der Getreidelieferungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einer neuen Blockade der Getreidelieferungen aus der Ukraine durch Russland gewarnt. Zusammen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und vielen anderen habe man dafür gekämpft, dass die Getreideexporte über die Eisenbahn, die Donau, "aber ganz bestimmt auch über den Seeweg", möglich seien, sagte Scholz auf dem Landesparteitag der bayerischen SPD in München. "Gut, dass das jetzt gelungen ist. Und es darf dieser Weg nicht wieder versperrt werden", fügte er eindringlich hinzu. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe Auswirkungen auf die ganze Welt, "eine große Hungerkatastrophe ist möglich".

13.20 Uhr: Russland will Offensive im Osten und Süden abgewehrt haben

Russland hat nach eigenen Angaben die ukrainische Offensive in den Regionen Luhansk und Donezk im Osten sowie in Cherson im Süden der Ukraine abgewehrt. Russische Streitkräfte hätten den Versuch ukrainischer Einheiten vereitelt, in Cherson die Verteidigungslinie bei den Ortschaften Piatychatky, Suhanowe, Sablukiwka und Beswodne zu durchbrechen. In Charkiw habe die russische Luftwaffe zudem eine Fabrik getroffen, die Teile für ukrainische Schiffsabwehrraketen herstelle, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Verteidigungsministerium in Moskau. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

12.33 Uhr: Scholz - Russland bei Gaslieferung kein verlässlicher Partner mehr

Russland ist nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz beim Thema Gaslieferung kein verlässlicher Partner mehr. Dass es keine russischen Lieferungen gebe, liege nicht an Sanktionen wegen des Krieges in der Ukraine, sagt er beim Landesparteitag der bayerischen SPD in München. Es habe keine Sanktionierung von Gaslieferungen gegeben. "Was passiert ist, real, ist, dass Russland seine vertraglichen Verpflichtungen zur Lieferung von Gas nicht mehr erfüllt. Es hat mit fadenscheinigen Vorwänden gesagt: wir liefern nicht mehr, und dann die ganze Lieferung endgültig eingestellt." Russland führe kein Gas mehr nach Deutschland und in viele Länder Europas aus. "Das ist kein verlässlicher Partner in dieser Frage mehr."

12.09 Uhr: Japan bezeichnet Säbelrasseln Putins "zutiefst beunruhigend"

Ein möglicher Einsatz von Atomwaffen durch Russland wäre nach den Worten des japanischen Regierungschefs Fumio Kishida ein "Akt der Feindseligkeit gegen die Menschheit". Die internationale Gemeinschaft werde dies "niemals zulassen", sagte Kishida bei seinem Besuch in Australien. Das Säbelrasseln von Präsident Wladimir Putin sei "zutiefst beunruhigend".

"Russlands Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit der internationalen Gemeinschaft und absolut inakzeptabel", sagte der japanische Ministerpräsident. Der seit 77 Jahren andauernde Zeitraum, in dem keine Atomwaffen eingesetzt wurden, dürfe nicht beendet werden.

10.56 Uhr: Scholz: Ukraine-Wiederaufbaukonferenz soll Hoffnungszeichen setzen

Kanzler Olaf Scholz (SPD) sieht im Wiederaufbau der Ukraine nach dem Ende des Angriffskriegs Russlands eine jahrzehntelange Aufgabe der Weltgemeinschaft. "Der Wiederaufbau wird eine große, große Aufgabe", sagte Scholz in seinem Video-Podcast vor der für diesen Dienstag in Berlin geplanten internationalen Expertenkonferenz zum Wiederaufbau des Landes. "Wir werden sehr viel investieren müssen, damit das gut funktioniert." Das könne die Ukraine und auch die Europäische Union nicht allein. "Das kann nur die ganze Weltgemeinschaft, die jetzt die Ukraine unterstützt. Und sie muss es für lange Zeit tun."

10.41 Uhr: Baerbock und Lambrecht wollen mehr Geld für Ukraine-Militärhilfe

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordern für das kommende Jahr deutlich mehr Geld für die militärische Unterstützung der Ukraine als bislang geplant. Die bisher im Haushaltsentwurf für 2023 eingeplanten 697 Millionen Euro sollten auf 2,2 Milliarden Euro aufgestockt werden, verlangen die beiden Ministerinnen in einem Brief an Finanzminister Christian Lindner (FDP), der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Im laufenden Haushalt sind demnach Ausgabenmittel in Höhe von 2 Milliarden Euro veranschlagt.

10.35 Uhr: Iran verurteilt Aufruf zu UN-Untersuchung von Drohnen-Einsatz

Der Iran verurteilt einen Aufruf Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, die Vereinten Nationen sollten einen mutmaßlichen Einsatz iranischer Drohnen durch das russische Militär in der Ukraine untersuchen. Die Forderung der drei Länder sei falsch und unbegründet und werde scharf zurückgewiesen, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, der Nachrichtenagentur Irna zufolge. Die Ukraine wirft Russland vor, sogenannte Kamikaze-Drohnen einzusetzen. Russland bestreitet dies. Der Iran hat erklärt, es seien keine solchen Drohnen an Russland zum Einsatz in der Ukraine geliefert worden.

10.34 Uhr: London: Behelfsbrücke der Russen über Dnipro-Fluss fertig

Russland hat nach Angaben der Briten eine schwimmende Behelfsbrücke über den ukrainischen Dnipro-Fluss fertiggestellt, um seine Truppen versorgen zu können. Die Brücke diene als Ersatz für die benachbarte zerstörte Antoniwskyj-Brücke, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Flussüberquerung ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen in der besetzten südukrainischen Großstadt Cherson.

Die Briten gehen davon aus, dass es das erste Mal seit Jahrzehnten ist, dass Moskau auf eine solche schwimmende Brücke aus Lastkähnen setzt. Solche provisorischen Lösungen seien höchstwahrscheinlich zu Sowjetzeiten für Operationen in Europa vorgesehen gewesen.

10.15 Uhr: Polizeichef - Russische Rakete über Region Kiew abgeschossen

Über der Region Kiew haben ukrainische Streitkräfte nach Polizeiangaben eine russische Rakete abgeschossen. Polizeichef Andrij Njebytow veröffentlicht ein Foto, das eine Rauchsäule zeigt. Sie steigt über einem Wald auf, in dem seinen Angaben zufolge Trümmer der abgefangenen Rakete niedergegangen sind.

10.05 Uhr: Erneut kritische Infrastruktur in Ukraine getroffen

Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben erneut kritische Infrastruktur angegriffen. In den Regionen Odessa, Kirowohrad und Luzk seien Energie-Anlagen getroffen worden, melden die örtlichen Behörden. In anderen Regionen gebe es Probleme mit der Stromversorgung. "Ein weiterer Raketenangriff von Terroristen, die gegen zivile Infrastruktur und Menschen kämpfen", schreibt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

10.04 Uhr: Landesweiter Luftalarm nach russischen Raketenangriffen

Russland hat mit neuen Raketenangriffen landesweit Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Behörden und Medien berichteten über Explosionen in Riwne im Nordwesten des Landes, im Gebiet Kiew, in Odessa und anderen Regionen. Die Luftabwehr sei aktiv, teilte die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt mit. In sozialen Netzwerken teilten Staatsbeamte Videos, die etwa einen ukrainischen Kampfjet dabei zeigten, wie er eine russische Rakete abgeschossen haben soll.

Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, sagte, dass fünf auf Kiew gerichtete Raketen abgefangen worden seien. In anderen Teilen des Landes gebe es teils Folgen der Angriffe und durch die abgeschossenen Raketen, sagte er. Details nannte Arestowytsch nicht. Den Abschuss der Raketen in Kiew bestätigte auch Bürgermeister Vitali Klitschko. "Der Luftalarm geht weiter. Bleiben Sie in den Schutzbunkern und achten Sie auf Ihre Sicherheit", sagt er.

10.01 Uhr: Bundeskanzler Scholz warnt vor direktem Konflikt zwischen Russland und Nato

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor unbesonnenen Schritten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gewarnt. Er gehe nicht davon aus, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine zum Weltkrieg ausweite, aber die Gefahr dürfe man zumindest nicht aus den Augen verlieren, sagte Scholz der "Welt am Sonntag“. In einer so gefährlichen Lage verbiete sich jeder unbesonnene Schritt. "Es darf nicht zu einem direkten Konflikt zwischen Russland und der Nato kommen“, betonte er.

09.41 Uhr: Ukrainischer Ministerpräsident warnt vor "Migrationstsunami"

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bittet um mehr Waffen und warnt vor einem "Migrationstsunami", sollten die russischen Truppen weiterhin gezielt die zivile Infrastruktur zerstören. "Sie wollen unserer Bevölkerung im Winter den Strom, das Wasser und die Heizung wegnehmen", sagt er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sie wollen die Ukraine in eine humanitäre Katastrophe stürzen und unsere Gesellschaft destabilisieren, um zwei Ziele zu erreichen: Erstens haben sie die Illusion, dass unsere Gesellschaft uns dann zur Kapitulation drängen wird. Zweitens: Sie wollen eine neue Flüchtlingskrise in der EU. Denn wenn es in der Ukraine keinen Strom, keine Heizung, kein Wasser mehr gibt, kann das einen neuen Migrationstsunami auslösen."

Die Ukraine brauche vor allem Flugabwehr. Deutschland habe das System IRIS-T geliefert, das insbesondere im Raum Kiew "schon sehr, sehr viele Menschenleben" gerettet habe. Die Ukraine warte ungeduldig auf die nächste Munitionslieferung und auf das nächste System. "Es geht buchstäblich um Tage. Die Russen setzen jeden Tag zwanzig bis dreißig iranische Kamikaze-Drohnen gegen uns ein." Die Ukraine brauche daher auch spezielle Abwehrmittel wie etwa Störsender.

08.43 Uhr: Großbritannien - Russische Truppen verstärken Übergänge über Dnjepr

Die russischen Truppen im Süden der Ukraine verstärken nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes weiterhin Übergänge über den Dnjepr. So hätten sie in der Region Cherson eine Brücke aus Kähnen fertiggestellt, die sich neben der beschädigten Antonowsky-Brücke befindet.

07.07 Uhr: Heil: "Putin darf unsere Gesellschaft nicht sozial spalten"

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vor dem Hintergrund der Energiekrise und massiven Preissteigerungen vor einer gesellschaftlichen Spaltung gewarnt. "Die schwierige Lage, in der wir sind, hat mit Putins Angriffskrieg zu tun. Es ist sein Kalkül, uns wirtschaftlich zu schädigen und sozial zu spalten", sagte er der Mediengruppe Bayern. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Putin unsere Gesellschaft sozial spaltet", forderte Heil. "Deshalb haben wir alle im Blick, die es im Moment besonders hart trifft - Menschen mit geringen Einkommen genauso wie Bedürftige."

06.47 Uhr: Bauernverband sieht Versorgungssicherheit nur bis April gewährleistet

Der Deutsche Bauernverband hat vor dem Hintergrund der Energiekrise in Folge des Ukraine-Kriegs vor Engpässen bei Lebensmitteln gewarnt. Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln sei nur bis ins erste Quartal des kommenden Jahres gesichert, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Darüber hinaus hängt es, was die eigene Erzeugung anbelangt, davon ab, ob wir genug Energie und Stickstoffdünger zur Verfügung haben."

Global gebe es schon jetzt eine angespannte Ernährungslage. "Es kann niemand wollen, dass wir den Ärmsten der Armen Lebensmittel wegkaufen", fügte Rukwied hinzu. Die Preise für Stickstoffdünger seien in etwa vier bis fünf Mal so hoch wie vor Kriegsausbruch, das belaste die deutschen Landwirte schwer.

02.40 Uhr: US-Außenminister sieht aktuell kein Weg für Diplomatie

Die USA sehen keinen Weg für Verhandlungen mit Russland, solange das Land den Angriffskrieg gegen die Ukraine vorantreibt. "Was Diplomatie zur Beendigung des Krieges angeht, hängt das ganz davon ab, ob Russland daran interessiert sein wird, die Aggression zu stoppen, die es begonnen hat", sagte US-Außenminister Blinken in Washington. Aktuell seien aber keine Hinweise darauf zu erkennen, sondern das Gegenteil.

23.30 Uhr: IAEA: Weitere ukrainische AKW-Mitarbeiter festgenommen

Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien berichtet, ist weiteres Personal des russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja festgenommen worden. Ein stellvertretender Leiter des AKWs und zwei weitere Mitarbeiter seien vor kurzem festgenommen worden. Im Gegensatz zu den beiden Mitarbeitern sei der Manager wieder freigelassen worden, hieß es

22.45 Uhr: Selenskyj bezeichnet Hilferuf Russlands an Iran als Bankrotterklärung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Videoansprache zum Einsatz iranischer Drohnen durch Russland geäußert: "Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml." Russland habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch schließlich müsse es auf "ziemlich einfache Drohnen und Raketen" aus Teheran setzen.

Der Beschuss der Ukraine mit ganzen Schwärmen dieser Drohnen mache den Russen vielleicht taktisch Hoffnung. "Strategisch wird es ihnen ohnehin nicht helfen", sagte Selenskyj. Der Präsident dankte allen Angehörigen der ukrainischen Luftverteidigung, die in den vergangenen Tagen Raketen und Drohnen aus Russland abgeschossen hätten. Zudem lobte er das von Deutschland gelieferte Luftabwehrsystem Iris-T: "Das ist wirklich ein sehr effektives System."

22.00 Uhr: Teheran sucht das Gespräch mit Kiew

Der Iran hat erklärt, im Gespräch mit Kiew "unbegründete" Vorwürfe bezüglich der Lieferung von Drohnen an Moskau ausräumen zu wollen. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte: "Die Behauptungen, dass die Islamische Republik Waffen, einschließlich militärischer Drohnen, in den Ukraine-Krieg schickt" entsprächen nicht der Wahrheit.

21.10 Uhr: Russischer Kommandeur rechnet mit massivem Angriff auf Cherson

General Sergej Surowikin, der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, geht von einem massiven Angriff der Ukraine zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson aus. "An diesem Frontabschnitt ist die Lage schwierig", sagte Surowikin am Dienstag nach Angaben russischer Agenturen.

Die Ukraine beschieße Wohnhäuser und die Infrastruktur der Stadt. Durch Artillerietreffer seien die Übergänge über den Fluss Dnipro nicht mehr passierbar, was die Versorgung der Stadt erschwere. "Wir werden bedacht und rechtzeitig handeln und schließen auch schwierige Entscheidungen nicht aus", erklärte der General.

20.30 Uhr: Deutschland übergibt Schutzkleidung und Bergepanzer an Ukraine

Zur Abwehr der russischen Invasion hat Deutschland fünf Bergepanzer und sieben Brückenlegesysteme an die ukrainischen Streitkräften geliefert. Das geht aus der Liste der militärischen Unterstützung hervor, die die Bundesregierung in Berlin jeweils am Dienstag aktualisiert. Damit habe die Ukraine insgesamt zehn Bergepanzer bekommen. Mit den Brückenlegesystemen lassen sich Überquerungen von Flüssen und Bächen konstruieren.

Mit Blick auf den bevorstehenden Winter wurden 116.000 Kälteschutzjacken, 80.000 Kälteschutzhosen und 240.000 Wintermützen übergeben. Auch 183 Stromgeneratoren, 100 Zelte sowie 167.000 Schuss Handwaffenmunition gehören zu der Unterstützung aus Deutschland.

20.05 Uhr: Russischer Verwalter kündigt Teil-Evakuierung in Cherson an

Der von Russland eingesetzte Verwalter der Region Cherson hat die Evakuierung einiger Zivilisten angekündigt. Wladimir Saldo sprach in einem Video von der Gefahr eines ukrainischen Angriffs. Die Bewohner von vier Orten am Dnipro sollten von dem Fluss weg verlegt werden, da ukrainischer Beschuss einen nahegelegenen Damm beschädigen könnte.

19.45 Uhr: Russischer Kommandeur bezeichnet Lage als angespannt

Der neue Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine, Sergej Surowikin, hat einem Medienbericht zufolge die Lage dort als angespannt bezeichnet. Dies gelte insbesondere für die Region um die Stadt Cherson, sagte er dem Sender Rossija 24 zufolge. Das weitere Vorgehen dort hänge von der gegenwärtigen militärischen und taktischen Lage ab. Schwierige Entscheidungen könnten nicht ausgeschlossen werden. Surowikin sprach von "dem Gebiet des militärischen Sondereinsatzes", die Bezeichnung der Regierung in Moskau für den Krieg in der Ukraine.

18.45 Uhr: Ukrainischer Außenminister will Beziehungen zum Iran abbrechen

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba will wegen mutmaßlicher Drohnenlieferungen an Russland die Beziehungen zum Iran abbrechen. Die Ukraine werde in dieser Frage Irans "Gemeinheit und Lügen" nicht tolerieren. Die vom Iran entwickelten sogenannten Kamikaze-Drohnen sind präzise und kleine unbemannte Flugkörper, die in Schwärmen abgefeuert die Luftabwehr durchdringen können. "Nachdem der Iran ein Komplize in Russlands Aggression und Verbrechen auf unserem Gebiet geworden ist, werden wir eine klare und ehrliche Haltung einnehmen", sagte Kuleba. Er habe sich bei Präsident Wolodymyr Selenskyj dafür eingesetzt, die Beziehungen zu Teheran abzubrechen.

18.25 Uhr: Russischer Kampfjet-Absturz im Wohngebiet: Toten-Zahl steigt auf 15

Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 15 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstag mit. Am Nachmittag starb demnach ein weiterer Patient im Krankenhaus. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Weitere Tote wurden am Dienstag gefunden. 25 Menschen seien verletzt worden.

18.05 Uhr: Nato will Ukraine Luftabwehr gegen iranische Drohnen binnen Tagen liefern

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, das Bündnis werde der Ukraine "in den kommenden Tagen" Systeme zur Drohnenabwehr liefern. Damit solle das Land bei der Verteidigung gegen Drohnen aus iranischer Produktion unterstützt werden, mit denen Russland kritische Infrastruktur in der Ukraine angreife.

17.25 Uhr: Live-Übertragungen aus russischer Duma gestoppt

Die russische Staatsduma stellt Live-Übertragungen von Plenarsitzungen auf unbestimmte Zeit ein. Damit solle verhindert werden, dass Informationen an Feinde gelangten, sagt Wladimir Wassiljew, Fraktionschef der Partei "Einiges Russland". Das gelte etwa für Themen im Zusammenhang mit der Ukraine. So sollten die Abgeordneten auch über einen Gesetzentwurf beraten, der es dem Verteidigungsministerium erlauben würde, Personen, die schwere Verbrechen begangen haben, in die Streitkräfte einzuberufen.

