Smog über der chinesischen Metropole Chongqing  (Symbolbild)
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Smog über der chinesischen Metropole Chongqing (Symbolbild)

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Klimaschutz: Schulze fordert China zu finanziellem Beitrag auf

Heute beginnt in Bonn die Finanzierungskonferenz für den internationalen Klimafonds. Die Gastgeberin, Bundesentwicklungsministerin Schulze, hat im BR24 Thema des Tages die Golfstaaten und China aufgefordert, sich bei den Geldgebern einzureihen.

Über dieses Thema berichtet: Thema des Tages am .

In Bonn findet heute eine internationale Finanzierungskonferenz für den Grünen Klimafonds statt. Dort wird die Zusage der Industriestaaten umgesetzt, ärmeren Ländern jährlich 100 Milliarden Dollar für Projekte zum Kampf gegen den Klimawandel zur Verfügung zu stellen. Bei der sogenannten Wiederauffüllungskonferenz des Fonds geht es nun um die weiteren Finanzzusagen für die Jahre 2024 bis 2027.

Deutschland trägt zwei Milliarden Euro bei

Deutschland hat bereits zwei Milliarden Euro zugesagt und gehört damit zu den traditionellen Gebern, zu denen auch Frankreich zählt. Aber auch Länder wie Kanada, wie Korea, Dänemark, Spanien hätten schon Zusagen gemacht, sagte Schulze im BR24 Thema des Tages. Von den USA erwarte sie hingegen heute keine Versprechen, da die ja noch mit dem eigenen Haushalt zu kämpfen hätten. "Niemand auf der Welt kann noch ernsthaft bestreiten, dass die Klimaveränderungen sehr, sehr große Folgen haben", so die Entwicklungsministerin. Sie sei optimistisch, dass "die Botschaft wirklich angekommen ist", dass den Entwicklungsländern, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen hätten, geholfen werden müsse.

Schulze: Golfstaaten und China sollen mitbezahlen

Schulze forderte die Golfstaaten und China dazu auf, sich bei den Geldgebern einzureihen. Zur Begründung sagte die SPD-Politikerin: "Diese Länder haben dazu beigetragen, dass wir so viel CO2 in der Luft haben". Diese Staaten müssten auch mit zahlen. Den Druck werde man auf der Bonner Konferenz entfalten, so die Ministerin weiter. Insgesamt zeigte sich Schulze optimistisch: "Die OECD sagt, es könnte in diesem Jahr zum ersten Mal gelingen, dass wir die 100 Milliarden Dollar einhalten". Wichtig sei nun Solidarität mit den Ländern, die bereits unter dem Klimawandel litten.

Projekt: Strom durch Sonnenenergie für 50 Millionen Menschen

Als Beispiel für Projekte, die durch den Grünen Klimafonds finanziert werden, nannte die Ministerin das Vorhaben, Sonnenenergie dort dezentral nutzbar zu machen, wo es bisher keine Elektrizitäts-Netze gibt. Das Ziel sei, 50 Millionen Menschen in 16 Ländern das erste Mal mit Strom zu versorgen. Prinzipiell entscheide ein eigenes Gremium über die Vergabe von Förderungen aus dem Klimafonds entscheiden. Darin seien auch Länder des sogenannten globalen Südens, also Entwicklungsländer, mit vertreten, so Schulze. Denn nur so sei sichergestellt, dass auch die Gegebenheit vor Ort berücksichtigt würden und zum Beispiel eine neu gebaute Schule Wetterereignisse wie Starkregen aushalten könne.

Im Video: Geberkonferenz in Bonn für den Grünen Klimafonds

Der Klimawandel führt in vielen Ländern zu extremen Dürren.
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Die Industriestaaten haben in Bonn auf der Konferenz zum Grünen Klimafonds 9,3 Milliarden Dollar zugesagt.

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