16.35 Uhr: Estnisches Parlament erklärt Russland zu "terroristischem Staat"

Das estnische Parlament hat Russland zu einen "terroristischen Staat" erklärt und die russische Annexion ukrainischer Gebiete als illegal zurückgewiesen. Die Resolution wurde im 101 Sitze zählenden Parlament mit 88 Stimmen angenommen, Gegenstimmen gab es keine. Darin wird der russische Angriffskrieg verurteilt und bekräftigt, dass Estland niemals die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine durch Aggression und Scheinreferenden akzeptieren werde.

16.24 Uhr: US-Geheimdienstchefin: Russland hat Munitionsprobleme

Die russischen Streitkräfte bekommen nach Einschätzung von US-Geheimdiensten wegen ihres hohen Einsatzes von Munition für schwere Waffen ein Nachschubproblem. Insbesondere Präzisionswaffen wie Marschflugkörper seien bereits knapp geworden, sagte die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste (DNI), Avril Haines, in Washington. Internationale Sanktionen und Exportkontrollen zeigten technologische Schwächen Russlands auf. Moskau sei daher gezwungen, sich an Länder wie Iran und Nordkorea zu wenden, um von dort Artilleriegranaten, Raketen, unbemannte Flugkörper - Drohnen - und andere Ausrüstung zu beziehen.

15.59 Uhr: Wladimir Klitschko wünscht sich mehr Medien-Präsenz

Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat die Medien angesichts des russischen Angriffskrieges zu mehr Präsenz in der Ukraine aufgefordert. Er wünsche sich, mehr Medien der freien Welt in der Ukraine, sagte Klitschko bei den Medientagen München.

Der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko rief die Medien und Deutschland insgesamt auf, bei der Unterstützung nicht müde zu werden. Es könne Deutschland nicht gut gehen, wenn in der Ukraine Krieg herrsche. Klitschko sagte, die Ukraine verteidige nicht nur ihre Souveränität, sondern auch die Demokratie. "In diesem Land wird niemals Diktatur stattfinden und freie Medien werden immer da sein."

15.46 Uhr: Mehr als 1.100 Orte ohne Strom

Nach den russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew mehr als 1.100 Orte ohne Strom. "Im Moment sind 1.162 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten", erklärten die staatlichen Notfalldienste. Russland hatte bei seinen massiven Luftangriffen auf die Ukraine seit über einer Woche verstärkt wichtige Infrastruktur-Einrichtungen ins Visier genommen.

15.31 Uhr: Iran soll Russland Waffenlieferungen zugesagt haben

Der Iran hat Russland nach Angaben aus Regierungs- und diplomatischen Kreisen in Teheran die Lieferung weiterer Drohnen und Boden-Boden-Raketen versprochen. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits am 6. Oktober getroffen worden, als der Erste Vizepräsident Irans, Mohammad Mochber, und weitere Vertreter Teherans in Moskau Gespräche mit der russischen Regierung über Waffenlieferungen geführt hätten. Das sagen laut Reuters vier mit der Angelegenheit vertraute iranische Vertreter.

15.04 Uhr: Drei Tote bei Angriffen auf Kiew

Infolge des jüngsten russischen Beschusses auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. Es handele sich um Mitarbeiter von getroffenen Objekten der kritischen Infrastruktur, schrieb Klitschko auf Telegram. Um welche Objekte es sich genau handelte, teilte er nicht mit. Zuvor war bekannt geworden, dass es in Teilen der Metropole Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung gibt.

14.52 Uhr: Ukraine bittet Israel um Luftabwehrsyteme

Die Ukraine hat Israel um militärische Hilfe und die umgehende Lieferung von Luftabwehrsystemen gebeten. Ein entsprechendes Ersuchen werde an die israelische Regierung geschickt, sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf einer Pressekonferenz. Zudem schlage er seinem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, die diplomatischen Beziehungen zum Iran abzubrechen. Hintergrund sind Vorwürfe der Ukraine, der Iran liefere sogenannte Kamikaze-Drohnen an Russland, die dessen Militär in der Ukraine einsetzt.

14.45 Uhr: UN-Ermittler legen Russen Kriegsverbrechen zur Last

Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen hat den russischen Truppen in der Ukraine Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Die Ermittler fanden in vier Regionen, die unter russischer Besatzung waren, Beweise für Exekutionen, willkürliche Inhaftierungen, Folter, Misshandlung und sexuelle Gewalt, heißt es in einem Bericht, der an die UN-Vollversammlung in New York übermittelt wurde. Zudem seien Menschen nach Russland verschleppt worden. Viele gelten den Angaben zufolge noch immer als vermisst. "Für die überwiegende Mehrheit der festgestellten Verstöße, einschließlich Kriegsverbrechen, sind die russischen Streitkräfte verantwortlich", hält die Kommission fest, deren Untersuchungen den Zeitraum Ende Februar bis März abdecken. Auch die ukrainischen Streitkräfte hätten in einigen Fällen das humanitäre Völkerrecht verletzt, darunter zwei Vorfälle, die als Kriegsverbrechen einzustufen seien. "Der Verlust von Menschenleben geht in die Tausende. Die Zerstörung der Infrastruktur ist verheerend“, sagte der Vorsitzende der Kommission, der norwegische Jurist Erik Møse.

14.18 Uhr: Zeitung: Explosion hat 50-Meter-Loch in Pipeline gerissen

Die Explosionen an Nord Stream 1 haben laut der schwedischen Boulevardzeitung "Expressen" ein riesiges Loch in die Pipeline gerissen. Unterwasser-Aufnahmen, die die Zeitung nach eigenen Angaben von den Schäden gemacht hat, zeigen demnach, dass ein mindestens 50 Meter langer Abschnitt einer Gasleitung in 80 Meter Tiefe fehlt.

An einigen Stellen der Leitung sei das Metall außerdem stark verformt, an anderen gebe es Risse und scharfe Kanten. "Nur extreme Kraft kann so dickes Metall auf diese Weise verbiegen", sagte Trond Larsen von der Firma Blueeye Robotics, der die Unterwasser-Kamera für die Zeitung gelenkt hat. Die schwedischen Behörden haben die beschädigten Nord-Stream-Leitungen in schwedischer Wirtschaftszone bereits untersucht und Beweismaterial gesichert. In Dänemark bestätigte die Polizei, dass die Schäden an den Nord-Stream-Leitungen in dänischer Wirtschaftszone laut ihren Untersuchungen durch "kräftige Explosionen" entstanden seien.

13.56 Uhr: Moskau meldet Erfolg in Charkiwer Gebiet

Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen kleineren Erfolg im Osten der Ukraine erzielt. Im Gebiet Charkiw sei die Siedlung Gorobiwka erobert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Unabhängig konnte das zunächst nicht überprüft werden, die Ukraine bestätigte das nicht. Der Generalstab in Kiew berichtete in seinem morgendlichen Lagebericht lediglich von erfolgreich abgewehrten Angriffsversuchen der Russen sowohl im Charkiwer als auch im angrenzenden Donezker Gebiet. Im Zuge ihrer Gegenoffensive hatte die ukrainische Armee die russischen Truppen Mitte September aus weiten Teilen der Region Charkiw vertrieben. Das hatte der Militärführung in Moskau scharfe Kritik von Hardlinern der russischen Politik eingebracht.

13.55 Uhr: Rund 195.000 ukrainische Kinder an deutschen Schulen

Die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen ist auf mehr als 195.000 gestiegen. Die Bundesländer meldeten für die am Sonntag zu Ende gegangene 41. Kalenderwoche 195.015 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 1.213 an. Die von der KMK angegebenen Schülerzahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen.

13.42 Uhr: Ringtausch: Erste deutsche Schützenpanzer an Griechenland geliefert

Im Rahmen des Ringtauschs zwischen Athen und Berlin sind die ersten sechs deutschen Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3 in Griechenland angekommen. Dies teilte der griechische Generalstab mit. Die Fahrzeuge seien am Vortag geliefert worden, hieß es. Insgesamt soll Griechenland 40 Marder-Schützenpanzer erhalten. Dafür sollen von dort an die Ukraine 40 Schützenpanzer sowjetischer Bauart des Typs BMP-1 geliefert werden, die Athen einst aus DDR-Beständen erhalten hatte.

13.28 Uhr: Ukraine - Haben von EU zwei Milliarden Euro an Hilfe erhalten

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben von der Europäischen Union zwei Milliarden Euro an Finanzhilfe erhalten. Es sei die erste Tranche eines fünf Milliarden Euro umfassenden Paketes, das die EU nach Beginn der russischen Invasion aufgelegt hat, teilt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Die zusätzlichen Finanzmittel werden dazu beitragen, dringende Haushaltsausgaben zu decken, insbesondere für den sozialen und humanitären Bereich."

12.53 Uhr: Russland - Setzen Angriffe auf Militär- und Energie-Anlagen fort

Russland hat nach eigenen Angaben seine Angriffe in der Ukraine fortgesetzt. Ziele seien erneut militärische Infrastruktur und Energie-Anlagen gewesen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

12.51 Uhr: Kiew: Lage in Ukraine nach russischen Angriffen auf Strom-Infrastruktur "kritisch"

Nach zahlreichen russischen Angriffen auf die Strom-Infrastruktur in der Ukraine befindet sich das Land nach Angaben der Regierung in Kiew in einer bedenklichen Lage. "Die Lage ist jetzt im ganzen Land kritisch, weil unsere Regionen voneinander abhängen", sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, im ukrainischen Fernsehen. Die ganze Ukraine müsse sich nun so gut es gehe auf Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung sowie von Heizungen vorbereiten.

12.11 Uhr: Präsidialamt - Wissen nichts von Einsatz iranischer Drohnen

Das Präsidialamt in Moskau hat nach den Worten seines Sprechers Dmitri Peskow keine Informationen über einen Einsatz iranischer Drohnen bei russischen Luftangriffen in der Ukraine. "Es wird russische Ausrüstung mit russischen Bezeichnungen verwendet", sagte er vor der Presse. "Alle weiteren Fragen sind an das Verteidigungsministerium zu richten." Dieses gibt dazu zunächst keine Stellungnahme ab. Die Ukraine wirft der russischen Armee vor, sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Fertigung einzusetzen. Demnach handelt es sich um Drohnen vom Typ Schahed-136. Der Iran bestreitet, solche Drohnen an Russland zum Einsatz in der Ukraine geliefert zu haben.

11.33 Uhr: Russland - Vier annektierte Gebiete fallen unter Schutz der Atomwaffen

Die vier kürzlich annektierten ukrainischen Gebiete fallen nach Darstellung Russlands unter den Schutz seines Atomwaffenarsenals. "Diese Gebiete sind unveräußerliche Teile der Russischen Föderation", sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow, vor der Presse. "Und für ihre Sicherheit ist auf dem gleichen Niveau gesorgt wie für das übrige russische Territorium." Peskow antwortet damit auf die Frage, ob die annektierten Gebiete unter dem atomaren Schutzschirm stehen.

Präsident Wladimir Putin hat im September erklärt, Russland werde seine territoriale Integrität notfalls mit Atomwaffen verteidigen. Ende September hatte Russland Teile der im Osten und Süden der Ukraine gelegenen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson in sein Staatsgebiet eingegliedert. Diese Annexion wird international ebenso wenig anerkannt wie die ihr vorausgegangenen Referenden. Zudem hat die russische Armee Teile dieser Gebiete nicht unter Kontrolle, außerdem sind die Grenzen noch nicht klar definiert.

11.15 Uhr: Selenskyj sieht keinen Raum für Verhandlungen mit Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nicht mit dem russischen Staatoberhaupt Wladimir Putin verhandeln. Mit ihm gebe es "keinen Raum mehr für Verhandlungen", schreibt Selenskyj auf Twitter. Zuvor hat er Russland vorgeworfen, die ukrainische Zivilbevölkerung zu terrorisieren und zu töten.

11.11 Uhr: Selenskyj - 30 Prozent der Kraftwerke zerstört

Bei den russischen Luftangriffen ist binnen einer Woche fast ein Drittel der Kraftwerke in der Ukraine zerstört worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt auf Twitter mit, dass es dadurch zu massiven Stromausfällen im ganzen Land gekommen sei. Seit dem 10. Oktober seien 30 Prozent der Kraftwerke zerstört worden, schreibt er.

11.03 Uhr: Baerbock: Werden jeden Zentimeter unseres Bündnisgebietes verteidigen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Entschlossenheit bei der Verteidigung des westlichen Bündnisgebietes sowie bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland betont. Die "Sicherheit Osteuropas ist unsere Sicherheit und wir werden im Ernstfall jeden Zentimeter unseres Bündnisgebietes verteidigen", sagte Baerbock in Berlin. Die europäische Solidarität sei "kein Selbstzweck", sondern "unsere Lebensversicherung". Baerbock zeigte in ihrer Rede Verständnis für die große Sorge der Balkanstaaten und anderer osteuropäischer Länder um ihre Sicherheit. Deutschland habe die Sicherheit in Europa lange "als allzu selbstverständlich erachtet" und müsse nun aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.

10.41 Uhr: Angriffe auf Energie-Infrastruktur in der Ukraine- Hunderte Städte und Dörfer ohne Strom

Nach russischen Angriffen auf Energie-Infrastruktur in der Ukraine ist in mehreren Regionen der Strom ausgefallen. So gab es in Teilen der Hauptstadt Kiew "Unterbrechungen" in der Strom- und Wasserversorgung, wie der örtliche Stromversorger DTEK am Dienstag mitteilte. Auch mehrere Ortschaften in der westlich von Kiew gelegenen Region Schytomyr sowie Teile der Stadt Dnipro in der zentralöstlichen Ukraine waren ohne Strom. "Die Ingenieure bringen alle notwendigen Anstrengungen auf, um die Versorgung wieder herzustellen", erklärte DTEK im Online-Dienst Facebook. In der südukrainischen Stadt Mykolaljiw war die Stromversorgung nach Angriffen in der Nacht unterdessen wieder hergestellt. Bereits am Montag hatte Russland wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch fiel nach Angaben der ukrainischen Regierung in hunderten Städten und Dörfern der Strom aus.

10.22 Uhr: Baerbock: Waffen für Ukraine Bestandteil deutscher Verlässlichkeit

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht die Waffenlieferungen für die Ukraine auch als wichtigen Beitrag, um Zweifel an der internationalen Verlässlichkeit Deutschlands zu zerstreuen. Deutschland werde die Ukraine weiterhin intensiv auch mit Waffen unterstützen, sagte die Grünen-Politikerin beim Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung in Berlin. "Denn wir liefern eben nicht nur Rüstungsgüter in die Ukraine, um Menschenleben zu retten. Sondern mit diesen Lieferungen, hoffe ich, geht auch ein Schub Vertrauen und Solidarität einher."

09.48 Uhr: Dänemark - Explosionen Grund für Lecks an Nord Stream

Die Lecks an den beiden Nord-Stream-Pipelines sind laut der dänischen Polizei Folgen von Explosionen. Das hätten erste Untersuchungen in der dänischen Ostsee ergeben.

09.42 Uhr: VDMA - Atom-Kompromiss muss schnell flankiert werden

Die deutschen Maschinen- Anlagenbauer halten den Beschluss von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Atom-Streit für richtig. "Dieser Kompromiss kann aber nur funktionieren, wenn das von ihm angekündigte Energieeffizienz-Gesetz erfolgreich beschlossen und umgesetzt wird", sagt Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann vom Lobbyverband VDMA. Zudem müssten 2023 tatsächlich die angepeilten Kapazitäten erneuerbarer Energien hinzukommen. "Dafür müssen die Bedingungen nun kurzfristig und wirklich spürbar verbessert werden."

09.15 Uhr: Bürgermeister - Stromausfall in Schytomyr nach Luftangriff

In der nordukrainischen Stadt Schytomyr ist nach russischen Luftangriffen die Stromversorgung ausgefallen. "Es gibt zurzeit weder Licht noch Wasser in der Stadt", schreibt Bürgermeister Serhij Suchomlyn auf Facebook. Die Krankenhäuser hätten auf Notstromversorgung umgestellt. In Schytomyr lebten vor Beginn der russischen Invasion am 24. Februar rund 260.000 Menschen.

09.08 Uhr: Selenskyj - Besatzer terrorisieren und töten Zivilisten

Nach den erneuten Luftangriffen auf Kiew und Mykolajiw wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vor, die ukrainische Zivilbevölkerung zu terrorisieren. "Die Ukraine steht unter dem Feuer der Besatzer. Diese tun weiterhin das, was sie am besten können - Zivilisten terrorisieren und töten", schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Der terroristische Staat wird mit solchen Taten nichts für sich selbst ändern." Russland bestätige so nur sein zerstörerisches und mörderisches Wesen, wofür es sicherlich zur Rechenschaft gezogen werde.

09.00 Uhr: London - Russland nimmt wohl ukrainisches Energienetz ins Visier

Die russischen Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Maß an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten. "Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten", hieß es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministeriums verbreitete.

Die britischen Experten sehen seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.

08.38 Uhr: Explosionen im Norden von Kiew - Energie-Anlage getroffen

In Kiew sind mehrere Explosionen zu hören. Rauch stehe über dem Norden der ukrainischen Hauptstadt, berichten Reuters-Reporter und ukrainische Behörden. Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, teilt mit, es habe drei russische Angriffe auf "kritische Energie-Infrastruktur" gegeben. Einsatzkräfte seien auf dem Weg dorthin. Details nennt Tymoschenko nicht.

08.32 Uhr: Neue russische Angriffe auf Ukraine - Luftalarm im ganzen Land

Russland hat mit neuen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine im ganzen Land Luftalarm ausgelöst. Die Behörden in zahlreichen Regionen - darunter Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw - meldeten heute, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen. In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes sei aus dem Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit. Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. "In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien", sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf. Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.

08.15 Uhr: Energoatom - Zwei Mitarbeiter aus AKW Saporischschja verschleppt

Der Betreiber des südukrainischen Atomkraftwerkes Saporischschja wirft Russland vor, zwei führende Mitarbeiter des besetzten AKWs verschleppt zu haben. Man wisse nicht, wo sich die beiden aufhielten und wie es ihnen gehe, teilt Energoatom auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es handele sich um den Leiter der IT-Abteilung, Oleh Kostjukow, und um den Assistenten des AKW-Direktors, Oleh Oschek, erklärt der Staatskonzern. Die beiden seien am Montag festgenommen worden. Das AKW steht seit geraumer Zeit unter russischer Kontrolle, wird aber weiterhin vom ukrainischen Personal betrieben. In der Region halten die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Einheiten an. Dabei ist das Gelände des größten Atomkraftwerkes in Europa wiederholt getroffen worden.

07.50 Uhr: Russische Rakete trifft Wohngebäude in Mykolajiw

In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw hat eine russische Rakete ein Wohngebäude getroffen. Ein Flügel des Gebäudes in der Innenstadt sei vollständig zerstört worden, berichtet ein Reuters-Reporter. Ein riesiger Krater sei dort nun zu sehen. Aus den Trümmern habe die Feuerwehr die Leiche eines Mannes geborgen. Die Bewohner des Gebäudes hatten sich im Keller in Sicherheit bringen wollen, als die Rakete einschlug.

07.32 Uhr: USA drohen wegen Einsatzes iranischer Drohnen mit Sanktionen

Die USA haben im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind. "Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, die eine Verbindung zu UAVs (Unbekannte Luftfahrzeuge) oder der Entwicklung ballistischer Raketen haben, sollte sehr vorsichtig sein", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel am Montag. Die USA würden "nicht zögern, Sanktionen einzusetzen", fügte er hinzu. US-Außenminister Antony Blinken warf Russland vor, gezielt "Zivilisten und zivile Infrastruktur" anzugreifen. Das sei "ein Zeichen wachsender Verzweiflung" Russlands, sagte er Journalisten in Kalifornien.

07.04 Uhr: EU geht möglichen iranischen Drohnenverkäufen an Russland nach

Die EU prüft nach den Worten ihres Außenbeauftragten Hinweise auf mögliche iranische Drohnenverkäufe an Russland. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, werde man reagieren, sagte Josep Borrell nach einer Sitzung der Außenminister der EU-Mitgliedsstaaten in Luxemburg am Montag. "Wir verfolgen diese Verwendung von Drohnen sehr aufmerksam. Wir sammeln Beweise und wir werden bereit sein, mit den uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen zu reagieren." Welche Maßnahmen die EU ins Auge fassen würde, ließ Borrell offen.

06.45 Uhr: Ukraine - Auch am Montagabend russische Drohnenangriffe

Russland hat nach ukrainischen Angaben auch am Montagabend Luftangriffe mit Drohnen gestartet. Einige Drohnen seien abgeschossen worden, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Explosionen wurden einem Medienbericht zufolge aus Fastiw nahe der Hauptstadt Kiew und der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gemeldet. Angaben über Opfer lagen nicht vor. Am Montag waren bei der zweiten Welle massiver russischer Luftangriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte binnen einer Woche mindestens vier Menschen getötet worden. Der Ukraine zufolge handelt es sich um Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart, die zur Explosion in ein Ziel gelenkt werden. Der Iran bestreitet, Russland mit Drohnen zu beliefern. Russland äußert sich nicht dazu.

05.55 Uhr: Russischer Kampfjet-Absturz: Zahl der Todesopfer steigt auf 13

Nach dem Absturz eines russischen Su-34 Kampfjets in der Stadt Jejsk nahe der Grenze zur Ukraine steigt der Nachrichtenagentur Interfax zufolge die Zahl der Toten auf 13. Unter den Todesopfern seien auch drei Kinder, meldet Interfax unter Berufung auf einen Behördenvertreter weiter. 19 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Suche nach Opfern sei nun abgeschlossen, der Brand gelöscht.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums stürzte der Jet während eines Trainingsfluges in ein neunstöckiges Wohngebäude. Die Piloten hätten sich per Schleudersitz retten können, nachdem ein Triebwerk beim Start Feuer gefangen hätte.

04.00 Uhr: EU produziert seit Ukraine-Krieg deutlich mehr erneuerbaren Strom

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat die Europäische Union laut einer Studie so viel Strom aus Wind und Sonne produziert wie noch nie. Zwischen März und September kam fast ein Viertel der Elektrizität in der EU aus Solar- und Windkraft, wie aus einer Studie der Organisationen Ember und E3G am Dienstag hervorgeht. Im vergangenen Jahr waren es demnach 21 Prozent in dem Zeitraum, verglichen mit 24 Prozent in diesem Jahr. Insgesamt kamen 345 Terawattstunden aus den beiden erneuerbaren Quellen - ein Plus von 39 Terawattstunden im Vergleich zu 2021.

Auch Deutschland erreichte der Studie zufolge einen Rekord mit 104 Terawattstunden Strom aus Sonne und Wind seit März. Das entspreche etwa einem Drittel der gesamten Elektrizität.

01.40 Uhr: Selenskyj bittet nach Drohnenangriffen auf Kiew um weitere Waffen

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat Verbündete nach einer Welle russischer Drohnenangriffe auf Kiew um weitere Luftabwehrwaffen gebeten. Um den Schutz des Luftraums seines Landes sicherzustellen und Möglichkeiten für "russische Terroristen auf Null zu senken", brauche die Ukraine noch viel mehr Abwehrsysteme und für diese zusätzliche Raketen, sagte Selenskyj in einer Ansprache an die Nation am Montagabend. Dies sei nicht nur im Interesse der Ukraine. "Je weniger Möglichkeiten für Terror Russland hat, desto schneller endet dieser Krieg."

Zahlreiche mit Sprengstoff beladene russische Drohnen hatten am Montagmorgen die ukrainische Hauptstadt attackiert. Laute Explosionen erschütterten Kiew, Gebäude gerieten in Brand, Menschen retteten sich in Schutzräume. Eine Drohne riss ein großes Loch in die Fassade eines Wohnhauses, wie die Behörden mitteilten. Sie meldeten mindestens vier Tote.

Sonntag, 23. Oktober 2022

23.49 Uhr: Klitschko setzt auf weitere Hilfe Bayerns für Ukraine

Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat Bayern und der Landeshauptstadt München für die Unterstützung seines Landes gegen den Angriffskrieg Russlands gedankt. Er bitte darum, dabei nicht müde zu werden, sagte Klitschko am Montagabend bei einem Empfang des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) anlässlich der Medientage München. Klitschko wird auch bei der Eröffnung der Branchenkonferenz an diesem Dienstag sprechen.

Er sei fest davon überzeugt, dass dieser Krieg zu einem Ende kommen werde, wenn man gemeinsam gegen diese Invasion und Ungerechtigkeit bestehe, sagte der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko. Es könne Deutschland nicht gut gehen, es könne Bayern nicht gut gehen, wenn in einem der größten Länder Europas Krieg herrsche. "Das muss gestoppt werden, mit Ihrer Kraft."

23.25 Uhr: Selenskyj fordert mehr Luftabwehr

Angesichts der gehäuften russischen Luftangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Luftabwehr gebeten. "Den ganzen Tag sind dort Trümmer geräumt worden, wohin die russischen Terroristen trotz allem getroffen haben", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Allein in Kiew seien vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau.

Die russischen Streitkräfte griffen am Montag vor allem mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 solcher Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj.

22:34 Uhr: Wieder Luftangriffe auf Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagabend zum vierten Mal an dem Tag Luftalarm ausgelöst worden. Um die Millionenstadt war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen der russischen Streitkräfte abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden.

Abends gab es Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. "Es brach ein Brand aus, die Schäden sind groß", schrieb Gouverneur Mykola Lukaschuk auf Telegram.

22.10 Uhr: AKW Saporischschja erneut von externer Stromversorgung abgeschnitten

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist in Folge russischer Angriffe zeitweise erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Am Montag traf eine Attacke ein Umspannwerk auf ukrainischem Territorium, wie der ukrainische Betreiber Enerhoatom mitteilte. Die Anlage ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die insgesamt sechs Reaktoren wurden wegen der Kämpfe heruntergefahren, Strom wird aber weiter für den Betrieb wichtiger Sicherheitssysteme benötigt.

Abbrüche der Stromversorgung zwangen Enerhoatom bereits mehrfach, Dieselgeneratoren einzusetzen, um die Sicherheitssysteme in Betrieb zu halten. Der Kernkraftwerksbetreiber wiederholte seine Forderung nach einer Entmilitarisierung der Anlage und dem Abzug der russischen Streitkräfte aus der Umgebung.

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA teilte mit, auch am Montag hätten Dieselgeneratoren die Sicherheitssysteme mit Strom versorgt. Inzwischen erhalte das Atomkraftwerk wieder Strom von außerhalb über das Umspannwerk eines nahe gelegenen Wärmekraftwerks, das vergangene Woche wieder in Betrieb genommen worden sei. Außerdem seien drei Lastwagen mit Dieselkraftstoff am Kernkraftwerk eingetroffen.

21.17 Uhr: Selenskyj-Gattin: Es war klar, dass mein Mann in Kiew bleibt

Für die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska war immer klar, dass ihr Mann Wolodymyr in dem russischen Angriffskrieg auf seinem Posten bleibt. "Ich wusste von Anfang an, dass er Kiew nicht verlassen wird", sagte Selenska "Bild" am Montag in Kiew. "Wenn ein Land im Krieg ohne Führung bleibt, dann wird es erschüttert."

Selenskyj hatte trotz wohlgemeinter Ratschläge seine Hauptstadt nach dem 24. Februar nicht verlassen; dies gilt als wichtige Weichenstellung im Widerstand gegen die russische Invasion. Damals wie heute trachteten russische Spezialkräfte ihm nach dem Leben, sagte Selenska. "Ich versuche, nicht darüber nachzudenken."

Sie selbst sehe ihren Mann "manchmal bei der Arbeit im Büro". Aber die Familie sei "im Alltag getrennt". Auch Tochter Oleksandra (18) und Sohn Kyrylo (9) sähen ihren Vater nur selten. "Er fehlt den Kindern", sagte Selenska.

21.12 Uhr: Vier Tote bei Absturz von russischem Kampfjet

Beim Absturz eines russischen Kampfflugzeugs am Asowschen Meer sind mindestens vier Menschen getötet worden. Außerdem habe es 25 Verletzte gegeben, teilten örtliche Behörden am Montag mit. Sechs Menschen würden noch vermisst. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war bei dem Bomber vom Typ Su-34 ein Triebwerk in Brand geraten. Die Überschallmaschine stürzte in eine Wohngegend in der Hafenstadt Jejsk und explodierte. Dort sei ein Feuer ausgebrochen, hieß es. Acht der Verletzten ging es den Angaben zufolge sehr schlecht. Die beiden Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit gebracht worden.

Präsident Wladimir Putin habe die Minister für Gesundheit und Notdienste zum Absturzort geschickt, hieß es weiter. Nach Angaben der Behörden waren mehrere Etagen eines neunstöckigen Gebäudes in Flammen gehüllt. Mindestens 17 Wohnungen waren betroffen. Etwa 100 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Videos zeigten die Explosion eines Flugzeugs und gewaltige Flammen. Auch war zu hören, wie offenbar Waffen des Flugzeugs explodierten. Gouverneur Weniamin Kondratjew sagte Stunden nach dem Absturz, die Feuerwehr habe die Flammen unter Kontrolle gebracht, so dass keine weiteren Anwohner evakuiert werden müssten.

21.03 Uhr: USA verurteilen Russlands jüngste Angriffe in der Ukraine scharf

Die USA haben die jüngsten Angriffe Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und an anderen Orten in der Ukraine scharf verurteilt. Sie demonstrierten aufs Neue die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Montag. Am Freitag hatten die USA neue Militärhilfe mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro) angekündigt.

Am Montag hatte Russland die Ukraine erneut mit Angriffen überzogen. Neben Raketen setzte Moskau dieses Mal verstärkt auf Kampfdrohnen. Die USA werfen dem Iran vor, Russland solche Drohnen zu liefern. Das US-Außenministerium zeigte sich überzeugt, dass der Iran mit der Lieferung von Drohnen an Russland gegen Embargo-Maßnahmen gemäß der UN-Resolution 2231 verstoße. Ein Ministeriumssprecher betonte, dass Unternehmen, deren Technologie in den iranischen Drohnen verwendet werden, mit US-Sanktionen belegt werden könnten.

20.46 Uhr: Russland und Ukraine bestätigen Gefangenenaustausch

Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sind 108 Ukrainerinnen von Russland freigelassen worden. Der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak teilte am Montag auf Online-Plattformen mit, es handele sich um einen "rein weiblichen Austausch" mit Moskau. Die Frauen seien überwiegend Armeeangehörige. Bei 37 Freigelassenen handele es sich um Frauen, die nach wochenlangem Widerstand aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol evakuiert worden waren. Das Stahlwerk war von den russischen Truppen belagert worden. Jermak veröffentlichte Fotos von den Frauen, von denen einige Mäntel und Militärkleidung trugen. Einige der Frauen seien bereits seit 2019 von den pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine wegen ihrer pro-ukrainischen Haltung festgehalten worden.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Gefangenenaustausch und erklärte, 100 Menschen seien nach Russland zurückgekehrt, darunter 72 Seeleute, die seit Februar 2022 von der Ukraine festgehalten worden seien. Von den Ukrainerinnen, die freigelassen worden seien, hätten sich zwei "dafür entschieden, in Russland zu bleiben".

20.23 Uhr: Ende der Mobilisierung in russischer Hauptstadt

Die russische Hauptstadt Moskau hat nach Behördenangaben die Ziele der von Präsident Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung erreicht und die Einberufungen beendet. Das teilte der Militärkommissar der Stadt, Maxim Loktjew, am Montag russischen Agenturen zufolge mit. Er machte keine Angaben darüber, wie viele Männer in Moskau seit dem 21. September eingezogen worden seien. Freiwillige könnten sich weiter zum Dienst in der Armee melden.

Auch Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, Moskau habe seine Aufgabe in der Mobilisierung erfüllt. Den Einberufungsbescheiden, die nun noch an Wohnort oder Arbeitsstelle einträfen, müsse nicht mehr gefolgt werden. Das Verwaltungsgebiet Moskau rund um die Hauptstadt meldete ebenfalls das Ende der Mobilisierungsmaßnahmen.

Um die hohen russischen Verluste im Krieg gegen die Ukraine auszugleichen, hatte Putin angeordnet, 300.000 Reservisten zu mobilisieren. Auch wenn es offiziell nur um eine Teilmobilmachung ging, musste fast jede russische Familie damit rechnen, dass ihre Männer eingezogen werden. Hunderttausende Männer setzten sich in benachbarte Länder wie Finnland, Georgien oder Kasachstan ab.

19.06 Uhr: Ukraine und Russland tauschen über 200 Gefangene aus

In dem fast sieben Monate dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben beide Seiten ein weiteres Mal viele Gefangene ausgetauscht. 108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine am Montag in Kiew mitteilte. "Die Ukraine lässt niemanden in Stich", schrieb Stabschef Andrij Jermak auf Telegram. Auf russischer Seite bestätigten das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählten 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien.

Vergangene Woche hatten beide Seiten zweimal einige Dutzend gefangene Soldaten ausgetauscht. Bei einer Aktion Ende September hatten die von Russland kontrollierten Separatisten in Donezk auch zehn ausländische Gefangene freigelassen.

18.09 Uhr: Russisches Militärjet fliegt in Wohngebäude in Russland

Ein russisches Militärflugzeug ist im Südwesten Russlands über einem Wohngebiet abgestürzt. Die Maschine stürzte über der Stadt Jejsk nahe der Grenze zur Ukraine ab, wie russische Nachrichtenagenturen am Montag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldeten.

Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärte das Ministerium den Agenturen zufolge. In Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigten ein brennendes Wohngebäude.

Das Feuer habe auf ein Wohngebäude übergegriffen, in dem fünf von neun Stockwerken mit einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern in Flammen stünden, zitierten die Agenturen das russische Katastrophenschutzministerium. Die Piloten des Kampfflugzeugs konnten sich laut Verteidigungsministerium mit dem Schleudersitz retten. Demnach handelte es sich um einen Übungsflug.

22.00 Uhr: Soldaten aus dem Iran auf der Krim

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben Beweise für die Anwesenheit iranischer Truppen auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Es handle sich um eine vergleichsweise kleine Zahl von Soldaten, die russische Truppen beim Einsatz von Drohnen aus iranischer Produktion gegen die Ukraine unterstütze, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby. "Die Information, die wir haben ist, dass die Iraner Ausbilder und technischer Unterstützung auf der Krim haben, aber die Russen die Steuerung übernehmen", sagte er.

21.16 Uhr: Steinmeier sagt Selenskyj Hilfe bei zerstörter Infrastruktur zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj Hilfe bei der Reparatur der von Russland beschädigten Infrastruktur zugesagt. Deutschland werde die Wiederherstellung von zerstörten Anlagen für Strom, Heizung und Wasser unterstützen, versicherte Steinmeier am Donnerstag in einem Telefongespräch mit Selenskyj laut Bundespräsidialamt. Selenskyj schrieb auf Twitter: "Deutschland wird dabei helfen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden."

Russland hat die Angriffe auf die Ukraine mit Raketen und Drohnen zuletzt deutlich verstärkt. Es zerstört gezielt vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes.

20.40 Uhr: Ukraine – Russland will Massenauswanderung in die EU auslösen

Russland will dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge eine Massenauswanderung seiner Landsleute in die EU auslösen. "Russland provoziert eine neue Welle der Migration von Ukrainern in die Länder der Europäischen Union", sagt er in einer Video-Schalte zum EU-Gipfel.

Dies sei der Zweck der Angriffe auf ukrainische Kraftwerke. Im Gegenzug sollten die Verbündeten der Ukraine weitere Flug-Abwehrsysteme bereitstellen und zusätzliche Sanktionen gegen den Iran verhängen, der einige der von Russland verwendeten Drohnen herstelle.

20.07 Uhr: US-Regierung - Iranische Militärs halfen Russland auf der Krim bei Drohneneinsätzen

Iranische Militärs haben Russland nach Angaben der USA von der Krim aus bei Drohneneinsätzen gegen die Ukraine unterstützt. "Unserer Einschätzung nach waren iranische Militärs auf der Krim vor Ort und haben Russland bei diesen Operationen unterstützt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag mit Blick auf die jüngsten Drohnenangriffe gegen die Ukraine. Die Iraner würden die Russen ausbilden und technisch unterstützen.

18.05 Uhr: Putin besucht Trainingszentrum für einberufene Soldaten

Der russische Präsident Wladimir Putin hat zum ersten Mal seit der Teilmobilisierung ein Trainingszentrum für einberufene Soldaten besucht. Im russischen Staatsfernsehen war zu sehen, wie Putin in einem Schießzentrum in der südöstlich von Moskau gelegenen Region Rjasan unter anderem an einem Schießstand eine automatische Waffe abfeuerte.

Er unterhielt sich auch mit einigen der einberufenen Soldaten. "Viel Glück!", wünschte er einem und klopfte ihm auf die Schulter. Für den russischen Staatschef war es der erste Besuch einer Trainingseinrichtung seit der Ankündigung der Teilmobilisierung von hunderttausenden Reservisten am 21. September zur Unterstützung der russischen Offensive in der Ukraine.

17.25 Uhr: Meteorologen sagen milden Winter in der Ukraine voraus

So sehr meteorologische Langfristprognosen mit Vorsicht #zu genießen sind: Dieser würden die meisten Menschen zwischen Lwiw und Lyman gerne glauben: Ukrainische Meteorologen sagen einen milderen Winter als üblich voraus. "Es wird erwartet, dass die Durchschnittstemperaturen in diesem Winter 1-2 Grad Celsius über der Norm liegen werden", teilt die staatliche Wettervorhersage über Facebook mit. Die Wahrscheinlichkeit einer langen Periode sehr kalten Wetters mit Temperaturen von minus 25 bis 30 Grad sei sehr gering.

Dadurch wären die Auswirkungen der Schäden an Kraftwerken und Infrastruktur geringer als in einem Winter mit den durchschnittlichen Kälte-Graden. Auch der weitere Kriegsverlauf kann davon abhängen, ob der Boden gefroren und damit geländegängig oder matschig ist.

15.00 Uhr: Selenskyj erneuert Kiew-Einladung an Steinmeier

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet im Kurzbotschaftendienst Telegram von einem Telefonat mit dem Bundespräsidenten, bei dem die Vorbereitung des Besuchs Thema gewesen sei. Das Gespräch mit Steinmeier sei "substanziell und produktiv" gewesen, schrieb Selenskyj. Steinmeiers Sprecherin erklärte: "Beide Präsidenten freuen sich auf eine persönliche Begegnung in Kiew."

14.38 Uhr: Selenskyj bei Buchmesse: Wissen ist die Antwort gegen Angst

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Buchbranche und die Medien dazu aufgerufen, die Wahrheit über den russischen Angriffskrieg immer wieder neu zu vermitteln. Wissen sei "die Antwort für diejenigen, die Angst haben, für diejenigen, die manipulieren" und für diejenigen, die etwas nicht glauben könnten, so Selenskyj in seiner Videobotschaft bei der Frankfurter Buchmesse. Mangel an Wissen in der Bevölkerung hingegen und Lügen seien die grundlegenden Elemente der Politik terroristischer Staaten.

Selenskyj sprach auf Einladung der Buchmesse und des Europäischen Verlegerverbandes. Der Präsident des ukrainischen Verlegerverbandes, Oleksandr Afonin, regte einen internationalen Fonds zur Rettung und Verbreitung der ukrainischen Literatur an. Die russischen Raketen zerstörten in der Ukraine auch Büchereien, Buchläden, Verlage und Druckereien, sagte Afonin. Der derzeit in Berlin lebende Verlegerpräsident kritisierte, dass kein russischer Verleger die Aggression der Putin-Regierung gegen die Ukraine verurteilt habe.

14.30 Uhr: EU-Parlament fordert mehr Schutz von Kulturgütern in der Ukraine

Die Ukraine sollte nach dem Willen des EU-Parlaments Unterstützung bei der Dokumentation von Angriffen auf Kulturgüter erhalten. Dies gelte insbesondere für Zerstörungen, die als Kriegsverbrechen gelten könnten und gegen international geschütztes Kulturerbe gerichtet seien, heißt es in einer Resolution, die die Abgeordneten in ihrer heutigen Versammlung in Straßburg annahmen. Darin wird die EU auch aufgerufen, Geld für den kulturellen Wiederaufbau bereitzustellen und Kunstschmuggel zu unterbinden.

14.08 Uhr: EU liefert Notunterkünfte an die Ukraine

Die Ukraine bekommt von der EU Notunterkünfte für bis zu 46 000 Menschen. Zudem werden nach Angaben der Europäischen Kommission zusätzliche 150 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in dem von Russland angegriffenen Land bereitgestellt. Sie können zum Beispiel in Heizgeräte, Nahrungsmittel und die Wasserversorgung investiert werden.

13.50 Uhr: Russisches Finanzministerium zweigt Milliarden aus Wohlstandsfonds ab

Das russische Finanzministerium zapft den Nationalen Wohlstandsfonds an, um damit Löcher im Staatshaushalt zu stopfen. Dazu würden eine Billion Rubel (rund 16,6 Milliarden Euro) abgezweigt, wie das Ministerium mitteilt. Damit solle das erwartete Staatsdefizit ausgeglichen werden. Der 2008 gegründete staatliche Reservefonds speist sich vor allem aus den Gewinnen des Öl- und Gasgeschäfts und hatte im Sommer einen Höchststand von um die 200 Milliarden Euro erreicht.

Der Fehlbetrag im russischen Haushalt indes wird in diesem Jahr auf rund zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes geschätzt. Grund dafür sind die Folgen der westlichen Sanktionen und die Kosten des Krieges gegen die Ukraine, die die Wirtschaft und die Finanzen der Regierung belasten.

13.25 Uhr: Russischer Kampfjet feuerte Rakete nahe britischem Flugzeug ab

Ein russischer Kampfjet hat Ende September nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace eine Rakete in der Nähe eines britischen Flugzeugs auf Patrouille abgefeuert. Der Vorfall habe sich am 29. September in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer ereignet, teilt Wallace dem Parlament mit. Das unbewaffnete britische Flugzeug sei von zwei russischen Kampfflugzeugen abgefangen worden. Eine der beiden russischen Maschinen habe die Rakete abgefeuert. Er habe dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu seine Besorgnis ausgedrückt. Nach russischen Angaben habe es sich um eine technische Störung gehandelt. Nach einer Aussetzung seien die britischen Patrouillenflüge wieder aufgenommen worden. Sie würden aber nun von einem Kampfjet begleitet.

13.21 Uhr: EU verstärkt Winterhilfe für ukrainische Bevölkerung

Angesichts der Zerstörung ziviler Infrastruktur in der Ukraine will die EU Notunterkünfte für den Winter einrichten. Darüber hinaus soll die humanitäre Hilfe um weitere 175 Millionen Euro aufgestockt werden, wie die Europäische Kommission heute in Brüssel mitteilte. Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, erklärte, man arbeite an einem Beitritt der Ukraine zum EU-Katastrophenschutzverfahren.

13.00 Uhr: Russische Luftwaffe patrouilliert an belarussischen Grenzen

Die russische Luftwaffe patrouilliert an den Grenzen des Verbündeten Belarus. Die Patrouillenflüge seien geplant gewesen, teilt das Verteidigungsministerium in Minsk weiter mit. Russland hat 9000 Soldaten und Hunderte militärische Ausrüstungsgegenstände nach Belarus geschickt. Das Land teilt eine 1085 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine, deren Hauptstadt Kiew liegt weniger als 100 Kilometer von der Grenze entfernt. Russland nutzte Belarus als Stützpunkt für seine Invasion der Ukraine, die am 24. Februar begann, und schickte von dort Truppen und Ausrüstung für seine Offensive auf Kiew zu Beginn des Krieges.

12.55 Uhr: UN-Direktor - Hoffen auf zügige Dünger-Exporte aus der Ukraine

Der Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) dringt auf Düngemittel-Exporte aus der Ukraine. "Ich hoffe, dass wir nächste Woche einige Düngemittel transportieren können, aber ich will nicht vorgreifen, wir verhandeln gerade über die Details", sagt David Beasley in Berlin. Ein solcher Export könnte die globalen Rohstoffmärkte beruhigen. Das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Getreide-Abkommen zwischen Russland und Ukraine bezeichnet Beasley als einerseits sehr fragil und anderseits als außergewöhnliche Erfolgsgeschichte.

12.34 Uhr: Putins Wodka-Präsent an Berlusconi verstößt gegen EU-Sanktionen

Die zwanzig Flaschen Wodka, die Silvio Berlusconi nach eigenem Bekunden von Wladimir Putin zum Geburtstag erhalten hat, sind laut EU-Kommission ein Verstoß gegen die gegen Russland verhängten Sanktionen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit und reagierte auf Äußerungen des früheren italienischen Ministerpräsidenten. Berlusconi, dessen konservative Forza Italia mit den rechtsnationalen Fratelli d'Italia und der rechtspopulistischen Lega koalieren will, hatte diese Woche erklärt, er habe wieder Kontakt zum russischen Präsidenten. Er habe kürzlich mit Putin "süße Briefe" ausgetauscht. "Zu meinem Geburtstag hat er mir zwanzig Flaschen Wodka und einen sehr süßen Brief geschickt", sagte Berlusconi laut einem von der Nachrichtenagentur LaPresse veröffentlichten Audio-Mitschnitt vor Abgeordneten seiner Partei. Allerdings ist die Einfuhr unter anderem russischer Spirituosen untersagt - also auch die von Wodka.

11.54 Uhr: Russland meldet wieder Angriffe auf ukrainische Energieanlagen

Russland hat nach eigenen Angaben auch in den vergangenen 24 Stunden wieder militärische Ziele und Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen. Zudem sei eine ukrainische Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson zurückgeschlagen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

11.15 Uhr: Russland - Waffenlieferungen machen EU zur Konflikt-Partei

Die Europäische Union wird mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine nach Ansicht des russischen Außenministeriums zur Konflikt-Partei. Die Länder, die die Ukraine mit Waffen versorgten, seien "Sponsoren des Terrorismus", fügt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hinzu. Sie bekräftigt damit die scharfe Kritik der Moskauer Führung an der westlichen Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.

11.13 Uhr: Ukraine will Energieverbrauch um 20 Prozent reduzieren

Als Reaktion auf die russischen Luftangriffe auf Kraftwerke und andere kritische Infrastruktur strebt die ukrainische Regierung eine landesweite Verringerung des Energieverbrauchs um 20 Prozent an. Die Bevölkerung sei dem Aufruf zu Stromsparen bereits gefolgt, sagt Energieminister Herman

Haluschtschenko im Fernsehen. Es werde ein freiwilliger Rückgang des Verbrauchs verzeichnet. "Aber wenn das nicht ausreicht, sind wir gezwungen, Zwangsabschaltungen vorzunehmen." Russland habe seit dem 10. Oktober mehr als 300 Luftangriffe auf ukrainische Energieanlagen geflogen.

11.11 Uhr: EU verhängt Sanktionen gegen Iran wegen Drohnen-Lieferung

Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen den Iran wegen der mutmaßlichen Lieferung sogenannter Kamikaze-Drohnen an Russland. Die Mitgliedstaaten einigen sich nach Angaben der tschechischen Ratspräsidentschaft darauf, Vermögenswerte von drei Personen und einer Einrichtung einzufrieren, die für die Lieferungen verantwortlich sein sollen. Offiziell dementiert der Iran, Drohnen an Russland zu liefern.

10.02 Uhr: London - Beschädigte Brücken dürften russischen Rückzug erschweren

Die russische Führung erwägt britischen Militärexperten zufolge einen größeren Rückzug ihrer Truppen aus dem Gebiet um die ukrainische Stadt Cherson westlich des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. Ein solches Vorhaben werde jedoch erschwert durch die Tatsache, dass alle permanenten Brücken über den einen Kilometer Meter breiten Fluss schwer beschädigt seien, hieß es in der auf Twitter verbreiteten Mitteilung weiter. Russland müsste sich demnach höchstwahrscheinlich stark auf eine temporäre Brücke aus Lastkähnen verlassen, die nahe Cherson kürzlich fertiggestellt wurde sowie auf militärische Ponton-Fähren, so die Einschätzung der britischen Experten.

10.00 Uhr: Gouverneurin - Schäden am Wärmekraftwerk Burschtyn beträchtlich

Die Schäden am Wärmekraftwerk in Burschtyn im Westen der Ukraine sind der Gouverneurin der Region zufolge beträchtlich. Das Kraftwerk sei am Mittwoch bei einem russischen Angriff getroffen worden. "Leider gab es Zerstörung, und die ist beträchtlich", sagt Switlana Onyschtschuk, Gouverneurin der Region Iwano-Franiwsk, im ukrainischen Fernsehen.

09.35 Uhr: Scholz will Energiepreise auf "erträgliches" Maß drücken

Bundeskanzler Olaf Scholz will die Preise für Strom, Wärme, Gas, Öl und Kohle auf ein "verträgliches Maß" drücken. Dies werde am Donnerstag und Freitag Thema beim EU-Gipfel, sagt er im Bundestag. In Deutschland werde mit Hochdruck an einer Strompreisbremse gearbeitet. Dabei solle ein Grundkontingent subventioniert werden. Bei Gas und Wärme sei dies komplizierter. Die Vorschläge der Expertenkommission zur angedachten Gaspreisbremse nennt Scholz klug. "Wir setzen diesen Vorschlag nun um." Trotz des Stopps russischer Gaslieferungen hält der Kanzler Deutschland ausreichend gerüstet für die kommenden Monate. "Gemeinsam kommen wir wohl durch diesen Winter". Der Füllstand der Gasspeicher von 95 Prozent, den Deutschland zum 1. November erreichen wollte, sei bereits überschritten. Trotz der Entscheidung, Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu nehmen, stehe die Regierung dabei "weiter fest zu unseren erklärten Klimazielen".

09.34 Uhr: Russland bestreitet Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine

Russland hat Vorwürfe wegen des Einsatzes iranischer Drohnen im Krieg gegen die Ukraine als "haltlose Anschuldigungen und Verschwörungstheorien" zurückgewiesen. Vor dem UN-Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York sagte der Vizechef der russischen UN-Vertretung, Dmitri Poljanski, am Mittwoch (Ortszeit), die eingesetzten Drohnen seien in Russland hergestellt worden. Auf den Hülsen zerstörter Drohnen sei dies auch an den russischen Inschriften zu erkennen. "Wir haben unsere eigene Drohnenindustrie, die die Dinge produziert, die wir für diese Kampagne benötigen."

09.28 Uhr: Deutschland will ganze ukrainische Brigade ausbilden

Deutschland will bis zum Frühjahr eine vollständige ukrainische Brigade mit bis zu 5.000 Soldaten ausbilden. "Damit unterstreichen wir unsere Bereitschaft, uns dauerhaft am Aufbau starker ukrainischer Streitkräfte zu beteiligen - Hand in Hand mit unseren Partnern", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) . Er verwies darauf, dass sich die EU-Außenminister am Montag auf eine neue Ausbildungsmission für etwa 15.000 ukrainische Soldaten geeinigt hatten. Eines der beiden Hauptquartiere dafür werde sich in Deutschland befinden, sagte Scholz. Er plädierte für eine engere europäische und internationale Koordinierung bei der militärischen Unterstützung der Ukraine.

09.14 Uhr: Scholz - "Putin wird seine Kriegsziele nicht erreichen"

"Putin wird seine Kriegsziele nicht erreichen", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag. Der russische Präsident spekuliere auf die Schwäche des Westens und der Ukraine. "Aber er irrt sich." Scholz will die Sanktionen gegen Russland nicht infrage stellen. "Bei diesem Kurs bleibt es, solange Russland seinen brutalen Angriffskrieg fortsetzt." Die Ukraine werde solange unterstützt wie nötig. Die jüngsten Drohnen-Angriffe Russlands auf zivile Ziele in der Ukraine verurteilte Scholz als Kriegsverbrechen, die keinen Erfolg haben werden. "Auch eine solche Taktik der verbrannten Erde wird Russland nicht helfen, den Krieg zu gewinnen", sagte der SPD-Politiker in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Sie stärkt nur die Entschlossenheit und den Durchhaltewillen der Ukraine und ihrer Partner."

08.37 Uhr: Wüst - Scholz muss in EU Solidarität bei Flüchtlingsverteilung einfordern

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, beim EU-Gipfel in Brüssel eine bessere Verteilung von Flüchtlingen einzufordern. "Der Bundeskanzler sollte dort dafür werben, dass es auch Solidarität in Europa gibt", sagte Wüst heute im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei nötig, dass die nach Europa fliehenden Menschen - insbesondere aus der Ukraine - besser verteilt werden. Wüst verwies darauf, dass viele Kommunen derzeit zurückmelden, bei der Unterbringung von Flüchtlingen an ihrer Grenze zu sein. Es könne jetzt nicht die Antwort sein, die Menschen wieder in großen Hallen unterzubringen, dies sei insbesondere für Frauen mit Kindern schwierig. Deshalb sei jetzt der Einsatz der Bundesregierung nötig.

08.00 Uhr: Ukraine beginnt mit Stromabschaltungen

Nach massiven russischen Angriffen auf Energieanlagen hat die Ukraine mit Stromabschaltungen im ganzen Land begonnen. In der Hauptstadt Kiew fiel die Elektrizität in einigen Haushalten bereits am Mittwochabend kurzzeitig aus. Für heute hat der ukrainische Versorger Ukrenergo auch in anderen Gebieten Engpässe bis 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) angekündigt. Die gesamte Bevölkerung wurde aufgefordert, zwischen 7.00 Uhr und 22.00 Uhr möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Zugleich gab es Appelle, Powerbanks, Batterien und Taschenlampen bereit zu halten.

07.45 Uhr: Ukraine treibt Offensive in Region Cherson voran

Die ukrainischen Streitkräfte treiben ihre Offensive gegen die russischen Invasionstruppen in der südlichen Region Cherson nach eigenen Angaben voran. Dort seien 43 russische Soldaten getötet und sechs Panzer sowie andere Ausrüstung zerstört worden, teilt das Militär mit. Am Mittwoch hatte die von Russland eingesetzte Verwaltung in Erwartung eines ukrainischen Angriffs eine Evakuierung in dem besetzten Gebiet und auch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson angeordnet. In der Ostukraine an der Grenze zu Russland konzentrierten sich die russischen Streitkräfte dem ukrainischen Militär zufolge bei ihrem Vorstoß vor allem auf die Städte Bachmut und Awdijiwka. Bachmut steht im Mittelpunkt des nur langsamen russischen Vormarschs in der Region Donezk. Nach den ukrainischen Angaben haben die russischen Truppen in der Region mindestens zehn Städte mit Panzern und Artillerie beschossen.

04.55 Uhr: Ukraine kündigt flächendeckende Stromabschaltung an

Die massiven Schäden an ihren Energienetzen zwingen die Ukraine am Donnerstag zu landesweiten Stromabschaltungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Bürger seines Landes zu Mithilfe auf. "Wir werden alles tun, um die normale Energieversorgung unseres Landes wiederherzustellen", sagte er in seiner Videoansprache. "Aber es braucht Zeit und unsere gemeinsamen Anstrengungen mit Ihnen." Nach jüngsten Angaben der Regierung in Kiew haben die russischen Raketen- und Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen 40 Prozent der Energie-Infrastruktur beschädigt.

03.26 Uhr: USA - Vereinte Nationen diskutieren iranische Drohnenlieferung an Russland

Die USA, Großbritannien und Frankreich haben den angeblichen Verkauf von Drohnen durch den Iran an Russland bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch zur Sprache gebracht. "Wir haben unsere große Besorgnis über den Erwerb dieser UAVs (Unmanned Aerial Vehicle) vom Iran durch Russland zum Ausdruck gebracht", sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. "Wir haben nun zahlreiche Beweise dafür, dass diese UAVs für Angriffe auf ukrainische Zivilisten und kritische zivile Infrastrukturen eingesetzt werden. Wir werden nicht zögern, unsere Sanktionen und andere geeignete Instrumente gegen alle an diesen Transfers Beteiligten einzusetzen."

02.23 Uhr: Drohnen-Streit - Moskau will Zusammenarbeit mit UN-Chef überdenken

Russland will im Falle einer UN-Inspektion der möglicherweise aus dem Iran stammenden Drohnen die Zusammenarbeit mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres neu bewerten. Der russischen Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Dmitri Poljanskij, fordert Guterres und seine Mitarbeiter auf, "von illegitimen Untersuchungen abzusehen". "Andernfalls werden wir unsere Zusammenarbeit mit ihnen überdenken müssen, was wohl in niemandes Interesse liegt. Wir wollen das nicht tun, aber wir haben keine andere Wahl." Weitere Details nennt er zunächst nicht.

02.00 Uhr: Drohnen: Ukraine wirft Iran Verstoß gegen UN-Verbot vor

Die Ukraine wirft dem Iran vor, mit der Lieferung von Kampfdrohnen an Russland ein Verbot des UN-Sicherheitsrats verletzt zu haben. Solche Drohnen hätten russische Truppen zuletzt bei ihren Angriffen auf zivile Ziele in der Ukraine eingesetzt, hieß es in einem Schreiben des ukrainischen UN-Botschafters Serhij Kyslyzja an Generalsekretär António Guterres und Mitglieder des Sicherheitsrats, das der Nachrichtenagentur AP vorlag. Der Brief kursierte demnach vor einer geschlossenen Sitzung des höchsten UN-Gremiums zu Vorwürfen, wonach Teheran Moskau Hunderte Drohnen verkauft hat. Der Iran und Russland bestritten, dass die Drohnen aus iranischer Produktion stammten.

00.02 Uhr: Drei Energieanlagen innerhalb von 24 Stunden zerstört

Russland zerstört nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiter Energie-Infrastruktur in der Ukraine. In den vergangenen 24 Stunden hätten die russischen Streitkräfte drei ukrainische Energieanlagen vernichtet, sagt Selenskyj.

21.50 Uhr: Regierung kündigt Blackout-Tag in der Ukraine an

In der Ukraine wird am morgigen Donnerstag der Strom eingeschränkt. Dies teilt ein hochrangiger Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Es sei notwendig, von 07.00 Uhr bis 23.00 Uhr den Stromverbrauch zu minimieren. Wenn dies nicht geschehe, müsse man sich auf vorübergehende Stromausfälle vorbereiten. Hintergrund sei der Ausfall weiterer Kraftwerke nach russischen Angriffen.

Der ukrainische Netzbetreiber Ukrenergo stellte anschließend klar, dass die Strom-Einschränkungen nur am Donnerstag gelten sollen. Hintergrund sei ein Kapazitätsmangel im System, heißt es in einer Erklärung auf Telegram. Allerdings könnte mit Einbruch der Kälte nicht ausgeschlossen werden, "dass wir Sie noch häufiger um Hilfe bitten müssen".

21.00 Uhr: Biden sieht Putin in "unglaublich schwieriger Position"

US-Präsident Joe Biden hat die Verhängung des Kriegsrechts in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine als Beweis für die militärischen Schwierigkeiten Moskaus gewertet. "Ich denke, (der russische Präsident) Wladimir Putin befindet sich in einer unglaublich schwierigen Position", sagte Biden im Weißen Haus. "Es scheint, dass das einzige ihm verfügbare Instrument darin besteht, Bürger der Ukraine (...) brutal zu behandeln, um zu versuchen, sie einzuschüchtern, damit sie kapitulieren." Biden fügte hinzu: "Sie werden das nicht tun."

20.55 Uhr: Russische Besatzer siedeln Ukrainer aus Cherson aus

Die russische Besatzungsmacht im südukrainischen Gebiet Cherson hat nach eigenen Angaben bereits 7.000 Zivilisten auf sicher von Russland kontrolliertes Territorium ausgesiedelt. Das sagte Verwaltungschef Wladimir Saldo russischen Agenturmeldungen zufolge. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben nicht.

Die russische Armee befürchtet aber einen großen Angriff der Ukraine, um die Stadt Cherson und das Gebiet auf dem nördlichen rechten Ufer des Flusses Dnipro zu befreien. Deshalb sollen Zivilisten von dort ausgesiedelt werden. Diese Maßnahme wird durch den von Präsident Wladimir Putin verhängten Kriegszustand in der Region erleichtert. Russland hat Cherson auch für annektiert erklärt und betrachtet die ukrainische Bevölkerung dort als russische Staatsbürger.

20.07 Uhr: Steinmeier verschiebt kurzfristig Ukraine-Reise

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine für morgen geplante Reise nach Kiew aus Sicherheitsgründen abgesagt. Das Präsidialamt bestätigt einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Bild". Demnach haben das Auswärtige Amt, das Bundesinnenministerium und deutsche Sicherheitsbehörden von der Reise abgeraten. Der Besuch solle zeitnah nachgeholt werden. Steinmeier wollte sich in Kiew unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen. Russland beschießt die Ukraine und auch die Hauptstadt Kiew seit Tagen mit Drohnen.

Die Sprecherin des Bundespräsidenten, Cerstin Gammelin, und der designierte neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, schrieben am Abend wortgleich auf Twitter: "Wir sind in engen und vertraulichen Planungen eines Besuches des Bundespräsidenten in der Ukraine, der beiden Seiten wichtig ist. Morgen sind unsere beiden Präsidenten zum Telefonieren verabredet."

19.32 Uhr: Israel bietet Ukraine Frühwarnsystem bei Luftangriffen an

Israel bietet der Ukraine Unterstützung bei der Entwicklung eines Frühwarnsystems bei russischen Luftangriffen an. Die Ukraine solle Israel ihren Bedarf mitteilen und die notwenigen Informationen übermitteln - dann könne Israel bei Mitteln zur Rettung von Zivilisten behilflich sein, so der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz gegenüber EU-Botschaftern.

Die Ukraine hatte Israel zuvor um militärische Hilfe und die umgehende Lieferung von Luftabwehrsystemen gebeten. Hintergrund sind Vorwürfe der Ukraine, der Iran liefere sogenannte Kamikaze-Drohnen an Russland, die dessen Militär in der Ukraine einsetzt. Käme es zu der Kooperation, wäre das ein Kurswechsel in der israelischen Politik. Bislang verurteilt Israel zwar den russischen Einmarsch in der Ukraine, gewährt aber nur humanitäre Hilfe.

17.45 Uhr: Tausende Einwohner verlassen Cherson

Update: Nach der am Morgen begonnen Evakuierung der südukrainische Stadt Cherson, die im Begriff steht, zurückerobert zu werden, haben zahlreiche Einwohner die Stadt in höchster Eile verlassen. Tausende stünden Schlange, sagte ein Mann, der nur seinen Vornamen Konstantin nennen wollte, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP. "Es sieht mehr nach Panik aus, als nach organisierter Evakuierung", sagte er. Die Leute kauften die letzten Lebensmittel und hasteten zum Hafen am Fluss. Die von Russland eingesetzten Behörden nähmen Menschen einfach mit, ohne zu sagen wohin.

Bei den Fliehenden in Cherson handle es sich überwiegend um prorussische Beamte, Staatsangestellte, Familien mit Kindern und ältere Menschen. "Die Leute sind verschreckt wegen des Geredes von Explosionen, Raketen und einer möglichen Blockade der Stadt", sagte er.

Ukrainische Truppen haben in den vergangenen Wochen russische Stellungen westlich des Dnipro eingenommen. Die ukrainische Regierung spricht von primitiver Panikmache. "Ukrainische Streitkräfte beschießen keine ukrainischen Städte", versicherte der Leiter des Präsidialbüros, Andrij Jermak.

17.08 Uhr: Drohnen im Ukraine-Krieg: EU bringt Sanktionen gegen Iran auf den Weg

Die EU-Staaten werfen dem Iran eine Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor und haben deshalb neue Sanktionen gegen das Land auf den Weg gebracht. Die Strafmaßnahmen sollen Personen und Organisationen treffen, die für den Bau und die Lieferung iranischer Drohnen an Russland verantwortlich sind, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigten.

17.01 Uhr: Norwegen: Putin-Vertrauter wegen Drohnenflug über Spitzbergen festgenommen

Wegen unerlaubter Drohnenflüge über Spitzbergen hat die norwegische Polizei in Hammerfest den Sohn des ehemaligen russischen Eisenbahnchefs und Putin-Vertrauten Wladimir Jakunin festgenommen. Der russisch-britische Staatsbürger habe zugegeben, illegal eine Drohne über der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis gesteuert zu haben, sagte eine Vertreterin der Polizei. Jakunin befinde sich in Untersuchungshaft, Drohnen und weitere elektronische Geräte seien beschlagnahmt worden, hieß es.

Es ist die siebte Festnahme eines russischen Staatsbürgers binnen weniger Tage. Alle werden beschuldigt, in dem an Russland grenzenden Norwegen, das mittlerweile Europas größter Gaslieferant ist, illegal unbemannte Fluggeräte eingesetzt oder fotografiert zu haben.

Wenige Stunden zuvor hatte der Flug einer Drohne in der Nähe des Flughafens von Bergen im Westen des Landes zu einer kurzen Unterbrechung des Flugverkehrs geführt. In Norwegen waren zudem zuletzt immer wieder Drohnen an Energie-Infrastruktur gesichtet worden, unter anderem an Offshore-Öl- und Gasplattformen. Diese Berichte und die Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee haben das Land zur Erhöhung seiner Sicherheitsvorkehrungen veranlasst.

16.40 Uhr: Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis des EU-Parlaments

Das Europäische Parlament hat den diesjährigen Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte an das ukrainische Volk verliehen. Das ukrainische Volk, vertreten durch seinen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weitere gewählte Vertreter sowie die Zivilgesellschaft, erhalte den Preis für seine derzeitigen Kämpfe und Leiden, sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch in Straßburg. Für den Preis waren auch der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange und die kolumbianische Wahrheitskommission nominiert.

16.13 Uhr: Kiew will von Russland annektierte Gebiete weiterhin befreien

Ungeachtet des von Kremlchef Wladimir Putin verhängten Kriegszustands in vier kürzlich annektierten Gebieten will Kiew die Rückeroberungsversuche zur Befreiung besetzter ukrainischer Gebiete fortsetzen. Der Schritt aus Moskau ändere nichts, teilte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Mittwoch auf Twitter mit. "Die Einführung des Kriegsrechts in den besetzten Gebieten durch die Russische Föderation sollte nur als Pseudolegitimierung der Plünderung des Eigentums der Ukrainer (...) betrachtet werden", schrieb er. Die Ukraine werde die Befreiung der von Russland besetzten Territorien fortsetzen.

15.29 Uhr: EU zahlt Polen rund 145 Millionen Euro Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Die EU-Kommission hat Polen bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine mit bislang 144,6 Millionen Euro unterstützt. Von den Geldern, die aus zwei unterschiedlichen EU-Fonds stammen, seien 68,4 Millionen Euro in die direkte Hilfe für die Flüchtlinge geflossen, teilte das Innenministerium in Warschau mit. Weitere 76,2 Millionen Euro habe man in die Verbesserung der Infrastruktur der EU-Außengrenze investiert. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.

14.01 Uhr: Putin verhängt Kriegsrecht in vier annektierten Gebieten

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in vier kürzlich annektierten ukrainischen Gebieten den Kriegszustand verhängt. Ein entsprechendes Dekret habe er bereits unterschrieben, sagte Putin. Damit gehen erweiterte Machtbefugnisse für die russischen Besatzungsverwaltungen in den Gebieten Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja einher. Der Beschluss tritt ab Donnerstag in Kraft.

13.56 Uhr: Mehrere Explosionen in Zentrum von Kiew

Im Zentrum von Kiew sind nach Berichten von AFP-Reportern am Mittwoch mehrere Explosionen zu hören gewesen. Die Explosionen ertönten demnach um 14.20 Uhr (13.20 Uhr MESZ). Kurz zuvor sei die Luftschutzsirene ausgelöst worden, wie AFP-Reporter berichteten. Seit Montag hat Russland die ukrainische Hauptstadt mehrmals mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. Mehrere Menschen starben. Bei den Angriffen auf die Energie-Infrastruktur fiel in mehreren Regionen des Landes der Strom aus.

13.32 Uhr: Gruppe Wagner baut Befestigungsanlage zur Verteidigung der Ostukraine

Die Söldnergruppe Wagner arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer befestigten Verteidigungslinie in der ostukrainischen Region Luhansk. "Eine Befestigungsanlage wird entlang der Kontaktlinie gebaut", erklärte der Kreml-nahe Gründer der Gruppe, Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, am Mittwoch auf den Online-Kanälen seiner Firma Concord. Es handele sich um eine "mehrstufige und geschichtete Verteidigung", fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Prigoschin prahlte, die Befestigung sei eigentlich gar nicht notwendig, weil "die Anwesenheit einer Wagner-Einheit an der Front" bereits eine "unüberwindliche Mauer" sei.

13.31 Uhr: Caritas International: Lebensgefahr für Helfer in der Ukraine

Die Hilfsorganisation Caritas International beklagt lebensgefährliche Umstände bei humanitärer Hilfe in der Ukraine. Die zunehmenden militärischen Angriffe auf zivile Ziele erschwerten die Hilfe massiv, teilte die Organisation am Mittwoch in Freiburg mit. Unter anderem müssten aufgrund der Sicherheitslage in dieser Woche die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Mariupol aus dem Osten des Landes nach Cherkasy im Zentrum der Ukraine gebracht werden.

13.17 Uhr: Aufregung und Sorge nach erneuten Berlusconi-Aussagen über Putin

Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat mit Aussagen über seinen Freund Wladimir Putin erneut Zweifel an der Entschlossenheit der künftigen Regierung im Vorgehen gegen Moskau geschürt. Am Dienstagabend veröffentlichte die Nachrichtenagentur LaPresse den Mitschnitt einer heimlich aufgenommen Rede Berlusconis vor Forza-Italia-Parteikollegen im Parlament. Darin sagte der 86-Jährige, dass er mit dem Kremlchef wieder in Kontakt sei und dass dieser ihn als einen seiner fünf besten Freunde bezeichnet habe. Nachdem die Partei am Nachmittag die Aussagen noch dementiert hatte, hieß es am Abend nach Veröffentlichung des Audio-Mitschnitts nur noch, dass Berlusconi weiter auf der Linie Europas und der USA sei.

Einige Italiener und Ukrainer sorgen sich um die Unterstützung des Mittelmeerlandes für Kiew im Krieg gegen die Russen, wenn die neue Regierung unter der Wahlsiegerin Giorgia Meloni von den rechtsradikalen Fratelli d'Italia im Amt ist. Berlusconi hatte erst vor Wochen behauptet, Putin sei zum Angriff gedrängt worden.

13.09 Uhr: EU arbeitet wegen Drohnen an Sanktionen gegen den Iran

Die EU will mit neuen Sanktionen gegen den Iran auf den russischen Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine reagieren. Bereits beim Treffen der EU-Außenminister Anfang der Woche habe es «ernste Besorgnis über die wachsende Zahl von Berichten über die Beteiligung iranischer Drohnen an den russischen Angriffen auf die Ukraine" gegeben, sagte eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch in Brüssel. Nun, da man genügend Beweise dafür gesammelt habe, arbeiteten die Mitgliedstaaten an einer schnellen und entschlossenen Reaktion.

  • Zum Artikel: Iran-Sanktionen: Gekommen, um zu bleiben

13.08 Uhr: Madagaskars Außenminister gefeuert wegen Verurteilung Russlands

In Madagaskar ist Präsidialamtskreisen zufolge der Außenminister entlassen worden, weil er bei der UN-Vollversammlung für die Verurteilung der russischen Referenden zur Annexion von vier besetzten Regionen in der Ukraine gestimmt hatte. Staatschef Andriy Rajoelina habe Außenminister Richard Randriamandrato des Amtes enthoben, da sich dieser bei der Abstimmung der Vereinten Nationen in der vergangenen Woche der Resolution zur Verurteilung Russlands angeschlossen habe, sagen zwei ranghohe Mitarbeiter des Präsidialamts zur Nachrichtenagentur Reuters. Randriamandrato wollte sich nicht dazu äußern. Bis zu dem jüngsten Votum hatte sich der südostafrikanische Inselstaat bei den Abstimmungen über Resolutionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt stets enthalten. Die Regierung sprach in diesem Zusammenhang von Neutralität und Blockfreiheit.

13.05 Uhr: EU hat "Beweise" für Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine

Die Europäische Union verschärft die Gangart gegen den Iran, weil das Land Drohnen an Russland geliefert haben soll. Die Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte am Mittwoch in Brüssel, die EU habe nun "hinreichende Beweise", dass von Russland gegen die Ukraine eingesetzte Drohnen aus dem Iran stammten. Die EU werde deshalb eine "klare, schnelle und harte Antwort" geben. Diplomaten zufolge bereiten die Botschafter der EU-Staaten weitere Sanktionen gegen den Iran vor. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte seine EU-Kollegen am Montag in einer Videoschalte dazu gedrängt. Seinen Angaben zufolge setzt Russland vor allem sogenannte Kamikaze-Drohnen in der Ukraine ein, die aus dem Iran stammen. Damit sind mit Sprengstoff beladene unbemannte Drohnen gemeint.

12.53 Uhr: Kiew: Seit September mehr als 200 iranische Drohnen abgeschossen

Die Ukraine hat seit Mitte September nach eigenen Angaben mehr als 200 iranische Drohnen über dem Land abgeschossen. Seit dem "ersten Abschuss einer Kamikaze-Drohne vom Typ Schahed 136 aus iranischer Produktion über ukrainischem Territorium am 13. September in Kupjansk" habe die Luftabwehr "223 Drohnen dieses Typs zerstört", teilte die ukrainische Armee am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Telegram mit. Die russische Armee setzt bei ihren Angriffen im Nachbarland nach ukrainischen Angaben auch iranische Drohnen ein. Vor allem Kamikaze-Drohnen kamen zuletzt vermehrt bei russischen Angriffen auf Städte und auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine zum Einsatz. Außenminister Dmytro Kuleba teilte am Dienstag mit, dass er Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vorgeschlagen habe, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen.

12.24 Uhr: Russische Besatzer:  Rückeroberungsversuch von Cherson hat begonnen

Im von Moskau annektierten Gebiet Cherson haben ukrainische Streitkräfte Angaben der russischen Besatzer zufolge mit Gegenangriffen begonnen. Die Ukrainer seien in Richtung der Orte Nowa Kamjanka und Beryslaw in die Offensive gegangen, schrieb der Vizechef der Chersoner Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Bislang seien aber alle Angriffe abgewehrt worden. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben. Kiew erklärte am Vormittag nur, im Gebiet Cherson einen russischen Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 abgeschossen zu haben.

12.22 Uhr: Ukraine wirft Russland Propagandashow mit Evakuierungen von Cherson vor

Die Ukraine wirft Russland vor, mit Evakuierungen und Warnungen vor einem Angriff der besetzten Stadt Cherson eine "Propagandashow" zu veranstalten. Präsidialamtschef Andrij Jermak sprach von Falschnachrichten, mit denen Russland die Einwohner verängstigen wolle. "Die Russen versuchen, die Einwohner von Cherson mit Falschnachrichten über den Beschuss der Stadt durch unsere Armee einzuschüchtern und veranstalten außerdem eine Propagandashow mit Evakuierungen", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Propaganda wird nicht funktionieren."

11.35 Uhr: Nach Druck Moskaus - Ukrainischer Botschafter in Kasachstan entlassen

Nach vor allem in Russland heftig kritisierten Äußerungen ist der ukrainische Botschafter in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan entlassen worden. Petro Wrublewskyj sei von seinem Amt entlassen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit, wie Medien am Mittwoch berichteten. Ein expliziter Grund wurde in dem Dekret nicht genannt. Angesprochen auf Russlands Krieg gegen sein Land hatte Wrublewskyj im August einen gefallenen ukrainischen Kämpfer mit den Worten zitiert: "Wir versuchen, so viele von ihnen (den Russen) zu töten wie möglich. Je mehr Russen wir jetzt töten, desto weniger von ihnen müssen unsere Kinder töten." Moskau reagierte empört und forderte die Ausweisung Wrublewskyjs. Kasachstan wies das zurück, bat aber die Ukraine, den Diplomaten, der mehr als zwei Jahre in Astana im Dienst war, zu ersetzen. Kasachstan, das eigentlich militärisch und wirtschaftlich ein Verbündeter Russlands ist, verhält sich in dem bereits seit knapp acht Monaten andauernden Krieg gegen die Ukraine immer wieder bemerkenswert distanziert gegenüber Moskau.

11.11 Uhr: Zivilisten dürfen Cherson nicht mehr betreten

Russland verwehrt Zivilisten den Zutritt zur Region Cherson für sieben Tage. Hintergrund seien die zu erwarteten Kämpfe im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive, sagt der von Russland eingesetzte Verwalter Wladimir Saldo im staatlichen Fernsehen. 5.000 Menschen seien bereits in Sicherheit gebracht worden. Zuvor hatte Saldo angekündigt, dass insgesamt 50.000 bis 60.000 Menschen nach Russland gebracht werden sollten. Dies werde rund sechs Tage dauern. Die Menschen müssten geschützt werden, die Kontrolle über die Region werde man nicht abgeben. Russland könne einen erwarteten Großangriff abwehren. Zudem habe man genügend Ressourcen, um eine Gegenoffensive zu starten.

11.08 Uhr: Behördenchef - Pro-russische Verwaltung zieht sich aus der Stadt Cherson zurück

Die pro-russische Verwaltung zieht sich nach eigenen Angaben vollständig aus der südukrainischen Stadt Cherson zurück. Der pro-russische Verwaltungschef der Region Cherson, Wladimir Saldo, sagte am Mittwoch dem russischen Sender Rossija 24: "Ab heute werden alle Regierungsstrukturen der Stadt, die zivile und militärische Verwaltung, alle Ministerien, an das linke Flussufer (des Dnipro) verlegt". Die russische Armee werde aber in der Stadt gegen die vorrückenden ukrainischen Truppen kämpfen "bis zum Tod".

11.07 Uhr: Ukraine - Tausende in Charkiw ohne Obdach

In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw sind den örtlichen Behörden zufolge mehr als 150.000 Einwohner nach monatelangen russischen Angriffen ohne Dach über dem Kopf. "Viele von ihnen haben die Stadt verlassen, sind in die Westukraine oder in andere Gebiete oder ins Ausland gereist", sagte Bürgermeister Ihor Terechow der Agentur Unian zufolge am Mittwoch. Viele seien aber geblieben. "Da Charkiw vor dem Krieg als Studentenhauptstadt der Ukraine galt, stellen wir Menschen, die nirgendwo leben können, die Wohnheime zur Verfügung und versorgen sie mit allem Nötigen." Die Stadt Charkiw mit - vor dem Krieg - etwa einer Million Einwohnern liegt knapp 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

  • Zum Artikel: "Himmel über Charkiw": Serhij Zhadans Nachrichten vom Überleben

11.04 Uhr: Finnland soll Grenzzaun zu Russland bekommen

Finnland soll an der Grenze zum großen Nachbarn Russland einen mehr als 130 Kilometer langen Zaun bekommen. Alle im Parlament vertretenen Parteien hätten dafür ihre Unterstützung ausgesprochen, teilte Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen der Parteispitzen am Dienstagabend in Helsinki mit. "Es geht darum, sicherzustellen, dass die Grenze gut kontrolliert ist", sagte die Regierungschefin dem Sender Yle. "Und dass wir die Situationen, die an der Grenze entstehen könnten, präventiv beeinflussen können." Die Kosten werden vom Grenzschutz auf "Hunderte Millionen Euro" geschätzt. Der Bau soll drei bis vier Jahre dauern.

10.40 Uhr: Pro-russische Behörden - Evakuierung von Zivilisten in Cherson hat begonnen

Angesichts der vorrückenden ukrainischen Truppen hat in der von Russland besetzten Region Cherson im Süden der Ukraine nach Angaben von pro-russischen Behörden die Evakuierung von Zivilisten begonnen. Einwohner von Cherson würden vom rechten an das linke Ufer des Dnipro gebracht, gab die pro-russische Verwaltung der Stadt Oleschky im Internet bekannt. Staatliche russische Medien zeigten Bilder, wie Menschen mit Fähren über den Fluss auf die andere Seite gebracht wurden.

10.35 Uhr: Russland feuert weiter auf ukrainische Energie-Infrastruktur

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Mittwoch nach ukrainischen Angaben ihren systematischen Beschuss der Energie-Infrastruktur fortgesetzt. In der südlichen Region Mikolajiw seien 13 Drohnen iranischer Bauart abgeschossen worden, teilte die ukrainische Flugabwehr mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den Soldaten, die Raketen und Drohnen abgeschossen hätten. Das von Deutschland gelieferte Flugabwehrsystem Iris-T sei bereits in die Luftverteidigung integriert und habe sich bewährt, lobte er.

10.06 Uhr: Einwohner von Cherson sollen Stadt verlassen

Russland bereitet sich auf einen ukrainischen Großangriff in der Region Cherson vor und ruft die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. Rund 50.000 bis 60.000 Menschen sollten an das Ostufer des Flusses Dnipro oder nach Russland gebracht werden, kündigte der von Russland eingesetzte Verwalter Wladimir Saldo am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass an. Die Evakuierung werde voraussichtlich etwa sechs Tage dauern. Sein Stellvertreter Kirill Stremoussow forderte die Zivilbevölkerung ebenfalls über den Messengerdienst Telegram zum Verlassen der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson auf. Das ukrainische Militär werde in Kürze eine Offensive gegen die Stadt Cherson beginnen, sagte Stremoussow. "Ich forderte Sie auf, meine Worte ernst zu nehmen und sie umzusetzen: die schnellstmögliche Evakuierung", schrieb er in der Nacht zum Mittwoch.

10.00 Uhr: Musterung in Belarus gestartet - Keine Pläne für Mobilmachung

Belarus hat nach eigenen Angaben damit begonnen die militärische Tauglichkeit der Bürger zu prüfen. Obwohl Bürger zur Musterung vorgeladen worden seien, plane das mit Russland verbündete Land allerdings keine Mobilmachung, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Die militärischen Registrierungs- und Einberufungsaktivitäten sind reine Routine und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein."

09.43 Uhr: LKA - Keine Hacker-Angriffe in Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs

Das Cybercrime Kompetenzzentrum des Landeskriminalamts NRW hat bislang keine großen russischen Hacker-Angriffe in der Bundesrepublik nach Russlands Einmarsch in der Ukraine registriert. "Sie finden nicht statt", sagte der Vertreter des Zentrums, Peter Vahrenhorst, am Dienstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Düsseldorf. "Einen Cyber-Krieg muss man vorbereiten, man muss technische Waffen produzieren", sagte Vahrenhorst. Für den Fall eines Cyber-Angriffs müsse ein ganzes Arsenal solcher technischer Waffen vorgehalten werden. In der Regel würden schon in Friedenszeiten Vorbereitungen getroffen, um in ausländische Systeme eindringen zu können. Dies sei im Vorfeld des Ukraine-Einmarsches aber offenbar nicht geschehen, Russland habe wohl einen schnellen Sieg erwartet.

09.39 Uhr: Verteidigungsminister - Israel wird Ukraine keine Waffen liefern

Trotz der russischen Angriffe auf die Ukraine mit Kampfdrohnen iranischer Bauart schließt Israel Waffenlieferungen weiterhin aus. "Ich möchte deutlich machen, dass wir der Ukraine keine Waffen verkaufen", sagte Verteidigungsminister Benny Gantz dem Radiosender Kol Chai am Dienstagabend. Man leiste lediglich medizinische und humanitäre Hilfe. Dies werde auch so bleiben. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte am Dienstag angekündigt, Israel um Luftabwehrsysteme bitten zu wollen.

09.28 Uhr: London - Moskau mangelt es an fähigen Nachwuchsoffizieren

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind Moskaus Probleme an der Front in der Ukraine zum Teil auf einen Mangel an kompetentem Führungspersonal zurückzuführen. Die Armee habe immer weniger fähige Nachwuchsoffiziere, die neue Rekruten anleiten und führen könnten, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dies verschlechtere wohl die Moral und den Zusammenhalt in den Truppen. Vier von fünf Generälen mit direkter operativer Verantwortung für den im Februar von Russland begonnenen Angriffskrieg seien mittlerweile entlassen worden - ihre Nachfolger hätten die Situation nicht verbessert, sind die Briten überzeugt. In der russischen Armee habe eine solche Führungsschwäche noch stärkere Auswirkungen als es in einer westlichen der Fall wäre, da die russische Doktrin vorsehe, dass statt einer kollektiven Anstrengung eher persönliche Entscheidungen eines einzelnen Kommandeurs zählten.

09.23 Uhr: Von der Leyen nennt russische Angriffe "reine Terrorakte"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russlands jüngste Angriffe auf die Energieversorgung in der Ukraine als Kriegsverbrechen bezeichnet. "Gezielte Angriffe auf zivile Infrastrukturen - mit der klaren Absicht, Männer, Frauen und Kinder von Wasser, Strom und Heizung abzuschneiden - sind reine Terrorakte", sagte die deutsche Politikerin heute in Straßburg vor dem Europaparlament. Damit beginne "ein neues Kapitel in einem bereits grausamen Krieg". "Das sind Kriegsverbrechen." Gerade jetzt müsse man auf Kurs bleiben, sagte von der Leyen. Man werde so lange wie nötig an der Seite der Ukraine stehen und zugleich die EU-Bürger vor dem "Energiekrieg" des russischen Präsidenten Wladimir Putin schützen.

09.19 Uhr: Russland - Ukraine zieht vor Cherson Zehntausende Soldaten zusammen

Die ukrainische Armee hat zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson im Süden des Landes nach russischen Angaben Zehntausende Soldaten zusammengezogen. Bisher sei die Lage "stabil", eine mögliche Offensive habe noch nicht begonnen, sagte der Vizechef der Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, heute der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Man erwarte aber einen Angriff. Von der Ukraine gab es zunächst keine Angaben.

08.52 Uhr: Agentur - Ukrainischer Vorstoß auf AKW Saporischschja abgewehrt

Ukrainische Streitkräfte sind laut der staatlich kontrollierten russischen Nachrichtenagentur RIA mit dem Versuch gescheitert, das Kernkraftwerk Saporischschja zurückzuerobern. "Der Kampf hat mehrere Stunden gedauert, mindestens drei bis dreieinhalb Stunden", zitierte RIA den von Russland eingesetzten Beamten Wladimir Rogow. Die russischen Truppen hätten den Angriff abgewehrt.

08.51 Uhr: IAB schätzt Beschäftigungsquote von Ukrainern auf bis zu 15 Prozent

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur für Arbeit geht von einer Beschäftigungsquote geflüchteter Ukrainerinnen und Ukrainer von bis zu 15 Prozent aus. "Bis Juli ist die Beschäftigung der Ukrainer um knapp 60.000 Personen gestiegen, das entspricht einem Anteil von rund zehn Prozent an dem Zuwachs der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter", sagte der IAB-Verantwortliche Herbert Brücker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland . "Aufgrund der Rückzüge dürfte die tatsächliche Beschäftigungsquote bei zwölf bis 15 Prozent gelegen haben."

07.38 Uhr: Ukraine - 14 Angriffe mit iranischen Drohnen in vergangenen 24 Stunden

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben bei ihren Luftangriffen in den vergangenen 24 Stunden neben Raketen auch 14 sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Fertigung eingesetzt. Davon seien zehn Drohnen abgeschossen wurden, teilt das ukrainische Militär mit. Die Abhängigkeit von Drohnen aus iranischer Produktion entlarve Russland als "militärisch und politisch bankrott", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am Dienstagabend. Die Ukraine wirft Russland vor, die im Iran hergestellten Shahed-136 "Kamikaze-Drohnen" einzusetzen. Der Iran bestreitet, diese Drohnen geliefert zu haben, Russland bestreitet, sie einzusetzen. Laut Regierungs- und Diplomaten- Kreisen in Teheran hat der Iran allerdings Russland die Lieferung weiterer Drohnen und Boden-Boden-Raketen zugesagt.

05.21 Uhr: DOSB gegen Aufweichung der Sanktionen für Russland und Belarus

In der vom IOC angestoßenen Debatte um eine Wiederzulassung von Sportlern aus Russland und Belarus für internationale Wettbewerbe fordert der DOSB eine Verlängerung der Sanktionen. Es sei weiter «nicht vorstellbar», dass russische und belarussische Athletinnen und Athleten auf die Weltbühne des Sports zurückkehren, bekräftigte der Deutsche Olympische Sportbund auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Dachverband verwies auf das jüngste Kriegsgeschehen, die Teilmobilmachung in Russland und die russischen Raketenangriffe «insbesondere auf die Zivilbevölkerung der Ukraine».

04.28 Uhr: IAEA-Chef Grossi - Baldige Rückkehr in die Ukraine zu Gesprächen über AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA, Rafael Grossi, will eigenen Angaben zufolge demnächst zu Verhandlungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone um das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja erneut in die Ukraine und nach Russland reisen. "Es besteht die Möglichkeit, dass ich in die Ukraine und nach Russland zurückkehre. Darauf haben wir uns im Prinzip geeinigt, und im Moment setzen wir die Verhandlungen zur Einrichtung der Schutzzone fort", sage er der Nachrichtenagentur Reuters während einer Reise nach Argentinien. Die Gespräche gelten als Schlüssel zur Entschärfung der seit August wachsenden Besorgnis über die Risiken der Kampfhandlungen um Saporischschja, dem größten Kernkraftwerk Europas. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.

04.17 Uhr: Ifo-Institut rechnet durch AKW-Verlängerung mit niedrigeren Strompreisen

Das Münchner Ifo-Institut erwartet nach dem angekündigten Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Weiterbetrieb der drei noch aktiven Atomkraftwerke mit einer deutlichen Entspannung für die Strompreise in Deutschland. Der Streckbetrieb aller drei verbliebenen Kernkraftwerke bis Ende April könnte die Strompreise über das ganze kommende Jahr gerechnet um etwa neun Prozent drücken, sagt der Ifo-Energieökonom Mathias Mier der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". "Die kritische Phase ist vor allem von Dezember bis April, in diesen Monaten ist mit einem spürbaren Preiseffekt zu rechnen."

02.00 Uhr: DIHK-Chef fordert Vorbereitung auf AKW-Betrieb über April hinaus

DIHK-Präsident Peter Adrian fordert die Bundesregierung auf, sich nach dem Kanzler-Machtwort zum befristeten Weiterbetrieb der Atomkraftwerke bis Mitte April auf eine mögliche weitere Verlängerung der Frist vorzubereiten. "Mit Blick auf die Netzstabilität und mögliche Versorgungsengpässe bei Strom und Gas ist es notwendig, die drei Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen", sagt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) der Zeitung "Rheinische Post". Man müsse alles dafür tun, das nach wie vor knappe Angebot an Energie auszubauen und damit die Explosion der Energiepreise abzumildern - das gelte auch mit Blick auf den Winter 2023/24. "Daher wäre es klug, sich auf einen Weiterbetrieb mit neuen Brennstäben vorzubereiten."

01.33 Uhr: Iranische Drohnen-Ausbilder auf der Krim stationiert

Der Iran hat einem Medienbericht zufolge Ausbilder in die Ukraine geschickt, um russischen Truppen mit der von der Regierung in Teheran gekauften Drohnenflotte zu helfen. Die Ausbilder operierten von einem russischen Militärstützpunkt auf der Krim aus, wo viele der iranischen Drohnen stationiert seien, berichtet die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf Angaben aus US-Regierungskreisen. Dem Bericht zufolge gehören die Ausbilder dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden an, einem Teil des iranischen Militärs, der von den USA als terroristische Organisation eingestuft wird. "Es gibt zahlreiche Beweise dafür, dass iranische Drohnen für Angriffe auf ukrainische Zivilisten und militärische Ziele eingesetzt wurden, obwohl der Iran weiterhin schamlos über seine Beteiligung lügt", sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums zu dem Bericht. Die Anwesenheit iranischer Ausbilder auf der Krim würde den Iran weiter in den Krieg verwickeln, einschließlich der Angriffe auf ukrainische Zivilisten. Der Iran bestreitet, die sogenannten Kamikaze-Drohnen an Russland zum Einsatz in der Ukraine geliefert zu haben.

20.08 Uhr: Moskau spricht von möglicher Provokation durch radioaktive Bombe

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat gegenüber den europäischen Atommächten Großbritannien und Frankreich behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Er sprach demnach mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und mit dem britischen Minister Ben Wallace. Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bekam einen Anruf Schoigus.

Als "schmutzige Bombe" werden konventionelle Sprengsätze bezeichnet, die auch radioaktives Material verstreuen. Die Ukraine hat nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben. "Die russischen Lügen über angebliche Pläne der Ukraine, eine 'schmutzige Bombe" zu nutzen, sind so absurd wie sie gefährlich sind", reagierte Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Die Ukraine stehe treu zum Atomwaffensperrvertrag. "Die Russen beschuldigen andere oft dessen, was sie selber planen", warnte Kuleba in Kiew.

19.11 Uhr: Von der Leyen und Scholz wollen "Marshallplan" für die Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben einen "Marshallplan" für den Wiederaufbau der Ukraine gefordert. Dabei handele es sich um "eine Generationenaufgabe, die jetzt beginnen muss", schrieben von der Leyen und Scholz am Sonntag in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Bereits an diesem Montag geht es bei einem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum mit Spitzenvertretern beider Länder in Berlin um den Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes.

Europa falle bei der Unterstützung der Ukraine eine besondere Rolle zu, weil das Land EU-Beitrittskandidat sei: "Der Weg des Wiederaufbaus ist daher auch der Pfad der Ukraine in die Europäische Union", so Scholz und von der Leyen. "Die Ukraine verteidigt auch die internationale regelbasierte Ordnung, die Grundlage unseres friedlichen Zusammenlebens und des Wohlstands weltweit. Wenn wir die Ukraine unterstützen, bauen wir also an unserer Zukunft und der unseres gemeinsamen Europas", hieß es.

18.51 Uhr: Kiew: Ukraine hat 90 Prozent ihrer Windkraft verloren

Die Ukraine hat durch den russischen Angriffskrieg etwa 90 Prozent ihrer Windkraft-Kapazitäten verloren. Bei Solarenergie betrage der Verlust 40 bis 50 Prozent, sagte Energieminister Herman Haluschtschenko am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er machte keine Angaben, wie groß die installierten Kapazitäten waren. Die Ukraine habe die erneuerbaren Energien aber in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, sagte er. Vor dem Krieg habe ihr Anteil zehn bis elf Prozent an der Energieproduktion betragen. Nach dem Krieg solle der Ausbau umso schneller fortgesetzt werden.

Das angegriffene Land ist damit noch stärker auf fossile Brennstoffe und Atomkraft angewiesen als bislang. Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen mit Luftangriffen die ukrainische Strom- und Wärmeversorgung schwer beschädigt. Um Strom zu sparen, fahren derzeit in der Hauptstadt Kiew statt Oberleitungsbussen wieder Dieselbusse.

18.14 Uhr: Sergej Schoigu spricht mit US-Kollegen Lloyd Austin

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben seines Hauses erneut mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin gesprochen. Näheres zum Inhalt des Gesprächs teilt das Ministerium nicht mit. Schoigu und Austin hatten sich zuletzt am Freitag ausgetauscht und damit ihr erstes Gespräch seit Mai geführt. Im Laufe des Sonntags hatte Schoigu bereits mit den Verteidigungsministern Großbritanniens, Frankreichs und der Türkei gesprochen.

18.02 Uhr: Russland ruft Bewohner Chersons dringlich zur Flucht auf

Russland bittet die Menschen in der besetzten ukrainischen Stadt Cherson eindringlich zu flüchten. Angesichts einer erwarteten ukrainischen Gegenoffensive sollen bis zu 60.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, die am Westufer des Flusses Dnipro leben. Via Videobotschaft wendet sich der russische Bildungsminister Sergej Krawzow an die Bevölkerung: "Die heutige Situation ist schwierig. Es ist lebenswichtig, Ihr Leben zu retten. Es wird nicht mehr lange dauern. Sie werden auf jeden Fall zurückkehren." Die Region Cherson liegt nördlich der Halbinsel Krim, die Russland 2014 annektiert hat. Sie ist ein wichtiger Zugangsweg für russische Militärlieferungen.

17.41 Uhr: SPD-Fraktionschef für mehr diplomatische Initiative

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ist dafür, die diplomatischen Anstrengungen zu verstärken. Es gelte, eine Balance zwischen dem Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und diplomatischen Initiativen herzustellen, sagt er im ZDF. Meinungsumfragen belegten, dass eine Mehrheit in der Bevölkerung mehr diplomatische Initiativen wolle. Dies sie auch an die Adresse von Außenministerin Annalena Baerbock gerichtet: "Sie ist nun mal die höchste Diplomatin derzeit in Deutschland."

16.01 Uhr: Russland setzt Angriffe auf Energieversorger fort

Russland hat nach eigenen Angaben seine Angriffe auf Infrastruktur der Energieversorgung und des Militärs in der Ukraine in den zurückliegenden 24 Stunden fortgesetzt. Zudem hätten russische Truppen an mehreren Frontabschnitten ukrainische Gegenoffensiven zurückgeschlagen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In der zentralukrainischen Region Tscherkassy hätten russische Streitkräfte ein Munitionsdepot zerstört.

15.04 Uhr: Russland über "schmutzige ukrainische Bombe" besorgt

Russland zeigt sich besorgt, dass die ukrainischen Streitkräfte eine sogenannte schmutzige Bombe einsetzen könnten. Das habe der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu in einem Telefonat seinem französischen Amtskollegen Sebastien Lecornu gesagt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Schoigu habe zudem erklärt, dass der Konflikt zu einer "weiteren unkontrollierten Eskalation" tendiere. Eine schmutzige Bombe hat einen konventionellen Sprengsatz, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verbreitet.

13.20 Uhr: Russisches Flugzeug stürzt in Gebäude im sibirischen Irkutsk

Ein russisches Militärflugzeug ist in ein Wohnhaus in der sibirischen Stadt Irkutsk gestürzt. Es handele sich um ein zweistöckiges Haus, teilte Igor Kobsew, der Gouverneur der Region auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf die Behörden, zwei Piloten seien bei dem Absturz ums Leben gekommen. Weiteren Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Maschine vom Typ Suchoi-Su-30, die sich auf einem Testflug befunden habe.

Es ist bereits der zweite derartige Vorfall innerhalb einer Woche. Am Montag war ein Kampfflugzeug vom Typ Suchoi-Su-34 in einen Wohnblock in der südrussischen Stadt Jejsk in der Nähe der Ukraine gestürzt. Mindestens 15 Menschen wurden getötet.

12.45 Uhr: US-Denkfabrik: Russische Streitkräfte weitgehend in der Defensive

Die jüngste russische Kriegsstrategie der Bombardierung ukrainischer Kraftwerke zielt nach Auffassung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) auf die Brechung des Kampfeswillens der Ukrainer ab. Zudem solle die Regierung gezwungen werden, zusätzliche Ressourcen aufzuwenden, um Zivilisten und Energieinfrastruktur zu schützen, erklärte das ISW. Es sei unwahrscheinlich, dass die ukrainische Moral dadurch tatsächlich Schaden nehme, es gebe jedoch signifikante wirtschaftliche Folgen. Das ukrainische Militär erklärte, die russischen Streitkräfte seien inzwischen weitgehend in der Defensive, hielten aber die Attacken auf die Energieinfrastruktur des Landes und auf mehrere Städte im Donbass aufrecht.

Des Weiteren habe die russische Militärführung habe nach Angaben der US-Denkfabrik ihre Offiziere in Erwartung eines ukrainischen Vorstoßes über den Fluss Dnipro aus der ukrainischen Stadt Cherson abgezogen. Um die ukrainische Gegenoffensive in der Hauptstadt der gleichnamigen Region Cherson aufzuhalten und den Rückzug zu vervollständigen, habe Moskau neu mobilisierte, unerfahrene Kräfte auf der anderen Flussseite postiert, teilte das ISW mit. Russland hatte die Region Cherson Ende September völkerrechtswidrig annektiert.

12.16 Uhr: Serhij Zhadan mit Friedenspreis ausgezeichnet

Der ukrainische Autor und Musiker Serhij Zhadan ist am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis geehrt worden. "Zhadan begeistert uns – sprachlich, literarisch, musikalisch", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs. "Sein Engagement für die Menschen in seiner Heimat beeindruckt uns. Er spielt in Metrostationen, holt Menschen aus stark umkämpften Vierteln heraus, liest Gedichte vor vollen Sälen und verteilt Hilfsgüter in der Stadt."

Zhadan gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Vom Überleben im Krieg berichtet er eher dokumentarisch in dem gerade erschienenen Buch "Himmel über Charkiw". "Es ist traurig und bezeichnend, dass wir über den Friedenspreis sprechen, während in Europa wieder Krieg herrscht", sagte der 48-Jährige in seiner Dankesrede.

  • Zum Artikel: "Friedenspreisträger - Serhij Zhadans Nachrichten vom Überleben"
  • 11.01 Uhr: Mindestens drei Tote nach Brand in russischer Munitionsfabrik

Bei einem Brand in einer Munitionsfabrik in der russischen Millionenstadt Perm am Ural sind Angaben regionaler Medien zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das Portal "59.ru" unter Berufung auf die Notrufzentrale in Perm mit. Zudem gebe es Verletzte im Krankenhaus. Der Brand selbst soll sich am Samstagabend ereignet haben. Das Ausmaß war unklar.

Es ist nicht der erste tödliche Zwischenfall in der staatlichen Munitionsfabrik seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Am 1. Mai waren bei einer Explosion drei Mitarbeiterinnen ums Leben gekommen. Ein Strafverfahren wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften läuft.

10.16 Uhr: London: Russland will besetzte Gebiete mit Söldnern absichern

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste bereitet Russland mit großem Aufwand die Verteidigung seiner besetzten Gebiete in der Ukraine vor. Dies solle mutmaßlich rapide ukrainische Gegenoffensiven abwehren, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Der Chef der Söldnereinheit "Wagner", Jewgeni Prigoschin, habe Mitte Oktober online angekündigt, mit seinen Teams eine abgesicherte "Wagner-Linie" aufzubauen, um die besetzte Region Luhansk zu verteidigen. Den Angaben Prigoschins zufolge sei es wahrscheinlich, dass auch der Fluss Siwerskyj Donez in diese Verteidigungszone integriert werden solle, hieß es von den Briten. Auf veröffentlichten Bildern sei ein Abschnitt mit neu errichteten Panzerabwehrsystemen und Gräben südöstlich der Stadt Kreminna in der Region Luhansk zu sehen.

09.10 Uhr: Russland und Belarus weiter von Ski-Wettbewerben ausgeschlossen

Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus dürfen weiterhin nicht an Wettbewerben des Internationalen Skiverbands Fis teilnehmen. Das entschied das Fis-Council während einer Sitzung am Samstag in Sölden. Die Fis verantwortet die Sportarten Ski Alpin, Ski Nordisch sowie Freestyle- und Snowboard-Wettbewerbe. Der Verband hatte Russland und Belarus wegen des Angriffskriegs der Russen auf die Ukraine am 1. März von der Weltcup-Saison ausgeschlossen. Die Verlängerung der Sanktion erfolgte "unter Berücksichtigung der Integrität der Fis-Wettkämpfe und der Sicherheit aller Teilnehmer", wie die Fis mitteilte.

  • Zum Artikel: "DSV gegen Rückkehr russischer und belarussischer Sportler"

08.01 Uhr: Moskau hält länger an Internationaler Raumstation fest

Russland erwägt, trotz der Spannungen mit dem Westen infolge des Ukrainekriegs die Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation (ISS) bis 2028 weiterzuführen. "Wir halten es für möglich, die Nutzung der ISS in Minimalkonfiguration bis zum Aufbau einer russischen Raumstation fortzusetzen, das heißt bis 2028", sagte Russlands Vizepremier und Industrieminister Denis Manturow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatte es Drohungen aus Moskau gegeben, die Weltraumkooperation nach Ablauf des gültigen Vertrags 2024 zu beenden.

07.05 Uhr: Spezialkräfte der Bundespolizei für Cyberangriff auf Stromversorgung vorbereitet

Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben sich nicht nur die Aufgaben und Manöver der Bundeswehr verändert - auch die Spezialkräfte der Bundespolizei wappnen sich für schwierige Zeiten. "Wir haben unsere Durchhaltefähigkeit erhöht", sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion 11, Olaf Lindner, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es geht zum Beispiel darum, bei einem etwaigen Cyberangriff auf die Stromversorgung in Berlin möglichst lange handlungsfähig zu bleiben." Denn wenn der Strom ausfalle, funktioniere beispielsweise auch die Zapfsäule an der Tankstelle nicht mehr. "Wir haben unsere Reserven noch mal massiv erhöht", sagte Lindner. Für die gesamte Bundespolizei gebe es einen "Mindeststandard in Sachen Durchhaltefähigkeit".

03.27 Uhr: "Generationenaufgabe": Schulze fordert globale Kraftanstrengung für Wiederaufbau der Ukraine

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine zu einer weltweiten Kraftanstrengung aufgerufen. Es gehe "um eine Generationenaufgabe, bei der so viele Länder wie möglich ihre Kräfte bündeln müssen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das geht weit über Europa hinaus, wir brauchen im Grunde die gesamte zivilisierte Staatengemeinschaft." Die Hilfe sei auch nicht nur Regierungssache, fügte sie hinzu. "Wir brauchen auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft dafür." Die Ukraine brauche "mehr als nur Waffen, nämlich auch Geld und Solidarität", sagte Schulze. "Die Wirtschaft ist im Krieg eingebrochen, jetzt kommt es entscheidend darauf an, dass der Staat seine wesentlichen Funktionen aufrechterhalten kann." So müsse er etwa die Angestellten wie Lehrerinnen, Erzieher oder Polizistinnen bezahlen können.

02.00 Uhr: Ex-Chef von ukrainischem Turbinenhersteller festgenommen

Der ehemalige Chef des ukrainischen Turbinenherstellers Motor Sitsch wurde nach Angaben von verschiedenen ukrainischen Medien in Saporischschja festgenommen. Wjatscheslaw Boguslajew wird den Berichten zufolge Hochverrat vorgeworfen, weil er mit dem russischen Militär kooperiert haben soll. Wie die Medien aus Sicherheitskreisen erfahren haben wollen, brachen Ermittler Boguslajews Haustür auf und untersuchten sein Anwesen. Er selbst werde nun nach Kiew gebracht. Die ukrainische Journalistin Iryna Romaliyska schreibt auf Facebook, der Ex-Chef des Turbinenherstellers sei für seine pro-russischen Ansichten bekannt und stehe unter Verdacht, Russland mit Teilen für Hubschrauber und Flugzeuge beliefert zu haben. Motor Sitsch gilt weltweit als einer der größten Triebwerkhersteller für Flugzeuge und Hubschrauber.

00.02 Uhr: Kretschmer: Nach dem Krieg wieder Gas aus Russland nutzen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Krieg ausgesprochen. "Wir brauchen langfristige Verträge für Flüssiggaslieferungen aus den USA, Katar und anderen arabischen Ländern. Außerdem müssen wir endlich eigenes Erdgas in der Nordsee erschließen. Und wenn der Krieg vorbei ist, sollten wir auch wieder Gas aus Russland nutzen", sagte er der "Bild am Sonntag". Auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass die beschädigte Gas-Pipeline Nord Stream 1 wieder repariert werde, sagte er: "Wir werden Pipeline-Gas brauchen, und das geht nur mit funktionierenden Pipelines."

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17.30 Uhr: Russisch-belarusisches Manöver mit scharfer Munition

Das Verteidigungsministerium von Belarus hat angekündigt, dass russische und belarusische Truppen in Belarus ein gemeinsames Manöver mit scharfer Munition durchführen werden. Auch Flugabwehrraketen sollten zum Einsatz kommen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax.

16.41 Uhr: Designierter Ukraine-Botschafter in Berlin eingetroffen

Der designierte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, ist in Berlin eingetroffen. Er twitterte am Nachmittag "Guten Tag, Deutschland!". In einem Video stellte er sich kurz vor und bedankte sich bei der Bevölkerung und der Regierung für die Unterstützung der Ukraine. "Wir brauchen viel mehr", sagte Makejew mit Blick auf die bisherigen Waffenlieferungen. Er werde sich dafür einsetzen, Europa zu einem sicheren Ort zu machen.

Makejev löst nach fast acht Jahren Andrij Melnyk als ukrainischer Botschafter in Deutschland ab. Der Wechsel wird formell erst mit seiner Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt. Makejev war bisher Regierungsbeauftragter für die Sanktionen gegen Russland.

15.48 Uhr: Moskau sendet Soldaten und Technik nach Belarus

Russland schickt nach amtlichen Angaben bis zu 9.000 Soldaten sowie Hunderte Einheiten Technik nach Belarus. Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilte der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarusischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, in Minsk mit. Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet.

Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarusische Machthaber Alexander Lukaschenko über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert. Die Gruppe sei in der Lage, sich für den Fall eines Angriffs aus dem Westen zu verteidigen, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Wolfowitsch.

15.42 Uhr: Selenskyj-Berater attackiert Iran wegen Drohnenangriffen

Ein Berater des ukrainischen Präsidenten, Mychajlo Podoljak, beschuldigt den Iran, für den Einsatz von Drohnen bei russischen Angriffen gegen Zivilisten verantwortlich zu sein. Kiew behauptet, Russland habe im Iran hergestellte Shahed-136-Drohnen eingesetzt. Auf Twitter schrieb Podoljak: "Der Iran ist für den Mord an Ukrainern verantwortlich. Ein Land, das seine eigenen Menschen unterdrückt, gibt nun den russischen Monstern Waffen für den Massenmord im Herzen Europas." Sanktionen gegen den Iran seien nicht genug, so Podoljak weiter.

15.07 Uhr: Zahl der getöteten Zivilisten in Ukraine auf sieben gestiegen

Bei russischen Angriffen auf verschiedene Städte der Ukraine sind heute nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. In Kiew seien vier Tote geborgen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. Unter den Toten in Kiew sei auch eine schwangere Frau gewesen. Die Behörden in Sumy sprachen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Am Morgen seien drei russische Raketen in ein ziviles Ziel eingeschlagen, teilte Gouverneur Dmytro Schywyzkji mit. "Unter den Trümmern befinden sich noch immer Menschen." Berichte über russische Angriffe gab es auch aus den Gebieten Dnipropetrowsk und Odessa.

14.45 Uhr: Journalistin Owsjannikowa aus Russland geflohen

Die durch ihren Liveprotest gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa ist mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut", sagte ihr Anwalt Dmitri Sachatow der Nachrichtenagentur AFP.

Vor zwei Wochen war Owsjannikowa in Russland auf eine Fahndungsliste gesetzt worden, was darauf hindeutete, dass die 44-Jährige untergetaucht war. Gegen Owsjannikowa war im August wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee Anklage erhoben worden. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft.

International bekannt geworden war Owsjannikowa, als sie Mitte März während einer Livesendung ihres Arbeitgebers, eines Kreml-treuen Senders, hinter der Nachrichtensprecherin ein gegen den Militäreinsatz in der Ukraine gerichtetes Protestplakat in die Kamera hielt.

14.03 Uhr: EU-Außenminister beschließen neue Ukraine-Ausbildungsmission

Die Außenminister der Europäischen Union haben eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschlossen. Die neue "EU Military Assistance Mission" (EUMAM) Ukraine ist laut Diplomaten der mit Abstand größte Ausbildungseinsatz der EU für ein Drittland. Die Mission ist vorerst auf zwei Jahre angelegt. Laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollen rund 15.000 Soldaten auf EU-Gebiet ausgebildet werden, 5.000 davon in Deutschland.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte zudem an, dass die EU-Länder die Militärhilfe für die Ukraine aufstocken. Nach seinen Angaben stehen nun insgesamt 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung, rund 500 Millionen Euro mehr als bisher.

13.11 Uhr: Ukrainische Getreideexporte fast auf Vorkriegsniveau

Die ukrainischen Getreideexporte haben nach Angaben der Regierung in Kiew im Oktober fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht. In den ersten 17 Tagen des Monats seien sie trotz der russischen Angriffe und der anhaltenden Blockade einiger Schwarzmeerhäfen nur um 2,4 Prozent niedriger gewesen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wie Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigen.

Unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei hatte Russland Ende Juli einem Abkommen mit der Ukraine zugestimmt, die Blockade von drei Schwarzmeerhäfen aufzuheben.

12.39 Uhr: Ukrainer sollen Strom sparen

Der ukrainische Netzbetreiber Ukrenergo forderte die Ukrainer über Telegram auf, sparsam mit Strom umzugehen - vor allem am Abend, um so das Energiesystem zu entlasten. Bei den neuen russischen Luftangriffen ist nach ukrainischen Angaben die Energieinfrastruktur in den zentralen und nördlichen Regionen des Landes beschädigt worden. Die Situation im Stromnetz sei allerdings unter Kontrolle und Reparaturteams seien dabei, die Schäden zu beheben, so Ukrenergo. Das Unternehmen schloss die Einführung von Notabschaltungen nicht aus.

12.11 Uhr: Russland bestätigt Großangriff auf ukrainische Infrastruktur

Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, es habe mit "Hochpräzionswaffen" einen Großangriff auf militärische Ziele und die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. Dabei seien alle Ziele nach Plan getroffen worden. Im Süden der Ukraine sei in der Region Kherson ein ukrainischer Versuch vereitelt worden, die russische Verteidigungslinie zu durchbrechen.

11.52 Uhr: Ukraine - Mehrere Tote bei russischen Luftangriffen

Bei den neuen russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte sind Behördenangaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Es habe Todesopfer gegeben, nicht nur in Kiew, auch in anderen Städten, teilt Innenminister Denys Monastyrskyj mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärt, dass in der Hauptstadt bei den Luftangriffen am Morgen mindestens ein Mensch ums Leben gekommen sei.

11.45 Uhr: Regierung erwartet zeitnah Einigung zum Weiterbetrieb von AKWs

Die Verhandlungen zu einem möglichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken kommen laut Regierungssprecherin Christiane Hoffmann voran. Man sei auf dem Weg zu einer Einigung, die möglichst zeitnah verkündet werden solle. Kanzler Olaf Scholz wolle eine Einigung und sei auch zuversichtlich. "Eine Einigung wird zeitnah erfolgen."

11.20 Uhr: Baerbock - Wollen 500 Millionen Euro und Ausbildung Soldaten beschließen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kündigt finanzielle Hilfen für die Ukraine in Höhe von 500 Millionen Euro für die Ukraine sowie die Ausbildung von 15.000 ukrainischen Soldaten in der Europäischen Union (EU) an. Zudem müssten Menschen aus den illegal annektierten Gebieten im Osten der Ukraine befreit werden. Verantwortliche die sich weigerten, sich gegen ihr Land zu stellen, würden dort kaltblütig erschossen, so die Grünen Politikerin. "Die erneuten Drohnenangriffe, die wir auch rund um Kiew gesehen haben, die machen deutlich, mit welcher Brutalität dieser Krieg weiter fortgesetzt wird."

11.17 Uhr: UN fordern Ende der Drohnen-Angriffe auf Zivilisten in Ukraine

Die Vereinten Nationen (UN) fordern ein Ende der Drohnen-Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärt, es gebe Berichte von Kollegen vor Ort über solche Angriffe. Es sei absolut wichtig, dass die Zivilbevölkerung nicht angegriffen werde. Das aber sei in dicht besiedelten städtischen Gebieten sehr schwierig, sagt der Österreicher vor der Presse. Die Achtung des internationalen Menschenrechts sei unabdingbar. Daher müsse deeskaliert werden.

11.11 Uhr: Schallenberg - Einsatz iranischer Drohnen durch Russland wäre Eskalation

Jeder Einsatz iranischer Drohnen bei den russischen Angriffen auf die Ukraine würde nach Einschätzung des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg eine Eskalation des Krieges bedeuten. Diese Kamikaze-Drohnen, die man offenbar jetzt in der Ukraine sehe, seien eine Eskalation, sagt er bei seiner Ankunft in Luxemburg, wo sich die EU-Außenminister treffen. Eine Bereitstellung von Ausrüstung für Russland käme einer aktiven Unterstützung des von der russischen Regierung geführten Krieges gegen die Ukraine gleich, fügt Schallenberg vor der Presse hinzu.

10.55 Uhr: Bürgermeister - Mindestens ein Mensch bei Angriffen auf Kiew getötet

Bei den Luftangriffen auf Kiew am Morgen ist mindestens ein Mensch getötet worden. Eine Frau sei ums Leben gekommen, eine weitere Person sei noch unter Trümmern eingeschlossen, sagt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, vor der Presse. "Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus."

Eine weitere Person sei noch in den Ruinen, teilte Klitschko am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauerten an. Drei Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Zuvor hatte Klitschko gesagt, dass 18 Menschen aus den Trümmern gerettet worden seien. Nach seinen Angaben hatte ein Drohnenangriff am Morgen zu einer Explosion in dem Haus geführt.

10.50 Uhr: Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus G20 und anderen Organisationen

Die Ukraine fordert den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie aus anderen internationalen Gruppen. Wer Befehle erteile, kritische Infrastrukturen anzugreifen, um Zivilisten erfrieren zu lassen, und wer eine totale Mobilmachung organisiere, um die Frontlinien mit Leichen zu bedecken, dürfe nicht mit den Staats- und Regierungschefs der G20 an einen Tisch sitzen, schreibt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter. "Zeit, der russischen Heuchelei ein Ende zu setzen. Die Russische Föderation muss aus allen Plattformen ausgeschlossen werden."

10.36 Uhr: Iran bestreitet Lieferung von Drohnen an Russland für Einsatz in Ukraine

Die iranische Regierung bestreitet, dass sie an Russland Drohnen zum Einsatz in der Ukraine geliefert hat. Solche Nachrichten seien politisch motiviert und würden vom Westen verbreitet, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, vor der Presse. "Wir haben keines der im Krieg befindlichen Länder mit Waffen versorgt." Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen eine Flut russischer Angriffe mit im Iran hergestellten Schahed-136-Drohnen gemeldet. Die russische Führung hat sich dazu nicht geäußert. Die EU sucht nach eigenen Angaben nach konkreten Beweisen für eine Verwicklung des Irans in den Krieg in der Ukraine. Sollte sich dies bewahrheiten, zöge das nach den Worten des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn harte Sanktionen gegen den Iran nach sich. Die EU-Außenminister kommen in Luxemburg zusammen, an dem Treffen nimmt ihr ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba teil.

10.33 Uhr: Ukraine - Haben bei jüngsten Angriffen die meisten Drohnen abgeschossen

Das ukrainische Militär hat seit Sonntagabend nach eigenen Angaben 37 russische Drohnen abgeschossen. Das seien um die 85 bis 86 Prozent der Drohnen, die bei den jüngsten Angriffen eingesetzt worden seien, teilt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit. Das sei ein "ziemlich gutes Ergebnis". Der Sprecher fügt hinzu, dass sämtliche Drohnen vom Süden aus in die Ukraine eingeflogen seien. Nach ukrainischen Angaben setzt Russland Drohnen ein, die im Iran hergestellt wurden. Der Iran hat dementiert, Russland mit Drohnen versorgt zu haben. Am Montagvormittag war Kiew mit Drohnen angegriffen worden.

10.25 Uhr: Umfrage - Jeder Sechste reduziert Energieverbrauch nicht

Wegen der anziehenden Preise auf dem Energiemarkt reduziert bereits ein Viertel der Deutschen den eigenen Energieverbrauch "an allen möglichen Stellen", wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1000 Menschen ab 16 Jahren hervorgeht. Etwa 40 Prozent sparten "an vielen Stellen" und weitere 20 Prozent "an wenigen Stellen". Nur 16 Prozent und damit jede oder jeder Sechste allerdings senken ihren Energieverbrauch nicht. Rund 88 Prozent der Deutschen wüssten gern auf einen Blick, wie hoch ihr Energieverbrauch gerade ist und wo sie noch sparen können. 78 Prozent wünschen sich dazu in ihrer Wohnung oder ihrem Haus einen intelligenten Stromzähler. "Nur wenn man weiß, wie hoch der eigene Verbrauch ist und welche Geräte die größten Stromfresser sind, kann man effektive Maßnahmen treffen", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Digitalen Technologien seien längst da - "und zwar ohne dass man dafür in den Keller zum Stromzähler gehen muss und von Hand Aufzeichnungen macht".

09.52 Uhr: Borrell - EU sucht Beweise für Irans Verwicklung in Krieg

Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine Beteiligung des Iran am Krieg in der Ukraine. "Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen", sagt Josep Borrell gegenüber Reportern bei seiner Ankunft beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde daran teilnehmen, fügt Borrell hinzu. Die Ukraine spricht davon, dass Russland auch mit Drohnen iranischer Bauart angreift.

09.34 Uhr: Lambrecht - Bundeswehr wird EU-Ausbildungsmission prominent unterstützen

Die Bundeswehr wird sich nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht maßgeblich an der geplanten EU-Ausbildungsmission für die Ukraine beteiligen. "Wir sind da ganz mit vorn dabei, denn wir haben ja schon gezeigt, dass wir ukrainische Soldaten sehr gut ausbilden", zitiert RTL/ntv die SPD-Politikerin. "Deswegen haben wir auch ganz klar der EU angeboten, dass wir da sehr prominent auch diese Ausbildungsmission unterstützen werden", sagt Lambrecht demnach in der Sendung "Frühstart". Deutschland werde seine Kapazitäten zum Beispiel bei Simulatoren und Gefechtsübungszentren zur Verfügung stellen.

09.32 Uhr: Selenskyj verurteilt neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neuen russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung verurteilt. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte der Staatschef am Montag mit. In der Hauptstadt sei ein bewohntes Gebäude getroffen worden. "Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen", schrieb Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram.

In Kiew wurde der Luftalarm nach mehr als drei Stunden aufgehoben. Die Stadtverwaltung rief die Menschen am Montagvormittag dazu auf, dennoch weiter vorsichtig zu sein und im Falle von erneutem Alarm sofort Schutzräume aufzusuchen.

Aus einem getroffenen Wohnhaus seien bislang 18 Menschen gerettet worden, schrieb Klitschko auf Telegram. Vorläufigen Informationen zufolge seien aber noch zwei Bewohner verschüttet. Zu möglichen Todesopfern könne er noch keine Angaben machen.

09.14 Uhr: Ukraine - AKW Saporischschja erneut vom Stromnetz getrennt

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist ukrainischen Angaben zufolge erneut vom Stromnetz getrennt worden. Russische Truppen hätten abermals Umspannwerke in von der Ukraine kontrolliertem Gebiet beschossen, teilt das staatliche ukrainische Energieunternehmen Energoatom mit. Das AKW werde nun über Dieselgeneratoren versorgt. Die Anlage war in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beschuss geraten, was Sorgen vor einer Atomkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine geben sich für die Angriffe gegenseitig die Schuld.

09.03 Uhr: Lambrecht verurteilt russische Luftangriffe auf zivile Ziele in Ukraine scharf

Bundesverteidigungsminister Christine Lambrecht (SPD) hat die jüngsten russischen Luftangriffe auf zivile Ziele in der Ukraine scharf verurteilt. "Was da mit der Bevölkerung geschieht, ist unfassbar. Es ist so belastend", sagte sie am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Lieferung moderner Luftverteidigungssystemen sei daher momentan entscheidend. "Luftverteidigung ist derzeit das Wichtigste, was die Ukraine braucht, um sich gegen diese Terrorangriffe zu wehren", sagte Lambrecht. Russland habe seine Strategie geändert und greife gezielt Infrastruktur und zivile Ziele an.

Die Lieferung der restlichen drei von insgesamt vier Luftabwehrsystemen des Typs Iris-T SLM aus Deutschland wird nach Angaben der Ministerin allerdings erst "im Laufe des nächsten Jahres" erfolgen können. Schneller könnten diese von der Industrie nicht bereitgestellt werden, sagte sie.

09.01 Uhr: Ukrainische Hauptstadt laut Regierung mit Angriffsdrohnen attackiert

Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes wurde die Hauptstadt Kiew heute Morgen mit Kamikaze-Drohnen attackiert. "Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung", erklärte der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak. Jermak erklärte, die Ukraine brauche "mehr Luftverteidigungssysteme und zwar so schnell wie möglich". Er forderte "mehr Waffen, um den Himmel zu verteidigen und den Feind zu zerstören".

Nach Angaben Klitschkos löste der Drohnenangriff ein Feuer aus und beschädigte mehrere Gebäude in Schewtschenkiwskyj. "Die Feuerwehr arbeitet. Mehrere Wohngebäude wurden beschädigt. Rettungskräfte sind vor Ort", erklärte er im Onlinedienst Telegram. Der Bürgermeister veröffentlichte auch ein Bild, das ein verkohltes Wrack einer Kamikaze-Drohne zeigen soll. Angaben zu möglichen Toten oder Verletzten machte er zunächst nicht.

08.21 Uhr: Weitere Regionen in Ukraine melden russische Angriffe

Russland hat heute neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach örtlichen Behördenangaben auch andere Regionen im Land beschossen. Berichte über Explosionen gab aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt.

08.04 Uhr: Großbritannien - Russlands Nachschubprobleme in Südukraine verschärft

Die Nachschubprobleme der russischen Truppen im Süden der Ukraine haben sich nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes infolge der Explosion auf der Krim-Brücke am 8. Oktober verschärft. Die Versorgungswege durch die annektierte Halbinsel Krim seien schwierig, die Lage der russischen Truppen in der gegenüberliegenden südukrainischen Region Cherson sei angespannt. Daher werde die Versorgung auf dem Landweg durch die Region Saporischschja immer wichtiger, twittert das britische Verteidigungsministeriums aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen in der Südukraine würden vermutlich jetzt ihren Nachschub über die Hafenstadt Mariupol verstärken.

07.30 Uhr: Bürgermeister - Zwei weitere Explosionen in Kiew

Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es zwei weitere Explosionen. Betroffen sei der Stadtbezirk Schewtschenkiwskji, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch Reuters-Reporter berichten davon, dass weitere Detonationen zu hören sind. Der Bezirk wurde bereits vergangene Woche von mehreren Luftangriffen getroffen.

07.20 Uhr: Feuer in Energieanlage in Dnipropetrowsk nach Raketeneinschlag

In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein großes Feuer ausgebrochen. In der Nacht sei dort eine Rakete eingeschlagen, teilt Valetyn Resnitschenko per Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Drei feindliche Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften zerstört", schreibt der Gouverneur. "Eine Rakete hat eine Energieinfrastrukturanlage getroffen. Es gibt ein großes Feuer. Alle Dienste auf dem Gelände arbeiten."

07.19 Uhr: Grünen-Co-Chefin fordert im AKW-Streit Bewegung von der FDP

Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang erwartet im Streit um den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland ein Entgegenkommen der FDP. "Wir sind in dieser besonderen Situation, bereit über unseren Schatten zu springen, um die Versorgungssicherheit zu sichern", sagt Lang im ZDF. "Das ist ja bereits ein Kompromissangebot. Ich hoffe, dass es jetzt von der anderen Seite auch die Bereitschaft gibt, da mitzugehen." Während die Grünen einem sogenannten Streckbetrieb der beiden süddeutschen Atomkraftwerke bis zum 15. April 2023 zustimmen, will die FDP neue Brennstäbe kaufen, um die Atomkraftwerke darüber hinaus bis ins Jahr 2024 laufen zu lassen. Nach einem Treffen der Ampel-Koalitionäre am Sonntag mit Bundeskanzler Olaf Scholz hüllten sich die Gesprächsteilnehmer über den Stand der Gespräche in Schweigen.

06.32 Uhr: Erneut Explosionen im Zentrum von Kiew - Luftalarm aktiv

Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Morgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, sprach auf dem Kurznachrichtendienst Telegram von Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen. Mehrere Wohnhäuser seien dabei beschädigt worden. Rettungskräfte seien im Einsatz. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht.

04.54 Uhr: Unicef - Vier Millionen Kinder durch Ukraine-Krieg in Armut getrieben

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung haben einer Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien zusätzlich in die Armut getrieben. Das entspreche einem Anstieg von 19 Prozent seit 2021, hieß es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung. Kinder trügen damit die größte Last der durch den Ukraine-Krieg verursachten Wirtschaftskrise. Die Studie enthält Daten aus 22 Ländern der Region.

Die Auswirkungen des Kriegs sind besonders stark für Kinder in Russland und der Ukraine. In Russland leben der Studie zufolge zusätzlich 2,8 Millionen Kinder in Haushalten unterhalb der Armutsgrenze. In der Ukraine lebten eine halbe Million zusätzliche Kinder in Armut, dann folge Rumänien mit zusätzlichen 110.000 Kindern.

01.55 Uhr: Heftige Kämpfe in Charkiw, Donezk und Cherson halten an

Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte beschießen russische Streitkräfte weiterhin ukrainische Stellungen an mehreren Fronten, darunter Städte in den Regionen Charkiw, Donezk und Cherson. Die schwersten Kämpfe fänden nördlich von Bachmut statt, schreibt der ukrainische Militärexperten Oleh Schdanow im Internet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden russische Vorstöße auf die Städte Torske und Sprine zurückgeschlagen. "(Die Russen) haben beschlossen, durch Torske und Sprine zu ziehen." Die Frontlinie verschiebe sich ständig. "Unser Kommando verlegt Verstärkungen dorthin, Männer und Artillerie, um der russischen Überlegenheit in diesen Gebieten zu begegnen."

00.09 Uhr: Neuer ukrainischer Botschafter lobt Deutschland

Der designierte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, lobt Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. "Die deutsche Bevölkerung unterstützt die Ukraine so stark, dass ich sicher bin, dass wir gemeinsam mit Deutschland und allen anderen europäischen Partnern den Krieg gewinnen werden! Je schneller, desto besser. Mein Team und ich in der Botschaft in Berlin werden jeden Tag einen enormen Beitrag zum Sieg leisten", sagt Makejew, der am Montag in Berlin erwartet wird, der Zeitung "Bild". Sein Vorgänger Andrij Melnyk habe einen tollen Job gemacht. Er werde immer wieder auf seine Expertise zurückkommen. "Wir haben den Übergang nahtlos gestaltet und den Wechsel am Wochenende vollzogen."